Dirty little secret von Rix (I'll keep you (SB&SS)) ================================================================================ Prolog: Der Traum ----------------- Willkommen bei einer weiteren FF von mir liebe Leser ^_^ Wie immer muss ich ein paar Sachen los werden. Disclaimer: Kennen wir langsam alle in und auswendig, ne? Die Figuren gehören J.K. und ich verdiene kein Geld damit. Story: Beruht auf einen etwas ähnlichen Traum ohne den ähm aktiven Teil xD Zwar habe ich nur von einem verhassten Klassenkamerad geträumt, den ich dann getröstet habe aber dadurch bin ich dann im laufe des Tage auf die Idee hier für gekommen. Zu der FF selbst, es wird vorraussichtlich nur zwei Kapitel geben. Also dieses hier und halt noch eines. Und noch vielleicht ein kleiner Tipp, hinsichtlich zu denjenigen die gerne Musik beim Lesen hören. Während ich das hier schreibe höre ich Dirty little secret von The All-American Rejects empfehlen, wo ich auch den Titel dieser FF her habe. Warnung: Shonen-Ai und ein Pairing das sehr komisch ist aber ich absolut als Favorit betrachtet von solchen xD Feedback: Wie immer gerne gesehen ;) Ansonsten wünsche ich viel Spaß beim Lesen! Mfg, Midoh Der Traum Der große Junge raste durch unzählige Räume, die Ähnlichkeiten mit kleinen Ramschläden hatten, auf der Suche nach einer Toilette. Seltsamerweise sahen alle Räume gleich aus und alle Toiletten waren besetzt. Bis auf eine. Ein dünner, unbeleuchteter Gang führte dorthin. Schwer atmend stand der Junge da, betrachtete das ersehnte Ziel während Schweiß sein Gesicht hinab lief. Zögernd blickte er sich mit seinen blauen Augen um. Niemand zu sehen. Nur er, der Gang und die Tür mit dem Zeichen für Männer. Langsam bewegte er sich darauf zu. Bevor er jedoch seine Hand um den Griff legen konnte, vernahm er hinter der Tür leises Weinen. Sollte er eintreten? Sollte er verschwinden? Kurz schien sein Inneres mit sich zu kämpfen, schließlich gewann die Neugierde, sein gutes Herz und der Drang endlich Wasser abzulassen. Leise öffnete er die Tür, schlich beinahe ins Bad, ließ die Tür lautlos wieder zufallen und bemerkte dann erst die Dunkelheit um sich herum. Die Wände abtastend, das leise Weinen ignorierend, suchte er den Lichtschalter. Als er ihn fand, hoch drückte wurde der Raum mit nur spärlichen Licht gefüllt. Es reichte jedoch, um das Weinen verstummen zu lassen und ihn ein Bild zu liefern, was sich unangenehm in seinen Kopf einbrannte. Einige Meter in den Raum mit den ganzen Toiletten saß zusammengekauert unter dem einzigem Fenster, ein ihm nur zu bekannter Junge. Erschrocken sah ihn dieser aus verschwollenen Augen durch sein fettiges Haar entgegen. Er empfand plötzlich sowas, wie Mitleid mit dem Jungen für den er sonst nichts anderes aufbringen konnte als Verachtung und Spott. Der Junge sah ihn nur weiterhin starr an, wobei weiterhin Tränen aus seinem Gesicht sich quälten. Unsicher stand er, die Hand noch immer auf den Schalter gelegt, da und überlegte ob er nicht einfach wieder gehen sollte. Doch der Anblick des Jungen ließ ihn weiterhin auf der Stelle verharren. Schließlich rang er sich durch wenigstens seiner Blase was Gutes zu tun, wenn er schon nicht die Toilette verlassen konnte. Also steuerte er auf den Raum mit den Toiletten zu, die schwarzen Augen folgten ihm. Anstatt seine Füße ihn jedoch in die erstbeste Kabine trieben, wanderten sie automatisch weiter und hielten erst vor dem Jungen. Er schaute auf ihn hinab, der Junge zu ihm hoch. In einer anderen Begebenheit zu einer anderen Zeit hätte er dieses Bild sehr amüsant gefunden. Jetzt jedoch empfand er immer stärker werdendes Mitleid. So hockte er sich vor den Jungen, strich ihn die Tränen weg, lächelte ihn aufmunternd an. "Was ist passiert?" Der Junge sah ihn an als käme er von einem anderen Stern, was er ihn eindeutig nicht verübeln konnte. Würde er sich nicht selbst so ansehen, wenn ihre Plätze getauscht wären? Dann begann der Junge vor ihm zu erzählen, irgendwas. Seine Wörter und Sätze ergaben für seinen Geist keinen Sinn, wurden als unwichtig eingestuft, hallten, wie Musik aus kaputten Lautsprecher leise in seinen Kopf. Er folgte einfach den Bewegungen der Lippen, nickte, lächelte, drückte die Schulter des Anderen, gab Ratschläge ohne zu wissen wofür, stimmte zu, verneinte, tat einfach das, was man tat, wenn man jemanden unterstützte, tröstete, helfen wollte. Irgendwann gab es ein Klick und sie befanden sich wieder im Dunklen. Bedächtig richtete er sich auf, wollte das Licht wieder anmachen. Wieder folgten ihm die schwarzen Augen. Als er wieder stand, sah er hinaus dem Fenster in eine Nacht mit klarem Sternenhimmel und Vollmond. Schweren Herzens drehte er sich um, um endlich das zu tun für was er aufgestanden war. Kaum hatte er einen Schritt gemacht, legten sich Arme um seinen Hals. Ein warmer Körper drückte sich von hinten an den seinen. Ein Schauer der puren Freude breitete sich rasend schnell von seinen Magen in den Rest seines Körper aus, wusste er doch, wer sich da an ihn drückte, ihn ein Danke ins Ohr flüsterte. Er bewegte sich kein Stückchen, flüsterte ein leises Bitte mit ihm fremder Stimme. Eine Weile passierte gar nichts, sie standen einfach nur da und schienen die Wärme des Anderen in diesem kalten Raum zu genießen. Dann ließ der Jungen ihn los. Unsicher blieb er noch einige Sekunden auf der Stelle, dann wollte er sich wieder in Richtung Lichtschalter bewegen. Doch wieder wurde er aufgehalten, gröber, bestimmender. Freiwillig ließ er es zu, dass der Jungen ihn zu sich umdrehte, sein Gesicht anfasste und es zu sich runter zog. Er fühlte sich einfach zu gut an die rauen Hände des Anderen auf seinem Gesicht. Blau traf Schwarz, versanken in eine Welt der Unvernunft, die aus Verlangen und Gier zu existieren schien. Wieder weinte der Junge, krallte sich mit einer Hand in seinem Kragen fest, mit der anderen an seinem Gesicht. Schloss die Augen und zog ihn weiter zu sich hinunter, unendlich langsam. Wieder verspürte er eine Art Mitleid, die er sich nicht erklären konnte woher sie stammte. Noch nie hatte er mit diesem Jungen vor ihm, der anscheinend am verzweifeln war, Mitleid. Bis jetzt. Endlich trafen sich die trockenen Lippen des Jungen und seine eigenen weichen Lippen sich. Er konnte das Salz der Tränen schmecken, was ihn einem unergründlichen Schmerz verpasste. Dann spürte er das leichte Beben der Lippen des Anderen, spürte, wie der Druck von diesem nach ließ. Also tat er etwas, was er noch weniger als das plötzliche Mitleid mit dem anderen Jungen erwartet hätte. Seine Arme schlangen sich um den zerbrechlichen Körper des Anderen, drückte ihn an sich. Seine Lippen festigten den Kuss wieder. Zärtlich bewegte er sie gegen die des Anderen, massierte sie schon förmlich. Erst gar nicht, dann zaghaft fingen die Lippen des Jungen die Bewegungen seiner Lippen an zu erwidern bis sie sich schließlich in einem Rhythmus befanden. Plötzlich spürte er die Zunge des Anderen an seinen Lippen langstreichen. Anscheinend durch die Erwiderung des Kusses ermutigt, wollte er den Kuss eine Stufe höher stellen. Also öffnete er seinen Mund, um den Anderen gewähren zu lassen. Nach einer Zeit fingen die Hände des Anderen an sich zu entkrampfen, wanderten über seinen Oberkörper nach hinten auf seinen Rücken und dann weiter runter in seine Hose. Er konnte nicht anders und musste in den Kuss reinstöhnen als die kalten Hände sich fest um seinen Hintern krallten. Ein unbekanntes Feuer brannte in ihm als er nun den Jungen in eine Kabine vor sich zerrte, ihn ungeschickt auf eine der Kloschüsseln buchsierte und anfing dessen Hose von ihm auszuziehen. Der Junge protestierte nicht, feuerte ihn schon förmlich mit feurigen Küssen in den Nacken des Großen an. Er konnte die Wärme des Anderen spüren, seine Küsse in seinen Nacken, den Geschmack nach Salz auf seinen Lippen, seine und die Erregung des Anderen, fühlte die nun nackte Haut des anderen, wusste das sein letzter Schutz vor der gleichen Nacktheit gerade zu Boden geglitten war. Wieder trafen sich ihre Lippen, hörte das Keuchen des Anderen, seine Haut auf die des Anderen, ihre Reibung und.... Schweißgebadet riss der große Junge seine blauen Augen auf. Kerzengerade saß er schwer keuchend da und schaute sich um. Um ihn herum herrschte eine schläfrige Hitze und Düfte, die die Sinne benebelten. Neben ihm saßen drei Jungen in seinem Alter an einem runden Tisch auf den eine Kugel platziert war. Er befand sich im Klassenraum für Wahrsagen und er war allen Anschein nach eingenickt, wie zwei, der drei Jungen, die mit an seinem Tisch saßen. Nur einer sah ihn aus bernsteinfarbenden Augen an. "Alles okay Sirius?" Sirius nickte zaghaft, sah sich weiterhin verstohlen um, versuchte seine Gedanken zu sortieren, was ihm unbegreiflich schwer fiel. Er befand sich in Wahrsagen, nicht in einer Toilette. Schwerlich sammelte er sich wieder nur um allmählich zu begreifen von was und besonders von wem er da geträumt hatte. Es war ein ziemlich erotischer Traum gewesen, der ihn allein die Erinnerung daran ein Kribbeln im Unterleib bereitete und das Verlangen in ihm auslöste doch mal Hand anzulegen, um es selbst zu spüren. Schon allein dieser Gedanke ließ ihn schwitzen. Das war doch total widerlich! Aber was ihn noch mehr verunsicherte, war das Objekt der Lust in seinem Traum und in seiner momentanen Lage. Sirius hatte von sich mit Snape geträumt! Unsicher warf er wieder Blicke durch den Raum, nur um ein weiteres Mal festzustellen, dass kein Slytherin und besonders kein Snape unter ihnen war. Wieder sah er vor seinem geistlichen Augen einen schwitzenden, stöhnenden Snape dessen Hände über seinen Körper strichen... Er schalte sich selbst, schüttelte energisch den Kopf, spürte das Kribbeln im Lendenbereich sich verstärken. Oh bei Merlin, er musste hier raus! Ohne auf die verwunderte Frage von Remus oder den ermahnenden Ruf seines Professors zu hören, raste er aus den Raum. Schuld waren nur diese verdammte Düfte, diese verdammte Hitze! Und auf jedenfall James blödes Gerede vor Stundenanfang er wäre anscheinend schwul, da er sich noch nie auf ein Mädchen eingelassen hätte. Keuchend hielt er inne, schloss die Augen. Kurz schien sich alles in ihm zu entspannen als seine Stirn auf der kühlen Steinwand des Schlosses lehnte. Da ereilte Sirius wieder das Bild eines nackte, ihn begehrend, ansehenden Snapes, der ihn zu sich drückte und seine Hände nach unten zu seinem... Abermals riss er die Augen auf, stöhnte, schüttelte den Kopf und raste los. Es gab nur eine Möglichkeit dieses verdammte Kribbeln im Lendenbereich loszuwerden und sie widerte ihn an. Schuld war dieser verdammte Traum! Dabei hatte er doch so harmlos angefangen...verdammte Düfte! Die hatten ihren Teil bestimmt dazu beigetragen. Dieses mal zögerte er nicht den dunklen Gang hinunter zu laufen und die Tür mit den männlich Zeichen aufzustossen. Laut krachte sie hinter ihm ins Schloss, hastig ging er um die Ecke zu den Kabinen. Abrupt blieb er stehen, seine Augen weiteten sich vor Schrecken und sein Magen überschlug sich. Vor ihm stand ein Junge mit nacktem Oberkörper, fettigen Haaren und schwarzen Augen, die jetzt auf ihn ruhten. Sirius Black war mitten in die Arme von Severus Snape gelaufen. Kapitel 1: Eine (nicht) gewollte Begegnung ------------------------------------------ Autorin: Joar, hier ist dann das zweite Kapitel und eigentlich schon letzte xD Aber ich mache vielleicht noch ein kleine Sepcial oder so dazu oder mehrere, wenn ihr das gerne wollt ^^ Ansonsten, öhm der Zauberspruch ist nur umgedreht, also sehr einfallsreich halt xD Wünsche euch viel Spaß! Mfg, Midoh Eine (nicht) gewollte Begegnung? Schweigend sahen sich die beiden Jungen an, keiner rührte sich. In dem Gesicht von Snape konnte man eindeutig eine leichte Überraschung sehen, wobei in dem Gesicht von Sirius bloßes Entsetzten geschrieben stand. Nach einigen Minuten des Anstarrens fing Sirius Kopf an sich zu erholen, zu realisieren, wo er war und wer er war. Als er diese beiden Tatsachen zusammen rechnete und eine Dritte addierte, plus minus eins, gab es nur ein Ergebnis. Hastig drehte er sich um und rannte Richtung Ausgang. "Aromohola!" Ein weißer Strahl schoss knapp an seinem Kopf vorbei und traf die Tür. "Was zur Hölle?", fluchte er laut los. Verwundert drückte er die Klinke der Tür hinunter, zog dran, doch die Tür blieb verschlossen. Verzweifelt zerrte Sirius kräftiger dran, stemmte sich an der Wand ab und zog, trat dagegen, doch es half alles nichts. Wütend drehte er sich zu Snape um, der ihn höhnisch anlächelte, den Zauberstab locker in der Hand haltend. "Mach die verdammte Tür auf, Schniefelus!" Snape zog spöttisch die Augenbrauen hoch. "Warum tust du es nicht selbst Black? Du bist doch so ein Meisterzauberer." Auf die Kommentar knurrte er nur. Würde er ja gerne, wenn er nicht so dumm gewesen und ohne seine Sachen aus dem Unterricht abgehauen wäre. Anscheinend bemerkte auch Snape jetzt, dass sein Gegenüber völlig Mittellos war und grinste darauf nur noch breiter. "Ohne Zauberstab und Freunde unterwegs? Etwas leichtsinnig, nicht? Jetzt bist du mir völlig ausgeliefert...", der letzte Satz aus Snapes Mund war fast schon ein raues Flüstern gewesen, was Sirius einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Denn der Satz war eindeutig zweideutig...er hasste Zweideutigkeit. "Mach schon die verdammte Tür auf Schniefelus! Ich hab weder die Zeit noch die Lust mich mit dir herumzuschlagen!" Snape hob seinen Zauberstab, richtete ihn auf Sirius Brust und trat ein paar Schritte vor. "Warum sollte ich auf dich hören Black?" In Sirius Kopf begann es zu rasen. Die gesamt Situation, er unbewaffnet Snape in einem verschlossenen Raum gegenüber zu stehen, war schon heikel genug aber das er noch andauernd auf Snapes nackte Brust schauen musste, glich einem Alptraum. Oder besser teilweise einen bestimmten Traum? Nein, daran wollte er jetzt erst recht nicht denken! So in Gedanken versunken, schreckte er erst auf, als ihm was zwischen die Rippen stach. Sein Herz machte einen Sprung, was sicherlich zu einem Herzstillstand hätte führen können. Es leider aber nicht tat, wie er bedauernd feststellen musste. Snape stand jetzt knapp vor ihm, sein Zauberstab war die einzige Distanz. Vorsichtshalber wich Sirius zurück, kam aber nicht weit, da sein Rücken gegen die Tür stieß. "Und, wie fühlt es sich an hilflos zu sein Black?", fragte Snape ihn jetzt belustigt. Die Frage löste in dem Blacksprössling verschiedene Reaktionen aus. Eine die ihm die Röte ins Gesicht trieb, denn irgendwie fühlte er sich ertappt von der Hakennase vor ihm. Andererseits steigerte es seine gewohnte Abneigung gegenüber den Anderen, was ihn innerlich aufatmen ließ. War schließlich doch nur ein Traum gewesen... "Super. Könnte mir kein schöneren Ort vorstellen mit dir allein zu sein", meinte er sarkastisch darauf. Doch es löste eine Reaktion von Snape aus, die ihn wieder verunsicherte und das Bild des weinenden Jungens heraufbeschwor. Snape wich einen Schritt zurück und sah ihn beschämt an. Severus Snape sah ihn, Sirius Black, beschämt an?! Was zu weit ging, dass ging zu weit. Jetzt musste er handeln, um hier so schnell, wie möglich raus zu kommen. Flink packte Sirius die Hand mit den Zauberstab und versuchte diesen zu entwenden, nicht bedenkend, dass sein Opfer sich auch wehren könnte. Dieses verkrampfte den Griff, um den Stab und versuchte sich loszureißen. "Lass los Black!", knurrte Snape wütend und griff mit seiner freien Hand nach der von Sirius. Dieser spürte die rauen Hände von Snape, sah das Bild seines Traumes wieder, zuckte erschrocken zusammen und stieß den Übeltäter von sich. "Uff!" Knacks! Stille. Sichtlich vor einem Nervenzusammenbruch sah Sirius runter zu den am Boden liegenden Snape. "Oh bitte Schniefelus, sag mir, dass das einer deiner Knochen war!", flehte er. Snape richtete sich auf und holte hinter seinem Rücken ein zerbrochenes Stück Holz hervor. Amen! "Schau was du gemacht hast Black!", schrie ihn Snape jetzt wütend an. "Was ich getan habe?! Du hast doch die verdammte Tür verschlossen!" "Ja, damit du nicht abhaust aber nicht, um mich anzugreifen!" "Wer wollte denn hier wen angreifen?" Darauf schwieg Snape endlich und sah ihn mit funkelnden Augen an. Irgendwie fand er das äußerst se...Nein! Ohne dem Slytherin noch eines Blickes zu würdigen, ging er rüber zu den Waschbecken. Das konnte einfach nicht war sein! Das musste ein schlechter Traum sein. Nicht nur, dass er jetzt in einer Toilette festsetzte, nein, er saß auch noch mit Snape fest. Einem wohlgemerkten, halbnackten Snape. "Kein Grund dich gleich zu ersaufen", kam es plötzlich von hinten. Seufzend drehte Sirius den Wasserhahn wieder zu und wandte sich um. Die Hakennase stand einige Meter von ihm entfernt und betrachtete ihn. Wieder lief ein kalter Schauer über sein Rücken und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Also drehte Sirius den Kopf weg. Darauf folgte nur ein gestresstes Knurren von Snape. Aus dem Augenwinkel nahm er dessen Bewegungen war bis er schließlich den Kopf ganz drehte. Jetzt saß Snape auf den Boden und versuchte irgendwie seinen Zauberstab wieder hinzukriegen. Dabei spannten sich die spärlichen Muskeln, was Sirius Mund trocken werden ließ. Energisch schüttelte er den Kopf. "Kannst du dir nicht mal was anziehen?!" Verwundert sah Snape zu ihm auf. "Wie meinen?" "Du sollst dir was oben drüber anziehen", betonte Sirius es betonend langsam als würde er mit einem Minderbemittelten reden. Erst sah Snape ihn nur fragend an, dann nahm seine Gesichtszüge, was Anzügliches an. "Warum? Macht es dich an?" Er konnte förmlich den Hitzeschwall und seine roten Ohren spüren als Snape das sagte und ihn dabei so ansah. Unweigerlich musste er wieder an seinen Traum denken, konnte die schwitzende Haut des Anderen förmlich spüren. "Ne-Nein, es widert mich an!", brachte er zitternd hervor. Na, wenn das nicht überzeugend war, was dann? Snape grinste weiterhin mit diesem Grinsen, was Sirius ihm am liebsten weggezaubert hätte. "Aha, na dann." Sirius runzelte die Stirn. "Wieso bist überhaupt halbnackt auf dem Klo?" "Weil ihr in Zaubertränke meine Robe und meinen Pullover versifft habt, falls du dich erinnerst." Ja, Sirius erinnerte sich. Heute morgen die erste Stunde hatten sie Zaubertränke mit den Slytherins gehabt. Dabei hatte sich Snape neben James und ihn gestellt. Irgendwann hatte Snape dann an Sirius Tasche herum gemacht, was James nutze um den unfertigen Trank von Snape über dessen Besitzer zu verschütten. Sirius schaute sich um und entdeckte zwei schwarze Bündel in einem der Waschbecken. Dann sah er wieder zu Snape, der ihn die ganze Zeit beobachtet hatte. "Danke Schniefelus, ich weiß ich sehe gut aus", kam es von ihm giftig. "Stimmt." "Was?", verwundert sah Sirius Snape an. Dieser sah weg und beschäftigte sich wieder mit den zerbrochenen Zauberstab. Hatte ihm Snape eben zugestimmt? Zugestimmt, dass er gut aussehe? Wieder schaute er den nackten Oberkörper von Snape an. Stellte sich vor, dass er ihn hier und jetzt einfach so berühren könnte... Haare raufend knurrte Sirius auf, was Snape wieder hoch schauen ließ. Aber darauf achtete er nicht sondern fing an seine Robe auszuziehen. "Was tust du da Black?!", kam es quiekend von Snape, was ungemeine Ähnlichkeit mit Peter hatte, wenn dieser aufgeregt war. Mit einem letzten Ruck hatte Sirius sich den Pullover ausgezogen und schmiss ihn Snape hin. "Da zieh das an." Doch Snape starrte nur ihn an, wie er jetzt mit nackten Oberkörper dastand. Mit einem flauem Gefühl in der Magengegend und nun einem leichten Kribbeln in der Lendengegend, zog er sich hastig die Robe wieder an. Als er zu Snape sah, sah dieser ihn noch immer an. "Der Pullover ist nicht vergiftet auch, wenn er von mir ist." Endlich rührte Snape sich indem er schnaufte, den Pullover kritisch bedachte und schließlich überzog. Er war ihm eindeutig zu groß, was auch daran lag, dass Sirius einen knappen Kopf größer war als er. Das die Fledermaus jetzt einen seiner Lieblingpullover trug, er noch immer hier festsitze mit ihm, kam ihm jetzt weniger schrecklich vor, da sein Gegenüber nicht mehr halbnackt war und die Bilder seines Traumes dadurch verpufften. Zufrieden mit sich und der Welt sah Sirius in den Spiegel und betrachtete sein eigenes Ebenbild. Langsam fing er an sich die Haare zu richten, die in den letzten Minuten ziemlich gelitten hatten. "Gar nicht eitel?", kam es abermals spottend von hinten. Genervt sah er Snapes Spiegelbild an und bemerkte, dass dieser ihn wieder anstarrte. "Tja, im Gegensatz zu dir haben manche Leute halt eine Frisur." "Das liegt nicht an mir...", murmelte dieser verärgert und Sirius musste grinsen. "Doch, wenn du dir die Haare kurzer schneiden würdest und mal ordentlich waschen, könntest sogar du eine Frisur haben." Eigentlich sollte das gemein klingen aber irgendwie kam es nur unheimlich freundlich aus ihm heraus. Dieser Traum hatte eindeutige Schäden hinterlassen, die er schnellst möglich beheben musste. Snape sah ihn dabei noch immer verwundert an, lächelte dann schwach und sah schlussendlich wieder auf seinem zerbrochenen Zauberstab. Sirius seufzte und lehnte sich mit verschränkten Armen ans Becken, fixierte den Boden unter sich. Eine Zeit lang sagte keiner von beiden etwas. Gelangweilt ließ sich Sirius schließlich unter das Waschbecken gleiten und zog die Knie an, schloss die Augen. "Du hast doch bestimmt eine großartige Idee, wie wir hier wieder rauskommen, oder Black?", störte ihn Snape bei seinem Versuch etwas zu nicken. "James und die Anderen werden schon nach mir suchen und schließlich herkommen", gab er nur gelangweilt von sich, dabei hielt er die Augen weiterhin geschlossen. Snape sagte nichts mehr, was ihn ungemein beruhigte. Endlich ein wenig Ruhe. Da tauchten wieder die Bilder dieses verstörenden Traumes auf. Die schwarzen Augen die ihn folgten, die trockenen Lippen von ihm, wie sie seine trafen, seine rauen Hände auf seiner Haut, heißer Atmen in seinen Gesicht... Sirius runzelte die Stirn. Irgendwie fühlte sich das aber ziemlich echt an... Erschrocken riss er die Augen auf nur um in Snapes Gesicht zu sehen, was eine handbreite von seinem entfernt war. Sofort sprang er auf, was er gleich bereute, da sein Kopf hart gegen das Waschbecken prallte. "Ah, Scheiße! Was soll das Schniefelus?!" Jetzt erst merkte er das Schniefelus über ihn beugte und durch seine Hände an jeder Seite von Sirius, ihm so den Fluchtweg versperrte. Aber Snape sagte nichts, sah ihn einfach nur an. Endlich, was Sirius wie eine Ewigkeit vorgekommen war, lächelte dieser wieder anzüglich. "Hat dir der Traum gefallen Black?" Verwirrt musterte Sirius seinen Gegenüber. "Woher...?" "Hat er dir gefallen?", hackte Snape nach ohne auf Sirius Frage zu achten. Dieser war dabei zu verzweifeln. Woher wusste Snape plötzlich von seinen Träumen? Hatte er irgendwas darüber erwähnt, seit sie hier waren? Oder hatte er eben was gesagt? Und warum zur Hölle fragte Snape ihn ob der Traum ihn gefallen hätte?! Jetzt spürte er die rauen Hände auf seinem Gesicht ruhen, den heißen Atmen auf seinen Lippen. Wieder die Bilder des Traumes, wieder das widerliche Kribbeln. Ängstlich stieß er Snape von sich, dieser zog ihn jedoch unangenehm mit sich, so dass sie übereinander lagen. Gerade als Sirius sich erheben wollte, umklammerte in Snape. "Also hat er dir gefallen?", hauchte dieser ihm ins Ohr, was das Kribbeln verstärkte. "Nein hat er nicht! Und jetzt lass mich los! Lass mich los Schniefelus!" Tatsächlich schaffte er es sich von der Umklammerung zu lösen und rutschte ein paar Meter weg von dem Slytherin. Der sah ihn nur verstört an als würde er die Welt nicht verstehen. "Aber der Trank hat doch fun....", begann er bevor ihn Sirius unterbrach. "Trank? Was für ein Trank?" Jetzt war es an Snape der rot wurde. Nicht dem Rot, was er sonst immer hatte, wenn sie ihn ärgerten sondern ein Rot des Scharmes, was zu ihm soviel passte, wie Peter zu intelligent. Und dann begriff er. Sirius erinnerte sich an die Zaubertrankstunde, daran das Snape an seiner Tasche, besser seiner Trinkflasche herum gemacht hatte. "Du hast mir einen Trank verabreicht, der diesen perversen Traum auslöste?" Snape zuckte zusammen, besah sich seine Finger. "Warum?" Irgendwie konnte sich Sirius nicht wirklich vorstellen, warum Snape ihm solch einen Traum verabreichen sollte. Um ihn zu ärgern? Wäre möglich aber da gebe es tausend andere Möglichkeiten. Und warum ihn? James hasste er eindeutig mehr als ihn, zumindest vermutete er das. Aber dann gäbe es ja nur noch... Sirius sah Snape an, dieser sah noch immer mit hochrotem Kopf zu ihm. Dann prustete er los. "Was ist so lustig Black?", keifte Snape. Sirius schüttelte vor Lachen nur den Kopf. "Du...du bist...nicht wirklich, ich meine, du bist, du wolltest, einfach genial", konnte er nur unter Lachen stammeln. Plötzlich sprang Snape wütend auf, Tränen waren in seinen Augen. "Das ist nicht lustig!" Sirius hörte auf zu lachen und zeigte ihm den Vogel. "Man Schniefelus, wie bekloppt kann man eigentlich sein? Ich mein wir sind Feinde." "Das weiß ich! Das weiß ich doch verdammt! Halt einfach dein Maul...", bei den letzten Worten war seine Stimme zu einem Krächzen geworden. Ohne das Sirius noch etwas tun konnte, war Snape in eine der Kabinen gerannt und hatte diese verschlossen. Gedämpftes Weinen drang trotzdem durch die Tür und Sirius fühlte sich zum ersten Mal gegenüber Snape unglaublich schlecht. Langsam stand er auf und ging zu der Kabinentür. "Ach komm schon Schniefelus. Sehe es doch mal realistisch. Das kann nie und nimmer stimmen. Ich bin ein Kerl, du bist ein Kerl, ich hasse dich, du hasst mich. Da gibt es nicht mehr", redete er der Tür zu und kam sich dabei ziemlich dämlich vor. Aber besonders, weil er es zu Snape tat. Jedoch bekam er keine Antwort und lehnte sich neben die Tür. "Wenn du mich hasst, warum versuchst du mich dann zu trösten Black?", kam es urplötzlich, keifend von der anderen Seite. Sirius war froh, dass Snape ihn nicht sehen konnte, sonst hätte er dessen beschämten Ausdruck gesehen. "Nun, weil...ach ich hab auch keine Ahnung." Dann war Stille zwischen ihnen, außer das leises Schluchzen ab und an von Snape. "Aber der Traum war schon etwas gewagt. Ich meine, tz, Schniefelus, so eroberst du sicher nie das Herz einer Person. So machst du sie zwar, ähm, etwas hitzig aber das wars auch", versuchte er erneut ein Gespräch anzufangen. Warum? Nun, nur um sich womöglich selbst zu bestätigen, was für ein Spinner die Hakennase war, damit er diesen endlich wieder in Ruhe hassen konnte. "Ach und wie dann?", antworte Snape von der anderen Seite trocken. "Na mit Schmeicheleien, Komplimente oder mit Sachen, was dir an der Person gefällt." Ein paar Sekunden kam gar nichts und Sirius war sich sicher Snape hatte sich erwürgt oder Ähnliches. "Ach und was soll ich sagen? Ich finde deine Haare schön, wenn sie anmutig im Wind um deine scharfen Gesichtszüge fliegen, die ich am liebsten nachfahren würde? Dein Lachen, was ich liebe, wenn du dich über etwas freust? Wie du dann immer so kleine Grübchen bekommst? Über deine Hände, die so geschickt alles können und mir wünschte sie festzuhalten oder auf meiner Haut zu spüren? Deine graublauen Augen, die funkeln, wenn du verärgert bist, strahlen, wenn du fröhlich bist, leer sind, wenn du traurig bist? Das ist doch albern...so was sollte ich weder denken noch sagen. Ich sollte nicht mal das fühlen, was ich im Moment fühle...ich würde dich so gern hassen Black aber im Moment ist es das Gegenteil." Sirius schluckte schwer. Die Worte von Snape hallten, wie ein alberner Singsang in seinen Ohren wieder. Und warum schlug sein Herz so schnell? Wieso war er so glücklich über Snapes Worte? "Mach die Tür auf, sofort!", schrie er plötzlich los und haute, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, gegen die Kabinentür. "Warum?", fragte Snape nur. "Weil ich weiß, wie wir hier rauskommen und dein Zauberstab brauche", log er gekonnt. Warum log er? Warum tat er das? Das war nicht er. Aber er wusste, dass es richtig war...vollkommen richtig. Und sich nichts sehenlichster wünschte als das jetzt zu tun. Da ging die Tür auf, zögerlich. Mit einem Ruck riss er sie auf und sah auf Snape, der durch die Wucht auf den Klodeckel gelandet war. Bevor dieser noch irgendwas tun konnte, handelte Sirius. Zaghaft und doch bestimmend küsste er ihn. Erst schien Snape zu verwundert, um zu reagieren, dann stieß er ihn fort. "Was soll das Black?" Sirius sah ihn lächelnd an. "Der Traum war verwirrend aber deine Worte eben überzeugend genug mir den Verstand zu rauben." Im ersten Moment schien Snape nicht wirklich die Worte von Sirius zu begreifen. Gerade als er es tat, gab es plötzlich einen Krach. "Sirius? Bist du da?" "Jo Prongs! Wurde aber auch mal Zeit!" Sirius sah noch einmal zu Snape, dann drehte er sich um und ging zu seinem Freund. "Ist Sch..." "Ach lass den. Der ist auf dem Klo eingepennt." "Echt?" "Jojo." "Wie bist du hier überhaupt reingekommen?" "Zufall. Wieviel Uhr haben wir?" Aber er hörte James schon nicht mehr zu. Das was in der letzten Stunde passiert war, würde sein dreckiges kleines Geheimnis bleiben. Kapitel 2: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt -------------------------------------------- Ich hab weiter geschrieben, wie ihr sehen könnt xD Aber ich find es ehrlich gesagt im Nachhinein an manche Stellen kindisch, dass im ersten Abschnitt mit Snape xD'' Bisschen viel OOC vllt in den Kap? Naja, ich wünsche euch trotzdem viel Spaß ;) Special Thanks geht an dich Halbblutprinz, dafür das du dich als Beta hiermit herumschlägst xD Ich sag nur Zitrone! Wer nicht wagt, der nicht gewinnt Es war nicht so, dass es unangenehm war. Auch nicht widerlich oder peinlich. Nicht einmal abwegig. Es war schlicht und einfach sonderbar, ohne einen Trank von Severus Snape zu träumen. Doch merkwürdiger war der Inhalt des Traumes. War der erste Traum Dank des Trankes von ihm recht erhitzend, war dieser von einer Ruhe gekennzeichnet, die ihn von allen Sorgen, Ängsten und Schmerzen zu erlösen vermochte. Dabei war es nur eine saftig grüne Wiese. Hier ein paar einzelne Blumen, dort etwas Unkraut. In der weiten Ferne ein See, dahinter ein tiefer, dunkler Wald. Eine leichte Sommerbrise und Stille. Kein Geziepe, kein Gezwitscher, kein Geraschel, nichts. Und er lag da, sein Kopf in den Schoß des Anderen gebettet. Sah zu ihm auf, wie dieser ihn aus seinen schwarzen Augen betrachtete. Ganz sanft, voller...Liebe? Spürte die Hand des Anderen, wie diese mit seinen schwarzen Haaren spielte. Ruhe, Geborgenheit, nur sie beide, in seliger Eintracht. Und dann verschwand das Bild vor seinem geistlichen Auge, denn irgendwer maßte sich an, ihn aus seiner Tagträumerei zu holen. Verwirrt sah er zu dem Urheber seiner plötzlichen Wiederkehr in die Realität. Ein braunes Augenpaar sah ihn prüfend an. "Du solltest auch dein Essen zu dir nehmen, anstatt es nur anzustarren, Padfoot!" "Das nennt man mit dem Auge essen, Prongs, das weiß doch echt jeder. Noch nie gemacht?" James kicherte nur und tippte mit dem Finger gegen Sirius Stirn. "Anscheinend hast du da oben schon alles gegessen." Sirius seufzte theatralisch auf und sah auf die gegenüberliegende Seite des Tisches, zu Remus, der hinter dem Tagespropheten steckte. "Moony, Prongs beleidigt mich!", jammerte er wie ein Kleinkind. James machte die Albernheit mit und zog ein Schmollmund. "Tue ich gar nicht! Papa Moony, Padfoot lügt!" Die Zeitung wanderte nach unten und Remus sah sie aus müden Augen an. Es erinnerte die beiden Rumtreiber daran, dass bald wieder Vollmond war. "Esst, oder ihr müsst ohne Frühstück zum Unterricht. Vergesst nicht, wir haben wieder Zaubertränke in den ersten beiden Stunden." "Hört, hört, der Herr hat gesprochen!", ließ James mit tiefer Stimme verlauten, worauf Sirius lachte und Remus wieder kopfschüttelnd hinter seiner Zeitung verschwand. Aber Remus hatte nicht Unrecht. Also fing Sirius an seinen Pfannkuchen ordentlich mit Sirup zu beschütten. Dabei schweiften seine Gedanken wieder zur Hakennase. Bevor er jedoch sich genüsslich dem Essen und den Traum zuwenden konnte, hielt in James abermals mit einem Seitenhieb auf. Genervt knurrte er. "Was ist denn jetzt schon wieder? Ich esse doch." James schüttelte nur fassungslos den Kopf und zeigte zur Tür der Halle. Sirius folgte dem Wink, brauchte aber eine Weile, bis er selbst so überrascht schaute wie sein Freund. "Ist das Schniefelus da?" Sirius nickte nur lahm. "Hat der sich die Haare geschnitten?" Wieder nickte er, wobei sich jetzt ein breites Lächeln auf sein Gesicht stahl. "Das sieht...das ist...er sieht...", stammelte James verkniffen. "Gut aus?", half Sirius heiter nach. James schnaubte verächtlich und jetzt musste Sirius leise lachen. "Was ist so lustig daran, Padfoot?" "Nichts, gar nichts...es steht ihm, findest du nicht?" "Pah, wir reden hier von Schniefelus!" Damit war das Thema für James beendet. Sirius warf noch einmal einen Blick auf Snape, der gerade zu ihrem Tisch hinüber sah. Langsam wandte er sich seinem Essen wieder zu. Ohne es zu bemerken, hörte er nicht auf zu grinsen. Lachend betraten die Rumtreiber den Kerker für Zaubertränke. "Wie kann man nur Lurchspucke mit Luchsunrat verwechseln, Wormtail?" Angesprochener strich im Laufen das Wort auf seinem Pergament durch und schrieb das richtige hin. Remus schüttelte ungläubig den Kopf, zeigte auf Peters Blatt und machte ihn auf einen weiteren Fehler aufmerksam, während James und Sirius eine der hinteren Reihen ansteuerten. "Immer in Zweierpaare!", rief Professor Slughorn, der gerade selbst den Klassenraum betrat, munter. Sirius wollte gerade seine Tasche neben James Platz sinken lassen, als ihn jemand am Arm packte. Bevor er überhaupt was tun konnte, wurde er nach hinten gezogen. "Hey! Was soll das werden?", fragte er gereizt und drehte sich zu dem Lebensmüden um. Sofort sah er in das Gesicht von Snape, der ihn schief angrinste. "Lupin und Pettigrew, Malfoy und Zabini, Black und Snape, Potter und...", hörte Sirius Slughorns Stimme die Namen der Teampartner aufzählen. Entschuldigend sah er zu James hin, der ihn sauer betrachtete. Dann drehte er sich wieder zu Snape um, der ihn noch immer so dämlich angrinste. Gerade als Sirius ihn fragen wollte, was das solle, wurde er durch Slughorns Erklärung des Trankes, den sie heute brauen sollten, unterbrochen. Immer wieder warf er verzeihende Blicke zu James, der ihn weiterhin finster betrachtete. Nachher würde er Rede und Antwort stehen müssen. Endlich hörte Slughorn auf, sie zu belehren und die Klasse setzte sich in Gang. Hastig packte er Snape am Arm und zog ihn näher zu sich. "Was soll das, Schniefelus? Und hör auf so zu grinsen, ist ja abartig!", zischte er dem Kleineren zu. Dieser hörte sofort auf zu grinsen. "Bist du blind Black? Wir arbeiten zusammen, was soll es sonst sein?" "Genau, WIR arbeiten zusammen. Dir ist das schon bewusst?" Man konnte Sirius sein zunehmendes Unbehagen anhören oder Snape verstand es einfach so, dass sein Gegenüber nicht begeistert davon war. "Natürlich ist mir das bewusst. Im Gegensatz zu dir verfüge ich über ein Erinnerungsvermögen, das mir signalisiert hat, dass immer die zwei zusammen arbeiten, deren Namen von Professor Slughorn genannt werden. Und jetzt lass mich los, ich will die Zutaten holen. In deinen ungeschickten Händen würden sie ansonsten nie heil ankommen." Mit einem Ruck befreite sich Snape und ließ Sirius wie einen Fisch auf dem Trockenen stehen. Panisch sah er sich wieder nach James um, der gerade jedoch mit seinem Partner, einem Slytherin namens McKenncy, zu streiten begann. Ihm gefiel der Gedanke einfach nicht mit Snape zu arbeiten. Nein, ganz und gar nicht. Sein Magen zog sich unangenehm zusammen. Gestern Abend hatte ihn James die ganze Zeit ausgefragt, was er mit Snape solange in der Toilette getrieben hätte. Natürlich hatte er gelogen. Ihm war dabei überhaupt nicht wohl gewesen, seinen besten Freund zu belügen, aber ihm die Wahrheit zu sagen wäre Selbstmord gleich gekommen. Zudem hatte er sich gestern vor dem Einschlafen nicht geschworen, dass jeglicher näheren Kontakt mit Snape zu vermeiden sei, damit dieses flaue Gefühl nachließ? Gut, zwar hatte er dann diesen Traum mit der Wiese gehabt, aber es war ja auch nur ein Traum. Remus erzählte ihm vor langer Zeit, dass Träume das Geschehene des Tages Revue passieren ließen. Daher verstand sich dieser Traum von selbst. Aber dies hier war kein Traum. Dies hier war die ätzende Realität. Er, seine Freunde, Zaubertrankunterricht, Teamarbeit mit Snape. Das war aus Sirius Blacks Sicht eine fatale Katastrophe. Denn die kleine gehässige Stimme, die jeder Mensch, ob Zauberer oder Muggel zu haben schien, meldete sich andauernd freudig und gratulierte ihm zu diesem Millionengewinn. Sehnsüchtig sah er auf die Tischplatte vor sich. Der Drang, mit seinem Kopf dort solange aufzuschlagen, bis entweder der Tisch oder sein Kopf ein Loch hatten, war einfach zu verführerisch. Jedoch bevor Sirius seiner Idee nachgeben konnte, kam der Urheber seines Unglückes wieder. Ganz vorsichtig stellte er die Zutaten auf den Tisch. Sirius verdrehte die Augen, was von Snape nicht unbemerkt blieb. "Ich bin halt kein ungeschickter Tölpel wie du, Black!" "Lieber ungeschickt als solches Zeug besser zu behandeln als seine Mitmenschen." "Wie darf ich dieses Kompliment denn wieder deuten?" "Schlicht und einfach, du bist ein Grobian." Snape schnaufte wütend und klatschte ihn die Leber eines Jarvey hin. Dann ohne ein weiteres Wort fing er an, selbst die zähen Affodillwurzeln zu zerschneiden. Stumm kamen sie beide ihrer Arbeit nach. Immer wieder huschte Sirius' Blick dabei durch den Raum, doch niemand schien sie zu beachten. "Findest du es so dermaßen erniedrigend mit mir auch nur an einem Kessel zu stehen?" Er zuckte merklich zusammen, obwohl Snape es nur sehr leise gesagt hatte. Es war die Art, wie er es getan hatte. So verletzt... "Nein", war seine knappe und originelle Antwort. Aber sie stimmte doch. Er empfand es nicht als abscheulich, nicht mal als erniedrigend. Ihm wurde schlicht und einfach so flau dabei, so schwindelig, wenn er sich bewusst wurde wie nah er an Snape stand. "Was habe ich dir dann getan?" Jetzt sah Snape zu ihm hoch, suchte seinen Blick. Er wich aus und konzentrierte sich darauf, die richtige Menge der eben hergestellten Mischung in ein Reagenzglas zu füllen. "Nichts." "Gut. Und warum schaust du dann wie ein getretener Hund drein?", erwiderte Snape, jetzt nicht mehr so sachte sondern gereizt. Ebenso gereizt sah Sirius jetzt zu ihm hinüber. "Weil es nicht normal ist, dass wir beide Friede-Freude-Eierkuchen nebeneinander stehen, Schniefelus!" Snape zog eine Augenbrauen hoch, soweit, dass sie unter seinem Pony verschwanden. Die neue Frisur stand ihm wirklich, fand Sirius. "Ich dachte, bei uns wäre es seit gestern nicht mehr normal." Diese Worte von ihm brachten ihn zum Erröten, rasch sah er weg und beschäftigte sich wieder mit dem Reagenzglas. "Du irrst dich." "Ahja, und warum?" Er meinte, Snape innerlich lachen zu hören. Dieses elende Slytherin- Schwein! Dafür würde er noch eine gewischt kriegen. "Weil du dich einfach irrst. Das gestern hatte nichts zu bedeuten!" Konzentriert versuchte er jetzt die gewünschte Menge aus dem Reagenzglas dem Trank bei zu geben. Ganz vorsichtig, es durfte nicht zu viel sein. "Tatsächlich?" "Ja, tatsächlich!" Ganz langsam senkte er die Öffnung, bemerkte, dass Snape sich näher zu ihm beugte. "Oder soll ich deine Erinnerung an gestern einfach nochmal auffrischen, Black?", raunte er Sirius ins Ohr, der ihm seinen Magen umdrehte. "Un-Und wie gedenkst d-du das zu tu-un?" Fragte er mit nervöser Stimme. Seine Hand fing an zu zittern bei dem Gedanken, wie nah Snape ihm war, wer sie jetzt so alles sehen konnte. Plötzlich spürte er eine warme Hand an seinem Oberschenkel, die langsam, aber doch kräftig hinunter zu seinem besten Stück strich. Vor Schreck sprang er auf, ließ das Reagenzglas fallen und sah nur noch kurz den Tisch, bevor der große Knall kam. Mit einem ohrenbetäubenden Wumm flog ihr Kessel in die Luft und bespritzte sie mit grünem, stinkenden Schleim. "Was bei Barlins Bart haben Sie gemacht!?!", schrie Slughorn aufgebracht, der angerannt kam Angeekelt wischte sich Sirius mit der Hand den Schleim aus dem Gesicht und klatschte das Zeug mit einer Handbewegung auf den Boden. "Ich hab ausversehen das ganze Reagenzglas in den Kessel fallen lassen, Professor.." "Oh Black, sie ungeschickter Tölpel! Zehn Punkte Abzug für Gryffindor, für ihr unachtsames Verhalten! Sie sollten nach sechs Jahren Unterricht bei mir doch fähig sein ein Reagenzglas zu halten." Fassungslos starrte Sirius seinen Lehrer an, doch zum Glück rettete ihn der Stundenschluss vor einer weiteren wörtlichen Dummheit. "Wie auch immer. Gehen sie sich besser umziehen wenn sie nicht den ganzen Tag so herumlaufen wollen." Mit diesen Worten drehte sich Slughorn um und die Klasse fing an, einzupacken. Wütend schnappte sich Sirius seine Tasche, warf einen von Gift triefenden Blick zu Snape und verließ mit schnellen Schritten den Raum. Sirius war heilfroh, den Rest des Tages Snape nicht mehr zu sehen, denn dieser ließ sich weder beim Mittag- noch Abendessen blicken und auch so hatten sie keinen Unterricht mehr mit den Slytherins gehabt. Er stank noch immer fürchterlich nach diesem grünen Zeug, aber er hatte einfach keine Zeit gehabt, sich groß zu waschen. Was Sirius Stimmung noch mehr in den Keller trieb, war James, der nicht aufhörte ihn vorzuschlagen es Snape doch heimzuzahlen. Natürlich hatte er seinen Freund nicht die Wahrheit über den Unfall gesagt, wobei es sich nicht gut anfühlte innerhalb von zwei Tagen ihn zum zweiten Mal zu belügen. James hörte erst auf, als sie sich abends im Gemeinschaftsraum einfanden und Lily ihn zu sich rief. Wenigstens einer konnte heute seinen Spaß haben. So miesgelaunt beugte er sich über seine Hausaufgaben. Snape war doch verrückt. Fasste er ihn doch tatsächlich mitten im Unterricht in den Schritt. Bei der Erinnerung begann Sirius Mund wieder trocken zu werden. Wenn das jemand gesehen hätte! Die anderen hätten sich ihren eigenen Teil dazu gedacht. Und der Gedanke, dass jemand sagte, Snape würde es ihm in Unterricht besorgen, war wirklich einfach nur abschreckend. Die Gesichter seiner Freunde wollte er bei dem Gerücht gar nicht gerne sehen. Dabei wäre es ja nicht mal ein wirkliches Gerücht. Ihm wurde heiß bei dem Gedanken, dass Snape in der Stunde womöglich genau das vorgehabt hatte . Von wegen Auffrischung von gestern. Ein dummer Traum, ein dummer, kurzer Kuss, den man bestenfalls als alten Omakuss bezeichnen konnte und schon bildete sich dieser fetthaarige Slytherin ein, ihm würde etwas an ihm liegen. Er wollte nichts von Snape. Nicht wegen so einer kleinen Panne, die ja wohl gemerkt durch einen bestimmten Trank ausgelöst worden war. Sozusagen war es einfach ein kleiner Schandfleck in seinem Leben, nicht mehr und nicht weniger. Wie konnte man da nur annehmen, dass sei ernst gemeint gewesen? Er war verdammt nochmal nicht schwul und wenn- dann bitteschön nicht mit Schniefelus. Ja, vielleicht war das gestern sein Outing zu Männern gewesen, aber dann würde es nicht die Hakennase sein! Aufgebracht klappte er das Buch für Zauberkunst zusammen. Remus sah fragend zu ihm auf. "Alles in Ordnung, Padfoot?" "Klar bestens. Ich geh schon mal hoch in den Schlafsaal, duschen und so." "Wirklich alles okay?", hakte Remus nach. Sirius brachte ein Lächeln zustande, dass er sich sogar selbst abkaufte. "Klar, die Schleimforschung war nur ziemlich rutschig, wenn du verstehst, was ich meine." Ein kurzes Lachen gab ihm zu verstehen, dass Remus ihm glaubte. Tatsächlich fühlte er sich völlig fertig mit der Welt. So schleppte er sich förmlich in die Dusche, ließ das Wasser auf seine Haut niederprasseln und schloss die Augen. Ob Snape wegen ihm nicht zum Essen erschien war? Machte er sich vielleicht Vorwürfe? Ging es ihm schlecht, weil er glaubte, er wäre wütend auf ihn? "Er glaubt es nicht nur, du bist es, du Idiot", flüsterte er zu sich selbst. Er atmete ein, sah das Bild von Snape, atmete aus, sah das Bild seines weinenden Traum- Snapes. Sirius knurrte auf und schlug gegen die Wand der Dusche, spürte den pochenden Schmerz. "Hör auf an ihn zu denken, hör schon auf!", ermahnte Sirius sich selbst, öffnete die Augen, sah die nasse Wand, schloss die Augen, sah den verwunderten Snape nach dem Kuss von sich. Seine Tränen mischten sich mit dem Wasser der Dusche. "Du bist ja so geliefert, Sirius, aber sowas von- wenn es um Schniefelus geht..." Kapitel 3: Ein Geschenk mit Folgen? ----------------------------------- So vornweg, erstmal vielen Dank an die lieben Kommi-Schreiber *besonders mal DarkFeeling knuff* und an alle die die FF auf der Favo haben ^_^ Und natürlich mal wieder ein herzliches Dank an Halbblutprinz ohne die das alles nicht so gut lesbar wäre xD (hab die Büro-Szene drinnen gelassen ;) ). Joar, ansonsten viel Spaß mit den beiden. Mfg, Midoh Ein Geschenk mit Folgen? "Padfoot, wach auf!" Zaghaft rüttelte der junge Mann mit den hellbraunen Haaren den anderen schlafenden jungen Mann an der Schulter, der ihm darauf nur den Rücken zukehrte und versuchte, wieder in das ruhige Traumland zu fallen. "Bitte, Padfoot!", drang erneut die gedämpfte Stimme des Anderen zu ihm hindurch, worauf er leise murrte und die Decke höher zog und in die stickige Tiefe dieser abtauchte. Aber der andere Junge gewährte ihm diese Wärme nicht und zog ihm die Decke sachte wieder weg, so dass es ihn frösteln ließ. "Was'n los, Moony?", knurrte er jetzt, tastete mit noch immer geschlossenen Augen umher bis er den Zipfel seiner Decke wiederfand und sich abermals darin einwickelte. Kaum döste er halbwegs wieder ein, wurde er durch das ewige Gezupfe des Anderen daran gehindert. "Ich muss dir unbedingt was zeigen, Padfoot", meinte Moony und klang dabei ziemlich unsicher. Wieder knurrte Sirius, öffnete schwerfällig die Augen und schob seine Bettvorhänge zur Seite, veränderte dabei aber nicht seine Position. Es dauerte eine Weile, bis die Umrisse der Wanduhr deutlicher wurden. "Es ist schon nach Mitternacht, Moony. Kann das nicht bis morgen warten? Ich will schlafen...", meinte er dann nur, zog die Vorhänge wieder zu und die Bettdecke hoch. Wohlige, stickige Wärme... Mit einem Ruck war die Bettdecke abermals fort und lag jetzt an seinem Fußende. Verärgert setzte Sirius sich auf und sah schlaftrunken zu Remus hinüber, der ihn ernst musterte. "Bitte, Sirius, es kann nicht noch länger warten." Ergebend murrte Sirius und über Remus Gesicht huschte ein leichtes Lächeln. Dann machte er Platz für den Anderen, damit dieser sich leise fluchend aus dem Bett erheben konnte. Dabei wäre das die erste Nacht ohne merkwürdige Träume gewesen seit geraumer Zeit. Lahm zog er sich eine Jogginghose über seine Shorts und nahm dann den Umhang an, den Remus ihm hinhielt. "Fertig?", fragte Remus ungeduldig und dennoch immer leise. Anscheinend wollte er James und Peter nicht dabei haben, wie Sirius jetzt erst feststellte. Gähnend stimmte Sirius mit einem Nicken zu und Remus setzte sich in Bewegung, er folgte ihm träge. Wie Schatten huschten sie durch die dunklen Korridore Hogwarts. "Wo geht es überhaupt hin?", fragte Sirius nach einer Weile, da sie in Richtung Eingangshalle liefen. "In die Kerker", gab Remus als knappe Antwort zurück. Plötzlich hielt er an und beinahe wäre Sirius in ihn hineingerannt. Zögernd sah Remus über die Schulter zu ihm. "Ich meine natürlich nicht direkt die Kerker, es liegt kurz davor. Keine Sorge." Dann ging ihr Marsch auch schon weiter. Sirius war viel zu verschlafen um sich Gedanken über Remus' Worte zu machen, oder warum James und Peter nicht dabei waren. Es interessierte ihn nur brennend wofür er sein warmes Bett heute Nacht verlassen musste. Er hoffte, dass es wenigstens etwas Spannendes war. Fröstelnd zog er seinen Umhang enger um sich. Tatsächlich schlugen sie die Richtung zu den Kerkern ein, nun da sie die Eingangshalle erreicht hatten. Verträumt sah Sirius zu den Stundenglas der Gryffindors hin. Noch führten sie, aber bestimmt nicht mehr, wenn sie erwischt wurden, wie sie Nachts durch die Gänge schlichen. Sie hätten James' Tarnumhang mitnehmen sollen... Schwach erhellten die einzelnen Fackeln die ungemütlichen Kerker und er wünschte sich nur noch mehr zurück in sein anbetungswürdiges Bett. Erst sah es so aus als würden sie jetzt weiter zu den Zaubertrankunterrichtsräumen gehen, aber Remus machte eine scharfe Wendung nach links anstatt die Treppe weiter herrunter zu gehen. Anscheinend wusste er genau wohin er wollte. Sirius gab gerne zu, dass er sich hier unten nicht besonders gut auskannte, da ihn nie irgendwas außer Unterricht hier her trieb. Nach vielen weiteren wirren Windungen hielten sie endlich an. Abwartend sah Sirius Remus an, der auf eine Tür vor sich schaute. "Sind wir da?", fragte Sirius herzhaft gähnend. Der Andere nickte und Sirius meinte, eine leichte Röte auf seinem Gesicht zu sehen. War er verlegen? Dann sah er dabei zu, wie Remus etwas aus seiner Hosentaschen zog, es glättete und ihm entgegen hielt. Zögernd nahm er es dem jungen Mann ab. Es war ein einfaches, gefaltetes Stückchen Papier mit seinem Namen darauf. "Was ist das?" Remus sah die Tür an und zog mit seinem Finger Kreise auf dem altem Holz. "Ein Brief an dich, der dich zu diesem Ort führen sollte." "Aha", war seine einzige Antwort darauf. Neugierig betrachtete er den Brief, dann die Tür, dann wieder Remus, der ihn noch immer nicht ansah. "Und warum hast du ihn, wenn es ein Brief an mich ist?" Schuldbewusst senkte Remus den Kopf und sah ihn entschuldigend an. Sirius nickte nur leicht. "Okay, und wann hab ich den bekommen?" "Gestern, aber du warst so fertig da wollte ich dich nicht weiter hiermit stören", murmelte Remus, dem das höchstwahrscheinlich wahnsinnig Leid tat. Gestern war der Tag mit dem misslungenen Zaubertrank gewesen... "Was steht drinnen?" Sirius hatte keine Lust im schwachem Licht einer Fackel einen Brief zu entziffern. "Der Weg, wie du hier her kommst und das du eigentlich gestern Abend in dem Raum hier ein Geschenk abholen solltest..." Wieder nickte Sirius nur, zog die Augenbrauen hoch und fuhr sich durch sein ohnehin schon zerzaustes, schwarzes Haar. "Also bist du an meiner Stelle gestern hier her gegangen." Erst tat Remus gar nichts, dann nickte er. "Entschuldige, ich hätte das nicht tun sollen." "Schon in Ordnung. Und was war es?" Jetzt sah er ganz deutlich, wie Remus nervös wurde, zu der Tür und dann zu ihm sah. "Das solltest du dir besser selbst ansehen", nuschelte er in sich hinein. Ohne das er ihn noch Zeit ließ, nachzufragen, öffnete Remus die Tür und verschwand im Raum. Neugierig folgte Sirius ihm, hörte Remus 'Lumos' sagen und fand sich in einer Gerümpelkammer wieder. Alte Schränke, ein hässliches Sofa, unzählige, übereinander gestapelte Tische, eine kaputte Wanduhr und zwei stehende Spiegel füllten den Raum. Auf den Boden lag ein mottenzerfressenes Bärenfell und an dem einzigen Stückchen Wand, was noch frei war, prangte ein alter Kamin voller Ruß. "Oh, mir hat jemand einen Haufen Müll geschenkt! Ich bin ja so glücklich!", rief Sirius sarkastisch aus und sah Remus ungläubig an, der leise kicherte und schon entspannter wirkte. "Damit ersparst du dir den Kauf von Möbeln für deine erste eigene Wohnung, also sei bitte etwas freundlicher", ermahnte er ihn vergnügt. Sirius lachte nur und sah sich nochmals prüfend um. "Und, wo ist jetzt das richtige Geschenk?" Zitternd zeigte Remus auf einen der Schränke, räusperte sich. "Dort drüben, mittleres Fach, wenn du ihn öffnest." Mit einem leichtem Unbehagen und plötzlich hellwach, schritt Sirius auf den Schrank zu. Sollte es ihm nicht eigentlich zu denken geben, wenn Remus bei diesem Geschenk so nervös wurde? Er schluckte noch einmal und riss die Schranktür auf, immerhin war er ein Gryffindor und die waren doch bekannt für ihren Mut. Sirius wusste nicht, was er erwartet hatte, war aber leicht enttäuscht, als nichts passierte und er nur auf Berge von verstaubten Büchern und Gläsern schaute. Außer...da im mittleren Fach lag ein viereckiges Ding. Vorsichtig nahm er heraus und stellte fest, dass es ein Spiegel war. Der Rand war silberfarben und schlicht gehalten, das Glas blind. Sirius pustete darauf, in der Annahme, es wäre Staub, aber nichts tat sich. Mit gerunzelter Stirn wischte er mit seinem Ärmel über das Glas aber es blieb unverändert. Auch bemerkte er jetzt, dass sich nichts dort spiegelte. Also war es doch kein Spiegel- aber was dann? "Du musst ein bestimmtes Wort sagen...", meinte Remus jetzt, der sich zu Sirius gesellte und ihn nachdenklich ansah. "Und welches?" "Steht im Brief..." "Remus, sag es mir doch einfach", seufzte er genervt. Remus sah erst ihn an, dann das Ding in Sirius Händen. "Snape." Sirius riss verwundert die Augen auf, als plötzlich das Glas kurz aufleuchtete und ein Bild erzeugte. Ein schwarzer, zottliger Hund lief über eine weite Wiese, hielt hechelnd vor einem Stock im Gras an. Plötzlich bewegte der Stock sich und wurde immer länger. Der Hund senkte seine Schnauze und streckte sie dem Stock mit wedelnden Schwanz hin. Der Stock entpuppte sich als Schlange die daraufhin, wenn man es interpretierte den Hund mit ihrer dünnen Zunge auf die Schnauze küsste. Erschrocken ließ Sirius das Ding los, es krachte laut auf dem Boden auf und das Bild war verschwunden. Sirius hob das Buch, in welchem er las, höher als er Remus durchdringenden Blick spürte. James, eine Stufe über ihm, begann gerade eine Rede darüber, wie langweilig ihm doch wäre. Peter saß zwei Stufen weiter unten und verzweifelte gerade über ihre Verwandlungshausaufgaben. Als Remus noch immer nicht aufhörte ihn weiterhin anzustarren, klappte er das Buch zu und sah sich um. Sie saßen zu viert auf einer der unzähligen Treppen Hogwarts', die sich ab und an verschob. Dem Blick von Remus noch immer ausweichend, sah Sirius zu seiner Tasche. Darinnen war das Geschenk von ihm... Allein der Gedanke kam ihm schon sonderbar vor. Ein Geschenk von der Hakennase in seiner Tasche mit herum zu tragen. Aber das eigentlich unangenehme war, dass Remus davon wusste. Gestern Abend war er einfach mit dem Geschenk unter dem Arm geflüchtet und hatte seinen Freund ohne Erklärung stehen lassen. Er schnaubte und stütze seinen Kopf in seine Hände. Remus hatte bestimmt auch so verstanden, worum es sich da handelte. "Hey, Padfoot, schau mal!", holte ihn schließlich James Stimme aus seinen Gedanken. Sofort hob er den Kopf. Er wurde ganz ruhig, wie ein Hund, der seine Beute gewittert hatte. "Schniefelus", sagte er leise. Peter sah abwartend von Sirius zu James und dann zu Snape. Remus dagegen starrte weiterhin Sirius an, wobei sich eine kleine Falte zwischen seinen Augenbrauen bildete. "Hey, Schniefelus! Wohin so eilig?", sagte James laut. Snape hielt abrupt in seiner Bewegung innen und wirbelte herum. Er griff in seinen Umhang, zog seinen Zauberstab, als James rief: „Expelliarmus!“ Snapes Zauberstab flog in einem hohen Bogen in den Gang hinter ihm, sein Aufkommen konnten sie durch das leise Klonk hören. Peter lachte quiekend auf, die Falte auf Remus' Stirn wurde größer und Sirius sah noch immer wie der witternder Hund aus. James ging mit erhobenen Zauberstab auf Snape zu, blickte beim Gehen über seine Schulter zurück zu seinen Freunden. "Hast du dich verlaufen oder warum traust du dich nach hier oben? Oder bist du den Kerkern zu schleimig geworden?", fragte James mit einem hochnäsigen Lächeln. Snapes Augen wanderten von James Gesicht zu dessen Zauberstab und dann zu dessen Freunden. "Dann wundert es mich, warum sie dich überhaupt nach Hogwarts lassen, Potter!", keifte er. James hob verärgert die Augenbrauen. "Hüte deine Zunge, Schniefelus!", warnte er nur kalt. Jetzt drehte er sich zu den Anderen um. "Hey, Padfoot! Komm schon, wasch' ihm mal den Mund!" Und plötzlich ruhten alle Augen auf Sirius. Zögernd sah er zu Remus, der ihn unergründlich ansah, spürte das drängende Schubsen von Peter, der es kaum abwarten konnte, sah zu James, der ihn angrinste und zum Schluss auf Snape. Langsam erhob er sich. Früher wäre das alles kein Problem gewesen. Zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf Snape, der ihn böse ansah. Früher hätte es ihm nichts ausgemacht. "Ratzeputz!", sagte er tonlos. Früher hätte ihn der Anblick von Snape, dem rosa Seifenblasen aus dem Mund quollen, amüsiert. Peter und James lachten beide auf, Remus schüttelte nur den Kopf und sah Sirius wütend an. Er tat rein gar nichts. Sah einfach zu, wie Snape würgte, weil der Schaum ihm die Kehle verstopfte. Plötzlich sprang Snape nach vorne und riss den unvorsichtigen James den Zauberstab aus der Hand. "Oh!" Doch zu spät, Snape hatte den Zauberstab schon auf Sirius gerichtet, es gab einen grünen Lichtblitz und über einen der Handrücken von Sirius zog sich eine kleine Wunde. Bevor irgendwer noch etwas tun konnte, hielt sie eine strenge Stimme auf. "Mr Snape! Mr Black! Hören sie wohl gefälligst auf!" Eine wütende Professor McGonagall kam die Treppe hinauf gestürmt. Keiner sagte ein Wort, sie sahen alle nur ihre Lehrerin an. Diese stemmte die Hände in die Hüfte. "Beide mitkommen, sofort!" "Aber Professor-", protestierte James. "Kein aber, Mr Potter! Außer sie wollen gerne auch eine Strafarbeit?" James schüttelte verbissen den Kopf und sah entschuldigend zu Sirius hinüber, der nur mit den Schultern zuckte. Snape drückte James seinen Zauberstab in die Hand, dann folgte er, wie auch Sirius, der seine Tasche noch Remus in die Hand drückte, der Professorin. Auf den Weg zu McGonagalls Büro sammelte Snape seinen eigenen Zauberstab wieder ein. Im Büro angekommen, deutete die Lehrerin sie an; dass sie sich setzen sollten und verschwand dann selbst, aber mit der dringenden Warnung, sie sollen ja nichts anstellen. Sirius trat zu einem der viele Regale, die hier im Büro an der Wand hingen. Er hatte weder Lust noch den Mut, Snape jetzt anzuschauen, der gerade die letzten Seifenblasen ausspuckte. Vorsichtig nahm er eines der Bücher aus dem Regal, dabei knackte dieses bedrohlich. Las sich den Klappentext durch und ignorierte dabei die Blicke von Snape in seinem Rücken. Als er das Buch wieder zurückstellte, gab es wieder dieses Knacken. Bevor er überhaupt noch seinen Zauberstab ziehen konnten, bog sich das Regal durch. Panisch, wie er in den Moment war, stützte er es mit seinem Armen ab. Das Regal bog sich unter seiner Stütze nicht weiter durch, würde es aber tun, wenn er es los ließ. Himmel, die McGonagall würde ihm den Kopf abreißen, wenn er auch noch ihr Büro zerstörte! Sirius sah über seine Schulter zu Snape, der ihn belustigt beobachtete. "Du hast nicht zufällig die Güte, mir zu helfen, nicht wahr?", fragte er ihn trocken. Snape stand mit einem immer breiter werdenden Lächeln auf und schritt langsam auf ihn zu. "Nun ich bin kein nachtragender Mensch...", sagte er leise, blieb hinter ihm stehen. "...nur bei dir Black." Sirius knurrte und sah ihn erbost an. "Wir kriegen beide Ärger, wenn das Regal runter fällt. Geht das in dein Spatzenhirn rein, Schniefelus?" Snape schüttelte den Kopf. "Du willst das ich dir helfe aber bietest mir nichts außer Beleidigungen?" Sirius verdrehte die Augen. Er erinnert sich gerade sehr stark daran, warum er früher Snape so gerne geärgert hatte und würde das zu gerne in diesen Moment wieder tun. "Was könntest du schon von mir wollen?" Kaum hatte er seine Frage ausgesprochen, bereute er sie. Denn plötzlich spürte er, wie Snape ihn von hinten umarmte und seinen Körper ganz eng an den seinen drückte. Snapes Hand dagegen fand den Weg unter seinem Pullover, streichelte seinen Bauch, was ihm eine Gänsehaut einbrachte. "Du weißt, was ich von dir will, Black", flüsterte er Sirius ins Ohr. Dieser lachte verunsichert auf. "Und du weißt, dass das nie und nimmer stimmen kann." "Glaubst du? Und warum willst du dann, dass ich das hier tue?" Snapes Hand wanderte von Sirius Bauch langsam hinunter in den privaten Bereich. Sirius keuchte auf, als die Hand sein beste Stück erreichte. "Hör auf! Das nennt man Belästigung!", zischte er ihm panisch entgegen und versuchte das Kribbeln im Lendenbereich zu ignorieren. "Aber du willst es doch", um seine Worte zu verstärken, packte Snape kräftiger zu und Sirius unterdrückte ein weiteres Keuchen. "Wenn dir wirklich etwas an mir liegt, nimmst du deine Hand da jetzt weg!" Kurz tat sich nichts, dann verschwand Snapes Hand von dort unten und lag wieder auf seinen Bauch. Sirius drehte den Kopf ein wenig zu Snape, der ihn jetzt musterte. "Vielleicht sollte man mit küssen anfangen, schonmal auf die Idee gekommen?" Er konnte sich selbst nicht erklären, warum er das sagte. Snape sah ihn verwundert an, dann lächelte er...glücklich? Seine andere Hand fand einen Platz im Nacken von Sirius, streckte den Kopf zu ihm hoch. Sirius Herz begann zu rasen, als Snapes Gesicht immer näher kam, schloss halb die Augen. Ihr erster richtiger Kuss... Mit einem Knall wurde die Tür geöffnet: "Professor...?" Erschrocken sprang Snape weg, zog Sirius mit sich, so dass sie übereinander fielen. Hinter ihnen bog sich das Regal durch und sie hörten nur noch den Krach von aufkommenden Büchern und zersplitterndem Glas. Sirius erhob sich und stolperte ein paar Schritte rückwärts. Besah sich das Chaos vor ihm, dann Snape, der sich schmerzend seinen Kopf rieb und dann zum ungebetenen Gast, den er als Lily Evans erkannte. Diese starrte ihn mit halb geöffneten Mund an. "Hi, Evans...", begrüßte er sie locker, so als wäre nie etwas gewesen. Weiter kam er jedoch nicht, da Professor McGonagall herein gestürmt kam. Am Abend ließ sich Sirius erschöpft in sein weiches Bett fallen. Der ganze Tag war eine einzige Katastrophe gewesen. Nicht nur dass er jetzt nach dem Quidditchspiel am kommenden Wochenende nachsitzen musste, nein, jetzt war vielleicht noch jemand hinter sein Geheimnis mit Snape gekommen. Nachdem er McGonagalls Büro verlassen hatte, war Evans mit ihm zum Gryffindorturm hinauf gegangen. "Es tut mir leid", hatte sie gesagt. Er hatte darauf nur den Kopf geschüttelt. "Schon in Ordnung." Dann waren sie einige Stufen stumm nebeneinander gelaufen, bis- "Vorhin, nun da im Büro, es sah so aus als würden Snape und du... euch...", hatte sie sachte und mit einem leichtem roten Schimmer auf den Wange begonnen. "Er hat mich bedrängt, nichts weiter!", hatte Sirius energisch abgewehrt. "Er hat dich bedrängt?!" Sirius wusste, dass er das falsche Wort benutzt hatte und versuchte es schnell gerade zu biegen. "Nicht so! Ich meine, nun bedroht halt..." Das hatte Lily zwar beruhigt, aber sie hatte noch immer skeptisch drein geschaut. "Wirklich?" Sirius nickte. "Wirklich...aber keine Sorge, ist doch nur Schniefelus", wollte er versucht dieses Gespräch endlich zu beenden. Aber Lily hörte nicht auf, hatte ihn besorgt angeschaut. "James macht sich Sorgen um dich. Er meint du benimmst dich seit ein paar Tagen komisch. Wenn dich was bedrückt Sirius..." "Dann würde ich es schon meinen Freunden erzählen. Aber mich bedrückt nichts, mir geht es gut, ehrlich!" Nicht einmal in seinen eigenen Ohren hatte er überzeugend geklungen. "Aber bitte erzähl James nichts von dem, was du im Büro gesehen hast. Versprichst du es mir?" Lily hatte genickt obwohl sie sehr unsicher ausgesehen hatte. Sirius seufzte und sah auf die Decke seines Himmelbettes. Ihm schwirrte regelrecht der Kopf. Er richtete sich auf, schlich zu seiner Tasche und holte das Geschenk von Snape heraus. Dann legte er sich wieder in sein Bett. Lange betrachtete er einfach nur den silberfarbenden Rand, das blinde Glas. "Snape...", flüsterte er. Wieder erschien das Bild von dem Hund und der Schlange. Lächelnd sah er ihnen dabei zu, wie sie gemeinsam über die grüne Wiese liefen und schlängelten. Kapitel 4: Remus' Rat --------------------- Danke für eure ganzen Kommentare^^ Und ein fettes Dankeschön, wie immer an Halbblutprinz ohne die das hier alles nicht so flüssig und gut klingen würde xD *Keks schenk* Joar, was soll ich sagen? Ich hasse Dialoge ab heute xD'' Nene. Eben ein etwas ruhigeres Kapitel, trotzdem viel Spaß ;) Remus' Rat Quidditch ist der beliebteste Sport der Zaubererwelt. So wurde er natürlich auch in Hogwarts praktiziert. An diesem Wintermorgen befanden sich Schüler wie Lehrer besagter Schule eingehüllt in ihren Mänteln auf dem Quidditchfeld. Das Spiel Gryffindor gegen Ravenclaw wurde mit lauten Jubel-oder Buhrufen oder vom Stadionsprecher Ken Petysch kommentiert. Nur zwei in der versammelten Menge konzentrierten sich nicht auf das Spiel, sondern auf etwas Anderes. "Er schaut zu dir hin", meinte der braunhaarige Junge und zog seine Mütze über seinen Kopf, da ihm die Ohren langsam kalt wurden. "Wirklich?", erkundigte sich der Andere, sah aber stur auf das Spielfeld. "Schau doch selbst hin." "Nein!" "Wieso nicht?" "Sonst denkt er noch ich interessiere mich dafür, dass er schaut'', murmelte der Schwarzhaarige in seinen Schal hinein. Sein Nebenmann seufzte genervt. "Aber es interessiert dich doch, Sirius..." "Tut es nicht! Als ob es mich interessieren würde ob die Fledermau rüberglotzt. Soweit kommt es noch...", verärgert versuchte er James zu folgen, der auf der Suche nach dem Schnatz Runden über dem Quidditchfeld drehte. "Na gut, es interessiert dich nicht, du bist einfach nur neugierig, ja?", versuchte es der Andere nochmal. "Exakt, mein lieber Moony, exakt." "Und warum bist du neugierig?" Jetzt schaute Sirius seinen Freund fragend an. "Was genau bezweckst du eigentlich?" Sein Freund trat näher an ihn heran und sah ihn besorgt an. "Mit dir über dein Problem zu reden." "Ich habe kein Problem!", wehrte Sirius hastig ab. "Nein? Dann siehst du das mit Snape also als völlig normal an...?", fing Remus an wurde aber von Sirius gereiztem Knurren unterbrochen. "Der", spie er giftig aus und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf James Flugkünsten. "Ja, der. Komm schon, Sirius, du kannst mir nicht erzählen, dass du... nun, nicht gänzlich abgeneigt bist...", erklärte Remus sachte, als wäre sein Freund ein tollwütiger Hund. Dieser lachte verbittert auf. "Die Situation mit ihm ist vergleichbar mit Vegetariern". "Wie meinen?" "Na Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg." Jetzt sah er wieder Remus an, der ihn noch immer verständnislos anschaute. "Ich verstehe den Zusammenhang noch immer nicht, Sirius." "Ist doch ganz einfach. Snape nimmt mir mit seinen Versuchen mich anzumachen meine Lust, die Lust am Se-" "Okay! Jetzt habe ich es verstanden!", hinderte Remus ihn daran, seinen Satz zu beenden. "Aber warum bist du der Überzeugung Snape will nur das Eine von dir?" Ungläubig sah Sirius seinen Gegenüber an. "Hm, überlegen wir mal. Der Traum, den er mir verpasst hat, war mehr als eindeutig. Das Betatschen im Zaubertrankunterricht war bestimmt kein Versehen und von der Aktion in McGonagalls Büro brauche ich erst gar nicht anfangen", erwiderte er trocken. Remus seufzte und kratzte sich nachdenklich am Kinn. "Nun, gingen die Sachen denn alle unter die Gürtellinie? Ich meine... so schlimm...", er schwieg, als Sirius die Arme verschränkte und ihn mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete. "Also gingen sie unter die Gürtellinie. Aber das muss nicht unbedingt heißen, dass er nur etwas sexuelles von dir will." Wieder lachte Sirius auf. "Oh, na klar, dann wollte er mir mit seiner Belästigung nur seine unendliche Liebe gestehen." "Vielleicht kann er es einfach nicht anders zeigen, Sirius. Immerhin wechselt ihr außer als Beleidigungen und Flüche keine Worte..." "Ja, weil wir normalerweise uns bis auf die Knochen hassen, Remus!" Dieser zuckte bei Sirius lautem Ausbruch leicht zusammen. "Ich will ja dein Weltbild nicht zerstören aber Gefühle können sich ändern..." Sirius schnaubte verächtlich. "Wir reden von Schniefelus, dem widerlichsten Kerl, der je auf Hogwarts war. Schau ihn dir doch mal an, er ist vollkommen hässlich!" Remus sah seinen Freund zweifelnd an. "Sagst du das jetzt nur, weil du dir nicht eingestehen willst, ihn womöglich attraktiv zu finden oder weil du es nicht vor mir zugeben willst?" Perplex sah Sirius wieder aufs Spielfeld. "Gar nichts von beidem. Er ist es nicht und fertig...", murmelte er wieder in seinen Schal hinein. Abermals seufzte Remus auf und stemmte die Hände in seine Hüfte. "Es ist doch nichts dabei ihn attraktiv zu finden." "Nichts dabei? Er ist ein Mann- und Schniefelus! Zwei Gründe die schon dagegen sprechen." Fassungslos über Remus' Worte schüttelte Sirius den Kopf. "Schon mal in Betracht gezogen, dass du schwul sein könntest?" Entsetzt öffnete Sirius den Mund und sah den Anderen dümmlich an. "Was?", japste er. "Dass du schwul bist und deswegen so auf Snapes Anmache reagierst oder dich sogar zu ihm hingezogen fühlst." Sirius tippte Remus gegen die Stirn. "Hast du sie noch alle da oben? Du beschuldigst mich gerade, eine Schwucht-ich meine auf andere Männer, aber besonders auf Snape, zu stehen!" Remus nahm Sirius' Hand in seine. "Findest du James, mich oder sonst irgendeinen Jungen hier in der Nähe anziehend?" Verwirrt sah Sirius sich um. "Ähm, nein?" "Aber du denkst ziemlich oft an Snape in letzter Zeit. Hast du nicht selbst vor wenigen Tagen am Frühstückstisch behauptet seine neue Frisur stehe ihm?" "Ähm, ja?" "Fazit: Du bist zwar nicht schwul, fühlst dich aber Snape anscheinend nicht ganz abgeneigt. Was dadurch deutlich wird, weil du seine Anmachen zwar missbilligst aber ihn auch nicht mit einem klarem Nein davon abhältst." Überrumpelt starrte Sirius seinen Freund an, schloss und öffnete den Mund immer wieder wie ein Fisch. Aufmunternd drückte Remus die Hand von Sirius. "Ist doch in Ordnung. Wir alle verlieben uns einmal in Personen von denen wir es nie erwartet hätten." Jetzt schien Sirius aus seiner Starre wieder zu erwachen. "Ich bin nicht in ihn verliebt! Na gut, ich gebe ja zu, dass ich ihm womöglich ein ganz kleines bisschen nicht abgeneigt bin, aber das war es auch schon. Verliebt- tz..." Aufgebracht fuhr er sich durch sein schwarzes Haar. "Und überhaupt! Zwischen mir und Snape liegen Welten. Da würde so eine Art 'Liebe' nie funktionieren." "Liebe funktioniert auch nicht, Liebe gibt es einfach...", korrigierte Remus seinen Freund. Dieser winkte ab. "Wie auch immer. Trotzdem liegen Welten dazwischen." "Woher willst du das denn bitteschön wissen? Du kennst ihn doch gar nicht." "Ich kenne ihn sehr wohl. Er heißt Severus Snape, ist so alt wie wir und geht nach Slytherin." "Ja und weiter? Seine Vorlieben? Seine Lieblingsfächer? Seine Freizeitbeschäftigungen? Seine Freunde? Seine Stärken und Schwächen?" "Also eine Stärker kenne ich!", meinte Sirius kichernd. "Ahja, und die wäre?" "Seine tropfende Nase! Das kriegt nur der Kerl hin", lachte Sirius, hörte aber auf als er Remus ernstes Gesicht sah. "Du kennst ihn nicht, Sirius." "Will ich ja auch gar nicht", erwiderte er genervt. "Ich meine, wer will schon Schniefelus kennen?" "Vielleicht ist er ja gar nicht so schrecklich, wie du immer annimmst. Rede doch einfach mal mit ihm", schlug Remus vor. "Ich soll was?", kam es entsetzt von seinem Gegenüber. "Reden. Man nennt das auch Konversation führen, das tun Menschen um sich besser kennenzulernen. Solltest du bei Bedarf versuchen", erwiderte Remus trocken. Laute Jubelrufe um sie herum unterbrachen sie. James hatte den Schnatz gefangen und somit Gryffindor gewonnen. Zum mindestens tausendsten Mal hörte Sirius dieses nervenaufreibende Geräusch, wenn es jemand nicht schaffte, ein Taschentuch zu benutzten und stattdessen glaubte, ein Schniefen würde besser helfen. Kurz vor einen Nervenzusammenbruch biss er die Zähne so fest aufeinander, dass sie schon schmerzten und konzentrierte sich wieder auf seine Strafarbeit. Wenige Minuten später wieder das nervige Geräusch; Sirius hörte auf zu schreiben und sah zu dem Urheber hin, der neben ihn auf einem Stuhl saß. "Könntest du deinen Zinken bitte einmal in einem Tuch ausleeren?" Der Angesprochene hob seinen Kopf und sah trotzig zu ihm hinüber. "Warum sollte ich das tun?" Innerlich kämpfte Sirius gerade mit dem Drang, seinem Nebenmann eine runterzuhauen und mit seiner Vernunft, die ihm sagte, dass dies zwar sehr sinnvoll wäre, aber nicht gerade angebracht war, wenn man in McGonagalls Büro eine Strafe absaß. So versuchte er es in dem höflichsten Ton, der ihm in diesem Moment möglich war. "Es nervt dermaßen, dass ich sogar bereit wäre dir den Ärmel deines Umhangs anzubieten, solltest du kein Tuch dabei haben." Der Junge schien kurz zu überlegen bis ihm Sirius Worte klar wurden und er nur schnaubte, um sich dann wieder seiner Strafarbeit zu zuwenden. Wenige Sekunden später zog er wieder seine Nase hoch. Sirius seufzte genervt. "Komm schon, Schniefelus! Das muss dir doch auch auf die Nerven gehen!" "Nein, ich finde es äußerst belustigend wie du dich darüber aufregst, Black." Und wieder war Stille zwischen ihnen. Nur das leise Ticken der Uhr, Snapes gelegentliches Hochziehen und das Gekratzte ihrer Federn war zu hören. Sirius wippte mit seinen Fuß auf und ab, was nach einiger Zeit Snape in seiner Arbeit inne hielten ließ. "Könntest du mit deiner Krankheit aufhören?", fragte er nach einer Weile des Zuschauens. Sirius sah verwirrt auf. "Womit soll ich aufhören?" "Dein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom in Form deines Fußes auszuleben." "Aufmerksam-was?" "Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, das du zweifelsohne hast, Black", meinte Snape trocken. "Ich habe kein Aufmerksamkeitsdef-irgendwas", protestierte Sirius und schüttelte den Kopf. "Nicht? Wie erklärst du dir dann deinen unheimlichen Drang jedem dein Talent und dein Aussehen präsentieren zu müssen, damit ja auch jeder dich sieht und für umwerfend befindet?", erwiderte Snape verachtend. Sirius zuckte lässig mit den Schultern und lächelte den Anderen überheblich an. "Warum sollte ich mein Talent und mein Aussehen, was ich ja, wie du bereits sagtest, besitze, verstecken?" Darauf schnaubte Snape abermals und wandte sich seinen Aufsatz wieder zu. Sirius tat es ihm gleich, ohne dabei aufzuhören zu grinsen. Doch schon nach wenigen Minuten griff Snape ihm plötzlich an sein wippendes Bein. Vor Schreck zierte jetzt ein riesiger Strich Sirius Strafarbeit. Wütend sah dieser zu dem Kleineren hin. "Nimm deine Griffel von meinem Oberschenkel!" "Erst, wenn du aufhörst damit so herumzuwippen!" "Du putzt dir ja auch nicht deinen Zinken!" "Ach, also willst du mich absichtlich damit reizen?!" "Nein, das ist eine Eigenart von mir!" "Und das mit meiner Nase eine von mir!" "Gut!" "Gut!" Wütend ließ Snape los und wandte sich wieder seiner Arbeit zu, während Sirius leise murrend versuchte, den Strich verschwinden zu lassen. Nach einigen weiteren endlosen Minuten sah er schließlich auf die Uhr. Schon zehn vor elf... "Was denn, hast du es eilig, Black?" Sirius verdrehte die Augen und sah wieder zu Snape hinüber, der ihn jetzt grinsend musterte. "Ja, habe ich." "Willst dir wohl die Birne zulaufen lassen und irgendwelche Mädchen anmachen?" Hörte Sirius Verbitterung aus diesen Worten? "Ja, genau das hatte ich eigentlich vor." Snape lachte missbilligend auf. "Stimmt, womit solltest du sonst deinen leeren Kopf füllen, wenn nicht mit Alkohol." "Oh, wie fies von dir. Gleich fange ich an zu heulen", erwiderte Sirius trocken und versuchte sich wieder auf das Schreiben zu konzentrieren. "Wie kann man so etwas idiotisches nur tun?" "Wüsste gar nicht, dass so ein Schleimbeutel wie du gerne trocken bleibt, Schniefelus", meinte Sirius nur mit einem zuckersüßen Lächeln zu Snape. Dessen Ohren wurden rot, entweder vor Wut oder Scham. "Ich habe schon einmal was getrunken!" "Wasser zählt nicht." "Du bist ein elender, arroganter Mistkerl, Black", bei diesen Worten beugte sich Snape zu Sirius hin. "Danke für die Blumen, Schniefelus. Du bist übrigens nerviges Ungeziefer, das jeden Fleck verschandelt, wo es wandelt." Bei diesen Worten sprang Snape jetzt auf, zückte seinen Zauberstab- "Claudeto!" Mit einem siegessicheren Lächeln, erhobenem Zauberstab, der auf Snape gerichtet war, besah Sirius sich sein Werk. Snape riss überrascht die Augen auf und fasste sich an seinen Mund, der durch einen großen Klebestreifen verschlossen war. Unverständliches Zeug murmelte er jetzt und lief dabei rot an. "Reden, was für eine bescheuerter Rat. Mit dir eine Konversation zu führen ist aussichtslos. Findest du nicht, Schniefelus?" Snape sah ihn wütend an, sagte irgendetwas, das nur als unverständliche Laute zu vernehmen war. Sirius nickte und wandte sich wieder seiner Strafarbeit zu. "Ganz meiner Meinung." Als Sirius an diesem Abend endlich im Gemeinschaftsraum ankam, war die Party schon lange vorbei. Er bahnte sich einen Weg durch unzählige leere Flaschen und anderem unerkennbaren Zeug, bis hoch in den Schlafsaal. Leise schlich er sich ins Bad, um sich bettfertig zu machen. Gerade als er es betrat, hörte er die Klospülung und ein zerzauster Remus kam aus der Toilette. "Oh, du bist endlich zurück", begrüßte er Sirius. Dieser nickte und suchte sein Zahnputzzeug zusammen. "Wie war es?", fragte Remus neugierig. "Oh, ganz interessant. Hab mich prächtig amüsiert." Zweifelnd bei Sirius sarkastischen Ton, hob Remus seinen Augenbrauen. "Du hast also mit ihm geredet?" "Natürlich habe ich das." Sirius drehte sich breit lächelnd zu seinen Freund um. "Ab Morgen habe ich eine Woche Nachsitzen extra." Remus seufzte, schüttelte den Kopf und verließ das Bad. Sogar als sich Sirius schlafen legte, grinste er noch. Er fand das Nachsitzen hatte sich eindeutig gelohnt. Ihn und Snape verband überhaupt nichts. "Nun ja, fast nichts...wir lieben es beide, uns zu streiten...", murmelte er noch zu sich selbst, bevor er einschlief. Kapitel 5: Jeder Mensch lügt ---------------------------- Uh, OOC und Kitsch pur xD Und nein, ich muss euch von vorneherein enttäuschen, erst im nächsten werden sie sich küssen, Amen. Dafür kriegt ihr ein Sirius mit Take me tonight auf den Lippen, na wenn das nicht grausam ist xD Und wieder herzlichen Dank an Halbblutprinz *ganz plötzlich knuddel* xD ohne deren Hilfe das alles nicht so gut klingen würde. Naja, viel Spaß wünsch ich euch ^^ P.S. Wer kann mir sagen, wie oft der liebe Padfoor lügt, na? Jeder Mensch lügt Hastig wurde eine Tasche über die Schulter geworfen, wahllos Bücher unter die Achseln geklemmt, offene Schnürsenkel klatschten bei jedem Schritt bedrohlich auf den harten Boden, Finger versuchten vergeblich, die Krawatte zusammen zu binden. Sirius Black hatte eindeutig verschlafen und war kurz davor, zu spät beim Unterricht anzutanzen. Und das auch noch bei der McGonagall. Zu scharf nahm er die Kurve um die Ecke, so dass seine Tasche an einer der unzähligen (und unnützen, wie Sirius fand) Ritterrüstungen hängen blieb und mit einem hartem Ruck zerriss. Unter lautem Scheppern zersprang sein Tintenfass als es auf der Erde aufkam, bespritzte die nahe Umgebung, so wie ihn, die Wand und seine Bücher, Pergamentrollen und anderen Krimskrams, der schnell aus der Tasche gefolgt war, kaum wies diese ein Loch auf. Fluchend bückte er sich, um alles aufzuheben. Vergeblich. Warum hatten seine so genannten Freunde ihn auch nicht aufgeweckt? Nun gut, sie hatten es versucht, sogar mehr als einmal. Dennoch wussten sie genau, dass er gestern Abend erst spät vom Nachsitzen wiedergekommen war und somit wohl oder übel nicht freiwillig ohne jegliche Gewalt aus dem Bett kommen würde. Da half kein Rütteln und Schütteln. Endlich hatte er die Bücher verzweifelt ihn seine zerrissene Tasche gestopft und hielt sie jetzt wie ein Beutel mit übelriechenden Kot vor sich. Über die Tinte würde er sich später Gedanken machen... Ohne noch weitere Zeit zu verlieren, rannte er wieder los. Mit brennender Kehle stieß er die Tür des Unterrichtsraumes auf. Gerade rechtzeitig, denn McGonagall betrat ebenfalls den Raum, nur von einer anderen Tür aus. Erleichtert begab er sich in die hinteren Reihen und ließ sich dort völlig erschöpft neben Peter nieder, seine Tasche ließ er unsanft neben sich fallen. Während die Professorin ihren Unterricht begann, rückte er näher an Peter und deute diesen an, den Kopf zu senken. Peter tat mit fragendem Gesichtsausdruck genau das, was man ihm befahl. Sirius klatschte ihm leicht auf den Hinterkopf, worauf Peter zusammenzuckte. Dann senkte er ebenfalls den Kopf zu dem blonden Jungen, der sich die schmerzende Stelle rieb. "Warum habt ihr mich nicht geweckt?", flüsterte er und sah seinen Freund böse an. Dieser rutschte unter seinem Blick unbehaglich hin und her auf seinem Stuhl. "Haben wir doch versucht, aber du sagtest du willst weiter schlafen...", versuchte Peter sich schwach zu wehren. Sirius erinnerte sich daran wirklich so etwas in der Art in sein Kissen geknurrt zu haben. "Habe ich nicht! Danke für nichts, Trottel..." Damit wardie Sache für Sirius gegessen. Er hatte sich abreagiert und kam langsam wieder von dem Adrenalinschub runter. Wäre er heute zu spät zum Unterricht erschienen, hätte sich seine Extrastunden Nachsitzen bestimmt noch verlängert... "Ich sammele die Hausaufgaben ein!", ertönte die Stimme von McGonagall. Hausaufgaben?! Verwirrt sah sich Sirius um als jeder der Anwesenden eine Pergamentrolle rausholte. Oh Merlin, er hatte die ja ganz vergessen! Fiebrig überlegte er, was er jetzt tun sollte, während die Professorin immer näher kam. Seine Augen hefteten sich auf Peters Aufsatz...schien ganz ordentlich, Remus hatte ihm sicher geholfen. Grob entriss er Peter den Aufsatz. "Hey, was soll-" "Sei still, oder ich verrate jedem dein kleines Geheimnis! Und das willst du doch nicht, Wormtail?" Die wässrigen Augen des Jungen nahmen eine Größe an, die ihm unweigerlich die Gegenformel eines Schwellzaubers in Erinnerung rief. "Nimm", murmelte der Junge. "Danke, du bist meine Rettung", lächelte Sirius ihn an, aber Peter sah nur wie ein begossener Pudel drein. Sirius war über sich selbst erstaunt, dass sein Versuch irgendeinen Grund zu finden, warum Peter unbedingt ihm seine Hausaufgaben geben musste voll ins Schwarze getroffen hatte. Ein leichter, unbemerkter Schwenker seines Zauberstabs und die unsaubere Schrift von Peter wurde zu seiner. Gerade noch rechtzeitig. Lächelnd übergab er der Professorin seine Hausaufgaben und während diese Peter wortwörtlich zur Schnecke machte, fragte er sich, was Peter denn für ein Geheimnis vor ihnen haben könnte. Er musste unbedingt mit James darüber reden... "Nein, ich kann leider nicht, muss noch für einen Test lernen", teilte Sirius dem Mädchen vor ihm sachte und mit traurigen Hundeäuglein mit. Das Mädchen nickte nur und verschwand im nächstbesten Gang von Hogwarts. James schubste ihn grinsend in die Seite. "Lernen, du?" Sirius grinste nicht zurück, wie er es üblicherweise tat, sondern zuckte nur mit den Schultern. Remus räusperte sich deutlich und die beiden Rumtreiber drehten sich zu ihrem Freund um. "Warum hast du ihr nicht einfach gesagt, dass du keine Lust hast? So hast du sie angelogen, Padfoot!" "Ich halte sie mir frei", meinte er schlicht, was Remus aber anscheinend noch weniger gefiel. "Freihalten?" "Klar, wenn ich vielleicht doch irgendwann Interesse an ihr haben sollte, wird es leichter, sie zu erobern." James lachte auf und klopfte ihm für diese brillante Idee gratulierend auf den Rücken, Remus schüttelte nur den Kopf und sah ihn wieder mit dieser nervigen Falte zwischen seinen Augen an. Sie liefen weiter in Richtung ihres ursprünglichen Ziels. Auf halbem Weg wurden sie abermals von einem Mädchen aufgehalten. Schüchtern sah es Sirius an, der sie anlächelte. James warf Remus einen fragenden Blick zu. Normalerweise würde Sirius nicht nur lächeln, zumindest nicht auf dieser Art. "Ähm... hi... würdest du... nun mit mir...", stammelte das Mädchen aber Sirius unterbrach sie. Wieder der sachte Tonfall, wieder der eingeübte Blick. "Tut mir leid, ich bin schon mit jemand anderem verabredet." "Oh, na dann", sagte das Mädchen enttäuscht und lief davon. Als sie in sicherer Entfernung war, grinste James seinen Freund abermals an. "Nicht freihalten?" "Nein." "Warum?" "Zu pummelig", erwiderte Sirius sachlich. Remus' Falte wurde größer und sein Blick durchdringender, so dass Sirius sich in seiner Hautgar nicht wohl fühlte . James kicherte und wuschelte ihm kurz durch das schwarze Haar, was wirklich eine Geste des absoluten Vertrauens war, denn niemand außer ihm selbst durfte seine Haare anfassen. "Stimmt, du stehst eher auf den dürren Typ?" Sirius nickte schwach...Snape war dürr... Er biss die Zähne aufeinander. Na toll, da war es schon wieder! Und er dachte, diese kleine, nervige Stimme würde ihn wenigstens heute mit dem Kerl in Ruhe lassen! Schweigend führte sie ihren Weg abermals fort, die Treppen hinauf zum Nordturm. Allein bei den Gedanken an Wahrsagen war Sirius' Stimmung unter null Grad. Doch bevor sie die letzten Stufen erklimmen konnten, hielt sie abermals jemand auf. "Hey, Black!", hörte er die schneidende Stimme von ihm. Langsam drehte er sich um, besah sich den Kleineren ein paar Stufen unter ihren Standpunkt. James verzog angewidert seine Miene, während Remus' Augen jetzt zwischen ihm und dem anderen Jungen hin und her flitzten. "Ich bin leider noch immer keinem Bund beigetreten, der suizidgefährdeten Slytherins, wie dir Schniefelus, dich davon abhält es zu tun. Aber ich könnte dir behilflich sein, wenn du möchtest?" James neben ihm lachte auf, Remus seufzte nur enttäuscht. Egal. Seine Augen ruhten nur auf dem Gesicht des Slytherins, dass sich bei diesen Worten wütend verzog. Langsam öffnete Snape den Mund, schloss ihn aber wieder, bevor überhaupt eine Silbe heraus gekommen war. "Was denn, hat dir mein selbstaufopferndes Angebot den Rest deiner kümmerlichen Sprache verschlagen?", verhöhnte er ihn weiter, provozierend. Die Lippen wurden so schmal, dass sie nur noch als ein Strich zu erkennen waren. Das gefiel ihm äußerst gut bei dem Schwarzhaarigen... Snape schien sich zu verspannen, versuchend, seine Atmung zu beruhigen und sah ihn dabei weiterhin an. Nach einer weiteren Minute in der nichts geschah, drehte Sirius sich um. "Bis der das Angebot verstanden hat, vergehen noch Monate." Etwas enttäuscht, nickte James ihn zustimmend zu, nahm seine Hand von seinem Zauberstab weg, Remus dagegen sah ihn noch immer mit dieser nervtötenden Falte an. Sie betraten gerade die letzten Stufen, die zum Klassenraum führten als- "Gehst du mit mir morgen nach Hogsmeade?!" Sirius Herz machte einen Sprung, drehte sich zu Snape um. Dabei ignorierte er James, der ihm einen Vogel zeigte. "Klar." Nur ein Wort und es reichte vollkommen aus, um James ein lautes 'Was?' zu entlocken, Snape einen zufriedenen Ausdruck und Remus ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. "Okay, bis morgen", mit diesen schwachen Worten verschwand Snape. James dagegen griff jetzt mit seiner Hand an Sirius Stirn , die dieser genervt wegschob. "Hast du sie noch alle, Padfoot?! Du hast eben Schniefelus versprochen mit ihm nach Hogsmeade zu gehen!" Sirius sah seinen besten Freund nur gelassen an. "Na und?" "Das ist als hättest du ein Date mit ihm!" ,brüllte James fassungslos und aufgebracht. "Wolltest du nicht immer schon wissen, wie dieser Zauberspruch geht, der Peter letztes Mal so lange Ohren wachsen ließ?" Über diese Frage erstaunt, schien James sich ein wenig zu beruhigen. Remus dagegen sah sofort nicht mehr so glücklich aus. "Ja, klar. Warum?" Als wolle Sirius James belehren hob er einen Finger in die Höhe. "Na, ich treffe mich mit ihm, mache ihn betrunken und entlocke unserem fettigen Slytherin ein paar seiner netten Tricks." Sofort strahlte James, lachte begeistert auf und nahm ihn in den Schwitzkasten. "Genial!" Sirius lächelte und sah zu Remus hinüber. Dessen Haltung sagte ihm eindeutig: Du lügst. Nervös fuhr Sirius sich durch sein Haar, besah sich in dem kleinen Brunnen. Ärgerlich fuhr er sich wieder durch sein Haar, hielt inne und schnaufte. War doch egal, ob er heute gut aussah... Nein, war es nicht- und genau das machte ihn so verdammt wütend! Verärgert stopfte er seine Hände in die Jackentasche und starrte vor sich hin. Hörte, wie lauter Schüler schwatzend an ihm vorbei gingen. Warum tat er das nochmal? Achja, angeblich um ein paar Tricks herauszufinden... Nicht angeblich, schalt er sich. Natürlich tat er es nur deswegen. Nie, aber wirklich nie, würde er sich je dazu herablassen, sich freiwillig mit Severus Snape zu einen Hogsmeadebesuch zu verabreden. Sirius hörte jetzt noch James neckende Worte. Von wegen Date... Langsam sah er hoch in den dunklen, bewölkten Himmel. Bald würde es schneien... "Hi!" Erst nahm er die freundlich begrüßende Stimme gar nicht wahr, bis er begriff, dass sie genau zu der Person gehörte, die er erwartete. "Hi", erwiderte er verwirrt und besah den Jungen vor sich. Dieser hatte sich den typischen Slytherin-Schal eng umgeschlungen, was bei der kleinen Statur ziemlich lächerlich wirkte. Eine alte ausgeblichene Jacke, bei der Sirius zweifelte, dass sie wirklich für diese Jahreszeit geschaffen wurde, eine alte Jeans und die üblichen Schuhe. Was ihn aber wirklich verwunderte, waren die Haare. Diese standen teilweise wild ab. Anscheinend hatte sein Gegenüber versucht, sie sich ordentlich zu waschen, was eindeutig nach hinten losgegangen war. Er konnte nicht anders, als darüber schwach zu lächeln. "Können wir dann oder bist du mit deinem wertvollen Hinterteil am Brunnen festgefroren?" Sirius' Lächeln wurde ein klein wenig größer. Snape versuchte, lustig zu sein. Langsam erhob er sich und nebeneinander laufend machten sie sich auf den Weg nach Hogsmeade. Sirius besah sich sehr genau die Umgebung oder die Leute an denen sie vorbeigingen. Natürlich gab es darunter fragende Blicke und leises Getuschel. Aber irgendwie störte es ihn nicht...er wusste es besser. Es war nur die Frage, was er besser wusste, nicht wahr? Nach einer Weile blieb Snape abrupt stehen. Verwundert lief Sirius noch ein paar Schritte weiter bis auch er anhielt. "Was ist los?" Irgendwie klangen diese Worte merkwürdig aus seinem Mund an Snape gerichtet. Dieser sah ihn mit einem leichten roten Schimmer auf den Wangen an, scharte mit dem Fuß im Schnee herum. "Ich kenne da einen Pub, etwas abseits von Hogsmeade." Sirius wartete aber als der Kleinere nicht fort fuhr, half er halt nach. "Ja, und was ist damit?" "Wir könnten dahin gehen. Dort wären weniger Leute", sagte der Andere sachte, beobachtete ihn dabei gründlich, als erwartete er jeden Moment einen Angriff. "Von mir aus." Snape schien erleichtert und ging jetzt einen kleinen Weg entlang, weg von Hogsmeade. Ihm war es eigentlich nur recht. Je weniger Leute ihn mit der Fledermaus sahen, desto weniger Gerüchte gab es über dieses merkwürdige Paar. "Paar ist nicht das passende Wort...", nuschelte er in seinen Schal rein. Fragend sah Snape ihn über die Schulter an. "Was hast du gesagt?" Mit einer Handbewegung schob er die Frage ab. Als Sirius die Dächer von Hogsmeade schon nicht mehr sehen konnte, geschweige denn die von Hogwarts, wurde er langsam misstrauisch. Was war, wenn es diesen Pub gar nicht gab? Und Snape ihn in eine Falle lockte? Ihm war es doch gleich seltsam vorgekommen, dass dieser ihn gefragt hatte, ob er mit ihm nach Hogsmeade ginge. Gerade als er nach seinem Zauberstab greifen wollte, kam ein Haus in Sicht. Von außen sah es nach einer dieser Muggelhütten aus. Wie nannten die das? Jägerhütten? Ein riesiger Drachenkopf, der nicht echt war, wie Sirius feststellte, hatte in seinem Maul ein Schild mit dem Namen des Pubs. "'Zum Teufelsgrad'... ach nein, wie nett", ließ er munter verlauten, worauf er tatsächlich eine Art Kichern von Snape vernahm. Er brachte Snape zum Lachen? Na, wenn das kein Rekord war... Kaum hatte Sirius auch nur einen Fuß in den Pub gesetzt, schlug ihm gleich eine stickige Wärme und der Geruch von Rauch, Schweiß und sauren Gurken entgegen. Snape bahnte sich einen Weg in die hinterste Ecke der Hütte. Vorsichtig folgte Sirius ihm und sah sich dabei um. Der Raum war überfüllt mit Holztischen und Stühlen in einer dunklen Farbe. Der Boden war bedeckt von Dreck und Staub, so dass es schwer fiel ihm einer Farbe zuzuordnen. An den Wänden hingen noch mehr monströse Köpfe, die alle wahrscheinlich so unecht waren wie der Drachenkopf, aber ganz sicher war er sich dabei nicht. Die Fenster waren so von Dreck verschmutzt, dass nur spärlich Licht in den Raum fiel. Ihn überfiel der starke Drang, sich zu waschen, während er sich abseits von Snape niederließ, der sich an einen der runden Tische in einer Ecke gesetzt hatte. Kein Wunder, dass niemand hier her kam... Jetzt erst bemerkte er den aufmerksamen Blick von Snape, und dessen Lippen, die leicht gekräuselt waren. "Du passt perfekt zur Innenausstattung, Schniefelus", meinte er als Kommentar zum ganzen Pub und lehnte sich dabei locker zurück. Aber anstatt das Snape ausrastete, lächelte er nur noch mehr, was Sirius verunsicherte. Also sah er weg, den entgegenkommenden Kerl, der anscheinend hier der Besitzer war, entgegen. Der Typ sah genauso fürchterlich aus wie der Boden, mit einer dreckigen Schürze und von dem ungepflegten Bart und von den Achselhöhlen, die man freilich sehen konnte gar nicht erst anfangend. "Ihre Bestellung bitte", brummte er und sah sie dabei an als würde er sie jeden Moment in der Luft zerreißen. "Zwei Butterbiere, bitte", sagte Sirius freundlich, was von dem wandelnden Haarmonster nur mit einem weiteren Brummen notiert wurde. Snape öffnete den Mund aber da war der Besitzer schon verschwunden. Ärgerlich sah er zu ihm hinüber, was ihn ungemein beruhigte. "Ein Bier wird dich schon nicht umbringen." Snapes Lippen verzogen sich wieder zu diesen schmalen Strich, wodurch Sirius eine ungewöhnliche Begeisterung empfand. Kurz darauf kam der Besitzer wieder und stellte ihn zwei Krüge mit Butterbier vor die Nase. Zweifelnd sah Sirius die Krüge an. Ob die wohl mit Spucke gesäubert worden waren...? Aber als er sah, wie Snape leicht an seinem nippelte, überkam ihn dieser unvermeidbare Stolz. Er würde vor dem Kerl sicher nicht den Schwanz einziehen nur aus hygienischen Gründen. "Prost!" Er hob den Krug Snape entgegen, lächelte ihn überheblich an und trank den gesamten Inhalt geräuschvoll auf Ex. Dabei beobachtete er begeistert, wie Snapes Augen voller Zweifel immer größer wurden. "Ah, das tat gut!" Erleichtert leckte er sich über die Lippen, worauf er Snape schwer Schlucken hörte und sogleich damit aufhörte. Ohja, er hatte noch nicht vergessen, was zwischen ihm und Snape in den letzten Tagen passiert war. Plötzlich wurde ihm ganz heiß um die Magengegend herum und das lag sicher nicht nur am Bier. Snape öffnete gerade den Mund als wieder plötzlich der Besitzer neben ihrem Tisch stand. Wie als hätte man ihn geschlagen, zuckte er zusammen. Den Besitzer interessierte es nicht und nahm den leeren Bierkrug. "Soll ich noch eins bringen?",brummelte er in einem nicht mehr ganz so schlecht gelaunten Tonfall. "Ja, bitte." Gesagt getan. In wenigen Minuten stand vor Sirius sein zweites Butterbier aus dem er erstmal drei große Schlucke nahm. Dann herrschte Stille. Snape besah sich seine Finger ausführlich und er sah sich in dem leeren Pub um, obwohl es ja gar nichts zu sehen gab. Es war einfach zu absurd, die Situation. Er saß mit Snape in einem Pub, trank Bier und verbrachte einen Nachmittag mit ihm. Ohne Streit, ohne Strafe. Ganz freundlich, ja fast kameradschaftlich. Als würde zwischen ihnen nie ein jahrelanger pausenloser Streit mit Hass und Verachtung liegen. "Hast du es bekommen?" Durchbrach schließlich Snape die Stille und seine Gedankengänge. Irritiert sah Sirius ihn an. "Was bekommen?" Snape schien darauf enttäuscht zu sein, denn seine Schultern wurden schlaff und er nahm einen kräftigen Schluck von seinem Butterbier. Sirius überlegte nochmal bis ihm klar wurde, was sein Gegenüber meinte. "Ach, das Geschenk..." Snape nickte und schien jetzt wieder ermutigter, denn er rutschte um die Biegung näher zu ihm hin. Irgendwie gefiel Sirius das nicht und er musste einen kräftigen Schluck nehmen. "Und? Wie fandest du es?" Wieder ein kräftiger Schluck, gleich konnte er sich wieder ein neues Bier bestellen... "Es war...nett", sagte Sirius unsicher. Nett, wie lächerlich. Seit er es hatte, starrte er mindestens einmal am Tag fasziniert die beiden Tiere an, wie sie auf der Wiese spielten. Entweder durchschaute Snape ihn oder er freute sich wirklich über das Wort nett aus Sirius Mund, denn er lächelte jetzt ganz zufrieden. Irgendwie verunsicherte Sirius dieses Lächeln von Snape immer. Es war so ungewöhnlich, so...so... "Freut mich, dass es dir gefällt. Ich dachte erst es wäre ein wenig zu kitschig." Darauf musste Sirius belustigt schnauben. "Es ist kitschig." Snape wurde rot im Gesicht, sah ihn beschämt und gleichzeitig schmollend an. Wieder wurde ihm ganz schwummrig bei diesen Anblick und er trank den Rest seines Biers aus. Erst als er sein Drittes wieder vor sich stehen hatte, traute er sich wieder, zu Snape zu schauen. Dieser beobachtete ihn noch immer mit diesem merkwürdigen Ausdruck im Gesicht. "Was soll das eigentlich alles?" Die Frage war Sirius rausgerutscht bevor er über die Konsequenzen nachdenken konnte. Snape hob seine Augenbrauen. "Was soll was?" Jetzt gab es kein Entrinnen mehr, nun zumindest vor der Frage. Er könnte natürlich aufstehen und feige davonlaufen. Aber er war nunmal ein Gryffindor...zudem verlangte der irrationale Teil seines Selbst nach einen Antwort auf all die Sachen, die seinem normalen Selbst so zusetzten. "Dieser Traum, das Geschenk, das Anmachen... was soll das?" Snape strich mit seinem Finger über den Rand des Kruges. "Du kennst den Grund...", war seine leise Antwort. Natürlich kannte er ihn. Hatte ihn in der Toilette doch schon herausgefunden. Aber irgendwas in ihm sträubte sich gegen diese Antwort, diesen Grund zu akzeptieren. "Das ist doch Schwachsinn! Das geht nicht. Ich meine wir sind doch Feinde. Ich habe dich so oft in den letzten Jahren gedemütigt, dass ich einen richtig dicken Wälzer darüber schreiben könnte!", erklärte er aufgebraust, dabei Schlug sein Herz wie wild gegen seine Brust. Snape schüttelte nur den Kopf und starrte verdrossen auf sein Bier. "Ich weiß aber...ich mag es inzwischen schon, wenn du mich verhext. Es tut so gut, wenn du deine ganze Aufmerksamkeit auf mich richtest. Wenn du mit mir redest oder besser streitest. Mich einfach nur siehst...Sirius ich...-" "Halt den Mund! Ich will es nicht hören!", fuhr Sirius ihn so laut an, dass der Kleinere zusammen zuckte. Sein Herz zog sich schmerzvoll zusammen, er schwitze und hatte Angst. Angst vor diesen Worten. Angst davor vielleicht diesen einen verheerenden Satz zu sagen, denn man meist auf so was sagte. So sah Snape ihn schweigend dabei zu, wie er ein Bier nach dem anderem trank um zu vergessen... Torkelnd hielt er sich an dieser kleinen Stütze fest. Lachte leise vor sich hin. "Schniefelus, guck ma, die Welt dreht sich!", lallte Sirius mit schwerer Zungen und lachte über seinen eigenen Scherz, der keiner gewesen war. Snape sah nur genervt zu ihm auf und zog ihn weiter den Weg zurück nach Hogwarts. Die Nacht war längst angebrochen, sie würden bestimmt Ärger bekommen. Aber in diesen Augenblick kümmerte Sirius das keine Spur. Nein, er fand das sogar sehr erheiternd und lachte los. "Sei doch bitte still, Black!" Zischte ihm Snape erbost zu und festigte seinen Griff, da Sirius bedrohlich schwankte. Sirius zog einen Schmollmund. "Du bist ja fiesch!" Dann lachte er wieder leise über einen ungeklärten Grund und Snape gab es auf ihn endlich zur Ruhe ermahnen zu wollen. Nach einiger Zeit des weiteren Torkelns, stolperte Sirius und fiel lachend zu Boden und riss Snape dabei mit. Dieser wand sich unter ihm, sagte irgendwas erzürnt aber er betrachtete ihn nur. Langsam fasste er ihm ins Haar, was den Slytherin verstummen lies. Sein Verstand sagte ihm, dass das Haar unglaublich fettig war und es ihn ekelte. Das die einzelnen Sommersprossen auf dem Gesicht auch Pickel sein konnten. Dass das Ding, was die Bezeichnung Nase trug, rot war und lief. Das die schwarzen Augen unheimlich waren, weil sie nicht wie sonst Hass ausdrückten sondern Hoffnung und...Verlangen? Das dieser Junge einfach abscheulich war. Aber sein Verstand wurde lächelnd von seiner Unlogik gepaart mit hohem Alkoholkonsum an die Seite geschoben. "Take me tonight", säuselte er leicht, senkte den Kopf, fuhr mit seinen Fingern über die rauen Lippen des anderen. Spürte das Zittern des Körpers unter ihm. "Take me tonight...", hauchte er jetzt dem Anderen auf die Lippen nur um mit seinen eigenen näher zu kommen... Ein harter Stoß und er fand sich plötzlich auf seinem Allerwertesten wieder. Snape brachte Abstand zwischen sie. "Nicht so! Bitte, nicht so...", sagte er. Sirius sah ihn an und begann zu lachen. Bald verwandelte sich sein Lachen in ein stockendes Schluchzen, Tränen liefen ihn über sein kaltes Gesicht. Er rollte sich zusammen, weinte und schlief ein... Sirius Kopf fühlte sich schwer an und seine Glieder schmerzten. Erschöpft gähnte er herzhaft und sah in das belustigte Gesicht seines Freundes, der ihm den Gang entgegen kam. "Ah, Dornröschen ist aus seinem Schlaf erwacht!" "Wer ist Dornröschen?" James winkte ab, hinter ihm kamen Remus und Peter langsam zu ihnen. "Und, wie war es?" Sirius zuckte die Schultern. "Kann mich an nichts wirklich erinnern..." Daraufhin verzog James den Mund. "Man, Alter, wie oft habe ich gesagt trink nicht zu viel. Du weißt, du vergisst danach immer alles . Irgendwann wirst du dich damit in Schwierigkeiten bringen." Wieder zuckte Sirius mit den Schultern. "Muss zumindest schrecklich gewesen sein, wenn ich soviel getrunken habe..." Einzelne Bilder und Gesprächsfetzen drangen an sein Gedächtnis aber irgendwie konnte er nichts wirklich zuordnen. "Und wenn, ich wollte ihn eh nur veräppeln, daher..." Remus räusperte sich, ein Zeichen der Missgunst. Was keiner bemerkte waren die schnellen Schritten, die auf diesen Satz rasend näher kamen. "Warum wollte Schniefelus eigentlich mit dir weg?", fragte James nachdenklich. "Wahrscheinlich auch mal die Aufmerksamkeit einer beliebten Person haben", erwiderte Sirius hochnäsig obwohl er sich tief im Inneren entsann, dass dem nicht so war. Da war viel mehr...und es ließ ihn zittern. Darauf lachte James hämisch auf. "Nächstes mal würde ich ihn betteln lassen!" Bevor Sirius darauf was erwidern konnte, wurde er kräftig herum gerissen. Sah nur noch eine Faust auf sich zukommen. Von der heftigen Wucht wurde er zu Boden geschleudert. Fühlte den brennenden Schmerz in seiner Nase, der ihm Tränen in die Augen trieb. Fühlte das warme Blut über seinen Mund sickern. Benebelt sah er auf in schwarze Augen voller Hass und Trauer erfüllt. Seine Sicht wurde von einem weiterem Schlag verdeckt. Ein schmatzendes Geräusch verkündete, dass Sirius Nase nachgegeben hatte... Kapitel 6: Kein Fluchtweg mehr ------------------------------ Herlichen Dank für die ganzen vielen Kommentare, ihr wisst ja, wie sehr man sich darüber freut xD Und auch vielen Dank an die, die diese FF auf ihrer Favo haben. Ansonsten mal wieder ein fettes Dankeschön an Halblutprinz *knuddel* Joar zum Kapitel..lasst euch überraschen ;) Der Witz mit dem Naseweis stammt übrigens aus Halbblutprinz's Köpfchen xD Kein Fluchtweg mehr Purer Schmerz füllte sein Denken aus, vernebelte ihm die Sicht. Nahm die aufbrausenden und besorgten Stimme seiner Freunde um sich herum nicht wahr. Verstand nicht, dass er durch unzählige Gänge gezogen wurde obwohl seine Knie sich so weich anfühlten. Schmeckte nur die warme Flüssigkeit in seinem Mund, nicht bemerkend, wie er diesen offen hielt. Alles drehte sich um ihn. Ein endloser Strudel, der ihn nur immer wieder einen Satz in die tiefsten Fasern seines Körpers pumpte. Snape hatte ihn geschlagen... Snape hatte ihn geschlagen. Snape hatte ihn geschlagen! SNAPE HATTE IHN GESCHLAGEN! Und jetzt bemerkte er, warum seine Freunde ihn so zogen. Er schlug um sich. Immer wieder, machte Ausfallschritte nach hinten, weil er sich gegen das Ziehen seiner Freunde wehrte. Er wollte weg. Nur weg. In eine dunkle Ecke. Weinen, schreien, zerstören. Irgendwas. Nur weg, weg, weg, weg, weg... Plötzlich sah er in James' braune Augen, hörte wie er mit ihm redete, beruhigend dessen Hände auf seinen Schultern legte. Heftig schüttelte er den Kopf. Neue Wellen des Schmerzes zogen sich von seiner Nase hoch in seine Stirn. Er würgte, spuckte, rot. Überall rot, bitterer Geschmack, Übelkeit. Mit einem Ruck riss er sich los, taumelte, schlug hart mit dem Rücken gegen eine Wand. Hörte die Schreie seiner Freunde, ihre Hände die ihn sogleich wieder zu sich zogen. Seine Beine gaben endgültig nach. Weg, er wollte doch nur weg. Wollte weg vom Trost. Rein in die unbändige Wut. Ja, er wollte seine Finger um Snapes Hals legen. Er wollte ihn schlagen. Ihn umarmen. Bei ihm den Schmerz vergessen und fragen wofür diese Schläge waren. Ob er ihm verziehe. Nur noch das Rauschen eines Zaubers nahm er war... Gemächlich schlenderte Sirius die Treppen zum Gryffindorturm empor. Kurz erblickte er sein Spiegelbild in einem der vielen Fenster Hogwarts. Von den Schäden des gestrigen Tages war nichts mehr zu erkennen. Seine Nase war dort, wo sie hingehörte und sein Gesicht war nicht mehr voller Blut. Nur ein etwas gelblicher Fleck schimmerte munter unter seinem rechtem Auge. Er stieß einen tiefen Seufzer aus und fuhr sich dabei durch sein schwarzes Haar. Er konnte sich beim besten Willen kaum an den vorigen Tag erinnern. Zwar hatten seine Freunde ihm alles erzählt, aber es kam ihm so unwirklich vor. Snape solle ihn seine Nase gebrochen haben und er war daraufhin völlig weggetreten, so dass James nichts anderes übrig geblieben war, als ihm einen Beruhigungszauber zu verpassen, damit sie ihn zur Krankenschwester bringen konnten. Noch nie in seinem ganzem Leben hatte er Schläge bezogen. Na gut, ein, zwei Klapse auf den Hintern oder eine Ohrfeige seiner Mutter, aber nie wirklich. Wenn er Duelle ausführte, dann mit Worten oder dem Zauberstab. Aber doch nie mit Fäusten. Besonders nicht dann, wenn es so unerwartet kam. Verächtlich schnaufte er. Genau, Snape hatte sich ohne Vorwarnung auf ihn gestürzt. Feigling. Slytherin. Aber noch unwirklicher kam es ihm vor, dass die Fledermaus ihn geschlagen haben sollte. Sie stritten zwar, aber noch nie war einer von ihnen auf so ein primitives Verhalten gesunken. Er hörte fast automatisch seine eigene Stimme, die erniedrigen und verletzenden Worte aus seinem Mund. Sah die von Hass und Trauer erfüllten Augen.... Wütend biss er die Zähne aufeinander. Oh nein! Er würde kein Mitleid mit diesem Kerl haben. Er hasste ihn. Und er würde sich rächen, heute noch. So stürmte Sirius die letzten Stufen hoch, ignorierte das 'Halt!' von der fetten Damen, die ihm irgendwas Wichtiges erzählen wollte. Oben im Schlafsaal begrüßte ihn James, er würdigte ihn keines Blickes. Schnappte sich nur den Tarnumhang und die Karte der Rumtreiber ohne weiter zu fragen und war schon wieder verschwunden, bevor ihn jemand aufhalten konnte. Unter dem Tarnumhang, die Augen auf die Karte fixiert, wartete Sirius darauf, dass endlich jemand aus dem verdammten Slytheringemeinschaftsraum kam. Immer wieder musste er seinen Blick von dem verschnörkelten Namen reißen. Aber immer wieder zog ihn dieser in den Bann, obwohl er sich gar nicht bewegte. Endlich glitt das Portrait zur Seite. Hastig spurtete Sirius nach vorne, quetschte sich vorbei und der Gang schloss sich wieder hinter ihm. Vorsichtig betrat er das feindliche Gebiet. Ein wenig mulmig war ihm schon dabei. Sie hatten zu viert die Karte zwar gezeichnet, sie aber nie benutzt um in die Räume der anderen Häuser einzubrechen. Ja, er bezeichnete sich als einen Einbrecher. Einer, der nichts stehlen wollte, aber hier eindeutig nicht die Spur zu suchen hatte. Aber wenn er schon mal hier war, schadete ein ausführlicher Blick doch nicht. Neugierig sah Sirius sich um. Ziemlich düster, im Winter bestimmt verdammt kalt und die Sessel und weitere Möbelstücke sahen auch nicht gemütlich aus. Kein Wunder, dass die Slytherins dauernd so mies gelaunt und unerträglich waren. Sein Blick blieb an einem Jungen etwas weiter hinten im Raum hängen. Dieser strich sich durch das gleiche schwarze Haar, dass seinem so ähnelte. Sein Gesicht war konzentriert und die Mundwinkel so arg verzogen als würde er seine Nase über stinkenden Käse halten. "Regulus...", flüsterte er leise. Als ob sein jüngerer Bruder seinen Namen gehört hätte, sah er suchend auf. Natürlich war diese Vorstellung lächerlich, aber als die grauen Augen dort ruhten, wo er stand, war sich Sirius nicht mehr ganz so sicher. Also riss er sich los und nahm seinen ursprünglichen Fährte, warum er hier war wieder auf. Lautlos schritt er zu den Jungenschlafsälen. An seinem Ziel angekommen, blieb er stehen. Sah sich um, niemand zu sehen. Warf nochmal einen Blick auf die Karte. Im Raum war auch niemand außer seiner 'Beute'. Tief einatmend zog er den Tarnumhang ab, warf ihn locker über die Schulter und steckte die Karte in seine Tasche. Dann umfasste er die Türklinke. Ohja, er war sehr, sehr wütend...und verspürte Angst. Kräftig drückte er sie hinunter und betrat den Schlafsaal. Anstatt strahlendes Rot stach ihm ein giftiges Grün entgegen, ansonsten sah es aus wie bei ihnen. Nur dunkler, wie alles hier unten. Leise schloss er die Tür hinter sich. Zog seinen Zauberstab und ging langsam auf das hinterste Bett zu. Dort lag er, das fettige Haar hinter die Ohren gestrichen, seinen riesigen Zinken in eines der Bücher versenkt. Die Stirn leicht gerunzelt und die Lippen gekräuselt, die Beine mädchenhaft übereinander geschlagen. Abrupt hielt Sirius inne, nahm den Anblick noch ein paar Sekunde in sich auf. Dann richtete er seinen Zauberstab direkt auf Snapes Gesicht. "Hallo, Schniefelus!" Dieser zuckte zusammen und sah schockiert hoch. Sein Mund klappte auf, dann schien er sich rasend schnell zu sammeln. Er rollte sich vom Bett hinunter, Sirius sprang nach vorne. "Accio Severus Snapes' Zauberstab!", schrie er, bevor Snapes Hände sich um das Stückchen Holz legen konnten. Behänd fing er den Zauberstab auf und lächelte siegessicher, wedelte ein paar mal damit in der Luft herum. "Schau an, was habe ich denn hier?" Mit voller Genugtuung sah er zu, wie Snape sich aufrichtete und rot anlief vor unterdrückter Wut. "Wie bist du hier rein gekommen, Black?", zischte er ihm entgegen. Gelassen wog Sirius Snapes Zauberstab in seiner Hand hin und her, sah ihn dabei aus dem Augenwinkel an. "Ein Zauberer verrät nie seine Tricks", flüsterte er geheimnisvoll. Snape jedoch blieb unbeeindruckt und starrte weiterhin auf seinen Zauberstab. "Was willst du?" "Nana, doch nicht so unhöflich." Lächelnd steckte Sirius den Zauberstab ein und besah sich seinen Gegenüber genauer. Verwundert stellte er fest, was Snape da trug. Dieser stand noch immer angespannt da, auf einen Angriff des Blacksprösslings wartend . "Das ist meiner." Damit deutete Sirius auf den Pullover, der Snape eindeutig zu groß war. "Du hast ihn nicht zurückverlangt", erwiderte dieser nur gereizt. Sirius machte ein paar Schritte auf ihn zu, lächelte dabei noch breiter. "Stimmt. Trotzdem verwundert es mich. Nach dem gestrigen Zwischenfall dachte ich eigentlich, du würdest von deinem Irrsinn befreit sein." Jetzt unterbrach Snape den Blickkontakt und betrachtete den Boden ausgiebig. "Ich fand das äußerst unschön", jetzt verschwand Sirius Lächeln und er baute sich bedrohlich vor Snape auf. "Deswegen bin ich verdammt wütend" Er fasste Snapes Kinn an und hob es hoch, Snape begann unter seiner Berührung zu zittern. "Lass es mich erklären-" Sirius lachte tonlos auf, machte einen Schritt zurück. "Warum sollte ich einer Schlange wie dir Gehör schenken?" Snape machte einen Schritt nach vorne, wollte Sirius Hand fassen, der ihm darauf drohend den Zauberstab gegen die Brust presste. "Keinen Schritt näher", knurrte er. Snape ließ die Schultern hängen, betrachtete ihn mit einer merkwürdigen Mischung aus Verachtung, Bewunderung, Zweifel und noch etwas. "Was suchst du hier wirklich, Black? Rache oder Antworten?" Kurz ließ Snapes scharfer Ton ihn schwanken, aber schließlich gewann sein Stolz. Der Kleine hatte ihn geschlagen, vor versammelter Mannschaft und für diese Schmach würde er ihn büßen lassen. "Claudeto!" Snape stolperte zurück und fasste ungläubig seinen Mund an, was in Sirius ein Deja-vu Gefühl auslöste. Erst vor wenigen Tagen hatte er ihn mit diesem Zauberspruch schon einmal den Mund gestopft. Wieder schwenkte er seinen Zauberstab. Aus der Spitze kam ein Seil und wickelte sich um Snapes Handgelenken. Mit einem weiteren Schwung nach oben, zog er so Snape die Hände über den Kopf und machte ihn bewegungsunfähig. Höhnisch grinsend lief Sirius um ihn herum. "Was soll ich jetzt mit dir tun, Schniefelus?" Wütend drehte dieser den Kopf hin und her, versuchte sich zu befreien. "Dich noch mehr verhexen? Oder dich verprügeln?" Jetzt stand er wieder neben ihn, legte seine Hand auf dessen Bauch. "Oder soll ich ganz andere Dinge mit dir tun?" Bei diesem Satz weiteten sich Snapes Augen und Sirius lachte auf, kalt. "Ja, das hättest du wohl gerne. Du bist doch krank im Kopf. Nichts weiter als ein kleiner, perverser Slytherin." Snapes Blick verfinsterte sich mit jedem Wort mehr. Jetzt sah sich Sirius im Zimmer um, sein Lächeln wurde bösartig. Seine freie Hand wanderte von Snapes Bauch zu dessen Hosenverschluss, der Slytherin riss überrascht die Augen auf. Nach wenigen Versuchen zog Sirius Snape schließlich die Hose herunter, dieser sah ihn nur noch verwirrter an. "Oh, wieder graue Shorts. Sehr einladend." Doch Snapes Fantasien zersprangen wohl bei Sirius neckenden Worte und er sah ihn wieder wütend an. Sirius besah sich kurz noch die Shorts, nicht ohne die kleine Ausbeulung zu bemerken. Dann drückte er sich ganz eng an Snape, dieser keuchte. Ganz langsam schob er ihn nach hinten, was für Snape durch die Hose zu einem schwierigen Unterfangen wurde. Erst als sie den Tisch erreichten, hörte Sirius auf ihn nach hinten zu drücken. Er senkte den Kopf in Snapes Nacken, nahm dessen Duft auf, der ihm, wie gestern die gebrochene Nase, die Sinne benebelte. "Du bist nichts weiter-" Er griff an Snape vorbei zum Tisch hin. "Als ein verdammter-" Seine Hand die nun ein volles Glas Wasser hielt, schob sich zwischen sie. "- Bettnässer." Sirius drehte das Glas um und der ganze Inhalt übergoss sich über Snapes Unterhose. Dieser zuckte zusammen. Hastig entfernte Sirius sich, drehte sich um und verließ den Raum ohne sein Werk nochmals zu betrachten. Nein, wirklich nicht. Er fühlte sich bei Weitem nicht so gut wie eben. Eigentlich fühlte er sich, als hätte er gerade den schlimmsten Fehler seines Lebens begangen und er konnte sich nicht erklären, warum. Es hatte ihm doch Spaß gemacht. Zumindest bis zu dem Punkt mit dem Glas Wasser ausschütten. Warum genau störte ihn das nur so? Damit hatte er doch seine Rache, mehr oder weniger. Er hatte Snape beschimpft ein elender Feigling zu sein, der sich vor Angst in die Hose machte. War dem denn nicht so? Sirius schalt sich einen Dummkopf. Ein Streich, seine Rache, fertig. Bei dem Portrait der fetten Dame hielt er an. "Ah, wie ich sehe geht es dir besser! Du warst vor ein paar Tagen ja ziemlich betrunken." Sirius runzelte die Stirn. "Sei froh, dass der nette Junge dich noch hierher gebracht hat, obwohl er ein Slytherin ist. Diese Lausbuben sind wohl doch nicht alle so verwöhnt..." "Slytherin?", fragte er ungläubig. Er konnte sich gar nicht erinnern, wie er zurück gekommen war... "Ja, so ein kleiner, schmächtiger Junge, fettiges Haar." Es fühlte sich an, als ob man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen hätte. "Hey, wo willst du denn hin?", rief ihm die fette Dame hinter her. Aber er antwortete nicht sondern lief einfach weiter die Treppen hinab. Er hielt erst unter seinem Lieblingsfenster an und setzte sich dort auf die Treppe. Die Hände schlaff zwischen seinen Beinen hängend, den Kopf zu Boden gerichtet. Snape hatte ihn sicher zurück gebracht... Vage erinnerte er sich an einen Snape. Unter ihm, ganz nah... Wurde er verrückt? War er es schon? "Ihr-wartet nur", keuchte ein am Boden liegender Snape mit unverhohlenem Hass im Gesicht. "Worauf denn?",fragte sein vergangenes Ich kühl. "Was willst du machen, Schniefelus, deine Nase an uns abwischen?" "Ich hasse dich, Black, du arroganter Mistkerl!" "Du schmeichelst mir, Schniefelus." Bücher, die zu Boden fielen und ihr Besitzer daneben. "Oh, tut mir leid. Ich hab dich bei deiner Größe doch glatt übersehen, Schniefelus." Bellendes Lachen, ein wutverzerrtes Gesicht. "Gibt es bei euch kein fließend Wasser oder warum müffelst du so?" "Prongs, ehrlich. Du weißt doch, dass nicht mal Wasser gegen diese Bazille hilft." Zaubersprüche, Flüche, ein wie so oft am Boden liegender Snape. "Schau dir nurmal den Zinken an!" "Damit gewinnt er locker bei Hogwarts sucht 'Miss Naseweis'!" Sirius lachte leise auf. All seine Erinnerungen an Snape endeten mit Wut, Verachtung und Hass. War das normal? Sollte Erinnerungen an eine Person wirklich so aussehen? Sollte er sich nicht schämen? Nein... Er schämte sich nicht für seine Taten. War sogar stolz darauf. Stolz...davon hatte er viel zu viel. Aber da waren jetzt noch andere Erinnerungen. Frische...Neue... Ein beschämter Snape, der ihn schüchtern ansah. Lächelte. Über einen seiner Witze leise lachte... Ihn an Stellen berührte, die Hitze in ihm aufsteigen ließen. Ein angenehmes Kribbeln unter seinen Berührungen verursachte. Raue Lippen. Schwarze Augen. Wieder schüttelte Sirius den Kopf um die Erinnerungen verschwinden zu lassen. Sie waren wie lästige Fliegen. Nur sie verschwanden nicht...er hing an ihnen...nur weshalb war ihm nicht klar... Wie lange Sirius so dort saß, wusste er nicht mehr. Sacht fielen die letzten Sonnenstrahlen durchs Fenster auf den Gang. Er vernahm Schritte, die allmählich langsamer wurden bis sie zum Stillstand kamen. Seine Augen sahen auf bekannte Schuhe. Gequält lächelnd sah er auf in das bleiche Gesicht. Dieses sah ihn ausdruckslos entgegen. "Du willst deinen Zauberstab zurück, nicht?", fragte er den Slytherin. Doch der sah ihn weiterhin stumm an. "Du hast geweint", stellte er schließlich mit harter Stimme fest. Sirius zuckte mit den Schultern. "Womöglich. Was geht es dich an, Schni-" "Nein, sag es nicht...", unterbrach Snape ihn hastig. Sirius hörte auf zu lächeln. "Warum?" Snape schüttelte nur sachte den Kopf. Dann sank er eine Stufe vor ihm auf die Knie. Ohne ihm eine weitere Chance zu lassen, packte Snape ihn unsanft an den Haaren und zog sein Gesicht zu ihm herab. Presste unbarmherzig seine Lippen gegen Sirius' geschlossene. Diese Geste hatte nichts zärtliches. Sie war verzweifelt. Und Sirius wusste nur zu gut warum, fühlte er sich doch genauso. Snape hatte die Augen zusammen gekniffen. Langsam bewegte er seine Lippen sachte gegen die von Snape. Der Druck wurde schwächer, doch der Griff in seinem Haar blieb so unsanft. Als fürchtete Snape, wenn er los ließe, würde Sirius fliehen. Er würde es tun... Zaghaft begann Snape die Bewegung zu erwidern, den Kuss zu erwidern. Sirius' Herz klopfte, sah nun endlich in die schwarzen Augen, die sich halb geöffnet hatten. Die freie Hand von Snape legte sich nun auf einen von Sirius Oberschenkel, streichelte diesen. Sirius Hände umgriffen Snapes Taille, zogen ihn zu sich heran. Fühlte Snapes Zunge an seinen Lippen, bereitwillig öffnete er sie. Er ließ sich rücklings fallen, die unangenehme Position missachtend, zog Snape mit sich. Ihr Kuss wurde leidenschaftlicher, er stöhnte lustvoll als Snape seine Zunge tiefer in seinen Mund schob. Himmel, Snape schmeckte so süß. Und Sirius verlor sich vollends in der Liebkosung. Leise schob er die Tür des Schlafsaals auf. Alles dunkel. Auf Zehenspitzen schlich er zu seinem Bett. Gerade als er die Bettdecke anhob, ging das Licht an. Ertappt fuhr er zusammen und drehte sich um. Nur um einem ernst dreinblickenden James mit verschränkten Armen entgegenzusehen. "Wo warst du?" Direkt wie immer, der Gute. "Weg." Indirekt wie immer. James zog aufgebracht die Augenbrauen hoch. "Das habe ich auch bemerkt! Wo genau warst du und was hast du gemacht?!" Sirius seufzte. Er hatte jetzt wirklich keine große Lust zu reden... "Einfach weg..." Ohne Vorwarnung packte ihn James plötzlich am Kragen. "Verdammt, Sirius, was ist mit dir los?!" Sirius sah seinen besten Freund an. Einen Moment lang unterlag er dem Glauben, ihm alles anvertrauen zu können. Ihm seine Sorgen und Ängste der letzten Tage zu beichten. Ihm sein Herz auszuschütten, nur um dann endlich wieder in den ganz normalen Alttag zurück zu kehren. In sein gewohntes Leben. Wo ER seinen besten Freund nicht belog. Wo ER wusste, was er wollte. Wo ER nicht fürchten mussten, ausgeschlossen zu werden. Wo ER der Herr der Lage war. Wo ER perfekt war. Doch in der letzten Sekunde verließ ihm der Mut. Sacht schob er James von sich weg. "Nur die Füße vertreten, Luft schnappen." Damit zog er sich um, den stechenden Blick von James ignorierend. Erst als er im Bett lag und das Licht wieder ausging, wagte er es, seine Maske fallen zu lassen. Seine Hände krallten sich verkrampft ins Laken.. Kapitel 7: Das Alles wäre nie passiert -------------------------------------- Das Kapitel ist seltsam und unlogisch...Regulus würde nie Snape auf Sirius anreden xD Verzeiht ihr mir? Und der Titel passt nicht...hat einer eine bessere Idee? Hmm, was noch? Ach wieder ganz lieben Dank an Halbblutprinz dafür, dass sie sich immer als Beta für mich herumschlägt xD Und noch vielen lieben Dank für die lieben Kommis, worüber ich mich immer wieder freue und auch oft lachen muss an: DarkFeeling, Mangalolita14, sira321, Glupit, SuE, the_eyecatcher, Favole, Sharia, xuxu713 und Drama-Mouse. Ansonsten noch was zu lachen: Es ging um eine Textpassage, die ich glücklicherweise und auf Halbblutprinz Rat weggeschnitte habe. Dort erzählte Snape Regulus was von wegen in starken Armen halten,liebkosen usw... Prinz: Ich glaube nicht, dass Snape Regulus seine feuchten Träume erzählen würde... Man darf sich jetzt bitte einen Snape vorstellen, der freudig seine feuchten Träume über Sirius einen tiefst schockierten Regulus erzählt xD Das Alles wäre nie passiert Sirius konnte sich nicht mehr genau erinnern wann diese Sehnsucht begann, aber er wusste, es war nicht vor dem Tag an dem der Slytherin seine Hand berührte. Schwerfällig stand er unter dem Drängen seiner Freunde auf, verließ das schützende Bett, wo nur er allein in seiner Welt leben konnte. Sie schlugen sich durch kniehohen Schnee auf dem Weg zum Kräuterkundeunterricht. Müde gähnte er herzhaft. Nur wegen der Hakennase hatte er schon lange nicht mehr ausgeschlafen, was sich eindeutig bemerkbar machte. Und immer, wenn er träumte, wünschte er sich in diesem unendlichen Ozean zu ertrinken in dem er sich befand. Nicht ans Ufer gespült zu werden...in die Arme von ihm. Im Gewächshaus war es wohlig warm; er driftete langsam während der Erklärung seiner Professorin über die heutigen Pflanzen weg. Schaute eine Blume vor seinen Füßen an, die sich in seine Richtung beugte. Er legte seine Hand um ihren Stiel, zog, bis ihre Wurzeln nachgaben. Es war einfach falsch. Sie waren gestern an einen Punkt angekommen, von dem es kein Zurück mehr gab, wo sie nicht einfach wieder umdrehen konnten. So war es doch, oder? In seiner Hand vertrocknen die braunen Blütenblätter; sie fielen zu Boden, zu spät um sie noch zu retten. Er strich mit seiner Hand durch die Erde, brachte die Blume zum Dreck zurück, so dass sie abermals aufleben konnte. Nur seinetwegen fühlte er sich so fehl am Platz. Fühlte sich so verloren. Dabei wünschte er sich doch nur, aufzuwachen aus diesem Traum; zu wissen, dass alles wieder wie früher war. Denn er hatte es satt seine Spiele zu spielen. So unendlich satt... Er sollte ihn nie fragen wieso, denn er wusste es nicht. Er sollte nicht fragen wie, er würde es schon auf seine Art lösen. So wie immer. Sirius wollte schlicht und ergreifend nicht die Dinge fühlen, die Severus fühlte. "Nur noch eine Woche und dann endlich Ferien! Ich kann es kaum erwarten!", brachte James erleichtert nach einer anstrengender Stunde Verteidigung gegen die Dunklen Künste hervor. "Stimmt, da kann man nochmal perfekt den ganzen Stoff, den wir bis jetzt hatten, nachholen", gab Remus nachdenklich zu. James sah ihn nur skeptisch an. "Oder den Kopf mal frei machen und alle Sachen in die Ecke werfen, die mit Schule zu tun haben." Darauf schaute Remus ihn nur düster an. "Du nimmst alles viel zu leicht. Pass auf, sonst wirst du noch eine böse Überraschung erleben." "Ich muss diesen Kram nicht lernen, ich kann das alles", winkte James die Warnung von Remus ab. "Aber du solltest vielleicht einmal ein wenig lockerer werden. Dir vergeht doch der ganze Spaß am Leben, Moony! Hab ich nicht recht, Padfoot?" Sirius, der ihren Gespräch nur desinteressiert gelauscht hatte, zuckte mit den Schultern. "Wenn Moony gerne lernen will, lass ihn doch." James schnaubte. "Schön, dass du mir in den Rücken fällst. Bist wirklich eine große Hilfe in letzter Zeit." Also wandte er sich jetzt Peter zu, der sich bis jetzt auch aus dem Gespräch herausgehalten hatte. "Wenigstens du bist meiner Meinung, nicht wahr Wormtail?" Dieser nickte eifrig, worauf Remus ihn ernst beäugte. "Du solltest noch mehr lernen als alle anderen, deine Noten sehen nicht besonders gut aus." Peter lief ein wenig rosa an. "Ich bin nicht dumm, Moony." "Genau, er ist doch der aller Klügste und Gerissenste von uns Vieren hier. Niemand kann ihm das Wasser reichen", spöttelte James und nahm Peter in den Schwitzkasten. Remus lächelte darauf schwach, schüttelte aufgebend den Kopf. Jetzt lag James' Aufmerksamkeit wieder auf Sirius, der verträumt vor sich hinstarrte. Leicht verärgert ließ er Peter los und stellte Sirius ein Bein. Dieser stolperte drüber, taumelte ein wenig, bis er wieder sicher stand und sich erbost umsah, wer so dreist war ihm ein Bein zu stellen. "Na? Von Wolke sieben wieder runter?" Remus und Peter blieben stehen, sahen sich unsicher an. Es war nicht schwer zu übersehen, wie angespannt die Lage zwischen den beiden anderen Rumtreiber war. Sirius runzelte die Stirn, sah seinen Freund merkwürdig an. "Ich bin nur müde, Prongs. Ich glaube ich sollte mir einen Schlaftrank von Madam Pomfrey holen", versuchte er den Grund für sein Verhalten zu erklären. Dieser verschränkte die Arme vor der Brust. "Dein mangelnder Schönheitsschlaf ist sicher nicht der einzige Grund deiner geistlichen Abwesenheit", hakte James störrisch nach. Sirius vergrub seine Hände in den Hosentaschen, sah ihn gelangweilt an. "Wenn du mir etwas unterstellen willst, sag es doch einfach. Du weißt, ich hasse es, wenn Leute nicht auf den Punkt kommen." James beugte sich näher zu seinen Freund hinüber. "Du hast ein Problem, was du nicht los wirst." "Welches denn?", fragte Sirius gespielt neugierig. "Was weiß ich! Womöglich wirst du erpresst", versuchte James es auf gut Glück. Ein schmales Lächeln stahl sich auf Sirius Gesicht. "Oh nein! Du hast mich ertappt. Jamie, ich werde von ganz bösen Slytherins erpresst. Sie zwingen mich dazu, ihre Füße sauber zu lecken." Sirius verhöhnender Ton, veranlasste James dazu, wirklich wütend zu werden. "Wir sind Freunde, ja?" Verstuzt über diese Frage, nickte Sirius nur. "Beste Freunde?" Wieder nickte Sirius, schien dabei immer kleiner zu werden. "Und das heißt wir vertrauen uns, liege ich richtig mit dieser Annahme?" "Yeah, tust du...", gab Sirius unbehaglich zu, sah sich hilfesuchend nach Remus und Peter um, die sich diskret aus diesem Streit raushielten. Elende Feiglinge. "Na dann! Wo ist dein Problem uns, oder besonders mir, zu erzählen, was dich bedrückt? Meinst du etwa es bringt dich um? Oder glaubst du, wir würden dich deswegen hassen?" Ja, sagte Sirius' Verstand sofort. Er hasste und ekelte sich ja sogar selbst davor. Panisch sah er sich nach einem Fluchtweg um. Aber kaum bemerkte James das, schnaubte er nur. "Gut- Dann komm erst wieder an, wenn du der Meinung bist, ich bin vertrauenswürdig genug! Schönen Tag noch!" "So ist das nicht- James!" Doch James stapfte, ohne sich umzudrehen oder Sirius' Rufen Gehör zu schenken, davon. Jetzt drehte er sich verärgert zu Remus und Peter um. Peter quiekte erschrocken und versuchte, sich hinter Remus zu verstecken, dieser sah ihn nur besorgt an. "Sirius-", versuchte er sich zu verteidigen. "Toll, danke. Wenigstens du hättest mir helfen können. Bist doch sonst so ein schlaues Köpfchen und hast meine Verspätung von gestern Abend sicher schon verstanden." Mit diesen Worten verschwand er. Wahllos irrte Sirius durch die Gänge von Hogwarts. Schwänzte absichtlich den Unterricht. Er hatte jetzt einfach keine Lust auf seine Freunde oder auf die nervtötenden Lehrer. Das war einfach nicht fair. Wieso verlangte James von ihm Rechtfertigung ihm gegenüber abzulegen? Es ging ihn doch nichts an, weshalb er in letzter Zeit so komisch war. War doch sein alleiniges Problem. James hatte ihm ja auch nicht erzählt, was er so alles mit Lily machte oder wie er sie endlich zu einem Date rumgekriegt hatte. Also warum sollte er ihm erzählen, dass er...dass er... Langsam blieb Sirius stehen, fasste sich an seinen Mund. Strich sich darüber. Meinte noch immer ein leichtes Kribbeln zu spüren. Den Geschmack des Anderen. Verzweifelt lehnte er seine Stirn gegen die kühle Wand nicht merkend, dass er dies ebenfalls gemacht hatte als er den merkwürdigen Traum von Snape gehabt hatte. Ihm war noch immer völlig unklar, weshalb er Schniefelus geküsst hatte. Dort unter den Fenster, da war es so seltsam gewesen. So als würde er in einer völlig anderen Welt leben. Als würde er in einer anderen Haut sein während Snape seine Lippen gegen seine presste. Oder war es letztendlich ein Verzweiflungsakt? Ja, er war verzweifelt gewesen. Wegen dem Kerl an dem er seinen richtigen ersten Kuss verloren hatte. Er ballte die Fäuste, schlug gegen die Wand. Wieso Snape? Das ergab doch alles keinen Sinn... Wieder schlug er mit der Faust gegen die Wand, fühlte den leichten Schmerz. Verdammt, damit würde jetzt Schluss sein! Er würde sich sein Leben doch nicht von so einer kleinen Schlange durcheinander bringen lassen! Aufgebracht stieß er sich von der Wand ab, wollte seinen Weg nach Nirgendwo fortsetzten als ihn eine bekannte Stimme inne halten ließ. "Hey, Snape!" Neugierig schlich Sirius um die Ecke und erhaschte einen Blick auf seinen kleinen Bruder, der sich drohend Snape in den Weg gestellt hatte. Dieser sah seinen Bruder abwartend an. "Ja, Black?" Beinahe hätte Sirius laut aufgelacht. Dass Snape sogar seinen kleinen Bruder so abwertend mit dem Nachnamen ansprach, zu köstlich. Mit einmal zog Regulus seinen Zauberstab, hielt ihn genau auf Snapes Gesicht gerichtet. "Ich möchte nur ein paar Dinge mit dir klären." Eigentlich ging das alles hier Sirius gar nichts an. Er sollte einfach weggehen und in der nächsten Unterrichtsstunde erscheinen. Aber das sein Bruder der Hakennase drohte war einfach nur ...fesselnd? So blieb er auf der Stelle stehen und lauschte, irgendwo froh über sein Glück, am falschen Ort zur richtigen Zeit zu sein. "Und die wären?" Dabei beäugte Snape den Zauberstab misstrauisch, zog eine widerliche Grimasse. "Es geht um meinen Bruder." Jetzt ginge es ihn etwas an, verstärkte Sirius sein Gewissen damit, dass er dieses Gespräch belauschte. Snape spannte sich an. War er nervös? "Was ist mit dem?" Regulus fletschte die Zähne wie ein bissiger Hund. "Halte Abstand von ihm und spiel weiter den kümmerlichen Jungen, der von ihm und seinen Freunden gehänselt wird." Irgendwie hörte sich dieser Satz in Sirius Ohren so verkehrt an, so dermaßen quer, dass er wünschte, ihn nie gehört zu haben. "Warum sollte ich das tun?" Ja, gute Frage. Die Antwort würde Sirius auch gerne wissen. "Er ist talentiert, beliebt, ein richtiger Held hier. Er hat eine glorreiche Zukunft, sein Leben ist perfekt und du passt da nur als Mittel zum Abreagieren rein. Daher werde ich es nicht zulassen, dass du ihm das alles mit deinen kleinen Abnormalitäten nimmst." Zum ersten Mal wurde Sirius klar, was er in der Sicht seines Bruders war. Und es tat weh. Denn genauso, wie sein Bruder es beschrieben hatte, empfand er die Dinge auch. Nur aus dem Mund seines kleines Bruders hörten sie sich so verdammt schlecht an. "Nein." Nur ein Wort und doch so kräftig und selbstsicher ausgesprochen, dass es beide Blacks verunsicherte. "Nein?", fragte Regulus ungläubig nach. "Ich werde mich nicht von ihm demütigen lassen, nur damit er weiter den arrogante Bolzen spielen kann, seinem berühmten Potter- Freund imponieren und seinen unermüdlichen Stolz auf so eine derart jämmerlichen Art weiter aufbauen kann. Ohja, ich kenne jeden Abgrund, jede schlechte Eigenschaft von ihm und das ist der Grund, warum allein nur ich die Befugnis haben sollte, ihn zu besitzen. Ich werde ihn mir gefügig machen." Unfähig etwas darauf zu erwidern, senkte Regulus den Zauberstab, entfernte sich von Snape. "Das ist...verrückt", hauchte er fassungslos. Snape lächelte gequält. "Ja, das ist es." Danach hörten beide nur noch sich rasch entfernende Schritte. Jetzt war es draußen. Snape wollte ihn. Wollte ihn wirklich. Ihn gefügig machen, besitzen. Was für egoistische Gedanken. Wollte seine Welt zerstören. Wollte einfach nur bei ihm sein. Wollte von ihm geliebt werden. Aber er wollte das nicht! Er wollte Snape nicht lieben. Ihn weder liebkosen noch umarmen. Er wollte auch nicht dessen Sklave sein und alles tun, was dieser ihm befahl. Wo würden sie denn bitteschön dahin kommen? Und was ging sein Leben seit Neustem eigentlich Regulus an? Warum wollte sich eigentlich jeder zur Zeit in sein Leben einmischen? James, Remus, Snape, Regulus... Konnten sie ihn denn nicht einfach in Ruhe lassen? Nicht alles beim Alten lassen? Da war doch alles mehr oder weniger in Ordnung gewesen. Zumindest für ihn... Aber warum hatte er nur das Gefühl, endlich aufgewacht zu sein. Dinge so anders zu sehen, die sonst für ihn völlig normal gewesen waren? James, der sein bester Freund war. Für ihn alles tun würde, so wie er für ihn. Aber dem er nie erzählen könnte, womöglich etwas mit einem Slytherin zu haben. Der es nicht verstehen würde... Remus, der ihn sonst immer helfend zu Seite stand, wenn er mal nicht weiter kam. Aber der ihm jetzt völlig aus dem Konzept brachte, ihn verwirrte und nicht helfen wollte alles wieder gerade zu biegen. Regulus, der ihn sonst immer ignorierte. Abstritt mit ihm verwandt zu sein, sich seiner womöglich sogar schämte. Aber dem anscheinend wichtig war, dass er weiterhin blieb, wie er war. Arrogant, selbstgefällig, locker, ein Frauenschwarm und Potters bester Freund. Und Snape natürlich. Die Person die er jahrelang gehasst hatte. Ihn aus Langerweile demütigte oder um James zu belustigen. Ihn verspottet und verachtet hatte. Aber nun von ihm begehrt wurde. In ihm etwas auslöste, was weit entfernt war von den sonstigen Gefühlen für ihn. Das war einfach zu viel für Sirius. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Hatte gar nicht gehört, dass sich jemand genährt hatte. Verwundert sah er auf. Dort stand Lily, lächelte ihn warm an. Nur mühsam konnte er es erwiedern. Vorsichtig setzte sie sich neben ihn auf dem kalten Stein, auf dem er Platz gefunden hatte und schaute ebenfalls auf den zugefrorenen See hinaus. Einer Weile betrachteten sie nur schweigend das Eis, dann wandte sie sich ihm zu. "Ich weiß du wirst mir nicht sagen, was dich bedrückt. Deswegen frage ich erst gar nicht." Am liebsten hätte er sie für diese Worte freudig umarmt, so erleichtert war er darüber. Er konnte einfach nicht darüber reden, so sehr er es sich auch wünschte. "Weißt du, früher hätte mir nie träumen lassen können, dass ich mal hier mit dir sitzen werde." "Warum?" Lily lächelte und Sirius wusste nur zu gut, warum sein Freund so vernarrt in sie war. "Ich habe euch gehasst. Eure tollen Streichen, verhext jeden der euch auf den Schlips tritt nur, weil ihr es könnt, tut so als währt ihr die coolsten Kerle an der Schule. Ich fand euch einfach zu eingebildet." Freudig lachte sie auf und auch Sirius musste schwach grinsen. "Sind wir das nicht immer noch?" Bedächtig schüttelte Lily den Kopf. "Nein, nicht mehr ganz. Ihr seid reifer geworden. Habt euch verändert. Ich habe das Gefühl ihr seid langsam doch noch zu wahren Gryffindors geworden." Beinahe hätte Sirius ihr gesagt, dass sie immer noch Streiche spielten oder Leute verhexten, aber natürlich nur, wenn sie nicht in der Nähe war, schwieg aber sicherheitshalber. "Und ich bin auch reifer geworden. Daher sitze ich nun hier. Verstehst du, was ich meine Sirius?" Dieser runzelte leicht die Stirn. "Du meinst, je älter wird werden, desto mehr verändern sich auch unsere Ansichten und unser Verhalten?" "Genau. Deswegen musste ich wohl oder übel zugeben, den lieben James doch zu mögen." Wieder lachte sie auf, schaute verträumt in die Ferne. Fasziniert betrachtete Sirius sie. Veränderungen... "Ich wünschte mir, das würde nicht so sein..." Fragend sah ihn Lily an. "Weshalb?" Sirius schnaubte. "Es macht so vieles schwerer. Ich meine- jahrelang hasst man eine Person und auf dem nächsten Moment...nicht mehr. Nur, weil es diese Veränderungen gibt? Ich bitte dich, das ist unlogisch." Sie strich ihm sanft durchs Haar. Zum Glück sah James das nicht, dieser würde ihn voller Eifersucht im See versenken. "So engstirnig mal wieder. Aber so ist es, Sirius. Wir verändern uns, so wie alles um uns herum. Wir sollten uns nicht dagegen wehren, es würde uns nur unnötige Kraft kosten." "Aber, wenn es nicht richtig ist?", gab er zu bedenken. "Ich meine nur, weil meine Interessen sich womöglich verändern, heißt es nicht, dass sie richtig sind, oder? Oder was ist, wenn ich es gar nicht möchte? Wenn ich es abartig finde?" Nachdenklich strich Lily sich eine Strähne hinters Ohr. "Was bitteschön ist heutzutage schon richtig? Und meinst du nicht, wenn du dich dagegen sträubst machst du es nur noch schlimmer? Versuche es doch lieber zu akzeptieren und dann eine Lösung zu finden." Sirius sah auf den See hinaus. "Aber, wenn ich es akzeptiere dann...ich verstehe das einfach nicht, Lily." Sie nahm seine Hand und drückte sie fest. "Irgendwann wirst du das schon. So wie ich mit James. Glaub mir, Veränderungen sind nicht der Untergang." "Und, wenn sie es doch sind?" Unsicher sah er sie an. "Dann erinnere dich daran, dass du immer Freunde hast die hinter dir stehen. Egal, was passiert." "Ja...ja da hast du womöglich recht." Sanft fielen einzelne Schneeflocken auf die Erde hinab. Kapitel 8: Wahrheit oder Lüge? ------------------------------ Ich stand unter Sekteinfluss und in einer Depri-Phase! Nur um mal Schneemänner, dumme Dialoge und diesen Apfelfestisch zu erklären xD In der ungebetateten Version war Sirius übrigens heterogen jaha..xD *vom Apfel abbeiß* Ich weiß gar nicht, wie das hier überhaupt Zustande kam, noch warum es so kurz ist...aber ich hoffe es genügt euch ertst einmal und ihr lyncht mich nicht ganz. *Nebenbei Werbungsplakat für Allein unter Feinden und Ein ganz normaler Hogwartsmorgen hochhält, die zwei One-Shots sind mit dem selben Pair* Hmm, grüßen tu ich dieses Mal mal Halbblutprinz, meine mutige Beta, die sich diesen ungebetaten Mist immer antun muss *ihr und den anderen Kommentarschreiber, wie Favolisten-Leuten Keks geb*xD Heterogen...heterogen...*Kopfschüttelnd vom Apfel abbeiß und weg geht* P.S. Ihr könnt ja eine Abstimmung machen, wer Seme sein darf, fände ich lustig... xD Wahrheit oder Lüge? Abermals wälzte sich Sirius in seinem Bett herum. Blieb ein paar Sekunde so liegen, sah seine Vorhänge an, die durch das fahle Mondlicht grau waren, bis er sich wieder auf die andere Seite herum drehte. Betrachtete wieder einige Minuten die Vorhänge, drehte sich schließlich auf den Rücken und kniff die Augenlieder zusammen. Heiß, zu heiß- er strampelte die Bettdecke von sich. Kalt, zu kalt- richtete sich fröstelnd auf, nur um sich wieder die Decke zu schnappen, verharrte aber in der aufrechten Position. Seine Hand schob eine der Vorhänge zur Seite, beäugte müde die Uhr. Er gab ein Knurren von sich, ließ sich zurück in die verschwitzen Kissen fallen, wagte es aber nicht, die Augen zu schließen. Tippte mit seinen Fingern in einem gleichmäßigen Rhythmus auf sein Laken, hörte dem Ticken der Uhr zu. Tick, tack, tick, tack, tick, tack, tick, tack, tick... Erneut knurrte er, strich sich durch sein verschwitztes Haar, horchte jetzt auf andere Geräusche. Lautes Schnarchen von Peter...Unverständliches Gemurmel von James...Gleichmäßiger Atem von Remus... Sie schliefen alle tief und fest. Er biss sich auf die Lippen, sollte er es tun oder nicht? Schloss die Augen, sah wieder dieses verhängnisvolle Bild und spürte den unermüdlichen Drang. Er drehte sich energisch auf den Bauch und vergrub sein Kopf im Kissen, fluchte in dieses hinein, was allerdings nur als ein kaum hörbares Murren zu hören war. Wegen Sauerstoffmangels hob er den Kopf wieder. Musterte ausgiebig diesen Fleck an seinem Bettpfosten...erinnerte sich, dass jemand noch einen ähnlichen Fleck an einer Stelle hatte, die sehr interessant war und wenn er seine Zunge... Wieder versenkte er seinen Kopf im Kissen, jammerte leise und ignorierte die erneute aufsteigende Hitze, die eindeutig nicht von der Zimmertemperatur stammte. Langsam hob er den Kopf wieder, lauschte. Schnarchen, Gemurmel, Atmen- sie schliefen noch immer alle, hatten sich von seinen Anfällen nicht wecken lassen. Sein Herz begann zu rasen. Sollte er? Es wäre die einzige Möglichkeit um endlich einzuschlafen und dieses spezielle Verlangen los zu werden. Unsicher drehte er sich wieder auf den Rücken, starrte die Decke seines Himmelbettes an. Atmete tief ein, lauschte gespannt. Keine Veränderungen am Schlaf seiner Freunde. Schloss die Augen, ließ seine Hand langsam in seine Hose gleiten, verzog eine angewiderte Grimasse. Sein Mund fühlte sich trocken an, als er begann seine Hand zu bewegen, presste dennoch die Lippen verzweifelt aufeinander, sein Atem wurde unregelmäßig. Vor seinem inneren Auge, spielten sich Phantasien von schwitzender Haut, die an Bleicher rieb, raue Lippen, die seinen Nacken liebkosten, Bewegungen, die ungeschickt ihrem eigenen Takt folgten, von Stöhnen, dass seinen Namen trug und von schwarzen Augen, die voller Lust in seine blickten, ab... Ihm war gestern auf sehr dreckige Weise bewusst geworden, dass es so nicht weiter gehen konnte. Hätte Sirius gewusst, dass die betreffende Personen seines kleinen Nachterlebnisses ebenfalls das gleiche widerfahren war, hätte es nicht viel an seinem Entschluss geändert. Nur wie er dieses Problem- ja,nach seiner Ansicht würde es genau das immer bleiben- lösen könnte war ihm noch nicht eingefallen. Frustriert biss er in einen Apfel, lehnte sich lässig an die Schulwand und blickte in den Innenhof von Hogwarts, der voller weißem Schnee war. Natürlich hatte er über Lilys Worte nachgedacht, aber was er da am Abend gemacht hatte, war nach seinem Verständnis eine Veränderung, auf die man gerne verzichten konnte. In seinem ganzen Leben war er noch nie so tief gesunken es sich selbst zu besorgen. Obwohl ihn mehr die Tatsache störte, aus welchen Gründen er es getan hatte. Er wusste einfach nicht, was schlimmer war: Dass er selbst Hand angelegt hatte oder dass er es selbst Hand angelegt hatte wegen der kranken Faszination ausführlicher und sehr originalgetreuer Bilder von einem nackten, lustvollen Snape in verschiedenen Positionen unter ihm, wobei er einen sehr aktiven Part dabei übernahm, sobald er die Augen schloss. Frustriert biss er ein extra großes Stückchen des Apfels ab. Seit nunmehr sechs Jahren ging er an diese Schule. Teilte sich die ganzen Jahre über einen Schlafsaal mit drei Jungen und fast jede Minute seines Lebens. Noch nie hatte die nackte Form seines eigenen Geschlechts auch nur Ansatzweise Regungen in ihm ausgelöst oder ihn nachts darüber phantasieren lassen. Das konnte sogar Schlaumeier-Remus erst letztens beim Quidditchspiel bestätigen, in gewisser Weise. Und nun sollte ausgerechnet Snape ganze sechs Jahre seines sehr heterosexuellen Lebens verändern? Der Snape, dessen Haare aus purem Fett bestanden, dessen Nase immerzu tropfte, bleich wie eine Moorleiche und einfach nur unerträglich war? Die kleine Stimme in seinem Hinterkopf teilte ihm mit, dass er das gestern Abend sehr anziehend gefunden hatte. Leise fluchend, biss er wieder ein Stück seines Apfels ab. Alles, war er sich vollends sicher, hatte mit den Traum angefangen, der für ihn noch immer unverständlich war. Danach hatten sich die Dinge einfach überschlagen. Snapes provokante Berührungen, das Nachsitzen, der Hogsmeadebesuch und schlussendlich...der Kuss. Düster drehte er den Apfel jetzt, nur um eine neue Stelle abzubeißen. Wenn man es genau betrachtete- und das gab er nicht gerne zu- hatte Snape ihn in den letzten Wochen einfach in die Ecke gedrängt. Er hatte nicht einmal die Chance irgendwelche Einwände zu erheben. Wieder meldete sich die Stimme, die sich aber dieses mal stark nach Remus anhörte und ihm mitteilte, dass er sehr wohl die Wahl gehabt hatte. Sogar mehr als einmal. Nun gut, womöglich war er an einigen Sachen nicht ganz unbeteiligt, aber trotzdem wäre er nie auf den Gedanken gekommen, Snape anzumachen. Warum sollte er auch? Es gab genug Mädchen hier, die ihn anhimmelten. Zwar ließ er sich nicht auf eine ein aber das könnte sich noch ändern. Jedoch die Vorstellung jetzt eine Freundin zu haben, stieß auf Unverständnis in seinem Kopf. Ärgerlich biss er wieder in den Apfel. Jetzt war ihm sogar die Lust an die weibliche Belegschaft vergangen. Wütend verfluchte er Lily und Remus in seinem Kopf für ihre nutzlosen Reden und Vermutungen. Gerade als er wieder in seinen Apfel beißen wollte, hielt er inne. Reckte den Kopf und wurde ganz ruhig, wie ein wachsamer Hund. Seine Augen folgten einer Gestalt, die völlig überladen mit dicken Büchern, gerade versuchte, sich einen Weg durch den hohen Schnee von der eine Seite des Innenhofes zur anderen Seite zu bahnen. Er sah dem Jungen zu, wie dieser, leise vor sich hin murmelnd- was bestimmt nichts freundliches war- mühsam einen Fuß nach dem anderen durch den Schnee zog, bis er sich entschloss einfach so durchzugehen, wobei er dabei gefährlich taumelte. Belustigt beobachtete Sirius dieses Schauspiel, biss von seinem Apfel ab. Mit einmal flog der Jungen kopfüber in den Schnee, ein dumpfer Aufschrei wurde sofort im Keim erstickt, der sich Schnee nannte. Er konnte nicht anders als bellend zu lachen In diesem Moment richtete sich der Junge wieder auf und sah ihn mit rotem Gesicht, das entweder von der Kälte oder dem Lachen herrührte, böse an. "Was gibt es da zu lachen, Black?" Sirius verstummte schlagartig, kurz entgleisten ihm die Gesichtszüge, da sich der Abend wieder in sein Gedächtnis stahl, doch er fasste sich schnell wieder. So biss er wieder ein Stück seines Apfels ab, sah den Jungen herablassend an. "Nichts." Aber diese kurze Antwort schien den Jungen mehr zu provozieren als jede andere. "Dürfte ich einen Vorschlag anbringen?", fragte er jetzt, da es schien, als wollte der Junge gerade seine verstreuten Sachen wieder einsammeln und verschwinden. "Und der wäre?" "Du solltest dich gänzlich mit Schnee bedecken, du wärst als Schneemann besser anzusehen, Schniefelus." Tatsächlich war der Slytherin durch seinen Sturz über und über mit Schnee bedeckt an seiner Kleidung. Wütend und vielleicht, um Sirius Vorschlag zu nichte zu machen, schlug er den Schnee von sich. Noch immer amüsiert, verfolgte Sirius dieses Verhalten genau. Jede Bewegung, jeder Atmenzug. Wieder biss er in den Apfel- daran sollte er wirklich nicht denken. Plötzlich sah ihn Snape wieder mit einer Intensität an, die er ihm gar nicht zugetraut hatte. "Wie lange willst du mich noch anschmachten?" Sirius hob erstaunt die Augenbrauen. "Eigentlich denke ich darüber nach, wie du überhaupt in den Spiegel schauen kannst, ohne das er dabei zerbricht." "Na, das solltest du doch schon herausgefunden haben, denn soviel Eitelkeit kann nicht mal das stärkste Glas überstehen", erwiderte Snape leicht spöttisch. "Ich brauche keinen, ich weiß auch so, dass ich unbeschreiblich bin." Snape schnaubte verachtend und Sirius biss das letzte Stück seines Apfels ab. Und dann viel ihm die Lösung seines Problems wie Schuppen von den Augen. Zwar war sie äußert hinterhältig, gemein und alles das man so gar nicht als nett bezeichnen konnte aber sie würde höchstwahrscheinlich sehr effektiv sein. Dennoch, sollte er wirklich zu solchen Mitteln greifen? Kurz sah er sich um. Niemand zu sehen. Wen wunderte es? Bei dem kalten Wetter fror man sich auch nur den Allerwertesten ab. Wie er eigentlich auch. Aber was tat man nicht alles für ein wenig Ruhe? Wieder sah er zu Snape hin und als sich das Bild der letzten Nacht wieder in seinen Kopf schlich, fasste er einen Entschluss. "Sag, Schniefelus, wie hat es sich angefühlt von mir geküsst zu werden?" Es klang merkwürdig, diese Worte auszusprechen, die er kaum wagte zu denken. Aber sie verfehlten ihre Wirkung nicht. Der Slytherin zuckte zusammen, sah ihn verwirrt an. Gemächlich stieß sich Sirius von der Mauer ab, warf den Stiel des Apfels unachtsam beiseite, sah sich nochmals um ob wirklich niemand ausser sie hier war. "Ich meine, du bist ziemlich fluchtartig davon gelaufen. Ich hatte überhaupt keine Möglichkeit mehr, mit dir darüber zu reden" Irgendwas an Sirius' Ton, ließ Snape vorsichtig werden, dennoch sah er leicht perplex drein. Locker bahnte er sich einen Weg zu dem Slytherin, der wie angewurzelt stehen geblieben war. Dann stand er vor ihm, lächelte ihn überheblich an. "Hast du denn gar nichts zu sagen? Oder-", er beugte sich zu Snape runter, brachte ihre Gesichter ganz nahe zueinander. "Soll ich dich nochmal küssen?", hauchte er ihm verführerisch entgegen. Snape keuchte überrascht, bewegte sich nicht, sah ihn einfach nur starr an. Sirius sah auf die aufgerissenen Lippen, die Lippen die ihn vor zwei Tagen so süß vorgekommen waren, die Lippen, die ihn in seinen Phantasien an bestimmten Stellen küssten... Wütend auf sich selbst verdrängte er dieses Verlangen. Damit sollte Schluss sein! Und er würde persönlich dafür dafür sorgen- hier und jetzt! Sachte hob er Snapes Kinn, grinste ihn an. Er hörte ihn schwer schlucken, bemerkte, wie der Slytherin langsam seine Hände auf Sirius Bauch wandern ließ. Erinnerte sich nur zu gut, wo diese Hände ihn schon berührten hatten. Kleiner, dreckiger Kerl... Kräftig stieß er ihn von sich, so dass Snape einige Meter entfernt rücklings im Schnee landetet. Sirius zögerte nicht, baute sich über den am Boden liegenden auf, dieser sah verstört zu ihm auf. Verstand er etwa nicht, was er falsch gemacht hatte? "Ich hatte das Gefühl als küsse ich einen Flubberwurm", meinte er nur mit kalter Stimme und verzog dabei eine angewiderte Miene. Den Anblick von Snape würde er nie vergessen. Dieser zog sich zusammen, wie ein Kleinkind, das nicht mehr geschlagen werden wollte, seine Augen sprangen hin und her als wolle er sich versichern, dass Sirius dies nur sagte, weil irgendeiner seiner Freunde da war- oder weil er einfach nicht dessen Gesicht ansehen wollte. Die Wahrheit einfach nicht hören wollte. Und hätte Snape es doch getan, hätte er in Sirius nicht die Abscheu gegenüber ihm, sondern gegen sich selbst und seinen Worten gesehen. Mit einer heißen Tasse Schokolade saß Sirius eingesunken in einem der kuschelweichen Sesseln der Gryffindors. Seine Augen ruhten starr auf dem Feuer im Kamin aber wirklichen sahen, tat er es nicht. Immer wieder spielte sich das Geschehen im Innenhof vor seinem geistigen Auge ab. Immer und immer wieder, wie eine kaputte Schallplatte. Snape war plötzlich einfach aufgesprungen und davon gelaufen. Sirius Hände umklammerten härter die nassen Bücher in seinem Schoß. Einfach weg, ohne noch ein Wort zu verlieren... Ja, jetzt würde bestimmt wieder alles werden, wie es früher gewesen war. Zwischen ihnen würde wieder blanker Hass regieren. In diesen Moment kam James herein, zögerte und kam schließlich auf ihn zu. Im Schlepptau Remus, der ihn wohl davon überzeugt hatte ein Gespräch mit Sirius zu suchen. Lächelnd begrüßte er sie. Ja, jetzt würde alles wie immer werden. James strich sich durch sein verwuscheltes Haar, brachte ein knappes 'Entschuldige' heraus. Sirius nickte nur, bot ihm den heißen Becher Schokolade an. Dankend nahm James an und ließ sich in den Sessel neben ihm fallen. Auf die Frage, woher die Bücher stammten, sagte der Blacksprössling nur, sie wären von jemand Bekannten, der sie vergessen hätte. Remus sah ihn misstrauisch an, sagte jedoch weiter nichts dazu und setzte sich ebenfalls in einen der Sessel. Nach kurzer Zeit traute sich jetzt auch Peter aus seinem Versteck und leistete ihnen Gesellschaft. Zusammen sahen sie in den Kamin und genossen die angenehme Wärme. Ja, alles wie immer... Aber es wäre eine Lüge, wenn er jetzt von sich behauptete, er wolle genau das... Kapitel 9: Ein Feind zum Verlieben?! ------------------------------------ Mal wieder ein etwas längeres Kapitel, hmm, was noch? der Titel dürfte so einiges eigentlich schon sagen xD Dann wieder vielen, vielen Dank an meine Meist-äh Beta, Halbblutprinz, dass sie es auch unter Stress schafft zu betan *Daumen hoch hält* Hmm und vielen lieben Dank an eure Kommentare^^ Ich weiß, sirius ist ein verdammtes Mitstück in der FF, aber hey, wenn er es nicht wäre, wäre es doch auch langweilig, oder? Viel Spaß beim Lesen! Mfg, Midoh Ein Feind zum Verlieben?! Unauffällig schaut er hinüber zu ihm. Betrachtetet ihn ausgiebig, bis dieser sich von seinen Notizen abwendet und umdreht. Schnell schaut er weg, will nicht, dass er merkt das er schaut. Lehnt sich deswegen lässig nach vorne, spielt mit seiner Feder und wendete sich der Tätigkeit seines Freundes zu. Sein Freund schreibt begeistert- keine Notizen, Merlin bewahre, so etwas braucht er nicht- ein kleines Liebesgeständnis an seine Angebetete. Sie waren schon eine Weile zusammen, aber alte Gewohnheiten wurde man so schnell nicht los, er weiß das genau. Es stört ihn nicht, nur heute irgendwie. Kann sich das nicht ganz erklären und verschwendet keinen weiteren Gedanken daran. Unnötiger Energieverbrauch. Wieder schleichen sich seine Augen zu seinem Platz. Zufrieden stellt er fest, dass er wieder unbeschwert beobachten kann. Sieht der Bewegung seiner Feder zu, die Nase, die schon beinahe das Blatt berührt. Nicht zum ersten Mal fragt er sich, wie ein Mensch so schreiben kannte Ist das physikalisch nicht völlig unmöglich? Obwohl, sie sind Zauberer, da scheint nichts unmöglich. Naja fast. Tote können sie noch immer nicht wiederbeleben. Abermals hält die Feder in ihrer Bewegung an, blitzschnell dreht er sich herum. Ebenso schnell wendet er den Blick wieder ab, versucht seinen Herzschlag zu beruhigen. Das war knapp. Sein Freund neben ihm ist endlich mit dem Brief fertig, faltet ihn und wirft ihn einige Plätze nach vorne. Professor Binns sieht es nicht- besser, es interessiert ihn kein bisschen. Kann in der Fensterspieglung sehen, wie die Angebetete den Brief entfaltet, lächelt strahlend, schreibt eine Antwort. Wenn er den Blick etwas weiter nach vorne auf das nächste Fenster richtet, kann er ihn sehen. Perfekt. Sehen ohne gesehen zu werden. Die Umrisse sind nicht so deutlich, aber immerhin. Ganz ohne Gefahr. Er konnte jetzt sogar die eine Gesichtshälfte sehen anstatt immer nur den Hinterkopf. Selig grinsend legt er die Arme auf den Tisch und bettet seinen Kopf darauf. Seine Augen den Rest des Unterrichts auf das Fenster gerichtet. "Apfel?" Mit einem verdrießlichen Gesicht und einem schlichtem 'Nein, danke' lehnt Sirius das Angebot von James ab. Dieser schaut etwas verwundert und mustert den Apfel. "Er ist genau einer der knackigen Sorte. Das sind doch deine liebsten", versucht er es noch einmal. "Keinen Hunger", würgt Sirius ihn wieder ab. Zweifelnd mustert James erneut den Apfel und steckt ihn schließlich wieder in seine Tasche. Ein Räuspern lässt sie beide in das blasse Gesicht ihres Freundes hoch schauen. Heute war wieder Vollmond. "Was macht ihr da?", fragt er argwöhnisch und schaut auf die aufgeschlagene Karte des Rumtreibers, die zwischen James und Sirius liegt. "Uns ist langweilig. Also schauen wir anderen Leuten zu", meint Sirius und heftet seinen Blick wieder auf die Karte. James gähnt um Sirius Antwort Nachdruck zu verleihen. "Aber so was von. Wir sollte mal wieder ein Streich planen." Remus stemmt die Hände in die Hüfte- die beiden Rumtreiber grinsen sich darauf gegenseitig an. Oft genug ärgern sie ihren Freund mit dieser weiblichen Geste. "Ihr könntet lernen", gibt Remus zu bedenken. Sirius winkt ab. "Wie oft denn noch- Wir können den Kram. Zudem ist es besser heute nichts zu machen, wenn wir heute Abend fit sein wollen." "Ganz meiner Rede, Padfoot, alter Freund", stimmt James ihm mit einem leichtem Schubsen zu. Dieser setzt nach Remus Meinung sein Idiotengrinsen auf. "Wie schön. Scheint ja alles wieder in Ordnung zu sein", seufzt Remus deutlich enttäuscht. "Yeah, zum Glück", erwidert Sirius lahm zurück, das Idiotengrinsen ist aus der Weltgeschichte getilgt. James hebt elegant eine Augenbraue, sieht zwischen den beiden hin und her. Hat er doch schon längst geahnt, dass Remus mehr über Sirius merkwürdiges Verhalten weiß. "Peter kommt", wirft Sirius jedoch desinteressiert in die Runde, auf das Thema nicht weiter eingehend. Aufgebend nuschelt Remus irgendwas von Bibliothek und verschwindet. James sieht ihm noch kurz hinterher, dann blickt er wieder auf die Karte. Beide verfolgen den Namen Peter Pettigrew, dieser bleibt stehen und schlägt einen anderen Weg ein als den, der zu ihnen führt. Neugierig sehen sie ihm weiter zu, bis dieser auf einen Namen trifft. Verwundert heben sie gleichzeitig die Köpfe, sehen sich an- nur um in schallendes Gelächter auszubrechen. Als sie sich wieder eingekriegt haben, sind die zwei Punkte ganz nah beieinander. "Wer hätte gedacht, dass sogar Peter mal jemanden abkriegt?", gibt Sirius offen seine Verwunderung zu. "Stimmt und das sogar vor dir", neckt ihn James und fängt sich einen leichten Ellbogenstoß ein. Schließlich lehnt sich Sirius seufzend zurück. Langsam wird die Steinbank echt ungemütlich, besonders, da sie im Winter nicht besonders warm ist. James währenddessen lösche die Karte und faltet sie zusammen. Einzelne Schüler kommen an ihnen vorbei, jedoch scheint sich keiner für sie zu interessieren. Eine Weile starren sie so einfach nur vor sich hin, jeder in seiner eigenen, kleinen Welt. "Weißt du, was ich heute mit Lily machen werde?", durchbricht James die stille Gemeinsamkeit. "Hm?" Es interessiert ihn nicht wirklich was James mit Lily tut. Ein dreckiges Lachen seitens James. "Unfeine Sachen." Sirius grinst, sieht ihn wissend an. "Tztz, Prongs, du kleines Ferkel. So was macht man doch nicht", tadelt er ihn gespielt. Aber James lacht darauf nur, hat wieder dieses Funkeln in den Augen was nur Lily gehörte. Manchmal war er glatt neidisch auf sie... "Du glaubst kaum, was man alles im Vertrauensschülerbad machen kann." "Und du glaubst nicht, welche Dinge man auf einer Toilette anstellen kann", steuert Sirius diese Anspielung ohne nachzudenken bei. "Ach? Erfahrung?" Jetzt richtet James seine ganze Aufmerksamkeit auf ihn. Innerlich verflucht er sich für seine große Klappe. "Nun, nur gehört", versucht Sirius sich schwach heraus zu reden. James schaut skeptisch drein, sagt aber weiter nichts dazu. Sondern richtet seine Aufmerksamkeit jetzt auf etwas anderes. Fing an zu grinsen. "Schau mal, Padfoot!" Sirius folgt dem ausgestreckten Zeigefinger seines Freunde und schluckt. "Schniefelus", sagt er tonlos. Der Slytherin war vollkommen in ein Blatt vertieft und würde sie sicher nur dann bemerken, wenn sie ihn rufen würden. Als James genau das tun wollte, hielt ihn Sirius davon ab. "Nicht", zischt er. James sieht ihn verwundert an. "Warum?" Es ist pures Glück, dass genau in diesem Augenblick Lily um die Ecke kommt. Sirius nickt in ihre Richtung und James sagt nur: 'Oh'. Freudig begrüßt sie beide und setzt sich zwischen sie; besser drängelt. Sofort beginnt James, sich durch sein Haar zu fahren. Alte Gewohnheiten wurde man nicht los; er weiß das genau. Lily verdreht auf diese Geste nur die Augen, gibt ihrem Freund einen leichten Klaps. Nein, Lily steht nicht auf eingebildete Jungs Zumindest behauptet sie das. Aber warum ist sie dann mit James zusammen? Lächelnd wendet Sirius den Blick ab als die beiden anfangen sich zu küssen. Vorbei an Lilys roten Haarschopf genau in das bleiche Gesicht des Slytherin. Ihre Blicke treffen sich und dennoch hat er das Gefühl, dass sie sich nicht sehen. James schubst ihn, er wendet seine Augen ab. Lacht auf den Spruch von seinem Freund, Lily verzieht eine Schnute. Sieht wieder an ihr vorbei. Snape ist verschwunden. Unsicher fährt Sirius den rauen Einband mit seiner Hand nach. Wiegte es, drehte es, besieht sich die einzelnen Zettel, die an manchen Stellen rausragen. "Zaubertränke, ihre Wirkungen und Vielfalten", liest er sich den Titel selbst vor. Seufzend rollt er sich auf den Bauch, legt das Buch auf sein Kissen und betrachtet es. Es ist nicht sein Eigentum, also darf er es auch gar nicht besitzen. Und wenn er es nicht besitzen darf, dann auch nicht lesen. So verlangt der Anstand es. Er streicht eine Haarsträhne aus dem Gesicht, malt Formen auf seiner Bettdecke nach. Sieht wieder auf das Buch, verzieht eine trotzige Miene. Seit zwei Tagen hat er das Buch jetzt schon und die anderen zwei auch. Und ihr Besitzer hat sie noch nicht zurückverlangt. Also sind es jetzt indirekt seine Bücher. Außerdem...es macht ihn neugierig womit sich die Hakennase in seiner Freizeit beschäftigt. Deswegen greift er danach und schlägt wahllos eine Seite auf. Irgendein Trank, der eindeutig dem Anwender den Tod bringen wird, zeigt sich ihm freudig mit kleinen, sehr anschaulichen Bildern und einer genauen Beschreibung zu dessen Herstellung. Für Zaubertränke konnte sich Sirius noch nie wirklich begeistern, schon allein wegen diesem Beispiel. Was bitteschön bringt es, wenn sie lernen, Gifte herzustellen mit denen sie sich gegenseitig umbringen ohne sich die Hände schmutzig zu machen? Das lädt Ehefrauen geradezu ein, ihre Ehemänner ins Jenseits zu befördern. Dennoch legt er das Buch nicht an die Seite, blättert um, wo eine Zettel zwischen klemmte. Vorsichtig nimmt er ihn in die Hand. Mit enger Schrift steht dort als Überschrift 'Traum', sieht auf die Seite, wo ebenfalls die Überschrift etwas mit Traum zu tun hat. Bevor Sirius sich das näher anschauen kann, hört er Schritte. Panisch steckt er den Zettel zurück, klappt das Buch zu und buchsiert es unter sein Bett. Gerade als er sich wieder aufrichtet, geht die Schlafsaaltür auf. Herein tritt Remus, beladen mit Büchern und noch blasserem Gesicht als vorhin. Keuchend lässt er die Bücher auf sein Bett fallen und streckt sich erst einmal. Hält inne in seiner Bewegung, als er Sirius wahrnimmt. "Padfoot? Was machst du denn hier?", fragt er, sichtlich überrascht. Sirius zuckt mit den Schultern, schlendert zum Fenster hinüber und sieht raus auf die weiße Landschaft von Hogwarts. "Nicht mit Prongs unterwegs?", stellt Remus eine neue Frage. Jetzt setzt sich Sirius auf die Fensterbank, der Landschaft den Rücken zugekehrt. "Nein, der ist mit Lily beschäftigt", gibt er säuerlich zu. Sein Freund indessen zog sich den Mantel aus, blickt ihn besorgt an. "Und deswegen bist du nicht bei ihm? Wegen Lily?" Sirius schaut unbegeistert drein. "Ich möchte nicht daneben stehen während die sich näher miteinander beschäftigen. Du verstehst?" Leise lacht Remus vergnügt auf, sortiert die Bücher ordentlich. "Ja, das verstehe ich." "Weißt du, manchmal glaube ich, bin ich eifersüchtig auf Lily", fängt Sirius leise an, begutachtet dabei den Boden ausführlich. Remus setzt sich neben ihm auf die Fensterbank. "Nur verständlich." Verwundert hebt Sirius den Kopf. "Tatsächlich?" Sein Freund nickt, nimmt den Schal ab. "Ihr seid wie Brüder. Aber da James jetzt mit Lily zusammen ist, will er natürlich jede Menge Zeit mit ihr verbringen. Deswegen hat er keine Zeit mehr für dich und du fühlst dich vernachlässigt. Daher kommt deine Eifersucht auf Lily, da sie ihn dir nun wegnimmt", erklärt Remus ihm. Darauf kann Sirius nur zustimmend nicken, legt den Kopf etwas schief. "Ich weiß es ist albern aber...ich vermisse den alten James ein wenig. Der hat auch von Lily geschwärmt- aber nicht die ganze Zeit über." Sie beide lachen. Ja, James kann sich den Mund fusselig reden, wenn es um Lily geht. "Meinst du sie werden einmal heiraten, Moony?" "Wohlmöglich." "Unser Prongs, verheiratet. Welch sonderbarer Gedanke." "Nur weil er sich auf eine Person festlegen kann und du nicht." "Hey! Das habe ich überhört!" Grinsend zerwuschelt er Remus' Haare, dieser wehrt sich nur halbherzig dagegen. Dann verstummen sie beide wieder. "Moony?" "Ja?" "Bleibst wenigstens du bei mir?" Irritiert runzelt Remus die Stirn, schielt zu seinem Freund, dieser erwidert den Blick. "Natürlich, wir sind Freunde." Sirius schüttelt den Kopf. "So mein ich das nicht..." Die Falte auf Remus Stirn wird größer als Sirius' Gesicht leicht rosa wurde. "Ich meine...du holst dir nicht jetzt auch noch eine Freundin und lässt mich hier alleine mein Dasein fristen, oder?" Kaum ist die Frage draußen, lächelte Remus gutmütig, legte einen Arm um Sirius. "Nein, mein lieber Padfoot, dafür bin ich zu sehr in meine Bücher verliebt." Bellendes Lachen füllt den Raum. Eine kühle Brise zerrt an ihren Kleidern, lässt sie frösteln. Der Schnee unter ihren Füßen knirscht bei jedem Schritt. Sirius schaut durch den Tarnumhang auf zum Himmel. Es wird eine Sternenklare Nacht und jeden Moment wird der Vollmond erscheinen. James neben ihm flucht leise, Peter ist, wie immer an solchen Abenden, ganz ruhig. Vor ihnen kann er Remus Umrisse ausmachen, gebückt, verkrampft. Da kommt endlich der riesige Baum ins Sichtfeld. Ruhig liegt die Peitschende Weiden vor ihnen. Ja, ruhig solange man ihr nicht zu nahe kommt. Remus hält inne, dreht sich um, sucht ihre Position anhand der Fußspuren im Schnee. Ja, Sirius weiß, warum James flucht und er tat es auch. Sie können nur hoffen, dass ein starker Wind wehen wird, der ihre Spuren wieder verwischt, aber er zweifelt daran. Wieder stellen sie ihr Glück auf die Probe. Vielleicht ist es genau das, was sein Adrelanien hoch pumpt und ihn mit unsagbarer Begeisterung erfüllt. Er nimmt wahr, wie James sich umsieht, dann zieht er den Tarnumhang von ihnen herunter. Sofort macht sich ein Gefühl der Nacktheit bemerkbar. Jetzt kann sie jeder sehen. Einige Sekunden stehen sie einfach nur da, dann räuspert sich Remus. Sie sehen alle auf Peter, der die Augen zusammen kneift. Sein Gesicht läuft rot an, das kann Sirius sogar in der Dunkelheit erkennen, wenn auch nicht die Farbe an sich. Die menschliche Gestalt von Peter schrumpft zusammen. Blondes Haar wich grau, riesige Ohren, Hände, die zu Krallen wurden. Ein Lidschlag später ist kein Peter mehr zu sehen, nur eine fette Ratte. Diese huscht flink durch den Schnee auf den Baum zu. Kurz passiert nichts, dann ein Quieken. Das Zeichen dafür, dass der Weg sicher ist. Remus voran, James und er als Schlusslicht bewegen sich auf die Wurzel des Baumes zu. Eine kleine Höhle ist nun zu sehen, in die Remus ohne zu zögern hinein steigt. James nickt der Ratte auf dem Knoten des Baumes zu, klettert dann selbst hinab. Sirius dreht sich nochmals zu dem Schloss um, kann aber nichts weiter außer Schatten sehen. Dann steigt auch er hinab, Peter folgt ihm. Es dauert einige Minuten, bis sie durch den Erdtunnel gekrochen sind und schließlich im Inneren eines ziemlich demolierten Hauses ankamen. Die Heulende Hütte, extra nur für Remus John Lupin gebaut, dem Werwolf. James tritt an eines der zugenagelten Holzfenster heran, Remus dagegen lässt sich jetzt schon völlig außer Atmen an der Wand herunter sinken. Peter huscht an ihm vorbei und verkriecht sich in einer der dunklen Ecken, wartet immer dort bis Remus verwandelt ist. Sirius selbst lehnt sich einfach an die Wand. "Möchtest du mit uns durch den Wald laufen, Moony?", durchbricht James die erdrückende Stille. Es ist eine rein rhetorische Frage. Meist kann Remus sich nur vage erinnern, was er als Werwolf getan hat. Daher ist es eigentlich völlig egal, ob sie ihn fragen oder nicht. Aber sie tun es. Sie sind seine Freunde. Sie sind in der Zeit seiner Verwandlung für seine und die Sicherheit anderer verantwortlich. "Gerne. Dann fühle ich mich morgen womöglich etwas besser", meint Remus schwach. James nickte Sirius zu. Sirius stößt sich von der Wand ab, schließt die Augen, konzentriert sich. Heiße Wellen durchschießen seinen Körper, seine Knochen fühlen sich an, als würden sie in brennendes Eisen getaucht. Sein Denken wird durch ein weiteres ersetzt, spürte, wie die Gerüche, Geräusche um ihn sich verändern. Als er die Augen wieder öffnet, sieht die Welt völlig anders aus. Verunstaltete Farben mischen sich hier, alles ist etwas unscharf aus, so als schaue man durch eine Brille, die nicht für die eigene Sehstärke gemacht worden ist. Nimmt den Geruch von Fleisch, Schweiß und anderen Dingen war, die sein menschlicher Verstand nur schwer zuordnen konnte, sein tierischer jedoch beiläufig registriert. Dann hört er den Jungen, den er als Remus erkennt, schreien. Hat den Drang zu bellen, zieht jedoch nur den Schwanz ein, legt die Ohren schief. Es dauert nur einige Sekunden, dann ist ein neuer Geruch in seiner Nase, von einem anderen Wesen. Ein Artgenosse, sagt ihm sein tierisches Ich. Neben ihn erklingen jetzt Hufschläge. Prongs...James, erinnert er sich. Sie nehmen den Werwolf in ihre Mitte, führen ihn hinaus. Unter seinen Pfoten huscht eine Ratte vorbei, kurz will er zubeißen, besinnt sich aber, dass dies auch einer seiner Freunde ist. Draußen schlägt ihm der frische Duft von Freiheit entgegen. Sein Geist erwacht und sie rennen los. Durch den Schnee in den Wald. Sirius bellt freudig auf. Er genießt jede Minute, in denen er sich keine Gedanken über sein Leben machen kann. Denn heute Abend gibt es nur das Denken eines Hundes, die Freiheit und seine Freunde. Sirius legt den Mantel um die schlaffen Schulter von Remus. Dieser lächelt ihn schwach an. James steht weiter entfernt von ihnen, hält Ausschau nach ungebetenem Besuch. "Gehts soweit?", fragt Sirius seinen Freund, als er ihm noch den Schal reicht. Remus nickt nur schwach. Dann kommt Peter, der den Tarnumhang geholt hat. "Oh, Madam Pomfrey kommt!" James stapft zu seinen Freunden hin, die aufhören Remus zu umsorgen. "Bis nachher", nuschelt Remus nur. Taumelt an ihnen vorbei, Madam Pomfrey entgegen. James seufzt, sie drängen sich aneinander und er wirft den Umhang über sie. Sie warten eine Weile, bis Remus und Madam Pomfrey am Schlossportal ankommen und setzen sich dann auch in Bewegung. Während sie auf den Rückweg sind, fällt Sirius wieder, ein warum er Vollmondnächte mag. Sie lassen ihn vergessen. Denn kaum betreten sie das Schloss, machen sich auf den Weg um ihre Schultaschen zu holen, wird ihm sein jetztiges Leben wieder klar. Und kurz erhascht er einen Blick auf einen Slytherin, den er nur allzu gut kennt. Aber er kann es sich auch eingebildet haben. Erschöpft lässt sich Sirius in sein weiches Bett fallen. Ein tiefer Seufzer entkommt ihm. Den ganzen Tag ist Remus nicht bei ihnen gewesen. Sie haben ihn vorhin noch besucht, ein wenig Schokolade und Hausaufgaben zum aufheitern mitgebracht. Er reibt sich seine schmerzenden Beine. Und James und Peter sind nur im Unterricht da gewesen, sonst haben sie sich mit ihren Freundinnen verzogen. Und er? Er hat jede Pause Remus einen Besuch abgestattet. Was sollte er sonst tun? Er dachte wieder an Zaubertränke. Da hat er neben der Hakennase gearbeitet. Sie haben weder ein Wort noch ein Blick gewechselt. Und es wurmt ihn. "Wenigstens eine Beleidigung oder die Frage nach seinen Büchern hätte er mal an mich wenden können", murmelt er leise zu sich selbst. Schließt die Augen. Ruckartig richtete er sich wieder auf. Die Bücher! Hastig holt er das Buch vom Vortag wieder hervor und schlägt die letzte Seite auf. 'Der Traumtrank', steht dort. 'Dieser Trank produziert beim Anwender des Trankes den Traum, den der Hersteller in den Trank eingebaut hat. Vorsicht- der Anwender kann durch den Trank den Traum nach seinen Wünschen verändern.' Daher hat Snape also diese beknackte Idee dieses verrückten Traumes, stellt Sirius düster fest. Nimmt seinen Notizzettel in die Hand. Dort steht in groben Punkten der Ablauf seines Traumes. Sirius runzelt die Stirn. Nimmt nochmal den Zettel unter die Lupe, findet dort nichts weiter Geschriebenes. Schaut nochmal auf die Seite, nein da auch nicht. Schaut sich so um, ob womöglich irgendwo ein Zettel rausgefallen war. Auch nicht... Aber da fehlt doch was. Er sieht den Zettel nochmal an, liest den letzten Punkt. Trost. Ja, dass er ihn getröstet hat, daran kann er sich auch noch erinnern. Wo ist der verdammte Rest des Traumes? Mit dem Umarmen, Küssen und... nun, einfach der Rest?! Starrt den Zettel wieder an, schweift von ihm zu der Seite im Buch, bleibt an einem bestimmten Satz hängen. 'Vorsicht, der Anwender kann durch den Trank den Traum nach seinen Wünschen verändern.' Ändern, fortführen also. Nach seinen Wünschen... Besieht sich wieder den kargen Notizzettel von Snape. Fortführen nach seinen Wünschen, nach seinem Verlangen... Plötzlich wird ihm ganz übel, sein Herz beginnt zu rasen. Aber das hieße ja...?! Als ob das Buch giftig wäre, schmeißt er es von sich, schaut sich panisch um. Das heißt ja, der zweite Teil seines Traumes, ab dem Umarmen, ist nach SEINEM Wunsch gewesen. Er hat gewollt, das zu träumen! Und mit einmal bricht der unsichtbare Damm in seinem Kopf. Alle Dinge der letzten Tage, ja womöglich sogar Monate, bei denen er mit der Hakennase zusammen getroffen ist, stürzen auf ihn ein. Die Bedeutung dessen leuchtet jetzt, wie eine dieser Muggel-Reklammetafeln in seinem Inneren. Tränen steigen in ihm auf. Ist seine Welt in den Tagen davor schon durch Snape aus dem Konzept gebracht worden, fällt sie jetzt wie ein Kartenhaus zusammen. Das heißt ja- er ist schon seit einer Ewigkeit...- er ist schon vor dem Traum- er ist- er ist in... Er ist in seinen Feind ... Er, Sirius Black, war bereits in Severus Snape verschossen, bevor dieser jemals irgendwas gemacht hatte... Kapitel 10: Intensive Gespräche ------------------------------- Hm, ich staune immer wieder. Dafür, dass diese ganze FF höchstens 2 Kapitel haben sollte...sind irgendwie doch mehr geworden 0o Zum Kapitel selbst *hust* yeah irgendwann musste es passieren oder? Sirius: "Und wer ist Schuld? Remus! Das der aber auch immer einen so dumme Ratschläge gibt!" Zudem glaube ich, werden es Sirius und Snape bei mir nie schaffen ein wirklich normales Gespräch zu führen... Was noch? Wohl das längste Kapitel überhaupt und ich habe mal ein Teil mit Rückblende versucht. Ist denke ich auch ganz gut gelaufen. @Sonnenwind:Damit, was er jetzt macht, hast du bestimmt nicht gerechnet ;) @sira321: *Neuen Stoff geb* Teil ihn dir gut ein, ich werde immer nur in 2-3 Tage Abstand ein neues Kapitel hochladen xD @xuxu713:Wir können glaube ich auch froh sein, dass Remus ihn hilft und sich nicht dumm vorkommt, dass er als James Aushilfe dienen darf ^^ @the_eyecatcher: Naja, haben sie je wirklich miteinander geredet? *Sirius Kopf schützt vor der Kopfnuss, da sie ihn noch fü die nächsten Kapitel braucht* @Mangalolita14: Ich weiß, darauf konnte niemand kommen xD Ist das tolle an unauffälligen Absätzen... @DarkFeeling: Erkenntnis ist der beste Weg zur Besserung, so ging der Spruch ^^ Jetzt hab ich das Kapitel übrigens wieder in die Zeit gesetzt, wie die davor (hoffe ich mal) Manchmal komme ich selbst durcheinander... Aber stimmt schon, Sirius ist in Sache Liebe hier nicht gerade der Hellste...nunja er möchte es glaube ich auch nicht wirklich sein xD @Drama-Mouse: Echtmal, Sirius mach mal *anfeuer* @Halbblutprinz: *Sie knuddel* Meine Beta, du darfst dir alles erlauben *Proseco geb* ;) @Sharia: *lachen muss und sich ein James vorstellt, der die ganze Zeit: Siri liebt Sevi singt* Snapy-Poo? Ohje, wenn der das hört...*Begeistert es womöglich einbaut damit sie sich wieder ärgern können* @Glupit: Jop, Snape wollte einfach nur getröstet werden, sprich mal eine herzliche Umarmung von Sirius haben. Der aber nun, ganz andere Interesse bei sich entdeckt und nunja Severus gibt gerne zu, dass er die auch teilt. xD @Hattori-chan: Ja 10 Kapitel...wie des öfteren schon erwähnt, ist Sirius nicht der Hellste xD Aber das mit den Pulli, ja so dürfte man sich das vorstellen. Vielleicht kommt er ja nochmal vor ;) Abwarten... So...ich glaub jetzt bin ich fertig und spanne euch nicht mehr auf die Folter, oder? Nein, nein, Scherz. Viel Spaß mit den Beiden! MvlG, Midoh Intensive Gespräche "...genug Demütigung? Ich will doch nur dich!", schrie Snape Sirius verbittert entgegen. Dieser überbrückte den Abstand zwischen ihnen, fasste den Slytherin grob an den Armen. Vergeblich wehrte dieser sich. "Dann nimm mich! Und wenn mit Gewalt. Du bist mir nach all den Jahren keine Zärtlichkeit schuldig", zischte er ihm zu. Mit einem Mal wand sich Snape aus Sirius' Griff, zögerte und stieß ihn schließlich zurück. Drängte ihn gewaltsam an die kalte Steinmauer. Umfasste sein Gesicht und zog es zu sich, küsste ihn begierig. Ohne auszuweichen, erwiderte Sirius den Kuss ebenso verlangend, ließ den Kleineren dabei nicht aus den Augen. Spürte dessen warme Hände unter seinen Pullover gleiten, seinen Bauch und Brust streicheln. Er wollte seine Hände ebenso zu ihm wandern lassen, da zog Snape den Kopf zurück, unterbrach ihren Kuss. "Wag' es nicht, mich anzufassen!" Sirius ließ die Hände sinken, sah ihn abwartend an. Der Slytherin senkte den Kopf, beschäftigte sich mit Sirius' Hosenverschluss. Er hinderte ihn nicht daran, war viel zu erhitzt dafür. Sein Verstand hatte sich ausgeschaltet. Und dann war er unten herum schon nackt. Snape presste ihn stärker an die Wand, umfasste Sirius' Glied. Er zog scharf die Luft ein, wollte was sagen, was Snape aber durch einen feurigen Kuss zu verhindern wusste. Dann fing die Hand des Slytherins an, sich zu bewegen. Sirius stöhnte auf. Eine Welle purer Lust ging durch seinen Körper, ihm wurde heiß. "Nicht so hart...", keuchte er. Snape grinste dreckig. "Du hast keine Zärtlichkeit verdient, Black." Überrascht sah er in die schwarzen Augen, in denen keine Spur mehr von Hass oder Verachtung lag. Dann lachte Sirius leise auf. Snapes Hand wurde schneller, Sirius' Atem unregelmäßiger. Bewegte seinen Körper leicht auf und ab, schürfte sich an der Mauer die Haut auf. Versuchte, seine Hände bei sich zu behalten und nicht vollkommen die Kontrolle zu verlieren- oder Snape zu verärgern. "Sag meinen Namen...", hauchte ihm Snape plötzlich ins Ohr. Sirius grinste. "Welchen?", brachte er mühsam hervor, schloss die Augen. "Hakennase?", keuchte er, spürte, wie Snapes freie Hand seinen Pullover hoch schob. "Fledermaus?" Fühlte jeden einzelnden Kuss von Snape auf seiner Haut brennen. "Schnie-felus?" Snapes Griff wurde noch schneller, trieb ihn an seine Grenzen. "Sna-pe?" Presste er nur noch heraus, warf den Kopf in den Nacken. Spürte den eisigen Wind, der seinen Schweiß zum Trocknen brachte. Sein Körper begann zu zittern. Snapes Bewegungen wurden ungleich, regelrechte Stöße. Hörte dessen Keuchen, konnte sich dessen gleichsame Erregung nur zu genau vorstellen. Feuchte Küsse in seinem Nacken, wanderten nach oben. Die freie Hand, die sich schmerzhaft in sein hinterstes Teil grub. "SEVERUS!", stöhnte Sirius, als sein Höhepunkt kam, hörte noch ein gepresstes 'Sirius' an seinem Ohr. "Hatschi!" "Gesundheit, Padfoot", sagte Remus und hielt ihm eine heiße Tasse Schokolade hin. Sirius nahm dankend an, zog seine Nase hoch. Ungläubig schüttelte Remus den Kopf, betrachtete sich seinen in dicke Klamotten gehüllten Freund. "Was beim Namen Merlins hast du draußen gemacht?" Sirius verzog eine missbilligende Miene. "Intensiv nachgedacht." "Und das hättest du natürlich nicht drinnen machen können?!" Sirius sackte weiter in einen roten Sessel der Gryffindors, nippte leicht an dem Getränk. "Irgendwie nicht, nein", erwiderte er, noch immer ziemlich düster. Seufzend schüttelte Remus abermals den Kopf und ließ ihn allein. Erleichtert, dass Remus nicht weiter fragte, schloss er die Augen. Fuhr sich erschöpft durch die Haare. Erinnerte sich, wie es nur soweit kommen konnte. . .. ... Sirius Black war kein Mensch, den man leicht nervös machen konnte. Auch in schwierigen Situationen behielt er einen klaren Verstand und wog seine Chancen und Möglichkeiten genau ab. Meist kam er auch auf eine passabele Lösung, die ihm sein schönes Köpfchen meist aus der Schlinge zog. Nur in diesem Fall spürte er den Strick immer enger werden. So entschloss er sich in seiner aufkeimenden Panik, sich doch endlich mal an jemanden zu wenden. Sich nicht nur Ratschläge zu holen, sondern wirkliche Hilfe. Dies wiederum hieß jedoch alle Details- ob peinlich oder nicht- preiszugeben. Ein Nieser entfuhr ihm. Verdammtes Wetter... "Du solltest aufpassen, sonst holst du dir noch eine Erkältung. Über die Ferien ziemlich unpraktisch" Er drehte sich zu dem Sprecher um. Sein Freund Remus lächelte ihm sanft entgegen, anscheinend ging es ihm schon besser als gestern. Auf seinen Rat hin nickte Sirius, zog den Schal enger und sah zu den Gewächshäusern hinüber. "Du wolltest mit mir reden?", fragte Remus jetzt vorsichtig. Erneut nickte Sirius, überlegte, ob er das wirklich tun sollte. Schließlich rang er sich durch, holte ein Buch aus seiner Tasche heraus und hielt es Remus entgegen. Vorsichtig nahm dieser es an, betrachtete sich den Umschlag. "Zaubertränke, ihre Wirkungen und Vielfalten", las der Braunhaarige vor, hob es leicht hoch, sah seinen Freund an. "Seit wann interessierst du dich für Zaubertränke?" "Gar nicht. Das Buch gehört Snape", gab er zu, ließ seinen Blick umher wandern, verfolgte einzelne Schüler. "Snapes Buch? Oh Sirius, du hast es ihm doch etwa nicht geklaut?!" Abwehrend hob Sirius die Hand. "Nein, er hat es nur nach einem... ähm... pikanten Zwischenfall liegen lassen. Schau lieber mal da rein, wo der gelbe Zettel steckt." Mit einem abwertenden Blick leistete Remus dem Befehl folge. Las sich die Seite durch, sah seinen Freund jetzt verwirrt an. "Ein einfacher Traumtrank, was stimmt damit nicht?" Schweres Luftholen. "Snape hatte ihn mir verabreicht." "Ah, der Tag in Wahrsagen", erinnerte sich sein Freund. "Und weiter?" Ja, weiter. Sirius schaute seine Schuhe an. In ihm zog sich alles zusammen. Aber jetzt gab es kein zurück. Und er musste sich Gewissheit verschaffen. "Auf den Zettel steht der genaue Ablauf des Traumes", leises Rascheln, wenige Sekunden. "Hört sich doch ganz...harmlos an", meinte Remus nur. "Ist es auch. Nur..." Sirius sah ihn jetzt verlegen von der Seite an. "Das war nur der erste Teil. Besser, der Teil von Snape..." Kurz schien sein Nebenmann nicht zu verstehen, las sich den Zettel nochmals durch, dann die Beschreibung des Trankes. "Oh!", verkündete er dann sein Verständnis. "Du hast also den Traum weitergeführt, richtig?" Die Pflanze dahinten war plötzlich äußerst interessant... "Worum ging es, Sirius?", hakte sein Freund jetzt unerbittlich nach. "Naja, wir haben uns umarmt, geküsst und so alles gemacht, was weit von Feind oder Freund sein entfernt ist...", flüsterte er leise. Stille. "Oh..." War Remus' einziges Kommentar, was ihn unnatürlich wütend machte. "Ja, oh! 'Oh' hilft mir leider nicht! Ich meine, ich wollte, dass das alles so passiert. Das ist, ich meine, dann bin ich in...Snape verliebt, oder?!" Er hätte alles darauf erwartet, nur keinen aufmunternden Klaps auf den Rücken. "Träume und bestimmes Verlangen nach jemandem zu haben, heißt nicht gleich, ihn zu lieben. Mach dir da mal keine Sorgen." Verwundert sah er in das freundliche Gesicht seines langjährigen Kumpels. Und tatsächlich spürte er den Strick um seinen Hals verschwinden, brachte sogar ein ganz passables Lächeln zustande. Also musste er nicht unweigerlich in Snape sein... "Du willst lediglich etwas sexuelles von ihm", warf Remus jetzt ein. Verärgert verzog er eine angesäuerte Miene. "Ich will was sexuelles von ihm, aber er nicht von mir. Auf welcher Seite stehst du eigentlich?!" Der Braunhaarige klappte das Buch wieder zu, hielt es ihm entgegen. "Ich sage nur, wie die Dinge anscheinend sind. Aber ich denke, das ist ganz normal." "Normal? Also ist es normal, dass ich die Fledermaus flachlegen will?! Na besten Dank auch", knurrte er, nahm das Buch entgegen und stopfte es in seine Tasche zurück. "Wir sind halt in der Pubertät, da spielen die Hormone verrückt, dagegen kannst nicht einmal du was tun. Zudem, was beschwerst du dich überhaupt? Snape scheint ja auch nicht abgeneigt." Aufgebracht lief Sirius in Richtung Schlossportal los, Remus folgte ihm eilig. "Du bist also der Meinung, ich soll mich von ihm flachlegen lassen, weil er das auch gerne möchte?" "Nein, so war das nun auch wieder nicht gemeint. Es lediglich ein Antrieb, ihn mal besser kennenzulernen." "Ich hab dir doch schonmal gesagt, dass ich das nicht möchte. Zudem kenne ich ihn gut genug." "Und ich bin der Meinung, du tust es nicht. Außer sich am laufenden Band Flüche und Beleidigungen um die Ohren hauen bedeutet für dich jemanden zu kennen." "Aber ich habe es doch schon versucht. Das Ergebnis war, dass ich ihn wieder verhext oder mich völlig betrunken habe!" "Weil du es nicht wirklich willst. Wenn dir daran was liegt, versuch es doch mal richtig." "Mir liegt aber nichts an Snape..." "Dann hör auf, dich über ihn oder über dein privates Verlangen nach ihm zu beschweren!" Ein weiteres Knurren. Endlich schlug ihm wieder warme Luft entgegen. Dann packte Remus Sirius' Arm, zerrte ihn zu sich herum. "Ich will dir doch nur helfen." Sirius wusste nicht wirklich, worin diese Hilfe bestand, ihm mitzuteilen, er solle ausführliche Erkundungen im Bereich Snape machen. "Wieso hilfst du mir überhaupt?" "Liegt das nicht auf der Hand?" "Nein, nicht wirklich. Für mich ist es völlig schleierhaft, wieso du mir bei meiner..." Sirius suchte ein passendes Umschreibungswort, fand aber nicht wirklich eines. Das war doch Humbug, nicht mal mehr süffisante Umschreibungen fielen ihm ein. "Du bist mit mir befreundet, auch nachdem du herausgefunden hast, dass ich ein Werwolf bin. Du verstößt mich deswegen nicht, nein, du und die Anderen ihr habt euch sogar in Animagi verwandelt, um mir in den Vollmondnächten beizustehen. Seien wir ehrlich, was ist schrecklicher: Mit Snape Sex haben zu wollen oder ein Werwolf sein?" "Mit Snape Sex haben zu wollen..." "Sirius!" "Was? Für mich schon." Remus verdrehte die Augen. "Wovor hast du Angst?" Sirius löste sich leicht aus dem Griff, sah hinaus durch das Tor auf die dunklen Wolken und gab keine Antwort. Widerwillig betrat Sirius die Bibliothek, doch Remus schob ihn weiter hinein. Sah sich um, zeigte dann auf die hinteren Reihen. "Da sitzt er meistens", flüsterte er. "Riecht man doch schon", erwiderte Sirius nur trocken, worauf sein Freund wieder die Stirn runzelte. Himmel, wie er das hasste! "Warum sind wir hier?" "Weil ich Snape, sozial wie ich geboren wurde, aber nicht in das entsprechende Haus eingeteilt wurde, seine Bücher zurückgeben muss?" "Willst oder möchtest, aber nicht musst!" Sirius knurrte etwas von Diktatur und Remus linzte weiter um die Ecke, dann drehte er sich wieder zu ihm um. "Es ist die beste Gelegenheit, um mit ihm ein gewöhnliches Gespräch zu führen, Sirius! James und Peter sind viel zu beschäftigt, die werden wir erst beim Abendessen wiedersehen." "Ja, das weiß ich..." "Na, dann los!" Und somit schubste Remus ihn noch weiter hinein und verschwand dann selbst in den Weiten dieses Büchermeeres. Zögernd ging er auf die hinteren Reihen zu. Ihm war ziemlich unwohl dabei. Warum hatte er sich auch überreden lassen? Er hätte doch einfach Remus die Bücher zurück geben lassen können oder sie Snape an den Kopf werfen, sollte dieser seinen Weg mal wieder kreuzen. Nein, der Herr stand seinen Mann. Himmel, wie er das hasste! Und da sah er ihn endlich, völlig vertieft in irgendein Buch, umgeben von haufenweisen Notizen. Schrieb der Junge denn nicht im Unterricht schon genug? Ihn würde das zumindest anöden- es gab doch viel angenehmere Dinge im Leben. Still verfluchte er sich nochmal und lief auf ihn zu... "Hier, Lieferung bis zu ihnen an den Tisch- und ganz ohne Bezahlung", flötete Sirius heiter und ließ die drei Bücher knapp neben Snapes Kopf fallen. Dieser erhob sich und sah ihn finster an. "Ich würde dich höchstens dafür bezahlen, dass du deine krankheitserregnende Präsenz durch die Nutzung deiner Füße schnellstmöglich von hier entfernst." "Oh, aber ich bin ein gefährlicher Virus und finde genau diesen Platz hier-", Sirius setzte sich auf den Stuhl gegenüber von Snape, dessen Lippen darauf zu einem schmalen Strich wurden. "...fabelhaft zum Ausbreiten meiner, wenn ich das sagen darf, angenehme Seuche." "Black, warum kannst du dich nicht, wie jeder normale Stalker auch, hinter eines der Bücherregale verziehen und mich von dort aus beobachten?" "Warum kannst du dich nicht wie jeder normale Fan über meine ehrenwerte Anwesenheit freuen und mich um ein Autogramm anbetteln?" Snape holte gerade zu einem weiterem Gegenargument aus, als Sirius abwinkte und ihn daran hinderte. "Ach lassen wir das, deswegen bin ich nicht hier." Jetzt lehnte Snape sich zurück, verschränkte die Arme zu einer abweisenden Haltung, sah ihn misstrauisch an. Er konnte es ihm nicht verübeln. Nicht nach ihrem letzten Treffen. Ihr letztes Treffen... "Das letzte Mal das...", fing er an, hielt inne. Sich dafür zu entschuldigen war doch Schwachsinn. Hörte Remus anklagende Stimme. Warum bitteschön sollte er sich für eine Sache entschuldigen? Er könnte schon eine riesige Liste über die Dinge schreiben, für die er sich wirklich bei Snape entschuldigen sollte. Und überhaupt- er wollte sich nicht bei der Hakennase entschuldigen! Ein plötzlicher Geistesblitz schoss ihm durch den Kopf. Die Bezeichnung 'Wasserhahn' war für den Slytherin ganz passend. Wasserhahn... "Was war damit?", schreckte ihn die scharfe Stimme von Snape aus seinen Grübeleien. Erst sah er ihn verständnislos an, dann grinste er wieder, womöglich nicht besonders freundlich, denn Snapes Hand wanderte hinunter zu seiner Tasche- zu seinem Zauberstab. Lässig zuckte er mit den Schultern. "Ich hab wohlmöglich ein wenig überreagiert." Snapes Hand hielt inne. "Überreagiert?", hinterfragte er vorsichtig. "Überreagiert. Auf etwas unüberlegt antworten, eingehen." "Die Bedeutung dieses Wortes ist mir bekannt. Ich lasse es nur auf meiner Zunge zergehen. Wann werde ich je wieder von dir zu hören bekommen, dass du einen Fehler gemacht hast, Black?" Sirius sagte nichts dazu, versuchte gelassen zu bleiben und seinen Mund zu halten. Nahm sich eines der Blätter, die Snape eifrig vollgeschrieben hatte. Irgendwelche Formeln, Zutatenveränderungen- schon allein vom Lesen überkam Sirius vollste Sympathie für diejenigen, die so intelligent gewesen waren, diesen Schrott zu erfinden. Da wurde es ihm das Blatt grob aus der Hand gerissen. Wütend sah ihn Snape an. "Was willst du von mir?" Ein gewisses Deja-vú Gefühl überkam ihn. Hatte er nicht selbst eine ähnliche Frage an den Slytherin gestellt und... Er lächelte ihn schelmisch an. "Du weißt, was ich von dir will, Schniefelus." Dieser hob die Augenbrauen, worauf Sirius leise lachte, seinen Kopf auf eine seiner Hände stützte. "Nur reden, ganz gewöhnlich." "Reden?", hakte Snape, noch immer verwirrt und misstrauisch nach, suchte nach irgendeinem hinterhältigen Trick. "Ja, reden." Eine Weile sagte Snape gar nichts, schien nicht mehr anwesend. "Na gut, aber ich denke nicht hier. Ich kenne da einen ruhigen Ort. Draußen in der Nähe der Gewächshäuser." Abermals zuckte Sirius mit den Schultern. "Wie du willst." Die Hände schützend vor der Kälte in den Hosentaschen vergraben, folgte er dem Slytherin leise fluchend. Hätte er gewusst, dass sie das Schloss verließen, hätte er sich wenigstens einen Schal inklusive Mantel besorgt. Nun gut, das Gespräch würde aller Wahrscheinlichkeit nach eh nicht lange dauern. Beim Gehen blickte Snape andauernd misstrauisch über seine Schulter zu ihm hin, als fürchte er jeden Moment einen hinterhältigen Angriff. Dabei sollte er doch wissen, dass ein Gryffindor so etwas niemals machen würde- wenn dann würde er ihn angreifen, wenn er vor ihm stände. Auch sie hatten einen Ruf zu bewahren. Endlich hielten sie in einer kleinen Nische in der Nähe der Gewächshäuser an. Beim Umschauen war sich Sirius sicher- hier würde sie bestimmt niemand stören. Wie passend. Snape indessen wischte den Schnee von einer kleinen Steinbank und setzte sich dann darauf. Unsicher scharte der Größere mit dem Fuß im Schnee. Sollte er sich neben ihn setzen? Beschloss jedoch, es zu lassen und einen Abstand zwischen guten fünf Meter zu lassen- sicher war sicher. Zwar schien diese Sicherheitsvorkehrung auf Unverständnis zu treffen, doch dies kümmerte ihn zu diesem Zeitpunkt wenig. Denn jetzt kam der wohl schwierigste Teil des ganzen Unterfangens. Reden. In diesem Moment fühlte Sirius sich wie ein Lehrer, der sich vor der gesamten Schülerschaft zum Affen machte und zum Kontern nur eine dümmliche, nach oben gehende Mundzuckung zustande brachte. "Ekliges Wetter, oder?" Gedanklich sprang er gerade splitterfassernackt in den See... Übers Wetter reden? Da könnte er ihn gleich nach seinen Unterhosen fragen! Das Bild eines gefesselten Snape nur in Unterhose, schlich sich anschaulich in seine Gedanken. Da hätte er viel mehr Dinge anstellen können, als nur Wasser über ihn zu kippen... Er sollte der Krake im See einen Besuch abstatten, wenn er schon hineinsprang... Wo kamen nur plötzlich all diese nicht jugendfreien Gedanken im Bezug auf einen schleimigen Slytherin her? Und da meinte dieser, er wäre ein Virus. Batsch! Sirius stolperte ein paar Schritte zurück, strich sich verblüfft die Reste des geworfenen Schnees aus dem Gesicht, das durch die Kälte nun leicht schmerzhaft brannte. "Ich wollte mich nur vergewissern, dass du- zu meinem Leidwesen- nicht im Stehen gestorben bist." Eigentlich war der Gedanke, Snape Bekanntschaft mit dem Kraken machen zu lassen viel lustiger... Ein splitterfasernackter Snape... Argh! Verärgert formte er jetzt auch einen Schneeball und warf ihn auf Snape, der verschreckt aufquiekte. Komischer Laut, aber stimmungshebend. "Wofür war der, Black?!", keifte ihm Snape jetzt entgegen, wobei seine Nase wieder einmal tropfte. "Dafür, dass du mir in meinem Kopf herum spuckst, elender Schleimbeutel! Wasserhahn! Schreckschraube! Psychopath!", redete sich Sirius jetzt in Rage, worauf Snape ihn immer erstaunter ansah, bis hin zu einem widerlichen, siegessicheren Lächeln. Schwer keuchend hörte er auf, der Slytherin bot ihm mit einer Handbewegung an, neben ihm Platz zu nehmen. Schmollend nahm er die Einladung an, schob den Schnee beiseite und setzte sich, genügend Platz zwischen ihnen lassend. Dann sagte keiner von ihnen etwas. So hatte er sich das ganz und gar nicht vorgestellt. Er wollte reden und nicht Snape sein Denken mitteilen, das sich ja in letzter Zeit ausführlich mit diesem Schandfleck neben ihm befasste. Seine Aufmerksamkeit wendete sich dem Kleinen erst wieder zu ,als er aus den Augenwinkel dessen Bewegungen war nahm. In aller Seelenruhe holte dieser ein Buch heraus und begann zu lesen. Neugierig beobachtete Sirius ihn, was den Anderen nicht zu stören schien, sondern sogar zu gefallen. Der Gryffindor stürzte seine Arme auf die Oberschenkel, beugte sich etwas nach vorne, um gemütlicher zu sitzen und den Titel des Buches zu lesen. Wieder irgendetwas mit Zaubertränken. Dann wanderten seine Augen in Ruhe über den zierlichen Körper der Fledermaus, betrachtete sich ihn gründlich. Nein, wirklich gutaussehend war er nicht. Also was gefiel seinen Hormonen so an diesem Typen? Snape nahm seine Hände kurz von dem Buch, rieb sie aneinander, hauchte sie an und umfasste es dann wieder. Hatte der Junge keine Handschuhe? Na gut, die hatte er auch nicht...Wahrscheinlich hatte der Slytherin ebenfalls nicht vorausgeahnt ein Gespräch - wenn man es denn so nennen dürfte- im Freien zu führen. Nun beschlich ihn das Verlangen, diese kalten Hände wärmend in seine zu nehmen. Er knurrte leise, was den Anderen zu ihm sehen ließ. Folgte dessen Blick und hielt ihn mit einem Mal eine seiner Hände einladend hin. Wäre ja ganz 'süß' gewesen, wenn dieser Idiot von Zauberer das nicht mit diesem verhöhnenden Ausdruck getan hätte. Also schlug er die hingestreckte Hand beiseite. "Behalt deine Klauen bei dir. Wer weiß, wie viele Chemikalien daran kleben." "Wie du willst, Black", meinte Snape gelassen, widmete sich erneut seinem Buch. Sirius wandte sich jetzt ab, sah sich in der Gegend um. Hier kam wirklich niemand vorbei. Es verging eine ganze Weile, in der nur ab und an das Geräusch von einer umblätternder Seite oder Rufe aus der Ferne die Stille durchbrachen. Frierend rieb Sirius seine Hände, hustete leicht. Ein kurzer besorgter Blick über den Buchrand hinweg. Weitere Minuten, ein Nieser. "Gesundheit", sagte Snape tonlos. "Danke", erwiderte Sirius monoton. Unruhiges hin und her rutschen, ein weiteres Husten, wieder unsichere Blicke die schnell zugeworfen wurden. Endlich seufzte Snape, aufgebend, klappte das Buch zu und musterte den Blacksprössling erwartungsvoll. Dieser drehte den Kopf zu ihm und sah ihn ebenfalls erwartungsvoll an. "Frag mich was oder lass es, Black, ich habe nicht vor, das Abendessen zu verpassen." Es überraschte Sirius, dass es schon so spät war, ließ es sich aber nicht anmerken. "Was soll ich dich schon groß fragen, Schniefelus? Nach einem Taschentuch, das du zweifelsohne nicht besitzt?", gab er also kühl von sich. Darauf verzog Snape sah er genervt drein. Gerade, als Snape aufstehen wollte, hielt ihn Sirius hastig, ja fast panisch auf. "Da gäbe es doch etwas, was ich dich gerne fragen würde!" Neugierig setzte Snape sich wieder hin, sah ihn abwartend an. Eine leichte Röte schoss Sirius ins Gesicht, versuchte überall hinzusehen nur nicht in dessen Gesicht. "Nun, wegen dem... ähm...Traum." Er vernahm ein Geräusch, dass sich leicht nach einem schweren Schlucken anhörte und sah dann doch zu dem Slytherin hin. Dieser schien sich jetzt ausführlich für den Boden zu interessieren, war ja auch spannend- so ganz in weiß. "Was..." Er räusperte sich, fing nochmals an. "Was soll damit sein?" Jetzt war es an Sirius, verlegen mit einer seiner Haarsträhnen herum zu spielen. "Ich hab den Abschnitt im Buch gelesen und...deine Notiz dazu....gefunden", gab er unsicher zu. Irgendwie fühlte es sich an, als ob er seinem Erzfeind gerade gestand, einen Mord begangen zu haben und dieser solle ihm doch helfen, die Leiche fortzuschaffen. "Und? Hast du dich abermals prächtig amüsiert?" Der bittere Beiton war in dieser Frage nicht zu überhören. "Nein. Ich wollte dich nur fragen, ob du den Traum wirklich nur bis zu dem Trösten hergestellt hast." Jetzt war es draußen. Und wenn Snape jetzt ja sagte, war seine Vermutung und Erkenntnis über der zweiten Teil unverkennbar. "Ja." Wie war das nochmal mit dem See...? Aber jetzt fiel ihm eine Frage ein, die ihn stutzig machte. "Wieso Trost?" Snape fuhr ertappt zusammen, rutschte unbehaglich näher zum Rand der Steinbank. Schien fiebrig nach einer Ausrede zu suchen, die er nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen nicht fand. Darauf rutschte Sirius weiter zu ihm hin, grinste spitzbübisch. "Du kannst mir es ruhig sagen, sozusagen als kleine Entschädigung." Und plötzlich packte Snape ihn am Kragen, zog ihn zu sich hinüber. "Weil ich verdammt nochmal doch nur von dir in den Arm genommen werden will. Ist das zu viel verlangt, Black?" Ein Kribbeln breitete sich von seinem Magen bis zu seinen Fingerspitzen aus, er konnte Snapes Geruch riechen und spürte dessen warmen Atem auf seinem Gesicht, der ihn an sehr verführerische Lippen erinnerte. Also tat er darauf hin das, was man tat, wenn man sich wehren wollte. Er lachte und zeigte Snape den Vogel. "Und dafür verpasst du mir so einen Traum? Du bist ein Weichei." Wieder einmal bewies Sirius sein unglaubliches Feingefühl für seine Mitmenschen und ihre seelischen Eigenarten. Geradezu tödlich verletzt stand Snape auf, schubste ihn grob von der Bank und marschierte davon. Oho, nein, so ging das aber nicht! Er würde ihn jetzt bestimmt nicht gehen lassen. Da würden sie nur wieder am Anfang landen, wie die ganzen anderen Male davor. Hastig rannte er ihm hinter her. "Snape! Snape, bleib stehen!" Wütend stoppte dieser tatsächlich und drehte sich zu ihm um. "Was ist Black? Sind deine Worte nicht genug Demütigung? Ich will doch nur dich!", schrie Snape Sirius verbittert entgegen. Womöglich war es die Kälte- oder vielleicht die Erkältung, aber seinen nächsten Schritt verstand Sirius selbst nicht und seine Worte noch weniger. Dieser überbrückte den Abstand zwischen ihnen, fasste den Slytherin grob an den Armen. Vergeblich wehrte dieser sich. "Dann nimm mich! Und wenn mit Gewalt. Du bist mir nach all den Jahren keine Zärtlichkeit schuldig", zischte er ihm zu. ... .. . Kopfschmerzen. Sirius hatte unsagbare Kopfschmerzen. Wie konnte ihm das nur passieren? Seine Selbstbeherrschung schien irgendwann in einem unachtsamen Augenblick über den Jordan gegangen zu sein. "Padfoot", begrüßte ihn plötzlich die freundliche Stimme seines besten Freundes. Na danke, den hatte er jetzt auch noch gebrauchen können. Dieser zerwuschelte ihm das Haar und hatte dieses Ich-freue-mich-dass-es-dir-schlecht-geht-Lächeln aufgesetzt. "Ist unser armes Hündchen doch tatsächlich krank geworden- und das, wo morgen die Winterferien anfangen." "Ach halt doch einfach deinen Mund, Prongs", murrte er und nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Tasse. Sein Freund jedoch ließ sich von der schlechten Laune nicht beirren. "Anstatt freudig draußen im Schnee zu spielen oder die Mädchen aufzureißen, die hier bleiben, wirst du das Bett hüten müssen." "Ein Schei-" Bevor er seinen Satz beenden konnte, räusperte sich Mutter Remus hinter ihm. James lachte schallend und Sirius warf ihm einen giftigen Blick zu. "Hau doch ab und leg deine Tusse flach!" Sofort hörte James auf zu lachen und sah Sirius wütend an. "Rede nicht so von Lily!" Doch Sirius nahm seine Worte nicht zurück, hustete nur kräftig und nahm darauf einen weiteren Schluck seines heißen Getränks. Verärgert stand James auf. "Man könnte meinen, du hättest schlechten Sex gehabt...", mit diesen Worten verschwand er. "Schön wär's", nuschelte Sirius leise und rutsche noch weiter in den Sessel. Kapitel 11: Zusatz II --------------------- Nein, ich bin nicht durchgedreht, noch stehe ich unter irgendwelchen Mitteln xD Ich dachte mir nurmal so: Warum machst du nicht eine kleine Pause, ein Zwischenstopp? Und genau, dass ist das hier, eine Raststätte. Also kommt und setzt euch, kuschelt euch aneinander, nehmt euch reichlich zu Essen und Trinken. Lauscht der Geschichte, die ich euch nun erzähle. Es ist ein Märchen aus längst vergangenen Tagen als die Welt anfing zwei Gebrüder auf die Reise zu schicken und ihre Erlebnisse niederzuschreiben. Lauschet der Geschichte, der Gebrüder Grimm. Märchenstunde-Hänsel und Gretel Oder besser: Siriunsel und Sevetel? Sein Bewusstsein kehrte langsam zu ihm zurück. Blinzelte kurz, verschwommene Schatten. Schloss die Augen, atmete tief ein und aus. Düfte von Harz, Tannenzapfen und anderen Dingen wehten zu ihm hinüber, weckten seinen Geist vollends. Öffnete die Augen und sah über sich ein undurchdringbares Blätterdach. Es ließ nicht einmal einen einzigen Sonnenstrahl durch. Mit pochender Schläfe richtete er sich auf, strich sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht und sah sich um. Überall, wo er hinsah waren Bäume, Büsche, Steine und nochmals Bäume. 'Ein Wald', schoss es ihm durch den Kopf. "Auch endlich wach?", ertönte eine schnarrende Stimme hinter ihm. Innerlich stöhnte er auf. Das konnte doch nicht wahr sein?! Langsam drehte er sich um und sah in ein ihm nur allzu gut bekanntes Gesicht. "Schniefelus...", stellte er unbegeistert fest. Dieser stemmte die Hände in die Hüfte, rümpfte die Nase und sah ihn belustigt an. "Nette Kleidung. Ist das der neuste Modeschrei?" Verwirrt musterte Sirius sich. Zupfte missbilligend an den Hosenträgern herum und an diesem scheußlich karierten Hemd. Dann fiel ihm jedoch etwas auf, das seine Stimmung hob. "Deine ist aber auch nicht schlecht. Sie betont deinen-", er betrachtete sich den Jungen vor sich, ließ sein Blick dann zu dessen Hinterteil wandern. Der Andere folgte seinem Blick, wurde rot und versuchte verzweifelt den Fetzen, der ein Kleid darstellte, wenigstens über seine Knie zu ziehen. Sirius lachte bellend auf und fing sich einen harten Klaps auf den Hinterkopf ein. "Hey!", protestierte er und rieb sich die schmerzende Stelle. "Geschieht dir recht du arrogantes Ar-" Ein schriller Schrei durchbrach die Stille und ließ von Weitem irgendwo einen Haufen Vögel aufschrecken. Mit einem leisen Fiepser sprang Snape nach vorne und klammerte sich an Sirius Hals, bemerkte dabei nicht, wie er ihm die Luft abdrückte. "Was war das?" Ängstlich sah er sich in dem dunklen Wald um. Der Gryffindor kämpfte kurz mit dem Klammergriff, löste sich davon und holte erst einmal tief Luft, bevor er anfing zu sprechen. "Nur ein Tier." Snape sah ihn aufgebracht an. "Dessen bin ich mir auch bewusst!" Sirius konnte nicht anders, als über das hyperventilieren des Anderen zu grinsen. "Hat da jemand Angst vor dem großen, dunklen Wald und seinen bösen, kleinen Hakennasen-essenden-Monster?" Neckte er ihn und fing sich einen weiteren Schlag auf den Hinterkopf ein. Mit hochrotem Kopf stand Snape auf und marschierte davon. "Wo willst du hin?", rief Sirius ihn zweifelnd hinter her. "Weg!", gab Snape nur von sich. Fluchend stand Sirius auf und folgte ihm in gemächlichen Trab. "Wo sind wir hier überhaupt?" Snape blieb stehen, schaute sich um und zuckte die Schultern. Auch Sirius sah sich um. Ein wenig ähnelte es dem Verbotenen Wald. Aber wie waren sie bitteschön in diesem Aufzug in den Verbotenen Wald hingekommen? Dann fiel es ihm wieder ein und er sah Snape giftig an. "Das ist mal alles wieder deine Schuld, Schniefelus!" Snapes Augen wurden groß. "Meine?" "Ja, deine! Du erinnerst dich vielleicht an unseren kleinen Zusammenstoß, den ja zweifelsohne du herbeigeführt hast." "Aber wegen einem Zusammenstoß landet man nicht in einem Wald, Black, du Intelligenzbestie!", erwiderte Snape ebenso gereizt wie Sirius es war. "Doch! Du hattest irgendwelche Tränke in der Hand. Na, macht es Klick?" Und tatsächlich schien der Groschen zu fallen, denn Snape wurde weiß im Gesicht ­ zumindest - noch weißer als er ohnehin schon war. Dann fing er an, irgendwelche Details herunter zu rasseln, die Sirius beim besten Willen nicht verstand. Nach wenigen Minuten wurde ihm das aber eindeutig zu dumm. "Wo-sind-wie-hier?" Stellte er also die Frage ohne Widerworte zu erwarten. Snape schien etwas unsicher ihn anzuschauen und räusperte sich. "Nun, in einer Art Traumillusion." Sirius knurrte auf, schlug die Hand vors Gesicht. "Nicht schon wieder mit dir!" "Ich kann nichts dafür", versuchte Snape sich zu wehren, aber ließ es bei Sirius Todesblick dabei bewenden, dass wie immer er Schuld war. "Und, wie kommen wir hier weg?", fragte Sirius ruhig, was Snape unweigerlich sich ein paar Meter von ihm entfernen ließ. "Nun...wir warten ab, bis die Wirkung nachlässt." "Wann lässt die Wirkung nach?" "Nun..." "Schniefelus, reiz mich nicht." "Ich gehe dann mal lieber..." Sirius jaulte auf. Das konnte doch nicht wahr sein! Schon wieder steckte er mit der Fledermaus in einem Traum fest. Irgendwer fand das wohl absolut lustig... Wieder ertönte der schrille Schrei, viel näher als das letzte Mal. Und ganz urplötzlich klammerte wieder ein am ganzen Leib zitternder Snape an ihm. Genervt verdrehte Sirius die Augen. "Du bist schlimmer als jedes Kleinkind." Schmollend sah Snape zu ihm auf. "Lass mich!" "Mal ehrlich, wenn das hier doch nur ein Traum oder eine Illusion ist, was kann uns da schon groß passieren?", neckte er ihn erheitert. Jedoch schwand sein Grinsen je länger Snape seine Fingernägel betrachtete und nervös an seinem Kleid herum zerrte. "Schniefelus?" "Ja, Black?" "Können wir sterben?" "Theoretisch...ja." Der unglaubliche Drang, Snape jetzt den Hals umzudrehen, überfiel ihn, wurde jedoch gemindert, als dieser unheimliche Schrei jetzt ganz in ihrer Nähe ertönte. Snape presste sich jetzt gänzlich an ihn und Sirius seufzte. Das würde ein langer Zeit werden... "Komm, lass uns hier verschwinden." Ohne auf Zustimmung zu warten, lief Sirius los, Snape an sich gedrückt im Schlepptau. Nach einer Weile blieb Sirius unschlüssig stehen. Ein lautes Magenknurren ließ ihn sich zu Snape umdrehen. Dieser sah beschämt weg. "Laufen macht hungrig." Gerade als er darauf irgendwas spöttisches erwidern wollte, knurrte auch sein Magen. "Stimmt...und müde." Sein Füßen taten ihm weh. Verdammt, warum sah in diesem Wald auch alles gleich aus! Seufzend ließ sich Snape unter einem der Bäume sinken und schloss die Augen. Sirius betrachtete ihn ein wenig perplex. "Unmöglich der Kerl. Hat Angst vor den Tieren hier, aber kann ein Schläfchen unterm Baum machen", flüsterte er sich selbst zu. Obwohl- war ja eigentlich keine schlechte Idee. Müde ließ er sich neben Snape sinken, schloss die Augen in der Hoffnung, wenn er sie wieder öffnete, würden sie wieder in Hogwarts sein. Als Sirius jedoch die Augen wieder aufschlug, befand er sich noch immer in diesem dunklen Wald. Enttäuscht sah er sich nach Snape um. Dieser hatte die Dreistigkeit besessen den Kopf in seinen Schoss zu betten. Erst wollte Sirius ihn als Strafe für ihre Misere unsanft aufwecken, fing jedoch nur an dessen Kopf leicht zu streicheln. Dieser Idiot raubte ihm wirklich noch Jahre seines Lebens. Erst der Singsang eines Vogels schreckte ihn auf und weckte den Anderen ebenfalls, der verwirrt Sirius Hand über seinem Kopf musterte. Dieser zog sie schnell weg, schwieg beharrlich darüber und sah sich nach dem Störenfried um. Snape richtete sich auf und deutete auf einen Ast in ihrer Nähe. "Suchst du den da?" Sirius folgte dem Wink und erkannte schließlich ein weißes Vögelchen. Dieses sang schrill weiter und blinzelte ihnen zu. Sirius legte die Stirn in Falten, suchte, fand und warf. Mit einem letzten, erstickten Ton sackte das Vögelchen bewusstlos oder erschlagen durch den geworfenen Stein zu Boden. Snape zog verwundert seine Augenbrauen hoch. "Bist du dir ganz sicher, dass der Hut dich ins richtige Haus eingeteilt hat?" "Absolut. Ich habe gerade unsere Nerven heldenhaft vor schrecklichem Gesang gerettet." Sie sahen einander ausdruckslos an, bis sie beide anfingen zu lachen. Schließlich stand Sirius auf und ging zum Vogel hinüber. Stupste leicht dagegen. "Der lebt noch..." Der Flügel des Vogels bewegte sich leicht, so als wolle er ihnen eine bestimmte Richtung zeigen. Zweifelnd stand er auf, warf dem Vogel noch einen entschuldigenden Blick zu und machte sich pfeifend in die Richtung auf, in der der Vogel gezeigt hatte. Wieder einmal einen schweigenden, von Paranoia befallenen Slytherin im Schlepptau. Irgendwann lichtete sich der Wald und Sirius blieb abrupt stehen. Auch Snape schien etwas verdutzt über den Anblick, der sich ihnen bot. Ein kleines Häuschen, aus Brot gebaut, mit Kuchen gedeckt und Fenstern aus Zucker, stand dort munter mitten in diesem düsteren Wald. Ihre Mägen meldeten sich gleichzeitig. "Nun", begann Sirius sacht, deutete mit einer leichten Handbewegung darauf. "Ich meine, wenn das doch keine Einladung ist..." Snape schnaubte kritisch. "Du willst das nicht wirklich essen?" "Naja, ein paar Kalorien mehr und einen Zuckerschub kann ich schon verkraften." "Du willst ein Haus aus Süßkram mitten in einem düsteren Horrorwald ganz munter mit deinem seligen Idiotengrinsen essen?" "Ja." "Oh Merlin, sag mir bitte, dass ich schlecht träume." "Wie war das nochmal mit dem Traumtrank?" "Ach, halt die Klappe, Black." Ohne weiter auf Snape einzugehen, schritt er jetzt hinüber zu dem Häuschen. Prüfte eines der Fenster und brach schließlich ein Stückchen ab. Snape beobachtete ihn neugierig, um ja nichts zu verpassen, sollte dieses Haus vergiftet sein. Zögerlich kaute Sirius, bis er schluckte. Stille. Dann leckte er sich über die Lippen und hielt Snape das Stückchen entgegen. "Auch etwas?" Ein Knurren von Snapes Magen sagte ja, sein Verstand nein. Aber seinem Verstand traute er nicht mehr so ganz. Also gesellte er sich zu Sirius, der ihm ein Stück der Wand abbrach und gab. Plötzlich ertönte eine Stimme aus dem Hausinneren: "Knupper, Knupper, Knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?" Die Beiden sahen sich an. Irgendwoher kam Sirius die Stimme bekannt vor. Dann wieder. "Ich sagte: Knupper, Knupper, Kneischen, wer knuppert an meinem Häuschen?" Gleich fiel ihm sicher ein woher ihm die Stimme so bekannt vorkam...aber konnte das denn sein? Das war doch völlig irrational. Da sprang die Tür des Häuschens auf und ein gebückter, sich auf einer Krücke stützender... "James?!" "Potter?!" ...Stießen Sirius und Snape ihre Verwunderung hervor. Der recht alte James runzelte die Stirn. "Äh? Wer bitte?" Freudig ging Sirius auf seinen Kumpel zu, Snape jedoch blieb in sicherer Entfernung stehen. "Prongs, was machst du denn hier?" Gab ihn einen freudigen Klaps auf den Rücken. James sah erst verwirrt drein, lächelte dann aber fies. "Oh, komm rein, dann erzähl ich es dir", gackerte er schrullig. Entweder war sein Freund nicht mehr ganz dicht oder er hatte diese Eigenart nur nie an ihm bemerkt. "Black, womöglich ist das keine so gute Idee", zischte ihm Snape jetzt zu, der es doch gewagt hatte, näher zu kommen und hielt in beim Eintreten auf. "Warum? Es ist doch Prongs...zwar etwas merkwürdig aber... nunja. Ich hab schon immer geahnt, dass er auch nicht ganz perfekt ist, wie ich leider auch feststellen musste." Snape verdrehte die Augen und sagte dazu weiter nichts. Sollte der Idiot doch machen. Also betraten sie die gute Stube, wo ein reichlich gut gedeckter Tisch stand. "Hier passiert euch kein Leid, esst nur, esst", bot James ihnen immer noch gackernd an. Das ließ sich Sirius nicht zweimal sagen und griff beherzt zu. Auch Snapes Hunger gewann gegen seine Vorsicht und er gab sich der süßen Verführung hin. Als ihnen auch noch ein weiches Bett angeboten wurde, fühlten sie sich als wären sie im Himmel. Am nächsten Morgen, ehe sie erwachten, schlich sich James zu ihren Betten. Gierig rieb er sich die Hände. Das würde ein guter Bissen werden! So packte er Sirius am Handgelenk und zog ihn hoch. Dieser torkelte verschlafen hinterher. "Prongs, was wird das?" Doch da befand er sich schon in einem kleinen Stall, der mit einer Gittertür verschlossen wurde. "Was? Hey! James, mach die Tür wieder auf!" Doch James lachte nur wieder schrill und ging weg. Weckte Snape, der sich verwirrt nach Sirius umsah. "Steh schon auf du Faulenzer! Trag Wasser und koch deinem Freund etwas Gutes, damit er schön fett wird und ich ihn essen kann." Im ersten Moment meinte Snape, sich verhört zu haben. Was sollte er bitteschön? Kochen? Einen Dreck würde er für den Gryffindor tun. James schien über die bockige Haltung etwas verwundert. "Ich werde nicht für dich kochen, Potter. Soweit kommt es noch." Genervt seufzte James auf. Was war nur mit dem heutigen Futter los? Entweder sie waren groß und mager oder sie waren klein und bockig. Also übernahm er das Kochen selbst. In der Zwischenzeit schlenderte Snape zum Stall hinüber, wo er Sirius fluchen hörte. "Was machst du da drinnen, Black?" "Urlaub", erwiderte dieser sarkastisch. "Wonach sieht es denn aus, Schniefelus?" "Hmm, ich schätze du bist gefangen." "Hundert Punkte für den Kandidaten." Jetzt lehnte Snape sich locker an die Tür. "Tja, wer hat Recht behalten mit deinem Potter-Freund?" Ein Knurren und eine Hand die durch das Gitter heraus schellte und ihn unsanft an den Haaren zog. "Hol mich hier raus, verstanden?" "Autsch! Ja, ah, lass los, du Spinner!" Sirius zog noch einmal kräftig, dann ließ er den Haarschopf los. Die Tage vergingen, in denen Snape mehr oder weniger kochte, Wasser aufsetzte und zu einer Putzkolonnen degradiert wurde. Durch irgendeinen verflixten Zauber wollte die Tür von Sirius Gefängnis einfach nicht aufgehen, also musste er erstmal herausfinden wie er diesen brechen konnte. Dafür war Black ihm eindeutig etwas schuldig! Jeden Morgen, wenn James ankam und Sirius darum bat, seinen Arm heraus zu strecken, tat Sirius genau das. Denn dem Gekochten des Slytherin traute er nicht ganz und hungerte somit lieber. Zudem fragte er sich, ob James noch immer wütend auf ihn war, weil er sich über den Korb von Lily lustig gemacht hatte. Konnte er denn wissen, dass sein Freund so nachtragend war? Immerhin hatte er sich doch mit seiner Freundin wieder versöhnt... Remus kam ihn mit seiner Strafe-muss-sein-Predigt in den Sinn. Irgendwann schien James der Geduldsfaden zu reißen. "Heda, Schniefelus", rief er Snape zu, der es sich gerade im Gras gemütlich gemacht hatte. "Sei flink und trag Wasser! Padfoot mag fett oder mager sein, morgen will ich ihn schlachten und kochen!" Und plötzlich war Snape hellwach. Einsperren- schön und gut aber essen? Er dachte, dass wäre ein schlechter Scherz von Potter gewesen. Der wollte wirklich seinen eigenen Freund essen... Typisch Gryffindors... Über Nacht überlegte er verzweifelt, wie er Sirius nur aus dieser misslichen Lage befreien konnte. Tatsächlich fiel ihm die Lösung des Ganzen ein. Ein fieses Grinsen huschte über sein Gesicht. Ohja, er liebte Träume. Am nächsten Tag hängte Snape den Kessel folgsam auf und zündete das Feuer an. "Erst wollen wir ihn backen", sagte James, "Ich habe den Backofen schon angeheizt und den Teig geknetet." Er stieß Snape hinaus zum Backofen, aus dem schon Flammen schlugen. "Kriech hinein", forderte James ihn auf. Doch Snape tat genau das, was James sonst von ihm hielt. Er stellte sich dumm. "Wie komme ich da hinein?", fragte er und musste sich ein hysterisches Lachen verkneifen. "Dummer Slytherin!" Meinte James nur darauf. "Die Öffnung ist groß genug, siehst du wohl, ich könnte selbst hinein!" Krabbelte heran und streckte den Kopf in den Backofen. Da nahm Snape seine Chance wahr -nicht ohne Genugtuung zu empfinden und stieß James ganz in den Ofen, machte die Tür zu und ließ ihn schmoren. James heulte entsetzt auf, aber was kümmerte es ihn schon. Triumphierend lief er zum Stall und befreite Sirius daraus, da der Zauber nun gebrochen war. Dieser streckte sich erstmal darauf ausgiebig. "Wo ist James?" "Der hat nähere Bekanntschaft mit dem Backofen gemacht", gab Snape ungerührt zu. Sirius schaute zweifelnd zu dem Haus, sah den Rauch dahinter empor steigen. "Du hast meinen besten Freund gegrillt?!", brüllte er wütend hinaus. "Er wollte dich essen!" Sirius knurrte nur. Nie wieder einen Slytherin darum bitten, ihm das Leben zu retten. "Wie bitteschön darf ich das jetzt Lily und den Anderen erklären? Äh, hallo Leute! Wisst ihr, ich bin mit Snape in so einen großen finsteren Wald gelandet. Irgendwann sind wir dann auf ein Häuschen gestoßen dessen Besitzer James war. Der hat mich darauf zur Strafe, weil er wohl noch wütend war, eingesperrt. Also habe ich Snape gesagt er soll mich befreien. Nun, sagen wir es so, vertraue nie einem Slytherin im Kleid den Auftrag an dich zu retten." Snape verdrehte nur die Augen und marschierte davon, zum Haus hin. "Hey, was machst du da?" Doch Snape antwortete dem Großen nicht sondern trat ins Haus. Sirius folgte ihm darauf und sah ihm beim Suchen zu. Irgendwo hatte er sie doch gesehen. "Ah!" Schwungvoll zog Snape eine Karte hinaus, hielt sie feierlich Sirius entgegen. Dieser nahm sie an, faltete sie auf und betrachtete das dort Geschriebene. Sein Gesicht hellte sich schlagartig auf. Vor Freude umarmte er Snape und küsste ihn. Dieser war von dem plötzlichen Stimmungswechsel viel zu überrascht um den Kuss noch zu erwidern. "Das ist der Weg zurück nach Hogwarts!", schrie Sirius, noch immer völlig aus dem Häuschen. Snape lächelte nur, nahm Sirius bei der Hand. "Na, dann los." Hand in Hand verließen sie das Haus und folgtem dem Weg zurück zum Schloss. Damit ist das Märchen aus, so geht nach Haus. Und die Moral von der Geschicht, den Sirius, den koch mal nich' Special Thanks an meine liebe Cha, für die Moral der Geschicht und an meine anbetungswürdige Beta Halbblutprinz. Und noch vielen, vielen lieben Dank dafür, dass ihr die FF fleißig mitlest und Kommentare schreibt. 100 Stück! *allen ein Keks schenkt* ^^ Ach und wegen dem Knupper, yeah, ich weiß alle kennen es unter Knusper aber ich Original das ich habe, steht Knupper, basta, keine Diskussion! xD Kapitel 12: Be my bad boy I --------------------------- Hmm, was soll ich sagen? Es ist dieses Mal nicht besonders gut geworden, aber irgendwann mussten die Beiden ja mal darüber reden 0o Und zu dem Grammophon xD Schon klar, dass so ein Ding nicht unsere Neuzeit-Lieder abspielt aber ich sage nur künstelrische Freiheit! Die Lieder: Bad boy-Cascada Can you feel the love tonight-Phil Collins Nur mal um rechtliche Dinge klar zu machen. Ansonsten ein herzliches Dankeschön wie immer an meine Beta, die mir arme Kissen zu Verfügung stellt, wenn ich auf 180 bin xD Joar viel Spaß! MfG, Midoh Be my bad boy I Die Frage, ob Sirius denn schon wach wäre, kommentierte er mit einem mürrischen Knurren. Nun, wenn einem die Bettdecke weggerissen, man gerüttelt und ja sogar unter der Nase gekitzelt wird, ja dann war man unweigerlich wach. Mit einem Kopf, der sich anfühlte, als würden dort drinnen Elefanten Tango tanzen, quälte er sich aus seinem Bett und in schöne warme Sachen. Träge folgte er seinen Freunden wie ein braves Hündchen bis runter zum Schlossportal, wo sich die Schüler verabschiedeten, die über die Ferien nach Hause gingen. So auch Peter und James. Obwohl James eher zu Lily ging- alter Schwerenöter. "Bis dann, Jungs. Stellt nichts Dummes an, während wir weg sind", meinte James lachend. Sirius brachte tatsächlich ein Grinsen zustande. "Stell du besser nichts Dummes an", hustete er dann und Remus übernahm seinen Part. "Genau, benimm dich vor Lily's Eltern. Sei ein Gentelman!", ermahnte der Braunhaarige ihn. Darauf lachten James und Sirius gleichzeitig. "Ich bin immer ein Gentelman!" "James!", rief Lily und winkte ihnen zu. Hastig umarmte er jeden noch einmal, dann verschwand er. Sirius seufzte. Peter war auch schon gegangen. Der Junge benahm sich in letzter Zeit recht merkwürdig...er sollte ihn nach den Winterferien besser im Auge behalten. Fast sehnsüchtig schaute er James hinter her, wie der schwatzend mit Lily durch das Eingangsportal ging. Wenigstens einer war glücklich... Ein Nieser entfuhr ihm. "Geh lieber mal zu Madam Pomfrey und hol dir ein Erkältungstrank", schlug Remus neben ihn besorgt vor, der ihn die ganze Zeit beobachtet hatte. Ein paar Sekunden überlegte er, aber als sich schon der nächste Hustenanfall ankündigte, nickte er zustimmend. "Yeah, sollte ich wohl machen..." Tränke...Langsam aber sicher fragte er sich, wie viele er davon noch in seinem Leben zu sich nehmen würde. "Sonst alles klar soweit?" Etwas verwirrt wandte er sich wieder Remus zu. "Wie meinen?" "In einer Woche ist er doch wieder da..." "Oh, achso. Nein, alles bestens." Er hatte gar nicht bemerkt, dass er wieder auf das Eingangsportal geschaut hatte. James... Der Abschied heute war ziemlich kühl zwischen gewesen. Sicher war er noch wütend wegen seinem Spruch gestern. Er seufzte, fuhr sich durch die Haare. "Ich geh dann mal. Will so schnell wie nur möglich wieder in mein kuschelweiches Bett." Ohne noch auf eine Reaktion von Remus zu warten, lief er los. Bemerkte nicht, dass ihn die ganze Zeit jemand beobachtet hatte und ihm nun folgte. Nur haarscharf war Sirius einem Aufenthalt im Krankenflügel entgangen. Wollte ihn Madam Pomfrey doch wirklich mit dem bisschen Fieber da behalten. Er bestand doch nicht aus Zuckerwatte! Jedoch recht zufrieden hielt er jetzt den Trank in seinen Händen. Sein Lebenselixier für einen ruhigen, angenehmen Schlaf, den er wirklich gebrauchen konnte. Denn die Erkältung war nicht das einzige, was an ihm nagte. Da gab es noch eine ganz andere Sache. Sein Griff um den Flaschenhals wurde fester. Wieder schüttelte ihn ein Hustenanfall durch, so dass er sich endlich auf zum Gryffindorturm machte. Was regte er sich überhaupt auf? Immerhin war er ja nicht ganz unschuldig gewesen... "Keine Zärtlichkeit schuldig, wie bin ich nur auf den Mist gekommen...", sagte er zu sich selbst. Zumindest wollte er das, bekam jedoch eine Antwort. "Das frage ich mich auch, Sirius." Diese Stimme... Stur lief er weiter. Rasche Schritte hinter ihm. Wenn er ihn jetzt anfassen würde, bewahre Gott, dann würde er ihm eine verpassen, dass er sich noch in zehn Jahren daran erinnern würde! "Black!" Genervt blieb er stehen, derjenige hinter ihm ebenfalls. Lässig drehte er sich zu seinem Verfolger um. "Schniefelus. Welches Monster hat dich aus deinem Kerker geschmissen? Oder hast du dich nur verlaufen, weil du durch deinen Zinken den Weg nicht siehst?", fragte er ihn kühl. Der Slytherin schien mit allem gerechnet zu haben, nur nicht mit einer Beleidigung. Er hob zum Sprechen an, ließ es aber. Presste die Lippen aufeinander. Irgendwie erschien er Sirius ziemlich hilflos. Gut so, hatte er verdient nach dem gestrigen Fiasko. Leiden sollte er, ohja, wunderbar leiden... so wie er. Leider schien Snape seine Sprache doch wiederzufinden. "Du bist wütend?" "Nein, wie kommst du denn darauf?", erwiderte er sarkastisch, worauf Snape leicht zusammenzuckte. Zögernd machte er einen Schritt auf ihn zu, Sirius einen von ihm weg. "Lass es mich erklären..." "Ich wüsste nicht, was es da zu erklären gibt", knurrte er ihm entgegen, worauf er einen Schritt zu ihm hin machte, Snape einen zurück. Abwehrend hob Snape die Hände vor sich. "Bitte, ich war nur so überrascht..." Kaltes Lachen. "Überrascht? Na, dafür hast du es aber ziemlich gut gemacht!" Wieder zuckte Snape zusammen, nahm aber jetzt eine trotzige Ausdruck an. "Aber ich habe es nicht alleine gemacht", zischte er. Sirius schluckte, schüttelte den Kopf als wolle er eine nervige Fliege los werden. "Nein, hast du nicht..." Ermutigt durch Sirius' Worte machte er einen Schritt nach vorne, Sirius wieder zwei zurück. Jetzt hob Snape fragend die Augenbrauen. "Das war es doch was du wolltest, oder?" Es fühlte sich an, als würde Snape ihn gerade mit einem Zauber die Eingeweide heraus reißen. Ein Teil in ihm sagte ja, verlangte nach mehr, der andere schrie nein, wollte ihn zu Vernunft bringen. Also antwortete Sirius einfach nicht, drehte sich nur um und lief davon. Snape folgte ihm. "Du kannst nicht einfach abhauen!" "Und wieso tue ich es dann gerade?" Wartete, bis die Treppe sich zu ihm drehte, lief weiter, dicht gefolgt von dem Slytherin. "Zudem, was willst du mir für eine Moralpredigt halten? Du bist doch gestern nicht besser gewesen." Kurz verstummen die Schritte als er um die Ecke bog, die Wendeltreppe weiter hoch gehend. Dann erschallen die Schritte erneut. Hartnäckiger, kleiner Mistkerl... "Genau darüber möchte ich ja mit dir reden, Sirius!" "Nenn' mich noch einmal Sirius und ich schmeiße dich mit bloßen Händen vom Astronomieturm!" Wieder hörten die Schritte auf. In welchem Stock befand er sich eigentlich? Ah, da war der Wandteppich von Barnabas dem Bekloppten, also siebter Stock. Vielleicht sollte er sich mit auf dem Wandteppich verewigen. Bekloppt genug war er ja gestern gewesen. Plötzlich zerrte ihn jemand an seinen Armen herum. Wütend drehte er sich um, holte zum Schlag aus. Anscheinend schien Snape mit dem aufbrausenden Temperament des Gryffindors gerechnet zu haben, denn er duckte sich schnell. So schlug Sirius mit seiner Hand gegen die Wand. Zu spät bemerkte er, dass es die Hand mit dem Trank gewesen war. Klirrend zersprang das Glas, schnitt ihm in die Haut. Fluchend machte er einen Schritt zurück, sah die tropfende Flüssigkeit an der Wand an, die langsam zum Boden floss, dann seine Hand. Einige Schnitte bluteten leicht, aber wirklich etwas Ernsthaftes schien es nicht zu sein. Wütend sah er jetzt Snape an, der gebannt auf Sirius' Hand starrte. "Zufrieden, du verdammte Schlange?", brüllte er ihn an. Snape wich ein paar Schritte zurück. Gerade wollte Sirius weiter zu verbalen Beschimpfungen ausholen, als er wieder wie wild hustete. Leicht schwitze er. Verdammt, er sollte ins Bett und nicht auf diesen kalten Flur stehen. "Ich wünschte mir doch nur einen ruhigen Raum, aus dem du nicht sofort abhaust und wir würden über alles reden", gab Snape jetzt ziemlich vorsichtig von sich. Er wusste ganz genau, dass sein Gegenüber jeden Moment vollkommen ausflippen könnte. Und er unterschätzte die Wut des Blacksprösslings nicht. Was keiner von ihnen bemerkte, war die Tür, die gegenüber der Wand des Wandteppichs von Barnabas dem Bekloppten erschien. "Ich will mit dir aber nicht reden! Weder über das gestern noch über sonst irgendwas! Lieber sterbe ich vorher als das zu tun!" "Stimmt, du bist nicht der Typ der redet. Habe ich glatt vergessen. Du kommst lieber gleich zur Sache", erwiderte Snape trocken. Das war zu viel. Sirius Augen zuckten kurz bedrohlich, fletschte die Zähne und sprang auf Snape zu. Dieser wich aus, raste auf die Tür zu. Ohne weiter zu überlegen, öffnete er sie und trat ein. Bevor er sie jedoch schließen konnte, hatte Sirius die Klinke schon geschnappt und riss sie ganz auf. Ängstlich wich Snape zurück, als der wütende Gryffindor ganz langsam eintrat. Mit einem leisen 'Klick' schloss sich die Tür hinter ihnen und sie befanden sich im Dunklen. Nur der schnelle Atem von Snape und der schwere Atmen von Sirius waren zu hören. "Black?", fragte er ängstlich. Hörte Schritte von irgendwo her. Kamen sie von links oder doch von rechts? Dann machte es abermals 'Klick' und gedämpftes Licht erfüllte den Raum. Sirius blinzelte ein paar mal. Ihm klappte der Mund halb auf, als er die Einrichtung des Zimmers. In der hintersten Ecke stand ein großes Bett, in dem locker zwei Personen Platz fanden. Jeweils zu seiner rechten Standen Bücherregale und zwei gemütliche Plumskissen, eins in rot, eins in grün. Links von ihm war ein langer Tisch, worauf ein Grammophon stand. Benötigte Platten standen daneben. Der Boden selbst war mit einem weichen Teppich ausgestattet. Irgendwie erschien das ja alles ganz gemütlich, aber seit wann gab es solch einen Raum in Hogwarts? Seine Wut war mit einem Schlag wie weggefegt, was wohl auch der Slytherin bemerkt hatten, denn dieser schlenderte zu den Bücherregalen hinüber. Befanden sie sich wirklich im siebten Stock? Prüfend drehte sich Sirius zur Tür um, wollte nochmals hinaus um sich umzusehen. Jedoch als er die Tür anfasste, bekam er einen kleinen elektrischen Schlag. Erschrocken schrie er auf, taumelte zurück. Snape sah ihn überrascht an. "Was ist passiert?" "Die Tür hat mir einen Schlag verpasst", beschwerte sich Sirius. Kurz sahen sie sich an. Dann drehte Sirius den Kopf weg. Er war wütend auf den verdammten Slytherin! Wütend! Wie einen Singsang wiederholte er dieses Wort in seinem Kopf und begutachtete dabei die Tür. Fasste sie nochmal an, man lernte ja nie aus dem ersten Mal. Wieder ein kurzer Schlag. Leise fluchend gab er auf. Erschöpft sackte Sirius in das rote Kissen. Nicht nur, dass ihm das Atmen schwer war, nein sein Kopf fühlte sich an als ob er jeden Moment explodierte und seine geschundene Hand pochte, wie wild. Er hätte im Bett bleiben sollen... "Can you feel the love tonight", ertönte plötzlich Musik. Er warf einen Todesblick zu den Übeltäter hin. Hastig fummelte Snape an dem Grammophon herum, wollte die Platte wechseln. Irgendwie gelang ihm das nicht und er verschob nur die Nadel weiter nach vorne. Kurz gab es ein Rauschen, dann erschallte ein anderes Lied. "Be my bad boy, be my man, be my weekend lover, but don't be my friend! You can be-RZZZ", endlich hatte Snape das Grammophon zum Verstummen gebracht. Mit hochrotem Kopf räusperte er sich. "Tut mir Leid..." "Ach macht doch nichts, Schniefelus. Ich höre mir immer gerne laute Musik an, wenn mein Kopf droht zu platzen", meinte Sirius mit dem nötigen Unterton lächelnd zu ihm. Snape brummete leise etwas vor sich her. Erschöpft schloss Sirius die Augen. War ihm schlecht... "Versuch du mal die Tür zu öffnen", forderte er jetzt Snape auf. Hörte dessen Schritte. Hätte Sirius jetzt die Augen offen gehabt, hätte er gesehen, dass Snape die Tür spielend leicht öffnete. Doch dieser zählte eins und eins zusammen. "Nein, kann ich nicht", und nutzte diese Chance schamlos aus- immerhin war er ein Slytherin. Seufzend sackte Sirius weiter ins Kissen. Das konnte doch alles nicht wahr sein? Eingeschlossen mit der Fledermaus...mal wieder... Für die nächste Zeit machte er sich eine innerliche Notiz, Räume zu vermeiden, wenn er mit Snape alleine war. Plötzlich spürte er eine kühle Hand auf seiner Stirn. Sofort öffnete er die Augen und sah in das Gesicht der Hakennase. Dieser hockte neben seinem Kissen und sah ihn ernst an. Eine Weile verharrten sie so, dann fing Snape an ihm einzelne Strähnen aus dem Gesicht zu streichen. Sirius ließ ihn gewähren, fühlte sich sowieso viel zu schlapp. Sein Wutanfall von eben hatte ihn an die Grenze des Erträglichen gebracht. Bett...er wollte nur sein Bett... "Wird Lupin uns finden?", stellte Snape auf einmal die Frage. Sirius runzelte die Stirn. "Wohlmöglich." Er hoffte Remus würde sich ganz wie sonst Sorgen um ihn machen und ihn suchen. Aber wenn er auf der Karte sehen würde, dass er mit Snape alleine war, würde er dann wirklich kommen? Irgendwie zweifelte er daran... "Du bist wirklich schwer zu begreifen, Black. Wusstest du das?" Snape hatte jetzt aufgehört ihm einzelne Strähnen aus dem Gesicht zu schieben, aber seine Hand ruhte noch immer auf seiner Stirn. "Wieso?", fragte er, sichtlich irritiert. Snape grinste etwas gehässig. "Einerseits möchtest du mir am liebsten an die Gurgel gehen, dafür dass ich dir auf den Schlips trete. Andererseits genießt du jede Berührung von mir. Du bist ein widersprüchlicher Idiot." Sirius sagte dazu nichts. Konnte es nicht. Ihm fiel nämlich nichts darauf ein. Es war einfach eine Tatsache und Snape hatte sie erkannt. Kurz überkam ihm der Drang Snape zu sich zu ziehen und sich bei ihm auszuheulen, warum auch immer. Den verdrängte er jedoch schnell wieder. Selbstbeherrschung war wieder gefragt. Sonst endeten sie in einer Situation wie gestern. Wenn nicht sogar schlimmer. "Ist es für dich so unbegreiflich, mit mir zusammenzusein?" Jetzt schreckte Sirius auf, stieß Snapes Hand weg. Zusammensein?! Jetzt gingen aber die Zentauren mit dem Slytherin durch. Wie kam er denn auf solch eine Idee?! Sie zusammen, so als Paar. Lächerlich! Total abwegig! "Das ist- Nein!", presste Sirius seine Gedankengänger heraus. Snape sah ihn verletzt an. "Warum nicht? Was spricht dagegen? Wir haben uns geküsst und sogar, nun etwas näher kennen gelernt. Und ich gebe gerne zu, dass ich dich will." "Ja, das weiß ich. Hast du meinem Bruder ja wunderbar erzählt." Jetzt stutzte Snape, dann wurde sein Blick giftig. "Du hast uns belauscht?" "Sagen wir- ich bin zufällig vorbei gekommen", meinte Sirius ausweichend. Darauf presste Snape seine Lippen zusammen. Dies tat er ziemlich oft in letzter Zeit. Ob er wusste, dass diese Geste ihm gefiel? "Wo liegt dann das Problem?" Ja, wo lag das Problem? Eigentlich so gesehen gab es keines. Na gut, außer das seine Familie ihn köpfen würde, wenn es James nicht längst davor getan hätte, sollten sie das hier je herausfinden. "Ich...Ich glaube es ist einfach... falsch", versuchte er es sachte zu erklären. Snape verschränkte die Arme vor der Brust. "Kam mir gestern aber nicht so vor, als ich es dir besorgt habe." Darauf wurde Sirius rot, rutschte weiter in das Kissen hinein. Versinken, versinken und verschwinden... "Nun, schon. Es ist nur, denke ich, der falsche Teil, der vielleicht...nun Interesse an dir hätte", gab er zu, was ihn nahe an einen Herzkollaps brachte. Ein wenig verwundert über diese Offenbarung, tat Snape erstmal gar nichts. Dann lächelte er freudig, schien aber es sich dann doch zu überlegen und sah wieder ernst drein. "Der falsche Teil?" Oh, Sirius, wo hast du dich denn da reingeredet? "Ja, weißt du...Ich denke ist gibt diesen Teil, da wo man wirklich in einen verliebt ist-" Ihm fielen James und Lily ein. "Da, wo man nur mit dieser Person zusammen sein will. Den ganzen Tag. Auch, wenn man nur nebeneinander sitzt und vielleicht den Wolken zuschaut." Unsicher warf er aus dem Augenwinkel einen Blick zu Snape, ob dieser sich vielleicht lächerlich darüber machte. Doch der hörte nur fasziniert zu. "Naja, und dann gibt es, denke ich, den anderen Teil. Der, wo man nur...Begierde nach dem Anderem hat. Und ich denke dieser Teil ist nicht von langer Dauer. Eine Phase..." Sah zu wie Snapes Gesicht sich verzog. "Und du bist der Meinung dieser Teil reicht nicht? Ist es zwischen uns?" Zaghaft nickte Sirius. "Ich meine, sehen wir es mal realistisch. Wir bekriegen uns seit sechs Jahren. Und aus welchen Gründen auch immer fühlen wir uns jetzt zueinander hingezogen. Daran können nur unsere Hormone Schuld sein. Dato, es ist eine Phase. Nichts Ernstes." Die kleine Stimme namens Lily von wegen Veränderungen überhörte er gekonnt. Snape stand auf, schritt ein wenig im Raum auf und ab. Sirius folgte ihm. Dann drehte sich Snape mit einem Gesicht zu ihm um , dass ihn schwer schlucken ließ. In seinem Blick lag so viel Verzweiflung. "Lass es doch zumindest eine Phase sein", flehte er ihn schon förmlich an. So kannte er den Slytherin nicht. So wollte er ihn nie kennen lernen. Nein, er wollte ihn auch niemals küssen, noch sein Verlange von ihm befriedigen lassen. Irgendwas lief hier einfach gewaltig schief. Lief schon seit Wochen schief. Mit ihm, mit Snape. Das musste aufhören. Musste einfach, sonst würde es immer schlimmer werden. Er öffnete den Mund um nein zu sagen, doch Snape hinderte ihn daran. Hatte schon in seinem Gesicht die Antwort ablesen können. Hielt ihm den Mund zu. Tränen sammelten sich in den schwarzen Augen, jedoch starrte er ihn hart an. "Dann sag mir eins, Black. Wird alles wie früher?" Sirius schloss die Augen, wollte das Gesicht von ihm nicht mehr betrachten. Wie früher? Das hieße, er ignorierte ihn, außer ihm und James war langweilig. Luft würde Snape für ihn sein. Luft, solange er keinen Zeitvertreib brauchte. Nein, unmöglich. Snape würde nie wieder wirklich Luft sein...Das wusste er. Jetzt ließ der Slytherin seinen Mund los als er die Augen öffnete und direkt in seine blickte. "Nein. Nicht mehr ganz. Zumindest für mich. Aber sei dir gesagt, ich stehe zu meinen Freunden, egal was da zwischen uns sein wird." Snape schnaubte, sein Gesicht nahm einen traurigen Ausdruck an. "Du und deine bedingungslose Treue. Irgendwann wird sie dein Verderben sein." Dann stand Snape auf, schritt zur Tür und drehte sich nochmals zu ihm um. Ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. "Ich glaube, manchmal werden Wünsche doch war." Ein leises Klicken, die Tür ging auf und er war verschwunden. Sirius seufzte. Der Raum der Wünsche, natürlich... Kapitel 13: Be my bad boy II ---------------------------- *JohnathanStrange beruhigend festhält* Da mir eure seelisches Wohl am Herzen liegt, ist doch klar, also keine Sorge xD Ich strapaziere es nur gerne... Ähm, hmm, ich muss euch Recht geben. Sirius ist etwas stur in der Beziehung mal endlich es zuzugeben aber naja, habt Geduld mit ihm, er ist halt ein kleiner Idiot *ihren Sirius knuddel, der sie genervt anschau* Was noch? Achja...glaubt ihr wirklich Snape lässt sich so leicht abschütteln? *verschwörerisch zwinker* Zum Kapitel...argh, zwei Klatschtante xDD Ansonsten, wie immer ein Dankeschön an eure Kommentare, ich liebe es wirklich die zu lesen. Und wie immer ein riesen Dankeschön an meine Beta Halbblutprinz für die ich keine Dateinamen mehr finde, wenn ich ihr meine FFs schicke *sie frech knuff* So dann, wie immer...viel Spaß. MlG, Midoh :) Be my bad boy II Pfeifend und bester Laune betrat Sirius Black an diesen Morgen die fast ausgestorbene Große Halle. Nur wenige Schüler blieben meistens über die Weihnachtsferien in Hogwarts. Zielsicher steuerte er auf den Tisch seines Hauses zu, wo sein Freund schon brütend über eine Zeitung gebeugt war. Außer ihnen waren aus Gryffindor wohl nur zwei Drittklässler und ein Siebtklässler dageblieben. Diese hatten sich jedoch so weit wie nur möglich voneinander entfernt gesetzt. Gut so, dann hatten sie ihre Ruhe. Locker ließ er sich neben Remus fallen, der darauf den Kopf hob und ihn erstaunt musterte. Munter nahm er eines der Toasts, die fein säuberlich und reichlich vor ihm in einer Schüssel standen. Anscheinend hatte Remus mit seinem Auftauchen gerechnet und schob ihm sogleich eine dampfende Tasse Kaffee mit Sahne hinüber. Lächelnd nahm er einen Schluck. Dabei beobachtete Remus ihn ausführlich. "Scheint dir ja wieder besser zu gehen?" Sirius nickte, rutschte näher zu ihm hin und stützte sich gemütlich mit seinem rechten Ellbogen auf den Tisch. "Um Einiges besser." Remus griff zu einer Tafel Schokolade, bot ihn sie ihm an, ablehnend schüttelte er den Kopf, brach sich dann selbst ein Stück ab und legte sie wieder beiseite. Tunkte sie in den Kaffee, wobei Sirius das Gesicht verzog. "Nun, dann brauche ich dir ja nicht zu sagen, dass ich jetzt gerne wissen möchte, wohin genau du gestern den ganzen Tag spurlos verschwunden bist" Dabei warf er ihm einen strengen Blick zu. Verschwörerisch beugte sich Sirius sich noch mehr zu ihm hinüber. "Du willst wirklich wissen, wo ich war?" "Ja?", fragte Remus zweifelnd nach, überlegte ob sein Freund jetzt völlig verrückt geworden war. "Hab mit Snape den Tag verbracht." Remus hielt in seiner Bewegung inne eine Schluck Kaffee zu nehmen, senkte die Tasse wieder. "Wie bitte? Den ganzen Tag? Weshalb? Wo?" Vergnügt über die Fassungslosigkeit seines Freundes nahm er sich noch eine Scheibe Toast. "War eigentlich eher Zufall." "Was habt ihr den ganzen Tag gemacht?" "Geredet." "Geredet?", hakte Remus jetzt zweifelnd nach, nahm sich auch noch ein Toast. Sirius zuckte mit den Schultern. "Geredet." "Über was?" "Über uns." "Ihr habt über euch geredet?" Verwundert schüttelte Remus den Kopf, rückte seinen Schal zurecht. "Ja, Moony, wir haben geredet. Ich kann es auch kaum glauben." Pustete den Dampf über seinen Kaffee spielerisch weg. "Und ihr habt über euch geredet? Worüber genau?" Sirius runzelte die Stirn. "Nun, erst über das, was vorgestern passiert ist..." "Vorgestern? Wo du stundenlang in der Kälte warst? Was ist denn da passiert?" "Öhm,... wir haben uns...gestritten." Sirius nahm einen weiteren Schluck, sah seinen Freund mit hochgezogenen Augenbrauen an, der nahm ebenfalls einen Schluck und erwiderte den Blick. "Warum hab ich euch nicht auf der Karte gefunden?", ließ Remus es dann auf sich beruhen. Froh darüber grinste Sirius etwas peinlich berührt. "Wir waren im Raum der Wünsche." "Wie seid ihr denn dahin gekommen?" Sirius winkte genervt ab. "Ach, irgendwann in unserer hitzigen Diskussion hat Snape sich einen Raum gewünscht aus dem ich nicht abhauen kann. Was dann auch leider der Fall war. Deswegen bin ich auch ohne seine Hilfe da nicht wieder rausgekommen." "Ist ja mal interessant", gab Remus sichtlich erstaunt zu, brach sich wieder ein Stück seiner Schokolade ab, aber dieses mal ohne sie in den Kaffee zu tunken. "Und wieso wart ihr da solange drinnen?" "Nun, das ist irgendwie kompliziert zu erklären", versuchte Sirius ein wenig auszuweichen, wusste aber sogleich, dass der Werwolf nicht mehr locker lassen würde. "Wie gesagt, anfangs haben wir gestritten und sind dann in dem Raum gelandet. Haben geredet und dann ist er abgehauen. Naja und-" Mit einem lautem 'Hm' unterbrach Remus ihn. "Worüber habt ihr geredet, dass er gegangen ist?" "Ach...über unsere Situation." "Eure Situation? Du meinst..." Remus lächelte hinterhältig, worauf Sirius ihm einen giftigen Blick zuwarf. Nahm einen weiteren, kräftigen Schluck und stellte bedauernd fest, dass die Sahne schon weg war. Das Beste am ganzen Kaffee... "Und? Seid ihr euch wenigstens einig darüber geworden?" "Wäre er dann gegangen?", stellte Sirius die Gegenfrage. Remus verdrehte die Augen. "Was hast du zu ihm gesagt, dass er gegangen ist?" "Warum bin ich denn schon wieder der Böse?" "Sirius Black!" "Ja, Remus John Lupin?" Der Angesprochene schüttelte nur den Kopf, Sirius lachte. "Naja, wenigstens bin ich dann vor Erschöpfung dort eingenickt." "Mitten im Raum?" "Er war gut eingerichtet. Ganz kuschelig. Das Kissen war wirklich perfekt um ein Nickerchen zu machen..." "Du bist unmöglich." "Eher unwiderstehlich", schnurrte Sirius Remus zu. Dieser ignorierte den Spruch und faltete seine Zeitung zusammen. "Was ist dann passiert?" "Er ist wieder gekommen. Hat mich geweckt, wir haben abermals geredet und dann bin ich wieder eingeschlafen bis heute Morgen." "Details möchte ich hören", flötete Remus und sah seinen Freund an. "Wenn was Wichtiges dabei gewesen wäre, würde ich es dir schon sagen." "Du willst mir also erzählen, ihr habt geredet und so ganz plötzlich bist du einfach eingeschlummert?" "Yeah...nicht überzeugend, eh?" "Kein bisschen." Sirius seufzte. Legte die Stirn in Falten. "Er kam tatsächlich wieder, hat mich geweckt und gefragt, ob ich denn schon so verweichlicht wäre. Verdammter Slytherin, dafür hätte ich ihm am liebsten verhext, wäre ich nur nicht so schlapp gewesen." "Hat dir einer eigentlich mal jemand gesagt, dass du ein ziemliches Temperament gegenüber Snape hast?" "Nein, nicht wirklich." "Nun, jetzt weißt du es." "Hat das irgendwelche Ausirkungen?" "Nicht wirklich." "Gut, dann weiter im Text, oder willst du nicht mehr?" "Doch, doch, erzähl ruhig weiter, ich höre." Beide nahmen einen Schluck ihres Kaffees. "Hmm, er fragte mich, warum ich nicht Zuhause wäre." "Erstaunlich, dass er sowas fragt." "Fand ich auch." "Hast du geantwortet?" "Ja. Ich sagte ihm, dass ich meine Familie nicht ab kann, was noch untertrieben ist. Darauf fragte er: 'Weshalb, sind doch alles Reinblüter?' Ich meinte nur so: Schon, aber das kümmert mich doch nicht. Mir ist es egal, ob jemand Reinblütig oder nicht ist. Und weißt du, was er dann gemacht hat, Moony?" Remus konnte sich nur schwer ein breites Lächeln verkneifen, so begeistert erzählte Sirius von seinem ersten wirklichen Gespräch mit einem bestimmten Slytherin. "Nein, was hat er gemacht?" "Er hat gelächelt. Einfach zufrieden gelächelt. So richtig, so echt, dass hab ich ehrlich gesagt noch nie gesehen. Ich wusste gar nicht, dass der das kann." "Tja, dann sind wir wieder beim Thema 'Kennenlernen'." Sirius schnaubte, grinste jedoch. "Na gut, womöglich hattest du recht damit." Zufrieden mit sich und der Welt nahm Remus ein extra großes Stück seiner Schokolade und schob es sich genüsslich in den Mund. "Zumindest habe ich ihn dann gefragt, warum er hier bliebe. Er meinte darauf, seine Eltern wären oft nicht da. Aber ich glaube er hat gelogen. Und jetzt sind wir wieder beim Thema 'Slytherin'. Ich sage ihm die Wahrheit und er lügt mich an. Ist doch echt die Höhe..." Nachdenklich kratzte Remus sich am Kinn während Sirius ein weiteres Toast vernichtete. "Vielleicht ist es ihm einfach unangenehm. Und seien wir ehrlich- würdest du jemandem dein schlechtes Familienverhältnis-wenn es denn eines ist-anvertrauen, der dich in der Luft hängen lässt?" Ein abwertendes Murren. "Musst du immer alte Geschichten ausgraben? Gut, da sind wir wirklich zu weit gegangen, geb's ja zu, aber musst du immer wieder damit anfangen?" "Ich wollte es nur mal erwähnt haben." "Eher unter die Nase reiben." "Wie auch immer. Was dann?" "Nichts, bin eingeschlafen vor Erschöpfung." "Einfach so?" "Einfach so..." Ein starkes Räuspern. Lauter. Noch lauter. Viel lauter. "Okay, okay! Ich sag's ja, aber hör damit auf." Siegessicheres Lächeln. "Er hat mir einen Erkältungstrank mitgebracht-" "Wie aufmerksam von ihm." "Denn er hatte meinen davor mutwillig zerstört", beendete Sirius seinen Satz. "Oh, nun, trotzdem nett von ihm." "Ja, besonders da er einen Schlaftrank dazu gemischt hat. Sehr nett. Wer weiß, was der mit mir gemacht hat, während ich da geschlafen habe." "Also ehrlich, Sirius! Sowas würde er niemals tun." "Weißt du es?" "Sirius!" "Schon gut, mein ja nur." "Trotzdem, ein wenig rücksichtslos ist es schon gewesen..." "Weshalb?" "Ein Erkältungs-und Schlaftrank zu mischen kann Nebenwirkungen hervor rufen. Reden im Schlaf zum Beispiel, fast wie ein Vitaserum, nur ohne das du direkt drauf eingehen kannst..." "Diese elende Schlange! Das hat der doch geplant, verdammt! Wer weiß, was ich da geredet habe?" In diesen Moment hallte ein lautes Husten durch die Halle. Remus drehte sich herum und erblickte Snape, der so krank aussah wie Sirius am vorigen Tag. Wissend drehte er sich zu Sirius um. "Nur geredet, ja?" Verwirrt sah Sirius ihn an, schaute über seine Schulter zu Snape und wieder zu Remus. "Ja?" "Natürlich..." Sirius wurde leicht rot. "Was? Wir haben nur geredet...", nuschelte er. "Deswegen hat er jetzt deine Grippe? Soweit ich weiß, ist sowas bei Körperkontakt möglich." "Seit wann das denn? Zudem wir haben nur geredet, klar?", beharrte Sirius störrisch und Remus versuchte es nicht weiter. Klappte seinen Zeitung auf und las den Artikel weiter, den er gelesen hatte, bevor Sirius gekommen war. "Wenigstens habt ihr einen Tag verbracht ohne euch gegenseitig die Köpfe einzuschlagen." "Ja, haben wir." Er sah auf den Boden seiner leeren Tasse. Starkes Husten hatte den Raum gefüllt. "Mist...", hatte Sirius mit trockener Kehle gekrächzt. Schwarze Augen hatten ihn dabei spöttisch beobachtet. Er hatte das Gesicht verzogen. "Was gibt’s da zu grinsen? Noch einen Kranken gesehen, Schniefelus?" "Nein, ich dachte nur, so ein Hornochse wie du kann nicht krank werden." "Pass auf, sonst huste oder niese ich dich gleich an. Dann können deine B-Zellen fleißig Antikörper gegen die Schnupfenviren herstellen , ach und die lieben T-Helfer-und T-Killer-Zellen nicht zu vergessen..." "Würde mir nichts ausmachen. Ich finde nur die Art wie du sie überträgst leicht unappetitlich." "Ich kann dir noch ganz andere unappetitliche Dinge vorführen, wenn du noch weiter in meinem Sichtfeld bist." Snape war langsam auf ihn zu gegangen, er war zurückgewichen, bis er an die Bücherregale stieß. "Angst?" "Vor noch mehr Viren, ein bisschen. Wer weiß, ob du nicht Läuse hast. Uh, darauf kann ich verzichten." "Die würden bei deinen restlichen Mitbewohnern keinen Platz mehr finden, Black, sei dir da gewiss." "Autsch, wie gemein von dir." "Gehen dir die Argumente aus, um mich zu vergraulen?" Sirius hatte darauf nur geknurrt. Sie waren ihm tatsächlich ausgegangen. Dabei hatte das erneute Gespräch so harmlos angefangen. Warum hatten sie nicht weiter über ihre Familien reden können? Da wären ihm tausende von Sachen eingefallen... Snape hatte ihn an den Schrank gepresst, wobei das nie geklappt hätte, wäre Sirius bei vollen Kräften gewesen. Leider war dies nicht der Fall. "Wir hatten uns doch auf etwas geeinigt, Schniefelus", hatte er ihm zugezischt. "Worauf denn, Black?", hatte Snape nur belustigt gefragt. "Du willst es wirklich nicht anders, oder?" "Du hast mir selbst den Rat gegeben, mir mit Gewalt das zu nehmen, was ich möchte. Somit ignoriere ich deine rührenden, und ach so tiefgreifenden Worte und nehmen mir die künstlerische Freiheit, dich zu überfallen, bis dir nichts mehr anderes übrig bleibt als ja zu sagen." Darauf hatte er nur fassungslos gelacht. Hinterhältige Schlange... "Be my bad boy", flüsterte er dann, hatte Snape anzüglich angesehen. Der darauf erst verwundert drein geschaut hatte, dann hochnäsig. "Plötzlich wieder zahm?" "Sagtest du nicht selbst, ich bin widersprüchlich?" "Idiot..." "Selber, und jetzt küss mich endlich, bevor ich hier noch den Löffel abgebe." "Du kannst mir gar nichts befehlen. Und sei dir versichert, wegen einer leichten Grippe stirbt man nicht, sogar ein Flohtöle wie du." "Wieso kannst du eigentlich nie das tun, was man von dir verlangt?" "Oh, ich kann schon. Nur bei dir nicht." "Dann nimm deine Klauen von meinem Gesicht." "Ich sagte, ich nehme keine Befehle von dir an." "Gut, dann küss mich nicht." Leises, kehliges Lachen. Dann hatte er Sirius zu sich hinunter gezogen und ihn geküsst. Was jedoch durch einen weiteren starken Hustenanfall unterbrochen wurde. Schwächlich war Sirius auf das Bett zugegangen und hatte sich dort schlapp niedergelassen. Snape hatte darauf ein Fläschen aus seinem Umhang geholt und es Sirius hingehalten. "Was, willst du mich jetzt auch noch vergiften?" "Red keinen Unsinn. Wir wissen beide, dass mir dafür die Reagenzien zu kostbar wären." "Ah, na dann bin ich ja beruhigt." "Jetzt nimm schon." Wedelte ungeduldig vor Sirius Nase damit herum. "Was-ist-das?" "Ein Erkältungstrank von Madam Pomfrey..." "Sieht aber nicht danach aus." "Ist ein Stärkerer." Hatte ihn zögernd angenommen, betrachtete den Slytherin nochmals misstrauisch, dann hatte er ihn geschluckt. Die Kopfschmerzen und das Kratzen im Hals hatten augenblicklich aufgehört, dafür wurde er ziemlich müde. "Ach, ich hab vergessen zu sagen, dass ich ein Schlaftrunk darunter gemischt habe." "Du elender...elender Schleimbeutel...wenn ich...wenn ich...", hatte Sirius gegähnt und sich ganz aufs Bett gelegt. Snape hatte währenddessen seinen Umhang ausgezogen und bettete sich dann neben ihn. Sirius musste grinsen. "Das..ist..mein Pullover..." Schloss die Augen. Hatte noch mitgekriegt, wie Snape die Decke über sie beide zog und sich ganz nah an ihn kuschelte, seinen Arm um ihn schlang. "Natürlich ist es deiner, Black." Dann war Sirius ins Land der Träume gegangen. Sirius sah von dem Boden seiner Tasse auf, da ihn Remus grinsend ansah. "Was?" "Nichts." "Was ist?" "Hab doch gesagt: nichts." "Warum grinst du mich dann an?" "Och, nur so." Dann drehte Remus sich um. Sirius tat es ihm gleich, wollte wissen, wo sein Freund hinschaute. Sein Blick fiel genau auf den Slytherintisch und auf einen ganz besonderen Slytherin. Dieser kämpfte gerade mit seiner laufenden Nase, bemerkte dann ihre Blicke. Remus winkte zur Begrüßung, Snape hob nur fragend die Augenbrauen. Sirius seufzte, drehte sich wieder weg. Man soll seine Freunde lieben...bedauerlicherweise. Kapitel 14: Die kleinen Dinge des Lebens ---------------------------------------- Und wie immer mein berühmtes Vorwort, tada! Also erst einmal möchte ich mich, nun, ähm, ja was möchte ich? Achja... Wie imer vielen Dank an die fleißigen Kommentarschreiber. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr mich eure Kommentare jedes Mal zum Lachen bringen oder mir einfach nur den Tag versüßen. Ich glaube, der Grund warum DLS wirklich mir so leicht von der Hand geht, liegt an euch :) Dann, ein riesen Lob für meine Beta mit dem riesen Selbstbewusstsein, die jeden Dativ-Fehler, jeden Kommerfehler und jeden WOFÜR-Fehler verbessert, sich immer die Zeit nimmt, dass hier alles in seiner Rohfassung zu erdulden und mich auf Wörter bringt, auf die ich selbst auf Anhieb nie komme oder mir solche guten Sätze, wie den mit dem "deinem blitzschnellen Intellekt" vorschlägt, danke *knuddel* . Zum Kapitel selbst. Kitsch...aber, muss ja auch irgendwie sein, oder? Zudem hat das Kapitel an Sich einen nun gut gemeinten Rat, den ich euch gebe. Es klingt zwar etwas merkwürdig aber ich kann ihn euch nur ans Herzen legen, wirklich. Aber genug des Vorworts, hier das nächste Kapitel. P.S. Das hintere Teil, auch eine nette Umschreibung für Hinterteil oder Gesäßbacken und grob: Arsch. Klar? xD MvlG, Midoh Die kleinen Dinge des Lebens Der Kleinere setzte sich zwischen seine Beinen, lehnte sich mit seinem Rücken gegen seinen Oberkörper. Er protestierte nicht, stütze sich mit seinen Händen hinten ab. Beobachtete, wie der Junge sich das fettige Haar hinter die Ohren strich, seine Tasche zu sich zog und ein Buch daraus hervorholte. Schob die Tasche wieder weg und winkelte seine Beine, jetzt als guter Leseständer, an. Dann begann er zu lesen, der Größere sah ihm dabei zu. Nach einer Weile konzentrierte dieser sich auf einen Hasen, der am Waldrand aufgetaucht war. Wachsam folgte er ihm, bemerkte nicht, dass der Kleinere aufgehört hatte zu lesen und nun ihn musterte. Irgendwann verschwand der Hase und er lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf den Menschen vor sich. Der rieb sich die kalten Hände, hielt sie ihm dann auffordernd hin. Er jedoch blätterte nur eine Seite des Buches um, der Kleine fing wieder an zu lesen. Umarmte ihn dann, legte seinen Kopf auf dessen Schulter. Las einige Minuten mit bis er sich lieber mit der Mimik seines Vordermannes beschäftigte. Der drückte sich wegen der Kälte näher an ihn, begutachtete die Handschuhe des Anderen fast sehnsüchtig, rieb aber nur wieder die Hände aneinander. Presste die Lippen aufeinander, warf ihm einen raschen Blick zu und las weiter. Und er beobachtete ihn immernoch. Sirius stöhnte, kippelte mit dem Stuhl und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Das ist dermaßen unnütz", nörgelte er gepresst. Da tauchte Remus' Gesicht hinter einem der vielen Bücher auf, warf ihm einen mahnenden Blick zu. "Hausaufgaben sind nicht unnütz, Padfoot. Sie zeigen dir, ob du den Unterrichtsstoff verstanden hast oder eben nicht." "Pff, schon, aber doch nicht über die Ferien. Während wir ackern, machen die Lehrer sich einen Fetten. Das ist ungerecht", beschwerte er sich. Remus seufzte auf -soviel Inkompetenz- und beschäftigte sich wieder mit seinem Aufsatz. Nach wenigen Minuten des Protestes gab Sirius nach und fing seine Arbeit auch wieder an. Irgendwann rollte Remus, ganz zufrieden mit seinem Geschriebenen, die Rolle zusammen, schaute dann, wie weit sein Freund schon war. Dieser grübelte leicht über einem historischen Ereignis von 1678, lächelte und schrieb weiter. "Du hast die Hinrichtung von Oswald Titous vergessen, Padfoot..." Sirius hielt inne. "Nein, das habe ich ausgelassen." "Warum?" "Weil es für den Aufstand nicht relevant ist, ob sein Kopf nun dran war oder ab, Moony?" Darauf setzte Remus zu seiner typischen Strafpredigt an, aber Sirius unterbrach ihn, um sich diese zu ersparen. "Es ist ein unwichtiges Detail." "Genau deswegen wirst du nie ein 'Ohnegleichen' auf deine Aufsätze bekommen." "Weil ich kleine, unwichtige Dinge weglasse?" "Exakt, dabei sind genau das meistens die wichtigsten Sachen." "Viel zu viel Aufwand- da bleib ich lieber bei 'Erwartungen übertroffen'. Reicht mir vollkommen in diesem Fach. Ich meine, wen interessiert später, ob ich die Hinrichtung von Oswald Titous kenne?" Abermals seufzte Remus und packte seine Zaubertrankmaterialien aus, während Sirius weiter am Geschichtsaufsatz schrieb. Irgendwann hörten sie die Tür der Bibliothek aufgehen, spürten den leichten Zug. Einige Sekunden später sahen sie Beide auf, als sich ihnen Schritte näherten. Wie immer mit Unmengen dicken Büchern beladen, stand Severus Snape einige Meter entfernt von ihrem Tisch. Remus lächelte ihm aufrichtig zu, doch er erwiderte es nicht. Ließ seine Augen nur zwischen Sirius, den Büchern, Pergamenten und Remus hin und her schweifen. Schien kurz zu überlegen, dann bog er ab und verzog sich aus ihrem Sichtfeld. Fragend sah der Werwolf seinen Freund an, der sich wieder über seinen Aufsatz gebeugt hatte. "Was war das denn?" Sirius zuckte mit den Schultern. "Hat er Angst?" "Keine Ahnung", gab der Schwarzhaarige eine desinteressiert Antwort. Doch der Andere schien nicht locker lassen zu wollen. "Sag mal, was macht ihr eigentlich immer, wenn ihr alleine seid?" "Nichts." Die blauen Augen huschten über das Geschriebene, suchten nach irgendwelche Fehlern. "Nichts? Ihr macht seit drei Tagen, die ganzen vier Stunden nichts, wenn ihr euch trefft?" "Nichts ist nicht ganz richtig. Sagen wir... er liest und ich schaue ihm dabei zu." "Er liest und du schaust ihm zu?", hakte Remus zweifelnd nach, seine Hausaufgaben waren völlig vergessen. "Ja, Moony. Er liest, ich schaue zu", erwiderte Sirius leicht abwesend, überlegte, wie er den Satz besser formulieren konnte. "Er liest und du schaust ihm zu?", wiederholte der Braunhaarige die Frage noch einmal. "Ja, wie oft denn noch?", knurrte Sirius jetzt leicht genervt- nun war ihm glatt der Satz wieder entfallen. "Ihr redet nicht miteinander?" "Nein, tun wir nicht." "Nicht ein Wort?" "Kein Wort." "Aber-" "Was, Remus? Was?" Endlich blickte Sirius von seinem Aufsatz auf. Remus rutschte, etwas nervös durch Sirius scharfen Ton, auf seinem Stuhl hin und her. "Nun... ich dachte ihr seid...zusammen?" Sirius verzog das Gesicht. "Wie kommst du denn auf den Gedanken?" "Na ich dachte, wenn man sich liebt dann ist man zusammen." Kaum hatte Remus den Satz ausgesprochen, bereute er ihn. "Werder-zusammen-noch-ineinander-verliebt", presste Sirius erbost hervor, wandte sich seinem Aufsatz wieder zu. Remus schluckte. Anscheinend war sein Freund nicht sehr gut auf das Thema zu sprechen. Dann stellte er sich vor, wie dieser Snape vier Stunden lang dabei zusah, wie der in irgendeinem Buch schmökerte. "Und ihr macht sonst wirklich nichts weiter?" Ein bedrohliches Knurren von der anderen Seite des Tisches. "Was sollen wir denn nach deiner Meinung groß tun?" "Oh... also... kuscheln oder küssen zum Beispiel", sagte Remus ziemlich kleinlaut, worauf Sirius nur verkniffen lächelte. Jedoch entging Remus die Hand seines Freundes nicht, die die Feder gerade zerquetschte. "Tun wir nicht. Danke der Nachfrage. Aber womöglich stelle ich mal einen Antrag an Schniefelus. Könnte sein, dass ihm die Idee gefällt." Nach diesen Worten korrigierte er den letzten Fehler und rollte seinen Aufsatz zusammen. Remus räusperte sich. "Habt ihr euch gestritten?" Sah zu, wie Sirius genervt die Augen verdrehte. "Haben wir nicht." "Warum redet ihr dann nicht miteinander oder kü-", fing Remus an, wurde durch ein zugeworfenes Buch unterbrochen. "Ich weiß ja nicht wie du dir das ausmalst, Moony, aber so ganz einfach ist das nicht. Und was ist daran auszusetzen, dass er liest und ich ihm dabei zuschaue? Reicht doch. Oder sollen wir eine Massenorgie veranstalten? Wäre dir das lieber, ja?" Leichtes Rosa zierte jetzt die Wangen des Werwolfs. "Nein, es kommt mir nur- sonderbar vor." Jetzt holte auch Sirius sein Zaubertrankbuch heraus. "Glaub mir, mir kommt das alles noch sonderbarer vor." Danach schwiegen sie und gingen ihrer Arbeit nach. Mit den Händen in der Tasche schlenderte Sirius zu ihrem üblichen Treffpunkt- die kleine Nische in der Nähe der Gewächshäuser. Er schmunzelte leicht, als er sich erinnerte, was genau sie dort gemacht hatten. Ja, es war wirklich verquer. Und doch fühlte er sich jeden Tag, wenn er dort hin ging um sich mit Snape zu treffen, angespannt- ja fast aufgeregt. Fast so, wie vor jedem Streich oder jeder Vollmondnacht. Angekommen lehnte er sich gegen die Mauer. Während er wartete sah er auf zum klaren Himmel. Noch immer spukte ihm das gestrige Gespräch mit Remus in der Bibliothek im Kopf herum. Erinnerte sich daran, wie Snape am Morgen nach der Nacht im Raum der Wünsche zu ihm gekommen war. Ihn darum gebeten hatte, hier her zu kommen. Hatte mit einem Buch auf der Bank gesessen. Irgendwann hatte er sich daneben gesetzt. Sie hatten kein Wort gewechselt. Am nächsten Tag hatte Sirius die Nische vom Schnee befreit, den gefrorenen Boden und Gras darunter freigelegt. Ein Decke hingelegt und sich darauf gesetzt. Dann war Snape gekommen, hatte verblüfft den Mund leicht geöffnet, nur um ihn wieder schnell zu schließen. Sirius hatte ihm mit einer Handbewegung aufgefordert, sich neben ihn zu setzten. Snape war der Aufforderung nachgekommen. Hatte wieder ein Buch heraus geholt, er hatte ihm wieder beim Lesen zugeschaut. Nach einiger Zeit hatte sich Snape dann zögernd an ihn gelehnt, er hatte nach einiger Zeit zögernd einen Arm um ihn gelegt. Am gestrigen Tag hatte Sirius wieder die Decke dabei, hatte sich wieder hingesetzt. Snape war gekommen und hatte sich dieses Mal ohne Aufforderung zwischen seine Beine gesetzt. Vergnügt kicherte Sirius leise, stieß sich jetzt von der Wand ab und holte die Decke heraus. Er konnte sich selbst nicht ganz erklären, warum sie nicht miteinander redeten. Aber eigentlich brauchten sie das auch nicht. Ihm reichte es vollkommen, wenn Snape einfach da war. Dieses Gefühl war ihm zwar noch immer sehr suspekt, aber damit gab er sich erst einmal zufrieden. Besser als dieses ganze Chaos davor. In der Ruhe lag die Kraft, hieß es nicht so? Noch immer selig lächelnd setzte sich Sirius auf die Decke und wartete. Natürlich konnte er Remus' Zweifel verstehen. Er, Sirius Black, saß ganze vier Stunden am Stück still da und beobachtet Severus Snape beim Lesen? Sogar in seinen Ohren klang das äußerst weit hergeholt. Aber, wenn man dann in Betracht zog, dass es schon außergewöhnlich war, dass er sich überhaupt mit dem Slytherin traf-und das nicht auf einen Kampf um Leben und Tod- war diese Tatsache doch recht...glaubwürdig. Hörte das Knirschen des Schnees, schlagartig verschwand sein Lächeln, setzte die undurchschaubare Maske der letzten Tage auf. Schon kam Snape um die Ecke, sah ihn prüfend an, machte aber keinen weiteren Schritt auf ihn zu. Sirius beugte sich vor, stütze sich mit den Armen auf seine Knie. Bemerkte, wie Snape ein wenig herumdruckste, doch er fragte ihn nicht, warum. Der Slytherin würde schon damit rausrücken, dass hatte er über in der letzten Zeit so einigermaßen begriffen. Jetzt machte Snape doch winzige Schritte auf ihn zu- bloß nicht zu viel, dachte Sirius und verkniff es sich, es laut zu sagen. Er wollte sich nicht streiten-sprich die Bemerkungen mussten in seinem Mund bleiben. Unsicher zupfte Snape an seinem Schal, was sehr ungeschickt aussah, da die Finger mal wieder halb erfroren waren. Sirius sah ihn weiterhin unentwegt an, redete sich selbst Geduld zu. "Darf ich-" Snape räusperte sich, versuchte, eine gleichgültige Miene aufzusetzen. "Ich meine, ich wollte dich etwas fragen." Neugierig legte Sirius den Kopf etwas schief und Snape wertete diese Bewegung als eine Erlaubnis. "Hast du nicht einen speziellen Wunsch?" Konnte beobachten, wie sich Snapes Wangen rot färbten. Er aber runzelte nur die Stirn. "Wunsch?" Snape entspannte sich augenblicklich und setzte dieses Bist-du-so-wirklich-so-blöd-oder-sogar-noch-mehr-als-ich-annahm-Gesicht auf. "Ja, Black. Falls es deinem blitzschnellen Intellekt entgangen sein sollte, rate ich dir, auf den Kalender zu schauen." Sirius stieß nur einen elend langen Seufzer aus. Willkommen zurück im Kampf um das größte Stückchen Fleisch. "Meine Logik kommt mit deiner primitiven Intelligenz leider nicht ganz mit. Also, wenn du deine Frage näher erläutern könntest, wäre ich sogar gewillt, dir eine Antwort zu geben." Doch Snape setzte nur eine trotzige Miene auf und stapfte davon. Gedanklich erwürgte Sirius ihn. Abends im Gemeinschaftsraum döste Sirius in aller herrlichen Ruhe vor sich hin, aß gemütlich einen Apfel, während auf seinem Schoß eine Zeitschrift über Motorräder aufgeschlagen lag. Seine erholsame Einsamkeit wurde erst durch seinen guten Freund Moony unterbrochen. Der kam jetzt völlig tiefgefroren auf ihn zu, hielt die Hände wärmend ans Kaminfeuer hin. "Hast du schon Geschenke für James, Lily und Peter", fragte er ihn als er seinen Rücken jetzt dem Kamin zudrehte und seinen Freund so direkt ansah. Sirius gähnte herzhaft. "Ja, für James und Peter hab ich welche." "Lily?" "Muss ich?" "Ja, musst du." Verdrossen biss Sirius den Rest seines Apfels ab und warf ihn an Remus vorbei in das Feuer. Remus nahm jetzt neben ihm auf dem großen Sofa platz. "Du solltest dich langsam daran gewöhnen, dass sie jetzt zu uns gehört." "Sie wird nie zu uns gehören. Die Rumtreiber bestehen nur aus vier Leuten, soweit ich mich erinnern kann", giftete Sirius zurück. "Sirius..." "Ja, ich weiß. Wenn nicht für mich, dann zumindest für James. Schon klar. Ich werd ihr ein Geschenk besorgen." Auf Remus' strengen Blick hin hängte er noch ein 'Versprochen' dran. Dann hing jeder seinen Gedanken nach. "Wie war dein Nachmittag mit Snape?" Sirius knurrte. Warum hatte er Remus nochmal in die ganze Sache eingeweiht? Ahja, er sollte ihm helfen... "Sagen wir, wir sind zu unseren Wurzeln zurückgekehrt." "Worüber habt ihr euch denn dieses Mal in die Wolle bekommen?" Sirius zuckte unwissend die Schultern. "Weiß nicht. Er hat mir eine völlig zusammenhanglose-" Doch er hielt in seiner eigenen Erklärung inne. Plötzlich wurde ihm klar, wonach Snape ihn gefragt hatte. Dann lachte er laut los. Remus rutschte von seinem Freund weg und war überrascht über dessen heiteren Ausbruch, konnte ihn nicht ganz nachvollziehen. "Was ist denn so lustig?" "Schniefelus hat mich...hat mich", japste er Luft holend, das Lachen unterdrückend. "Hat mich gefragt... was ich mir zu Weihnachten wünsche!" Und wieder brach er in schallendes Gelächter aus. "Triffst du dich nicht mit Snape?" "Er war vor einer Stunde nicht da, also dachte ich mir, er wird auch nicht mehr kommen und bin gegangen." "Oh, Schade." "Naja, kann meine Zeit jetzt sinnvoll nutzen. Hier, wie findest du die?" "Die da?" "Yeah, gute Farbe?" "Schon...aber die Größe stimmt nicht ganz. Die werden dir nicht passen...und hast du nicht schon welche?" "Mhm, dann nehm' ich die." "Ein Geschenk?" "Bis nachher, Moony!" "Padfoot- warte! Für wen sind die?" Doch Sirius verschwand und ließ Remus ahnungslos zurück. Am Weihnachtsmorgen war Sirius als Erster von ihnen wach . Ohne weiter zu überlegen, stürzte er sich auf seinen Haufen Geschenke. Als er bei James' Geschenk laut los lachte, weckte er damit seinen Zimmergenossen. "Frohe Weihnachten, Moony!", begrüßte er ihn. "Dir auch, Padfoot", gähnte Remus, rieb sich die Augen. "Danke übrigens für die Süßigkeiten und das Buch." "Bitte", sagte Remus nur, als auch er anfing, seine Geschenke auszupacken. Etwas verwundert öffnete Sirius Lilys Päckchen. "Sie hat mir einen Pullover geschenkt...mit 'The Dog' drauf... ob James ihr das wohl ins Ohr geflüstert hat?", grinste er Remus an, der es erwiderte. "Von Peter wie üblich nur Süßkram und oh- was ist das?" Fragend hob Sirius einen tropfenden Beutel hoch, öffnete ihn vorsichtig und schloss ihn grinsend wieder. Neugierig sah Remus ihn an, wartete auf eine Erklärung aber Sirius winkte nur ab. "Und, was hast du gekriegt?" Remus war zum Schluss des Auspackens im Besitz fünf neuer Bücher und ein wenig Weihnachtsgeld seiner Eltern. "Ich wundere mich immer, dass ich nie ein Buch doppelt geschenkt bekomme", grübelte er. "Fast wie Zauberei, hm, Moony?", meinte Sirius vergnügt. Dann zogen sie sich an und machten sich auf dem Weg zur Großen Halle. Je näher sie ihr kamen, desto nervöser wurde Sirius. Spielte mit dem Päckchen in seinem Umhang herum. Sollte er wirklich? War das nicht...merkwürdig? Oder aufdringlich? "Alles in Ordnung?" "Ja, alles bestens", wich Sirius Remus aus. Nein, ihm ewürde er außnahmsweise nichts davon erzählen. Und dann sah er ihn. Kam gerade auf die Große Halle zu. Jetzt oder nie. Sirius atmete noch einmal tief durch, verdrängte dieses irre Flattern in seinem Magen. "Hey Schniefelus!", rief er laut. Der Angesprochene blieb augenblicklich stehen und drehte sich blitzschnell um. "Fang!" Der geworfene Gegenstand traf Snape in den Magen, der eher vor Überraschung also vor der Wucht aufkeuchte. Mit einem dumpfen Ton viel das Päckchen zu Boden. Verwundert hob Snape es auf und sah zu Sirius hin. Dieser grinste ihn nur überheblich an. "Keine Sorge, es ist kein Krötenschleim wie beim letzten Mal. Frohe Weihnachten!" Dann verschwanden sie in der Großen Halle. Snape sah irritiert auf Sirius' Päckchen. Am Nachmittag lümmelte Sirius mit Remus auf den Ländereien herum. Gemächlich liefen sie durch den Schnee. "Was meinst du macht James jetzt?" Remus zuckte mit den Schultern, lächelte dann. "Womöglich sich mit Lily unter einen Mistelzweig stellen." Bei der Vorstellung lachten sie beide. "Yeah, wahrscheinlich. Es sind die kleinen Dinge, die ein Leben lebenswert machen, nicht Remus?" "Ja, das machen sie, Sirius." Der Große ließ sein Blick nach links in Richtung Schloss schleifen, wanderte dann weiter bis zu Spitzen der Gewächshäuser. Wie friedlich und ruhig doch alles war. Eine ungewohnte Glückseligkeit breitete sich in ihm aus und fraß sich bis hoch in sein Gehirn, wo dieses Signale zu seinen Lachmuskeln aussendete und ein frohes Lächeln auf sein Gesicht zauberte. Es verschwand auch nicht, als sie den Innenhof betraten. Wurde nur noch breiter, als er einen Jungen sah, mit seiner riesigen Nase, in ein Buch vertieft. Blätterte spielend leicht eine Seite um, obwohl er Handschuhe trug. Die kleinen Dinge waren halt doch die Wichtigsten. Kapitel 15: Nächtliche Aktionen ------------------------------- So nun ein etwas unruhigeres Kapitel, da das Letzte ja so ruhig war. Und irgendwie war mir danach xD Hab diese doofe Lied Hamma gehört von ähm wie heißen die Chip...Chuo...irgendwas in der Art zumindest. Und dann kam das daraus. Aber ich kann sowas nicht schreiben...ich musste als aufhören und lachen xD'' Naja... Wie immer ein riesen Dankeschön an eure fleißigen Kommentare ^^ Und natürlich an meine tapfere Beta *verbeug* Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß. P.S. Ich sollte mal einen Zusatz aufmachen, wo ich all diese kleinen Rätsel löse. Wie entkam Snape damals seinen Fesseln, was war in dem tropfenden Beutel drinnen usw. xD Hier kann man sich auch wieder zwei Fragen stellen in dem Kapitel. Sollte ich mal bei Bedarf machen...oder ich ärgere euch und verrate es nicht :p MvlG,Midoh Nächtliche Aktionen Jeder Schritt hallte mit einem unheimlichen, tiefen Ton von den Wänden des alten Gemäuers zurück. Ein langer Schatten huschte über den Boden, dunkler oder heller, je nach Einfall des Mondlichts durch die riesigen Fenster. Die Leute in den Portraits dagegen störten sich nicht weiter an dem nächtlichen Rumtreiber; betrachteten ihn jedoch misstrauisch, waren sie noch wach. Die Gestalt selbst, dem der Schatten und die Schritte gehörten, zog seinen Umhang enger um sich. Es war jedoch nicht der eisige Wind, der pfeifend durch die alten Gänge strich, der ihn zu dieser Geste bewegte, sondern der Gedanke daran, was er in wenigen Minuten tun würde. Hielt, wie von Geisterhand aufgehalten, an. Lauschte in die Stille der dunklen Nacht. Meinte vom Wald her ein Kreischen zu hören. Das Schnarchen der Bildbewohner. Womöglich sogar das freche Lachen von Peeves, dem nervigen Geist. Aber es konnte auch alles auf Einbildung beruhen oder auf Wunsch. Einen Grund finden, seinen Weg nicht fortzusetzen und umzudrehen. Deswegen befand sich auch kein schützender Tarnumhang oder eine warnende Karte in seinem jetzigen Besitz. Nackt für jeden. Aber bald nur für einen. Ein ergebenes Knurren von der Gestalt. Durchbrach die unsichtbare Mauer, beschleunigte seine Schritte. Er sollte das Ganze einfach schnell hinter sich bringen. Sein Schatten huschte schalkhaft hinter ihm her. Mit einem lauten Schlag fiel die schwere Holztür hinter ihm zu, sah sich im Raum um. Seit seinem letzten Besuch hatte sich nicht viel verändert. Noch immer war der Raum mit alten Möbeln vollgestellt. Nur dieses Mal brannte im alten Kamin ein wärmendes Feuer. "Du bist spät, Black", ertönte die abfällige Stimme, der Person, der er einen sofortigen Tod wünschte. Seine Äußeres jedoch ließ nicht auf sein Inneres schließen, lehnte sich nur lässig gegen die Tür, strich sich seine schwarzen Haare elegant aus dem Gesicht und wandte sich der Person auf dem alten Sofa zu. Über die Hakennase hinweg, durch fettige Haare hindurch, musterte ihn ein schwarzes Augenpaar ausgiebig. Ein widerliches Lächeln huschte über das bleiche Gesicht. "Ich dachte schon, du würdest dich drücken." "Ein Gryffindor drückt sich nicht", erwiderte er nur tonlos. "Aber der Stolz eines Gryffindors sollte es dir verbieten, das von mir Verlangte zu erfüllen", führte der Kleinere das Gespräch weiter, erhob sich vom Sofa. Sirius meinte, eine leichte Spur von Nervosität aus dessen Stimme zu hören, was ihn ungemein amüsierte. "Nun, mir ist deine Forderung noch immer leicht schleierhaft aber-" Er brachte seinen Satz nicht zuende. "Aber was?", hakte die Hakennase nach, hatte sich ihm jetzt gegenüber gestellt. Eine gelangweilte, aber der Größere nahm jetzt eine äußerst ansehnliche Haltung an. "Aber ich habe wohl keine Wahl, wenn ich ein Blutbad vermeiden will." Der Slytherin schüttelte den Kopf, ging jetzt wieder in die Mitte des Raumes und sah einige Minuten starr ins Feuer. Sirius dagegen schweifte zum ab heutigen Vormittag. Als er den Brief gelesen hatte...Wie sehr er getobt und geflucht hatte... Wie Remus versucht hatte, ihn zu beruhigen auch, wenn er den Grund nicht kannte... "Black?" "Ja, Schniefelus?" "Erzählst du mir, wie es ablaufen wird?" "Rate mal." Ein wütendes Schnauben, erfüllte ihn mit Freude. 'Lass ihn zappeln', flüsterte sein Verstand ihm zu. 'Denn so will er es.' Spiel das Spiel nach deinen Regeln. "Hol dir einen Stuhl, stell ihn in die Mitte und setzt dich darauf." Zögernd sah ihn der Junge an, tat jedoch schließlich das, was Sirius von ihm verlangte. Jetzt setzte sich Sirius in Bewegung, schlenderte zum Kamin hinüber, sah den Flammen beim Tanzen zu. Tanzen... Lächelte schwach. Es wirkte alles so skurril. Als hätte er plötzlich lauter gescheckte Seiten an sich. Nie im Leben wäre er auf sowas eingegangen. Und obwohl ein Teil in ihm sich dagegen sträubte, der anderer kreischte, kreischte der andere wie ein Kleinkind, dass seinen ersten Besen bekam. "Es gibt Regeln, an die du dich zu halten hast, sonst werde ich sofort aufhören, klar?" Keine Antwort. "Klar?" Wieder eine lange Pause, wollte gerade nochmal fragen, als ein schwaches: "Von mir aus..." von dem Slytherin kam. Sirius wandte sich ihm endlich zu. "Ich meine es ernst. Du hältst dich dran oder ich tue es nicht. Und das willst du doch nicht? Wer weiß ob ich das je wieder tun werde? Ganz zu schweigen davon, mich dazu breitschlagen zu lassen..." Sirius wusste, dass seine Nachricht zu Snape durchdrang, da dieser die Lippen aufeinander presste und widerwillig nickte. "Gut..." Atmete tief ein, wieder aus. "Du bleibst die ganze Zeit auf dem Stuhl sitzen." Nicken. "Du wirst nichts sagen, oder mich anfassen, außer ich erlaube es- was nicht der Fall sein wird." Wieder ein merkliches Zögern, dann nicken. "Gut", wiederholte er, schloss die Augen. Merkte, wie sein Herz schneller schlug und er anfing, das unangenehme Gefühl der Peinlichkeit zu spüren. Sollte er das wirklich tun? War das nicht doch etwas...dreist? Erinnerte sich an den Tag in der Nische, an Snapes unfeine Berührungen. Schlimmer als das konnte das hier nicht werden... Obwohl, so gesehen... "Bist du im Stehen eingeschlafen, Black?", riss ihn Snapes herablassende Stimme aus seiner Träumerei, jedoch hörte er den zittrigen Ton heraus. Da konnte es einer wohl kaum erwarten, was? Sirius grinste anzüglich, woraufhin ein leichter Rotschimmer auf Snapes Wangen erschien. Ein Abschlussgeschenk der Winterferien. Morgen war wieder Schule- und dann? Dann würde er sich nicht mehr einfach so vier Stunden mit Snape treffen und ihm beim Lesen zuschauen können. Er gab es nicht gerne zu, aber es machte ihn irgendwie traurig, doch er verdrängte es schnell wieder. Beschäftigte sich jetzt mit der Gegenwart. Mit seiner Aufgabe. Atmete tief ein, wieder aus, stellte sich einige Meter vor Snape hin, dieser sah ihn abwartend an. Dann fing er an, mit den Fingern einen Takt zu schnippen, mit einem Fuß auf und ab zu wippen. Sah den Kleineren verlegen an, der ihn aber nur ausdruckslos betrachtete. "Warte", sagte er und stoppte ihn. Schlagartig hörte Sirius auf, versuchte, sein Herz zu beruhigen. Der Slytherin zog seinen Zauberstab, murmelte etwas und schleuderte den Spruch auf ein Grammophon, das Sirius nur zu gut erkannte. Daher hatte Snape also die Idee für den Raum der Wünsche gehabt... Leise Musik drang aus dem Gerät... "Besser so", meinte Snape, steckte den Zauberstab wieder weg und sah ihn dann wieder erwartungsvoll an. Sirius schnaubte nur, wollte dadurch seine eigene Verklemmtheit lösen. Lauschte der Musik, begann sich in ihren Rhythmus zu bewegen. Versuchte einfach abzuschalten. An irgendetwas anderes zu denken. Trällert mit James im Schlafsaal irgendein Lied, sie lachen und ihm ist heiß, also zieht er den Umhang aus, aber nicht, ohne dies im Takt der Musik zu tun. Sirius übertrug diese Erinnerung an das Jetzt und zog seinen Umhang aus, schmiss ihn über die Schulter. Schlenderte arrogant um Snape herum, strich über die Stuhllehne. Die schwarzen Augen folgten ihm neugierig. Drehte ihm jetzt den Rücken zu, konnte sich ein breites Lächeln nicht mehr verkneifen, warf den Umhang wahllos weg. Wackelte provokativ mit dem Hintern, schlug sich spielerisch darauf, konnte Snapes rotes Gesicht leider nicht sehen. Wippte mit dem Kopf hin und her, bewegte seine Hüfte kreisend, während seine Hände zum Pullover griffen und er sich diesen auch auszog. Wendete sich jetzt wieder Snape zu, ging auf ihn zu beugte sich über ihn. Brachte ihre Gesichter nahe aneinander. Snape öffnete die Lippen, wollte ihn küssen, aber er legte einfach seinen Pullover über dessen Kopf und entfernte sich wieder. Der Slytherin zog das Kleidungsstück von seinem Kopf, schaute ihn böse an, er streckte ihm nur die Zunge heraus. Bewegte sich jetzt wieder im Takt der Musik, fuhr sich durch die Haare. Summte leise vor sich her. Ging jetzt an die Seite von Severus. Hob ein Bein und legte es quer über Snapes Oberschenkel. Dieser schaute ihn verblüfft an, aber er störte sich nicht weiter daran. Lehnte sich unendlich langsam nach vorne, rieb das Bein extra anreizend über die Oberschenkel, während er seine Schuhe und Socken auszog. Bemerkte, wie Snape mit sich kämpfte, um ihn nicht anzufassen. Nahm das Bein herunter, hob das andere jetzt hoch, wiederholte die Prozedur, wobei Snape schwer schluckte. Stand dann auf, verfolgt von dem sehnsüchtigen Blick des Kleineren. Tänzelte wieder um ihn herum, bis er wieder direkt vor ihm war. Zupfte spielerisch an seinem T-Shirt herum, bemerkte, wie der Slytherin unruhig auf seinem Stuhl hin und her rutschte. Irgendwo in Sirius' Verstand, der sich plötzlich wieder meldete, seitdem er den Umhang weggeschmissen hatte, signalisierte ihm, dass Snape ihn zwar schon auf den Oberkörper geküsst hatte (ohja, das hatte er sehr ausführlich getan!) aber nie wirklich bei guter Beleuchtung ganz gesehen. Also erfüllte er ihm diesen Wunsch. Zog elend langsam das Stück Stoff hoch, wobei Snape anfing, auf einem Fingernagel zu kauen (hatte er diese Angewohnheit schon immer?). Schließlich stand Sirius oben herum völlig frei vor ihm, schleuderte das Shirt weg in eine Ecke, wie den Umhang irgendwohin. Fing wieder an zu tanzen, was ihn irgendwie viel leichter vorkam als am Anfang. Lag vielleicht daran, dass er wusste was er an Gutenaussehen hatte. Tatsächlich heftete sich Snapes Blick an ihn, sog förmlich jede Bewegung in sich auf. Merkte, wie der schmächtige Körper anfing vor Erregung zu zittern. Sirius konnte in diesem Moment sagen, dass er sich köstlich amüsierte. Setzte sich jetzt prompt auf Snapes Schoß, brachte ihre Gesichter wieder näher aneinander, bewegte seinen Hintern noch immer. Hörte das schwere Schlucken des Slytherin, fühlte das Beben seines Körpers, was in ihm nicht minder eine Reaktion auslöste. Hielt ihm jetzt seine Hände demonstrativ vors Gesicht, ließe sie an seinem Oberkörper herunter wandern. Die erhitzen, schwarzen Augen folgten aufmerksam der Bewegung. Ihr Ziel fanden sie bei Sirius' Gürtel. Er öffnete ihn langsam, sehr langsam, was die Hakennase an den Rand des Wahnsinns zu treiben schien, aber noch immer behielt er tapfer seine Hände bei sich . Sirius zog den Gürtel ganz weg, stand auf und schleuderte ihn wie ein Rodeoseil durch die Luft über sich. Hörte das enttäuschte Stöhnen seines 'Kunden', was ihm noch mehr Spaß machte. Sein Spiel. Seine Regeln. Er hatte ihn da, wo er ihn wollte. Schlenderte wieder um Snape herum, ließ seine Hand über dessen Gesicht wandern, hielt im Haarschopf inne und zog ihn nach hinten. Überraschtes Keuchen. Er störte sich nicht weiter daran, leckte mit seiner Zunge über den freien Hals. Die Hände von Snape verkrampften sich um den Stuhl; stieß einen lustvollen Seufzer aus. Ließ ihn wieder los, stellte sich wieder vor ihn. Begann den Verschluss seiner Hose zu öffnen, zog sie gemächlich hinunter. Snape beugte sich völlig angespannt nach vorne, konnte die kleine Beule in seiner Hose dadurch jedoch nicht verbergen. Mit einem etwas ungeschickten Tritt beförderte Sirius seine Hose auch weg und lächelte schließlich Snape an, tat nichts mehr. Zuckte dann mit den Schultern, worauf dieser nur noch mehr verwirrter schaute. "Ich glaube, den Rest schaffe ich nicht ohne Hilfe", hauchte Sirius ihm mit gespielter Schwäche entgegen. Erst tat Snape gar nichts, stand dann schließlich ungeschickt auf, umarmte ihn, wobei seine Hände auf Sirius' Hintern ruhten. Sah ihn an, er lächelte überheblich zurück. Spürte, wie Snapes dürre Finger langsam seine Shorts hinunter zogen... Ein lauter Schlag ließ Snape jedoch innehalten, ihn ganz zu entblößen. Beide Jungen drehten den Kopf blitzartig zur Tür. Sirius' Herz rutschte ihm in die Hose. Dort an der Tür stand seine Hauslehrerin, die Augen so weit geöffnet, dass er glaubte, sie würden gleich aus ihren Höhlen fallen. "Was ist denn hier los?!", fragt sie beherrscht. Sirius sprang von Snape weg, zog seine Unterhose wieder richtig hoch, wobei er jetzt die Aufmerksamkeit seiner Lehrerin auf sich gezogen hatte. "Oh Merlin, Mr. Black, ziehen Sie sich etwas an! Sofort!" "Ja, Professor, natürlich!" Mit hochrotem Gesicht eilte er durch den Raum und zog stolpernd und ungeschickt in Rekordzeit seine Kleidung an. Snape dagegen versuchte, seinen Umhang vor sich zu ziehen und so sein kleines Problem zu verstecken. Er fürchtete, das würde die arme Frau auch nicht ertragen... "So etwas...so was...", stammelte Professor McGonagall. "Heißes?", half Sirius nach. "Nein, Mr Black!" Sirius sank beschämt in seinem Stuhl zusammen. "So etwas un...un...un...", versuchte sich die Professorin wieder mitzuteilen. "Unwiderstehliches?", erwiderte Sirius abermals. "NEIN!" Wieder zuckte der Große bei dem scharfen Ton zusammen. Sah sich unbehaglich in dem Büro der Frau um, vermied es jedoch, seinen Leidesgenossen neben sich anzusehen. Dieser war, seitdem sie im Raum erwischt wurden, den ganzen Weg über, bis zu McGonagalls Zimmer, unglaublich ruhig geblieben. "Noch nie in den ganzen Jahren meiner Lehrerschaft habe ich so etwas erlebt! Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht?!" "Nun, nichts wirklich...", gab Sirius kleinlaut zu. "Nichts?" "Bei soetwas denkt man nicht viel, Professor." Beobachtete, wie McGonagall rot anlief, er hoffte mehr vor Scham als vor Wut. "Hätte ich mir fast schon denken können. Ich werde es nur einmal sagen: Diese Schule ist eine der ehrwürdigsten überhaupt. Auch wenn ich Ihren jungendlichen Enthusiasmus an körperlichem Kontakt verstehen kann, ist er hier nicht angebracht. Denken Sie denn, Sie könnten einfach wie wilde Tiere übereinander herfallen?" Sirius sah unsicher weg. Es war schon peinlich genug, dass man sie überhaupt erwischt hatte. Aber jetzt auch noch darüber zu reden lag nicht im Entferntesten in seinem Sinn. Besonders nicht mit seiner Hauslehrerin. Also antwortete er nicht und schüttelte einfach den Kopf. "Glauben Sie mir, mir ist das genauso unangenehm wie Ihnen." Daran zweifelte Sirius stark. Sie waren bestimmt nicht die ersten beiden, die sich erwischen lassen hatten. Wobei...bei soetwas? "Also zügeln Sie Ihre...Triebe!" Dabei wedelte McGonagall aufgebracht mit den Händen herum. Der nächste Unterricht mit ihr würde kein angenehmer werden... Dann verfiel sie in eine Rede über unangemessenes Verhalten, Kindergarten, Ehre, ob sie denn nicht langsam erwachsen würden, keinen Anstand hätten und vieles, vieles mehr, was an Sirius, wie ein Komet vorbei ging. Dabei warf er schließlich doch einen raschen Blick neben sich. Snape saß eingesunken in seinem Stuhl, starrte auf irgendeinen Punkt und schien sich sonst von der irdischen Welt verabschiedet zu haben. Von ihm konnte er also keine Hilfe erwarten...na klasse. "Verstehen Sie das?" "Äh, natürlich Professor", antwortete er, obwohl er keine Ahnung hatte, was seine Lehrerin meinte. Diese sah ihn über ihre Brille streng an. "Dann hoffe ich, Sie unterlassen weitere solcher nächtlichen Aktionen." Der Ausdruck 'nächtliche Aktionen' ließ ihn innerlich lachen. Das war wirklich eine perfekte Umschreibung. "Werden wir." Zufrieden und anscheinend jetzt wieder entspannter, lehnte sich McGonagall zurück. Und zum ersten Mal an diesem Abend fragte sich Sirius, was seine Hauslehrerin eigentlich da unten in den Kerkern zu suchen gehabt hatte? Wagte aber nicht, danach zu fragen. Manchmal war Schweigen Gold wert... "Natürlich werde ich Sie dafür bestrafen müssen. Jeweils fünfundzwanzig Punkte Abzug für beide Häuser." Sirius protestierte nicht. Obwohl fünfundzwanzig Punkte für einen einfachen Striptease doch etwas viel waren... Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Wäre McGonagall nicht dazwischen gekommen, wäre nicht nur er völlig entkleidet geblieben. Er schluckte schwer. Irgendwie war er doch ganz froh über die Störung und nahm sich vor, seine Selbstbeherrschung unbedingt zu trainieren. Soweit war er lange noch nicht mit Snape...oder? Immerhin... Nein! Schluss jetzt mit dem Thema. War sowieso für die nächste Zeit gestrichen. "Nun gut, dann gehen Sie jetzt wieder in Ihre Betten. Ich werde Ihnen Ihre Bestrafung per Post zukommen lassen." "Gute Nacht, Professor." Erhob sich und ging aus dem Büro, Snape folgte ihm in sicherem Abstand, ebenso McGonagalls wachsame Augen. Schlossen die Tür hinter sich, Sirius sah den Slytherin lange an, dieser sagte jedoch nichts, noch erwiderte er den Blick. "Dann eben nicht", knurrte Sirius und ging davon. Typisch Slytherin. Da warf man einmal seinen Stolz über Bord, will ihm zum Abschluss der Ferien noch ein netten Gefallen tun und was kriegt man? Die Hauslehrerin hält einen für einen hormongesteuerten Jugendlichen, der sich gerne mal nachts für Mitschüler auszieht. Dazu fünfundzwanzig Punkte Abzug und nicht einmal einen Kuss. "Scheiße..." Kapitel 16: Ertappt! -------------------- Huhu, da bin ich wieder! xD Yeah danke für euer geduldiges Warten und natürlich vielen Dank an meine Beta, die schöne viele sinnlose Kommentare dazu gegeben hat und zudem wirklich das hier korrigiert hat und nicht gänzlich ausgerastet ist xD Ansonsten, wir starten die Endphase Leute! Viel Kitsch, viele Tränen, viele Gespräche ach...und lange Kapitel. Gibt es etwas Schöneres? :) Wünsche viel Spaß beim Lesen. MvlG, Midoh Ertappt! "...und dann haben wir einen Spaziergang gemacht! Ich sag euch, dass war so...", erzählte James schon seit geschlagenen drei Stunden und sechsundzwanzig Minuten über seine Ferien bei Evans. Remus hielt Peter die angebrochene Tafel Schokolade hin, wo dieser sich dankend ein extragroßes Stückchen abbrach. Sirius biss nur in seinen Apfel und schaute aus dem Fenster in den dunklen Abendhimmel. Es interessierte ihn recht wenig, was James alles mit Lily gemacht hatte und was nicht. Schon nach den ersten zwei Sätzen hatte er gewusst, dass James überglücklich war und das war die Hauptsache, nicht? Nach weiteren fünfzehn Minuten beendete James seinen Bericht, lächelte breit in die Runde. "Und was habt ihr gemacht, Padfoot, Moony?" Sirius zuckte mit den Schultern. "Gelangweilt." "Gelernt", fügte Remus ebenso neutral dazu. "Aha, also ganz aufregend, hm?", lachte James und die beiden lächelten darauf. Nur Peter schien den Witz nicht zu verstehen. Und wieder fing James an, von Lily zu reden. Sirius schweifte ab, schloss die Augen. Stellte sich ihn vor. Den riesigenZinken, die Lippen, die nur noch ein schmaler Strich waren, das fettige Haar, was wie ein Vorhang um sein Gesicht fiel, zwei schwarze Augen, die ihn mürrisch anschauten. Selig lächelnd öffnete er die Augen wieder. "Ich kann dich gut verstehen, Prongs", unterbrach er plötzlich in den Redeschwall seines Freundes ein. Dieser hörte sofort auf, sah ihn irritiert an. Remus dagegen lächelte und Peter schien jetzt völlig überfordert. "Was verstehst du?" Sirius zuckte mit den Schultern, kicherte dann leise. "Alles, was mit Lily zu tun hat." James runzelte die Stirn. "Okay, alles klar." Kurz herrschte Stille, dann lachten sie los. James sprang auf und schnappte sich ein Kissen, schleuderte es gegen Sirius. Peter quiekt auf und Remus ging lachend in Deckung. Sirius beschmierte den Toast erst mit Butter, dann mit Marmelade. Schob ihn zu dem verschlafenen Peter hin, der herzhaft gähnte. Remus indessen war schon wieder hinter seiner Zeitung verschwunden, man sah nur ab und an die Kaffeetasse, die dahinter erschien oder verschwand. James jedoch schien hellwach zu sein und sah sich freudig um. Sirius wedelte mit den Toast unter Peters Nase herum. "Sag mal, Sirius. Wegen gestern", fing James jetzt an, ließ seinen Blick weiter durch die Große Halle gleiten. "Ja?", fragte Sirius, wobei Peter ihm jetzt den Toast abnahm. "Wer ist es denn nun eigentlich?" Sirius runzelte die Stirn, betrachtete Peter skeptisch, der zwar den Toast in der Hand hielt aber keine Anstalt machte, ihn zu essen. "Wer soll was sein?" "Na, wer ist die Glückliche?" Er schob Peters Hand mit dem Toast zu dessen Mund. "Glückliche?" "Du hast doch gesagt, du würdest mich in Bezug auf Lily verstehen. Dato: Du musst verliebt sein." Peters Mund öffnete sich, biss ein Stück ab und der Junge schien plötzlich hellwach. Zufrieden wandte Sirius sich jetzt seinem eigenen Frühstück zu. "Achso. Nein, da gibt es niemanden." "Und warum verstehst du es dann?" Sirius senkte den Kopf etwas, um den Artikel auf der Rückseite von Remus' Zeitung zu lesen. "Och, hab darüber nachgedacht. Deswegen." "Ahja...wirklich niemanden?" Schaute endlich auf und sah zur Tür der Großen Halle. Sah dort eine bekannte Person gerade verschwinden. Hastig stand er auf. "Niemanden, ehrlich Prongs. Muss kurz weg, hab mein Verwandlungsbuch vergessen. Bis gleich!" Mit diesen Worten verabschiedete Sirius sich und rannte aus der Halle. "Padfoot ist blind. Sein Buch steckt doch da in seiner Tasche", nuschelte Peter. James Augen wanderten zu Sirius' offener Schultasche. "Niemand, eh...?" Bemerkte nicht Remus' wachsamen Blick. Aus der Halle draußen, sah Sirius gerade noch die Person um die Ecke biegen. Beschleunigte seine Schritte. Kaum war er um die Ecke gebogen, erblickte er ihn ganz. Den Rücken zu ihm gedreht, gebückt, weil eines seiner vielen Bücher herunter gefallen war. Hastig strich er sich das Haar zurück, schlenderte dann auf ihn zu. Bei der Person angekommen, lehnte er sich locker mit einer Hand an die Wand, die andere in der Hosentaschen und schaute zu ihm hinunter. Hörte ihn leise fluchen, worauf er belustigt schnaubte. Die Person zuckte zusammen und sah hoch in sein Gesicht. "Na Schniefelus? Schon ein paar Würmer zum Frühstück gefunden?" Doch Snape antwortete ihm nicht, schaute sich nur im Flur um, stand dann auf. Warf ihm noch einen raschen Blick zu, drehte sich um und... Er ließ ihn einfach stehen?! "Was-Schniefelus!", rief er ihm hinterher, doch der Slytherin hielt nicht an. Kurz war Sirius zu überrascht über Snapes Reaktion, dann fasste er sich wieder und folgte ihm mit raschen Schritten. Wartete, bis einige Schüler an ihnen vorbei waren, bis er Snape am Arm packte und ihn so am Weitergehen hinderte. Beugte sich zu ihm hinunter. "Ignorierst du mich etwa?", zischte er ihm zu. "Lass mich los, Black", erwiderte Snape schlicht. Doch Sirius packte darauf noch härter zu. "Black, du tust mir weh..." Eine tonlose Feststellung. Es jagte Sirius einen kalten Schauer über den Rücken. "Heute Nachmittag im Hof, wenn du wieder mit mir reden willst", sagte er schlussendlich, ließ Snape los. Betrachtete ihn nochmals kurz, bevor er sich umdrehte und zur Großen Halle zurückkehrte. "Wo gehst du hin?", fragte ihn Remus, sah von seinem Aufsatz auf. "Treffe mich mit Snape", meinte Sirius, winkte noch einmal zum Abschied und verschwand durch das Portraitloch. Mit gemischten Gefühlen ging er seinem Treffpunkt entgegen. Nach der nächtlichen Aktion hatte er keine Zeit mehr gehabt, mit der Hakennase zu reden. Jedoch schien der Kerl auch nicht gerade auf ein Gespräch aus zu sein, zumindest nach seinem Verhalten von heute Morgen zu urteilen. Die ganze Zeit über schon hatte Sirius sich den Kopf darüber zerbrochen, was er denn jetzt bitteschön wieder angestellt haben könnte, dass der Slytherin ihn aus dem Weg ging. Aber ihm fiel nichts ein. Sprich- an ihm konnte es ausnahmsweise nicht liegen. Dann hatte sich ein anderer Gedanke bei ihm eingeschlichen. Was war, wenn Snape plötzlich kalte Füße bekommen hatte oder es doch nicht ernst meinte? Oh, wenn dem so sein sollte, würde es das Letzte sein, was er je getan hatte! Als er in den Gang des Hofes trat, konnte er die Umrisse von Snape schon in einem der Bögen ausmachen. Saß dort, blätterte in seinem Buch und schaute ab und an in den Hof, ins Leere. Kurz zögerte Sirius, vielleicht sollte er doch besser umdrehen? Gab sich dann aber ein Ruck und lief auf Snape zu. Lehnte sich lässig an die Wand , verschränkte die Arme und drehte den Kopf zu Snape. Dieser hatte seine Anwesenheit noch nicht bemerkt, las weiter in seinem Buch. Einige Minuten betrachtete er ihn noch so, bis er sich schließlich räusperte. Dieses Mal zuckte Snape nicht zusammen, schaute auf. Schien ein wenig verwirrt, bis er ihn an der Wand entdeckte. Eine Weile sahen sie sich nur an. Dann seufzte Sirius. "Bist also doch gekommen." "Anscheinend ja, ansonsten würde ich wohl kaum hier sitzen", gab Snape bissig von sich, worauf Sirius grinste. Genau so kannte er ihn- schon besser. Stützte sich jetzt von der Wand ab und lehnte sich an den Bogen, sah auch auf den Hof hinaus. Dabei ließ ihn Snape nicht aus den Augen. "Keine Angst, dass uns jemand zusammen erwischt? Deine Freunde zum Beispiel?" Sirius sah ihn nur gelangweilt an. "Ach, die sind viel zu sehr mit ihren Freundinnen beschäftigt. Und sollte einer dumm schauen, schmeiße ich dich einfach in den Schnee. Wofür hat man einen Ruf, hm?" Verächtliches Schnauben. "Typisch, Black." Darauf erklang Sirius' bellendes Lachen. Etwas irritiert zog Snape die Augenbrauen hoch. Einige Schüler sahen zu ihnen hinüber, aber das war den Beiden egal. Noch immer leicht kichernd wischte Sirius sich die Lachtränen weg, schüttelte den Kopf. "Oh man, Schniefelus, du bist echt einzigartig." "Ich nehme das mal als Kompliment." "Tu das." Sie verfielen abermals in Schweigen. Fühlten den kalten Wind, der mit ihren Haaren spielte, auf ihrer Haut, rutschten etwas näher zueinander. "Schniefelus?" "Ja?" "Hast du Lust dich heute Abend mit mir zu treffen?" Ein abwertendes Schnauben. "Um wieder von McGonagall erwischt zu werden?" Sirius grinste, fuhr sich durchs Haar. "Ach der alte Geier...", winkte lässig ab. "Sie ist Professorin, und einmal reicht mir wirklich..." "Sei doch kein Spießer. Das macht die Sache doch gerade so interessant! Heimlich treffen, nicht erwischt werden und nun, bestimmte Dinge tun..." Jetzt sah er Snape anzüglich an, worauf dieser leicht rot anlief. "Scheinst deine Meinung ja schnell geändert zu haben...", nuschelte er leise. Ein tiefer Seufzer. "Schnell? Wenn du mehr als einen Monat oder ganze Jahre als schnell siehst..." Stille. "Jahre?", fragte Snape jetzt überrascht und beugte sich zu Sirius hinunter. Der zuckte nur mit den Schultern. "Wer weiß? Ich meine...so was kommt nicht einfach von einem Tag auf den anderen, oder? Besonders nicht bei uns." "Was kommt?", stellte Snape abermals eine Frage anstatt auf Sirius' seine zu antworten. "Na das", meinte der Große und zeigte von sich auf den Kleinen und wieder zurück mit der Hand. "Kannst du dem 'das' auch einmal eine bessere Bezeichnung geben, Black?", seufzte Snape genervt. Entweder tat der Slytherin nur so unwissend oder er kapierte wirklich nicht, was der Gryffindor meinte. 'Oder er will es einfach aus deinem Mund hören', fügte Sirius gedanklich hinzu. Aber irgendwie kam ihm das Wort nicht über die Lippen. Es ging nicht. Noch nicht. "Also- wollen wir uns heute Abend treffen?", wiederholte er seine Frage stattdessen. Erst schien Snape viel zu eingeschnappt, schließlich nickte er. "Wieder im üblichem Raum?" "Yeah. Bis dann." "Bis dann." Snape beugte sich wieder über sein Buch, wobei ihm die ganzen Haare wieder vors Gesicht fielen. Rasch warf Sirius ein Blick in die Runden, niemand da- und strich Snape die Haarsträhnen hinters Ohr. Dieser sah verwundert aus dem Augenwinkel hoch, er lächelte ihm entgegen. "Ein Date. Ein Date um Mitternacht, Schniefelus." Dann entfernte er sich vom Slytherin, nicht ohne wieder in sein bellendes Lachen zu verfallen. Er meinte sogar, kurz bevor er um die Ecke bog, ein weiteres leises Lachen zu hören. Legte den Kamm beiseite, drehte sich und betrachtete sich im Spiegel. Perfekt. Sowohl Frisur als auch Kleidung. Schnüffelte-Er stank auch nicht. Betrachtete sich wieder im Spiegel und sah, wie Remus den Raum betrat. Wirbelte sofort herum und winkte ihn zu sich. Fragend kam ihm sein Freund entgegen. Sirius hauchte ihn an. "Mundgeruch?" "Ähm, nein...", gab Remus verwirrt zurück. Doch Sirius nickte nur. "Warum fragst du?" "Hab ein Date", antwortete Sirius. Lächelnd setzte Remus sich auf sein Bett, musterte Sirius von oben bis unten. "Ja, du bist Ausgangsfähig." "Danke..." Betrachtete sich nochmals im Spiegel, drehte sich wieder zu Remus um und kratzte sich verlegen am Kopf. "Ich benehme mich wie ein verliebtes Schulmädchen, oder?" Remus schüttelte nur den Kopf. "Nein, eher wie ein verliebter Trottel." "Pah, Banause!" Verzog spielend beleidigt den Mund, lachte dann aber und warf die Hände in die Höhe. "Ich geb's ja zu, ich bin etwas, aber nur etwas, interessiert." "Natürlich, nur etwas", antwortete Remus ihm todernst, unterdrückte ein lautes Lachen. Wieder besah sich Sirius im Spiegel. "Es ist schon seltsam...ehrlich. Aber gleichzeitig ist es so...so...es fühlt sich so richtig an, Moony. Das hat es von Anfang an, aber jetzt, wo ich es zulasse, ist es viel stärker als vorher. Ist das gut?" Remus stand auf und umarmte Sirius. "Ja, das ist gut, Padfoot. Es ist richtig gut." Eine Weile verharrten sie so als ein lautes Knarren sie aus ihrer Umarmung schreckte. "Du hast die Tür offen gelassen...", meinte Sirius nur, ging hinüber und schloss sie. Jedoch war sich Remus sicher, dass er das nicht getan hatte, verdrängte es aber, weil ihm was anderes plötzlich einfiel. "Was soll ich sagen, wenn James und Peter nach dir fragen?" "Nichts. Ich werde vor ihnen wieder da sein. Die treffen sich doch auch heute Abend mit ihren Freundinnen." "Oh, stimmt." "Also dann, ich geh dann Mal." "Viel Erfolg." "Danke, werd' ich garantiert habe!" Remus hob den Daumen und Sirius seinen. Dann verschwand er durch die Tür und Remus begab sich ins Bad. Währenddessen schlich sich eine Gestalt in den Raum. Lautlos schlich Sirius durch die Gänge Hogwarts'. Bedacht darauf, so wenig Krach zu erzeugen wie möglich. Er hätte doch James' Tarnumhang mitnehmen sollen... Aber daran hatte er in seinem Wahn natürlich wieder nicht gedacht. Ohja, er war erstaunlich aufgeregt dafür, dass er sich nur mit Snape traf. Hörte ein Rascheln hinter sich, hielt abrupt inne und schaute über die Schulter zurück. Nichts. Horchte, konnte aber keine Schritte vernehmen. 'Beruhig deine Nerven Junge, bist doch sonst nicht so schreckhaft.' Also lief er weiter. Ob Snape schon da war? Ob er überhaupt kommen würde? Gedanklich überlegte er schon Mal, worüber sie reden könnten. Er unterdrückte ein dreckiges Lachen. Verrückt, er war einfach verrückt. Wieder ertönte ein leises Rascheln. Blitzschnell drehte Sirius sich um, konnte jedoch wieder weder etwas sehen noch hören. Vorsichtig huschte er weiter, bis er endlich vor der schwere Holztür ankam. Dahinter würde wieder der altbekannte Raum liegen. Dort, wo er Snapes Geschenk bekommen hatte. Dort, wo er ein Striptease für ihn hingelegt hatte. Der Raum schrieb wirklich Geschichte mit seinen Erinnerungen. Atmete noch einmal durch und betrat ihn. Sofort sah er wieder das Feuer im Kamin brennen. Schaute nach links und lächelte. Die Arme vor der Brust verschränkt, zurückgelegt ins Sofa, saß Snape dort. Sirius schloss die Tür und trat in die Mitte des Raumes als Snape die Hand hob. "Bleib da stehen." Sirius gehorchte. Wartete, bis Snape sich erhob und hinter ihn trat. "Hast dich ja fein gemacht", verhöhnte er ihn. Sirius knurrte und drehte sich um. "Schniefelus, ich sehe immer so gut aus. Ganz im Gegensatz zu dir." Snape wollte gerade etwas erwidern, als es laut knarrte im Raum. Sirius sah hoch zur Tür, die nun ein Spalt offen stand, runzelte die Stirn. "Ich hab die doch..." Weiter kam er nicht da ihn Snape daran hinderte. Dieser umarmte ihn um die Hüfte und stieß ihn nach hinten. Zu überrascht, um sich zu wehren, ließ Sirius das einfach mit sich geschehen. Im nächsten Moment fand er sich sitzend auf dem alten Sofa wieder, Snape auf seinem Schoß. "Du entschuldigst es, wenn ich deine Frisur durcheinander bringe?", meinte der Slytherin dreckig grinsend. Sirius grinste arrogant zurück. "Ausnahmsweise". Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, spürte er schon die Hand von Snape in seinen Haaren, die seinen Kopf leicht zurückzogen, schloss die Augen, weil er wusste was nun kam. Dann fing er an, ihn stürmisch zu küssen und Sirius erwiderte es. Ließ seine Hände zu Snapes Hintern gleiten, worauf Snape leicht aufkeuchte. Spürte, wie dessen Zunge an seinen Lippen entlangfuhr. Ohne zu zögern öffnete er den Mund. Fühlte die andere Hand von Snape unter seinen Pullover gleiten. Snapes Gewicht verlagerte sich, sodass Sirius kurz die Augen öffnete. Wollte in die schwarzen Tiefen des Anderen schauen. Jedoch glitt sein Blick an dem Gesicht des Anderen vorbei. All seine Bewegungen erstarrten augenblicklich. Nach wenigen Sekunden bemerkte auch Snape das sein Partner keine Anstalten mehr machte auch nur irgendwas zu tun. "Was?", fragte er, sah den entsetzten Blick und folgte ihm. Sofort erstarrte auch Snape zu einer Salzsäule. Dort, wenige Meter von ihnen entfernt, stand ein Junge. Nicht irgendeiner. Sondern James Potter, die Karte der Rumtreiber in der einen Hand, den Tarnumhang in der Anderen. Keiner von ihnen rührte sich. Sahen sich einfach nur an. Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, als sich James stolpernd nach hinten bewegte, dabei den Kopf wie ein Wilder schüttelte. Auch Sirius' Denken setzte wieder ein, sprang auf und schleuderte Snape zu Boden-aber das kümmerte ihm im Moment nicht. "James!" Doch der Gryffindor war schon aus der Tür gerannt. Sirius folgte ihm. Ihm wurde kalt. Eiskalt. Hörte die Schritte, raste ihm hinterher. "James!", schrie er verzweifelt. Er hatte sie gesehen...Hatte sie inflagranti erwischt....Ihn und Snape. Oh, bei Merlin, er hatte ihn mit Snape erwischt! Tränen stiegen ihm in die Augen, ihm wurde übel und schwindelig. "James!" Hörte die Schritte überall, sah ihn aber nicht. Verrat. Er hatte ihn verraten. Hatte seinen besten Freund verraten, ertönte es wie ein Singsang in seinem Kopf. Kam zu den Treppen, sah ihn dort noch unter dem Tarnumhang verschwinden. Sprintete los, doch bevor er die Treppe erreichen konnte, wendete sich diese. Hastig hielt er an, ruderte am Rand wild mit den Armen, um nicht in die bedrohliche Tiefe zu stürzen. Landete unsanft auf seinem Hinterteil. Konnte die eiligen Schritte von James hören, bis sie verstummten. Sein Kehle, wie seine Augen brannten. Umfasste seine Beine, schaute sehnsüchtig zu der Treppe, wo James verschwunden war. "James?", fragte er in die Dunkelheit. Sirius starrte an die Decke seines Himmelbetts. Vernahm die eiligen Schritte seiner Freunde, die sich für den Unterricht fertig machten. Er wusste nicht mehr, wann oder wie genau er zurückgefunden hatte. Wusste nur noch, dass sie alle schon geschlafen hatten und er lange, lange wach gewesen war. Denn immer, wenn er die Augen geschlossen hatte, hatte er James' entsetztes Gesicht vor seinen Lidern gesehen. Sein Inneres krampfte sich zusammen. Wieder begann sein Kopf schmerzhaft zu pochen. Natürlich hätte er es James irgendwann gesagt...oder auch nicht. Aber das er sie so erwischt hatte... Es lag nicht daran, dass James ihn für schwul halten würde- was er eigentlich ja auch nicht im direktem Sinne war. Nein, es war die Angst, dass er ihn verstoßen könnte. Keine besten Freunde mehr, immerhin machte er mit dem Feind rum. Hatte ihn belogen, mehr als einmal. Aber hatte er denn kein Recht auf Geheimnisse vor ihm? Schalt sich selbst. So durfte er nicht denken! Er hatte James sicherlich verletzt. Ganz sicher. Und das war es, was ihn so fertig machte. Der Vorhang seines Bettes wurde zur Seite gerissen. "Padfoot, du mu-Oh! Du bist ja schon wach." Sirius drehte den Kopf zu seinem Besucher. Remus. Warum konnte James nicht manchmal wie Remus sein... "Komm schon oder du kommst du spät zum Frühstück." Sirius sagte nichts, nickte einfach nur. Er wollte nicht, dass James wie Remus war. Er liebte James so wie er war. Auch, wenn es nicht immer gut war. "Alles in Ordnung?" Besorgt über das abwesende Verhalten seines Freundes setzte Remus sich auf Sirius' Bettkante. Aber Sirius schwieg. Sah an Remus vorbei, wie James den Raum verließ. Der Braunhaarige folgte kurz dem Blick, sah dann wieder ernst zu Sirius. "Was ist passiert?" Noch immer zog er es vor zu schweigen. Wollte Remus nichts davon erzählen. Konnte es nicht, sogar, wenn er es gewollt hätte. Nach einigen Minuten seufzte sein Freund resigniert auf, erhob sich. "Wir sehen uns beim Frühstück, Padfoot." Dann war auch er weg. Der Hunger war Sirius zumindest abhanden gekommen. Gerade noch rechtzeitig erreichte er die dritte Stunde. Verwandlung bei McGonagall. Die anderen Stunden davor hatte er einfach geschwänzt. Irgendwann jedoch hatte sich sein Gewissen gemeldet. Zudem wollte er Snape sehen. Ganz automatisch lief er in Richtung seines üblichen Platzes. Erst als er saß, begriff er, dass dieser neben James war. Vorsichtig warf er einen Seitenblick zu diesem, der jedoch starrte nur stur geradeaus. McGonagall betrat den Raum und begann ihren Unterricht. Sirius rutschte nervös hin und her. Er sollte...ja er sollte es...oder nicht? Nein...aber eigentlich... Schließlich beugte er sich doch zu James hinüber. "Wegen gestern Abend, das...", fing er leise an, betrachtete dabei die Kerbe im Tisch. "Ich kümmere mich darum", unterbrach ihn James. Verwirrt schaute er auf in das Gesicht seines Freundes. Völlig kalt... "Was?" "Ich kümmere mich darum", wiederholte James seinen Satz. "Um was kümmerst du dich?" Doch bevor ihm James antworten konnte, räusperte sich jemand neben ihm. "Mr Black, würden Sie einen Sitzplatz weiter hinten nehmen, um dann meinem Unterricht endlich zu folgen?" "Ja, Professor..." Ohne weitere Widerworte folgte er der Anweisung, sah jedoch den Rest der Stunde immer wieder zu James. Irgendwas an dessen Tonfall hatte ihm nicht gefallen. Worum würde er sich kümmern...und besonders: auf welche Weise? Eilig packte er seine Sachen zusammen, aber James verschwand schon durch die Tür. Also raste er nach vorne, die Tasche noch halb offen, als ihn die Stimme seiner Lehrerin aufhielt. "Mr Black, kommen Sie doch nochmal, bitte." Widerwillig machte er eine Kehrtwendung. "Ja, was gibt es?" "Wegen ihrer Strafarbeit. Ich denke Ende der Woche ist sie angebrachter als morgen." "Okay, danke Professor." Sirius machte schon Anstalten zu gehen, jedoch hielt ihn McGonagall abermals auf. "Ich möchte übrigens mit Ihnen noch über Ihren Kontakt mit Mr Snape reden." Beinahe hätte er die Frau gereitzt angeknurrt, setzte sich aber auf den angebotenen Stuhl. "Sie haben in letzter Zeit sehr oft pikante, wie unschöne Zusammentreffen mit ihm gehabt. Ich bin mir fast sicher, dass dieser Zwischenfall dort am Abend nicht der Einzige zwischen Ihnen war. Auch hatten Sie, wie ich hörte vor den Weihnachtsferien einen ungeschickten Unfall mit ihrer Nase und- erinnern wir uns an das verhexen." Ja, daran konnte sich Sirius genau erinnern. Manchmal, wenn er aufwachte, meinte er noch den Schmerz in seiner Nase zu spüren. Wahrscheinlich würde das ewig so bleiben, vielleicht aber auch nicht. Und an das Verhexen, Himmel, wie oft in seinem Leben hatte er schon Snape verflucht? Tausend Mal? Zehntausend? Millionen? Und zum ersten Mal kam ihm der Gedanke, dass er das alles aus einem bestimmten Grund gemacht hatte. Vielleicht, weil er anders nie die Chance hatte, mit ihm zu reden, wenn man es denn so nennen konnte. Weil er selbst nicht dazu fähig war...zu stupid. Nur war es jetzt endlich soweit gekommen, dass sie wirklich manchen pikanten Zwischenfall hatten. Der Traum, die Toilette, das Betatschen, der Hogsmeadebesuch, der erste richtige Kuss und, und, und... Fast hätte er heiter aufgelacht. McGonagall wusste rein gar nichts. Nichts von Snapes und seinen Geheimnissen. Niemand wusste das. Nichtmal Remus wusste wirklich, was alles zwischen ihnen passiert war. Wahrscheinlich bekamen sie jetzt die Quittung dafür. Da fiel ihm James wieder ein. "Mr Black, hören Sie mich?" "Ähm, ja, Professor." "Sehen Sie, ich habe nichts dagegen, wenn Sie, nun, Sie wissen schon. Jedoch muss ich Sie ernsthaft ermahnen. Unterlassen sie solche weiteren verbale Annährungsversuche. Ich will ihnen ja nicht schaden, nur ich kann das nicht so einfach durchgehen lassen. Verstehen Sie das?" "Voll und ganz, Professor. Ich müsste dann auch langsam. Keine Zeit, dürfte ich?" McGonagall sah Sirius nochmals streng an, nickte dann knapp. "Gehen Sie." "Danke, Professor." Hastig stand er auf und verließ den Raum. Professor McGonagall seufzte. Dieser Junge war viel zu überhitzt, das würde ihn nochmal in wirklich große Schwierigkeiten bringen. Fast apathisch rannte Sirius durch Hogwarts, auf der Suche nach James. Nach dessen Reaktion und seinen Worten im Unterricht beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Wenn er sich um etwas kümmerte, dann kümmerte James sich auch darum und das war in diesem Fall nicht gerade vorteilhaft. Und dann kam ihm der brillante Einfall. Er flog schon fast die Stockwerke hoch in ihren Schlafsaal. Dort angekommen suchte er die Karte der Rumtreiber heraus. „Ich schwöre feierlich, dass ich ein ein Tunichtgut bin!“ Vor ihm füllte sich das leere Pergament mit Strichen, bildete sich zu einer Skizze von Hogwarts, Fußspuren mit Namensschildern enstanden. Hastig suchte er den Namen. Tatsächlich fand er ihn und...Nein! Sirius' Herz machte ein Sprung. 'Ich kümmere mich darum', hallten James' Worte in seinem Kopf wieder. Die Karte glitt ihm aus der Hand, starrte weiter die Punkte an. Mit ein einem Mal gab er sich einen Ruck und rannte los. Nein, das würde er nicht tun. Durfte er nicht. Und wenn doch, was sollte er tun? Zu wem sollte er stehen? Achtete nicht auf die Schüler, die er anrempelte, achtete nicht darauf, dass die nächste Stunde gerade anfing, achtete nicht auf seine Seitenstiche. Er musste schnell sein, er musste dorthin, egal wie, nur schnell. Sonst würde sonst was passieren. Ohja, er war sich sicher, es würde etwas passieren. Etwas schreckliches, was weit über einen Streich hinaus ging. Kannte er das nicht von sich selbst? Sprang den letzten Absatz der Treppe herunter, zog seinen Zauberstab, als er den Außenhof betrat. Tatsächlich sah er sie. "James", hörte er Remus entsetzt rufen, Peters freudiges Quieken, kleine Ratte. Und ein schmerzhaftes Stöhnen...Snape. Unsicher blieb er stehen. Konnte Snape sehen, wie dieser sich den Magen hielt und irgendetwas Braunes ausspuckte. James grinste hämisch- nein, boshaft. Es machte ihm nicht nur Spaß, es verschaffte ihn vollste Genugtuung. Remus dagegen versuchte erneut, James zum Aufhören zu bewegen- sinnlos. Und Peter... Peter lachte noch immer. Ein Teil von ihm wollte in diesem Augenblick seinen besten Freund in der Luft zerfetzten, ein Anderer fand das sehr amüsant. Er hasste beide Teile. Erinnerte sich selbst daran, warum er hier war. Wenn er jetzt nichts tat, würde es nicht nur bei einem harmlosen Zauberspruch bleiben. Mit einem kurzen Sprint überbrückte er die letzten paar Meter und bevor James einen weiteren Fluch aussprechen konnte, stellte Sirius sich zwischen ihn und Snape. Den Zauberstab auf James gerichtet. Seine Kehle war trocken, sein Herz schlug ihm hart gegen die Brust, der eisige Wind trocknete seinen Schweiß und ließ ihn frösteln. James riss vor Überraschung die Augen auf, betrachtete misstrauisch Sirius' Zauberstab. "Geh zur Seite, Padfoot." "Nein." James Gesicht nahm ein wütenden Ausdruck an. "Ich sagte: Geh an die Seite, Padfoot!" "Und ich sagte: Nein, Prongs", knurrte Sirius seinem Freund jetzt entgegen. Hörte, wie sich Snape hinter ihm aufrichtete. Er hatte keine Ahnung welche Flüche James auf ihn losgelassen hatte; eigentlich war es auch egal. Remus selbst, der hinter James stand wollte zwischen sie beide treten, schien aber noch unentschlossen, ob er das wirklich tun sollte; Peter hielt sich in sicherer Entfernung auf. Sonst war niemand da. Warum auch? Es war Unterrichtszeit... "Du brauchst mich nicht beschützen, Black!", kam es keifend von hinten. "Wer sagt denn, dass ich dich beschütze, Schniefelus? Ich will nur meinen Freund vor einer Dummheit bewahren." James lachte. "Dummheit? Das müsste ich dir sagen, Padfoot. Du hast doch mit dieser Schlange rumgemacht!" Sirius Herz machte einen riesigen Sprung, bei James' anklagender Stimme. "Leute-", wollte Remus jetzt dazwischen gehen, anscheinend doch entschlossen, dem ganzen Spektakel ein Ende zu bereiten. Aber James richtete jetzt den Zauberstab auf ihn. "Misch dich nicht ein, Moony!" Remus hob abwehrend die Arme, machte einen Schritt zurück. "Ist ja gut." "Prongs, bedrohst du jetzt schon deine eigenen Freunde?", fragte Sirius ihn verblüfft. James sah ihn völlig außer sich an. "Sagt der, der mit den Feind herum macht? Hat er dich verhext? Ich hoffe es für dich..." Wieder ein Stich ins Herz. Gerade als Sirius etwas sagen wollte, umklammerte ihn wer von hinten. Verwundert schaute er zu dem Übeltäter. Es war Snape der die Hände, um seine Hüfte gelegt hatte. "Ich habe ihn nicht verhext, Potter! Dein kleines Schoßhündchen hat ganz alleine entschieden." Sirius wusste nicht recht, was er von dieser Aussage halten sollte. Der Inhalt stimmte zwar, aber das Wort Schoßhündchen hatte einen bitteren Beigeschmack. "Lass ihn los, Schniefelus!", kreischte James schon fast hysterisch, wobei rote Funken aus seinem Zauberstab sprangen. Doch Snape schien das nicht zu beeindrucken, schaute nur zu Sirius hoch. "Sags ihm, Black. Erzähl ihm, was zwischen uns ist." Und jetzt waren sie bei dem Punkt angelangt, den er nie erreichen wollte. Den er von Anfang an gefürchtet hatte. Erinnerte sich noch gut an Remus Frage: Vor was hast du Angst, Sirius? Vor dem hier. Ganz genau vor dem hier. Langsam senkte er den Zauberstab. "Ich...", begann er. Sah Snape an, der ihn hässlich angrinste, siegessicher. Schaute zu James, der wütend war und ja, vielleicht Angst vor Sirius Antwort hatte. Wandte seinen Blick zu Remus, der ihn besorgt betrachtete, dann zu Peter, der nur völlig verängstigt wirkte, weil seine Freunde anscheinend alle durchdrehten. "Ich..." Atmete schwer ein. Dann riss er sich mit einem hefigen Ruck aus Snapes Umarmung, dieser taumelte ein wenig, konnte aber sein Gleichgewicht halten. Pure Verwunderung spiegelte sich auf seinem Gesicht wieder. "Glaubst du wirklich ich würde je etwas mit einem Slytherin haben, besonders mit Snape? Das war alles nur ein Streich, Prongs! Ich wusste ja nicht, dass du so überreagierst." "Was?!", schrie Snape scharf. Völlig gelangweilt und mit diesem Du-bist-nichts-weiter-als-Dreck-Grinsen drehte sich Sirius zu Snape um, zuckte mit den Schultern. "Hab dir ja gesagt, ich stehe zu meinen Freunden." Snape wich ein paar Schritte zurück, James dagegen machte einige auf Sirius zu, hatte den Zauberstab gesenkt. "Das war alles nur ein Streich?" "Klar, schon seit Langem. Seitdem ich herausgefunden habe, dass Mr Fetthaar auf mich steht." Schaute warnend zu Remus, der den Mund aufgemacht hatte, aber ihn bei Sirius' Blick wieder schloss. James dagegen schien sich wieder zu entspannen, schaute abwechselnd zu Sirius und Snape. Letzterer war nun völlig weiß im Gesicht geworden. "Plan?", presste er hervor. "Ja, Schniefelus. Glaubst du wirklich ich hab auch nur ein Wort ernst gemeint? Ich hätte nicht gedacht, dass du wirklich so naiv bist." Jetzt füllten sich Snapes Augen mit Tränen, wich noch ein paar Schritte zurück. "Ich hasse dich, Black!", schrie er laut, sodass Sirius zusammenzuckte. Dann rannte Snape davon. Ein bleierne Stille senkte sich zwischen ihnen. "Na, der wird dich nicht Mal mehr mit der Fußsohle anschauen, Padfoot", durchbrach James sie. "Nein, wird er nicht mehr", gab Sirius schwach von sich. "Und du ihn nicht mehr. Klar?" Überrascht sah er James an, nickte dann. "Gut, dann wäre das ja geklärt". Sah ihn nochmal ernst an, dann drehte sich der Brillenträger um. Ergebend folgte Sirius ihm, wollte ihm keinen neuen Stoff zum Streiten bieten. Warf jedoch einen sehnsüchtigen Blick zurück. Nein, Snape würde nie wieder mit ihm reden... Nie... Und er war selbst daran Schuld. Er und seine dumme Treue... Kapitel 17: Mein Glück ---------------------- Ach ich liebe eure Kommentare einfach, so dass ich euch hier in dem Kapitel einfach antworten muss xD Hier habt recht. James ist in der FF einfach ein egoistisches Schwein. Er hat zwar Lily und kümmert sich seitdem einen Mist um seine Freunde aber dennoch wurmt es ihn, wenn diese ihn nichts erzählen. Aber was ihm halt am meisten stört, ist das es Snape ist in den Sirius ist. Ich denke mir immer, dass James ein guter Mensch ist, seine Freunde liebt, beschützen möchte und genau deswegen ihnen manchmal Dinge antut, die nicht richtig sind. Und zu Sirius. Naja er war ja glücklich und alles. Aber er hatte es Snape von vornerein gesagt gehabt *Mal Sirius hier etwas beschütz*. Ich meine Sirius hasst seine Familie, alles was er hat sind seine Freunde. Besonders James vergöttert er teilweise, so denk ichs mir immer. Er würde alles stehn und liegen lassen nur um James nicht zu entzürnen. Was wohl ziemlich dumm von ihm ist. Aber von Snape war es, wie du es so schön sagtest xuxu713 kein genialer Schazug von ihm, besonders da er es ja nicht gerade höflich gesagt hat. War klar, dass das nicht klappen konnte, oder? Persönlich würde ich auch eher eine jahrelange Freundschaft vorziehen als mal eben ein bisschen geflirte und alles mit einem Kerl, den ich davor immer verhext habe. Aber ansonsten...eure Auffassungen über das ganze Kapitel sind einfach zu herrlich ^_^ Hat mich richtig gefreut. So und nun...zum eigentlichen Teil des Ganzen xD Wie immer vielen Dank an meine liebste Beta Halbblutprinz, die wie immer alles verbessert hat und es erst leserlich machte. Zum Kapitel selbst. Viel Kitsch...viel OOC(obwohl DAS sollte euch ja nicht mehr stören) und eine Besonderheit...ein kurzer Abschnitt ist aus Snapes Sicht! Suprise, suprise! Naja und *hust* ich werd ein Extra Adult Kapitel machen...aber diejenigen die es nicht lesen können, keine Sorge, es passiert nichts Wichtiges dort und man kann sich beim letzten Satz dieses Kapitel denken, was genau passiert. Joar, was noch? Viel Spaß...genießt es :) MvlG, Midoh Mein Glück Für einen Sekundenbruchteil sah er ihn an. Sah ihm wirklich ins Gesicht. Erwiderte den Augenkontakt. Doch einen Lidschlag später war es vorbei. Der eiserne Griff um sein Herz verfestigte sich. Wandte sich ab, ertrug seinen Anblick nicht länger. Hörte dem Gespräch seiner Freunde zu. Und doch war er in Gedanken weit, weit weg-bei ihm. Sie liefen aneinander vorbei- doch irgendwie auch nicht. Sie arbeiteten in Zaubertränke miteinander- doch irgendwie auch nicht. Warfen sich rasche Blicke zu, wenn niemand auf sie achtete- doch irgendwie auch nicht. Keine Zwischenfälle, keine Begegnungen, keine Worte, keine Berührungen. Es schien so, als ob jeweils der Andere nicht zu existieren schien. Da war einfach nichts mehr. Leider sagte niemand, dass das Nichts einfach alles ist. Freundschaften, Beziehungen, materielle Dinge, ja die ganze Natur und Welt an sich. Das Alles wurde nicht für die Ewigkeit erschaffen, es besitzt diese Gabe, dieses Privileg nicht. Die Ewigkeit war nur eine Vorstellung, die allein im Kopf überlebte. Aber es gab Fälle, in denen es die Ewigkeit wirklich gab. Doch diese zerstören wir meistens selbst. Denn man lebt ein Leben, in dem man das alte Alles ausradieren muss, um ein neues Alles zu schaffen. Und manchmal wird uns das Alles zu schwer und wir lassen es einfach fallen. Sirius Black war sich seines Alles in Bezug auf eine bestimmte Person bewusst. Er hatte Alles fallen lassen, um sein normales Alles nicht zu verlieren. Sirius wollte seine Ruhe. Abstand. Einfach für sich alleine sein. Doch es wurde ihm nicht gegönnt. Nicht eine Sekunde lang. War er auf dem Weg zum Unterricht, zum Essen, zur Bibliothek oder sonst irgendwohin, war ihm immer einer von ihnen auf den Fersen. War es nicht James, dann war es Peter. War es nicht Peter, dann war es James. Er konnte nicht einmal mit Remus darüber reden, da dieser sich nach dem Zwischenfall im Hof heftig mit James gestritten hatte. Seitdem wich er ihnen schon drei Wochen aus. Dadurch fühlte er sich noch verlorener. Verloren in einer Wüste. Kein Ende weit und breit. Er seufzte. Diese Melancholie lag ihm eigentlich kein Stück, doch irgendwie war sie allgegenwärtig. Ein harter Stoß in die Seite holte ihn aus seiner gedanklichen Welt ins Hier und Jetzt zurück. "Liegen meine Haare richtig?", fragte James ihn hastig. Sirius nickte, schaute auf und sieht Evans auf sie zukommen. Er saß mit James wieder einmal auf einer der unzähligen Treppen Hogwarts'. Peter eine Stufe über ihnen, vertieft- und verzweifelt- in seine Verwandlungshausaufgaben. Das Fach lag dem armen Tropf wirklich nicht. Jetzt erreichte Evans James und sie küssten sich zur Begrüßung. Das Verlangen, James jetzt auf jede erdenkliche Weise Schmerzen zuzufügen, überkam ihn. Verdrängte es jedoch mit einem hoffentlich freundlichen Lächeln. "Das muss ich dir erzählen, James!", sagte Lily ganz aufgebracht. Fing an, irgendwas von ihrer Freundin zu erzählen. Ein Unfall mit einem Jungen, den sie mochte oder so. Als James laut lachte, Lily auch, lächelte er wenigstens, wenn auch kurz. Nach einiger Zeit stand Sirius auf. "Ich gehe mal in die Bibliothek. Vielleicht ist ja Moony dort." Sofort sprang James auf. "Ich komme mit!" Lily runzelte die Stirn, sah zwischen den Beiden hin und her. "Auf dich wird er bestimmt noch wütend sein, denkst du nicht auch, Prongs?", meinte Sirius nur schlicht, obwohl er innerlich wusste, dass jetzt auf jeden Fall Peter mitkommen würde. James schien einen kurzen Kampf mit sich selbst auszufechten, als er ihm einen Arm um die Schulter legte. "Ach, wer braucht schon den ollen Moony. Lass uns lieber was Lustiges machen! Wie wäre es mit Filch eine neue Frisur zu verpassen oder den neuen Zauberspruch ausprobieren, der schon seit Monaten vor sich hingammelt?" James lachte und Sirius stimmte mit ein. Doch nur Lily bemerkte, dass Sirius' Lachen völlig emotionslos war. Trostlos. Leer. Unecht. Und es entsetzte sie, dass sein bester Freund, ihr fester Freund, dies kein bisschen zu kümmern schien. In wenigen Herzschlägen hatte sie einen Entschluss gefasst. "Na, wenn ihr Jungs meint, euch wieder Ärger einhandeln zu müssen, gehe ich dann Mal." Sofort ließ James Sirius los und umarmte Lily. "Du bist mir doch nicht böse, oder?" Dabei zog er eine traurige Schnute. Sie küsste ihn kurz, nicht ohne Sirius Reaktion zu sehen- nein, blanke Mordlust. Beinahe hätte sie aufgeschrieen, doch so schnell dieser Ausdruck beim Blacksprössling in dessen Augen zu lesen war, so schnell war er wieder fort. Sie löste sich von James, winkte noch einmal und hastete die Treppen hinab. Ihr Ziel war die Bibliothek und eine ganz bestimmte Person. Der Schwarzhaarige schaute aus dem geöffneten Fenster in die Tiefe. Zehn, zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig, siebzig, achtzig, neunzig, hundert, hundertzehn, hundertzwanzig...Ja, hundertzwanzig waren es bestimmt bis zum Boden, wenn nicht sogar mehr. Sogar in der Dunkelheit konnte er die Wiesen sehen, die ab und an, an manchen Stellen noch mit Schnee bedeckt waren. Der Aufprall würde hart werden. Schmerzhaft. Und das Ende bedeuten. Stieß einen tiefen Seufzer aus. Dumme Gedanken, ganz dumme Gedanken. Sinnlos. Schwachsinnig. Verboten. Heftete seinen Blick jetzt auf den dunklen Wald, dann hoch zu Firmament. Bald war wieder Vollmond. Dieses Mal müsste Remus wohl ohne sie gehen. Sein schlechtes Gewissen gegenüber dem Gryffindor stieg. Hörte, wie die Schlafsaaltür aufging und drehte den Kopf dorthin. Wenn man vom Teufel spricht, kommt er um die Ecke. Remus blickte in die Runde, ließ seine Augen dann auf Sirius ruhen. "Padfoot, kann ich kurz mit dir sprechen?" James, der die ganze Zeit auf seinem Bett gelegen hatte und irgendwelche Quidditchzeitschriften gelesen hatte, richtete sich auf. "Privat", fügte Remus noch betont scharf hinzu. Sirius erhob sich, James ebenfalls. "Was du Padfoot zu sagen hast, kannst du mir auch sagen, Moony", meinte James eindeutig angriffslustig. Unsicher blieb Sirius am Fenster stehen, da mischte er sich lieber nicht ein. "Nein, da es, wie ich bereits sagte privat ist." "Und ich sagte, dass es das nicht zu tun braucht. Wir sind doch alle Freunde und können jedem alles erzählen." Sicherheitshalber trat Sirius jetzt doch näher an James heran, suchte die Zauberstäbe seiner beider Freunde und seinen eigenen. "Manchmal gibt es Sachen, die man nur unter vier Augen besprechen kann, Prongs. Genau dies ist einer dieser Fälle. Also, Padfoot?" Bevor Sirius jedoch antworten konnte, hinderte James ihn wieder daran. "Ich wüsste nicht, was ihr miteinander zu besprechen hättet. Außer es geht wieder um irgendeinen 'Plan', Schniefelus anzumachen!" Bei dem heftigen Tonfall von James zuckte Sirius zusammen, machte einen großen Schritt von ihm weg und versuchte keinen seiner Freunde anzuschauen, aber trotzdem den Kopf nicht zu senken. Also starrte er versucht desinteressiert an einen Punkt der Wand. "Es geht, um Sirius' Wohlbefinden. Denn heute kam Lily vorbei und hat mir da einige Fragen gestellt, deren Antworten ich ihr bereitwillig gegeben habe." Jetzt sahen beide Jungen den Braunhaarigen verwirrt an. "Was für Fragen?" "Mein Wohlbefinden?" Fragten sie gleichzeitig. "Ja, dein Wohlbefinden. Ich habe Lily erklärt, dass du seit dem letzten Zwischenfall mit Schniefelus so bist. Ach, und Prongs- Lily wird deswegen nochmal ein ernstes Wörtchen reden." Noch nie hatte Sirius Remus so abwertend zu James sprechen hören oder besser, so dermaßen gehässig. Diesem wich jede gesunde Farbe aus dem Gesicht. "Du hast ihr erzählt, dass ich Schniefelus verhext habe?", stieß er fassungslos hinaus. "Ich habe ihr sogar jeden einzelnen Spruch gesagt, den du benutzt hast." "Oha", teilte Sirius seinen intelligenten Gedankengang laut mit. Remus lächelte schwach, was jedoch das genaue Gegenteil von nett war. "Das...Das war", stammelte James, klappte dann jedoch den Mund wieder zusammen. Schaute wütend von Remus zu Sirius. "Ihr seid echt das Letzte!" Nachdem er diesen Satz laut rausgeschrien hatte, rannte er hinaus. Sirius setzte an, um ihn zu folgen, doch Remus hielt ihn auf. "Sirius, bitte. Wir müssen reden!" Kurz war Sirius drauf und dran, James zu folgen. Wollte nicht dessen Zorn auf sich ziehen. Zudem wusste er, worüber Remus genau sprechen wollte, und ob er das konnte, bezweifelte er. Jedoch schob ihn Remus schon zu James' Bett und zwang ihn, sich dort hinzusetzten. Ohne viel Gegenwehr ergab er sich, schaute jedoch seine Hände an, statt in Remus' Gesicht. Remus dagegen hockte sich vor ihm hin, legte beruhigend seine Hände auf Sirius' Oberschenkel. "Wie geht es dir?" "Gut", antwortete er tonlos. Sein Freund schüttelte nur den Kopf. "Lily kam heute zu mir. Weißt du was sie mich fragte?" "Nein, aber gleich, da du es mir sicher erzählen wirst." Er versuchte lässig zu klingen, was jedoch genauso tonlos aus seinem Mund kam. "Sie fragte mich, was passiert wäre. Ob es Streit zwischen dir und James gegeben hätte. Denn James verhielt sich sehr aggressiv und ziemlich merkwürdig zur Zeit. Und heute hatte sie dich gesehen, dein Verhalten. Da hat sie dann eins und eins zusammen gezählt." Das James sich äußert aggressiv verhielt, merkte nicht nur Lily. Natürlich konnte Sirius es verstehen, er war doch der Auslöser dafür. Aber es gelang ihm einfach nicht, James diesen Zorn, diesen Frust, der vielleicht noch da war, zu nehmen. Er wollte es nicht. Natürlich wusste er, wie egoistisch das war, zudem war James sein bester Freund. Aber wenn er schon leiden musste, dann nicht alleine. Jedoch die Tatsache, dass ausgerechnet Lily Evans seine Schauspielerei durchschaute, verwunderte ihn. Er hätte nicht gedacht, dass sie ihn so gut kannte... "Wie geht es dir wirklich?", stellte Remus seine Frage erneut. Und als hätte sein Freund damit die unsichtbare Wand, die seit dem Zwischenfall zwischen ihm und seinem eigenem Herzen stand zerbrochen, brachen plötzlich all die Empfindungen über ihn herein. Die ganzen drei Wochen waren die Hölle gewesen. Sirius hatte ihn immer sehen müssen. Dennoch durfte er ihn nicht berühren, obwohl er sich so danach sehnte. Wollte dessen blasse Haut berühren, durch die fettigen Haare streicheln oder ihm einfach nur einen Klaps verpassen. Umarmen und seine Wärme spüren, seinen Duft einatmen. Seine Stimme hören, die ihm Beleidigungen an den Kopf warf oder verführerische, liebliche Worte. Es würde ihm schon genügen, einfach nur neben ihm zu stehen und sich an ihn zu lehnen. Doch nichts dergleichen. Drei elende Wochen. Und mit jedem Tag, mit jeder Stunde, mit jeder Minute wurde es unerträglicher. Dann erinnerte sich sein Herz daran, dass dieser Zustand für immer andauern würde, weil er es so hatte kommen lassen. Er hatte ihn selbst vor James verraten, ihn von sich gestoßen. Nein, er wusste, dass er diesen Fehler nie wieder gutmachen konnte. Nie wieder. Desto mehr er sich dieser Tatsache bewusst wurde, desto mehr starb er. Seine Ideale, seine Vorstellungen, seine Freuden, sein Lächeln. Alles wurde trist, unwichtig, egal. Ihm war nach Schreien zumute, wollte irgendwas zerstören, wollte weglaufen, soweit wie möglich. Ertappte sich selbst dabei, dass er sich Abends verwandelte. Als Hund war es soviel einfacher. Wünschte sich es diesen Moment wieder zu tun. Sein Körper bebte, fing an zu zittern. Seine Augen brannten, seine Sicht verschwamm. Sein Kopf begann, wie wild zu pochen. Er wurde verrückt. Er wurde tatsächlich verrückt. Sein ganzes Leben zerbrach wegen eines Jungen. Eines hässlichen Jungen der nach Slytherin ging. Den er ja nicht Mal ausstehen konnte, den er jahrelang zum Zeitvertreib gehänselt hatte. Er hasste diesen Jungen dafür, hasste ihn bis aufs Blut. Und genau diesen Hass liebte er so sehr. Erfüllte ihn mit Wärme, die er noch nie gespürt hatte und glaubte, nie wieder spüren zu können. Er war verrückt. Er war tatsächlich verrückt. "Mir geht’s hundeelend! Weil ich Mist gebaut habe. Ich habs verkackt. Ich habs zerstört. Alles. Alles, was wir uns so mühselig über die Wochen aufgebaut haben", krächzte Sirius, während ihm die ersten Tränen sein Gesicht hinabliefen. Remus griff nach seinen Händen, drückte sie fest. Vielleicht war er auch leicht überrascht. Immerhin hatte er, seit er den Schwarzhaarigen kannte, diesen nie weinen sehen. Aber das kümmerte diesen wenig. Es musste jetzt raus bevor es ihn verschlang. "Ich muss immer wieder an den Traum denken, wie ich ihn tröste. Dabei wünsche ich mir, er würde es jetzt bei mir tun. Immer wieder spiele ich unsere ganzen Treffen ab. Der Hogsmeadebesuch war so schön. Hab ich dir erzählt, wo wir waren? Nein, natürlich nicht...Ich hab niemanden gesagt, was zwischen mir und Snape war. Ich wollte das es mir allein gehört. Denn dann würde er mir allein gehören, verstehst du? Ich meine, diese Sträuben, das nicht wahr haben. Ist doch klar gewesen, oder? Ich bin ein Sturkopf-" Er lachte kurz auf. "Aber er ist noch ein Größerer! Hat nicht locker gelassen. Egal, was ich ihm an den Kopf geworfen habe, was ich tat. Und mir hat es gefallen. Es war wie ein Wettkampf zwischen uns. Und ich habe gehofft, dass er nie enden würde. Dumm, oder?" Ein lauter Schluchzen entdrang Sirius' Kehle, schüttelte den Kopf. Remus drückte Sirius Hände, forderte ihn auf fortzufahren. "Anfangs dachte ich, er veräppelt mich. Immerhin war ich nie besonders nett zu ihm. Aber irgendwie, ich weiß nicht wann, hab ich ohne es zu merken, es ernst genommen. Hab angefangen ihn an mich ranzulassen. Es tat so gut, wie er mit mir umgegangen ist. Ich hab mich so verlassen gefühlt, so vergessen. James war nur noch mit Lily weg, hat nur noch von ihr geredet. Und plötzlich war er da. Hat mich umarmt, mich geküsst, mir ein Gefühl gegeben, gewollt zu sein. Gebraucht zu werden. Daher hab ich seine Versuche nicht abgeblockt. Nur ich hätte nie gedacht, gedacht das ich mich...ich mich...in ihn...ihn...", weiter kam Sirius nicht. Die Tränen flossen jetzt in Strömen und er schüttelte sich nur noch. Atmete schwer, spürte, wie ihn Remus umarmte und beruhigend seinen Kopf streichelte. Der Junge lugte vorsichtig um die Ecke. Tatsächlich. Einige Meter entfernt konnte er ein kleines Grüppchen ausmachen. Potter, Pettigrew, Evans und natürlich Black. Nur Lupin fehlte, aber der Grund weswegen das so war, wurde ihm ja ausführlich erklärt. Seine schwarzen Augen ruhten auf Black. Dieser sah blass aus, kränklich. Hatte Augenringe, sein sonst so elegantes Haar sah spröde aus und war ungekämmt. Seine ganze Haltung an sich war eingesunken. Ein Außenstehender würde es nicht bemerken. Würde nur einen Jungen sehen, der spät ins Bett gegangen war und heute Morgen keine Zeit für Körperpflege gehabt hatte. Aber er sah es. Bemerkte es. Und es erschreckte ihn. Potter erzählte irgendwas, alle lachten. Auch Black. Doch er sah es. Sah es ganz genau. Dieses Lachen war tot und noch kürzer als ein Windhauch. Black stütze seinen Kopf wie immer in seine Hände, während er leicht vorgebeugt dasaß und seine Ellenbogen auf seinen Oberschenkeln ruhten. Eine gewohnte Pose. Doch anstatt wie sonst lässig zu wirken oder gelangweilt, war sie erdrückt. Schlapp und ohne Elan. Er wandte den Blick hab. Mehr brauchte er nicht zu sehen. Hatte er es doch schon am ersten Tag nach dem Zwischenfall bei Black bemerkt, war es jetzt überdeutlich. Dennoch hallten seine Worte in seinem Kopf wieder. Nein, er würde ihm nicht verzeihen. Setzte sich in Bewegung, Richtung Bibliothek. Dort angekommen schlenderte er kurz durch den Raum und fand schließlich, was er suchte. Nährte sich lautlos dem Jungen vor ihm, der völlig vertieft in ein Buch war. Der Junge sah genauso kränklich aus wie Black. Nur irgendwie empfand er dieses Erscheinungsbild beim Blacksprössling schlimmer. Warf zur Sicherheit noch einen Blick umher, nein niemand groß in ihrer Nähe. Setzte sich dann auf den Stuhl neben dem Jungen, der darauf seinen Kopf hob und ihn erstaunt ansah. "Snape?" "Psst, Lupin. Du musst etwas für mich tun." Lupin runzelte die Stirn. Er hoffte, der Junge würde jetzt keine seiner nervigen Predigten halten, die er manchmal mitbekam, wenn dieser mit Black redete. "Und das wäre?" "Du musst mir ein Treffen mit Black organisieren. Sag ihm, er soll heute Abend zum Wald kommen, in der Nähe der Peitschenden Weide, gegen Mitternacht." Dann stand er auf, ohne eine Antwort abzuwarten. Nein, er würde ihm nicht verzeihen. Aber er hielt es nicht mehr aus und musste unbedingt mit ihm reden. Sirius saß im Schneidersitz in seinem Bett, hatte den Vorhang ein wenig offen, um auf die Uhr zu schauen. Der große Zeiger ruhte auf der Elf, der Kleine war auf der sechs. Hörte das gewohnte Schnarchen von Peter. Jedoch blieb das leise Gestammel von James und der gleichmäßige Atmen von Remus aus. Sie waren auch noch wach, lauschten ob er gehen würde oder nicht. Folgte dem Sekundenzeiger, wie er seine Runden im Kreis drehte . Erinnerte sich, dass Remus vor weniger als sechs Stunden ins Zimmer gekommen war. Hatte gesagt, er wolle mit ihm alleine reden, aber James hatte wieder einmal Einspruch erhoben. Darauf hatten sie sich fürchterlich angeschrieen und Wörter waren gefallen, die noch lange Narben hinterlassen würden, bei Beiden. Und wer war Schuld? Er... Konnte sich noch entsinnen, wie Remus sich plötzlich ihm zugewandt hatte. "Verdammt Sirius, jetzt tu doch endlich etwas Gutes für dich und vergiss uns!" Danach war das Gespräch schlagartig zu Ende gewesen. Und jetzt saß er hier. Wusste, dass dort draußen er auf ihn warten würde. Es gab zwei Optionen. Aber keine von Beiden war wirklich erstrebenswert. Wenn er hier bliebe, wäre James darüber glücklich, würde sich sogar bei Remus entschuldigen und alles war wieder beim Alten. Dennoch würde er dafür womöglich die Chance verpassen sich reinen Wein mit Snape einzuschenken. Wenn er jedoch ginge, könnte er das. Obwohl er stark bezweifelte, dass Snape und er sich wieder verstehen würden. Dazu kam, dass James danach unberechenbar werden konnte. Und er wollte ihn nicht verlieren. Nicht seinen besten Freund. Dennoch wollte er auch nicht eine Versöhnung mit Snape in den Wind schießen. Der kleine Zeiger war jetzt auf der Acht. Was er auch tat, es würde unangenehme Folgen mit sich bringen. Die Frage war nur: Welche würde er besser ertragen können? Wieder hallten Remus' Worte, wie so oft in den letzten Stunden, in seinem Gedächtnis wieder. Er sollte sich etwas Gutes tun? Aber was war denn bitteschön das Gute für ihn? James' oder Snapes Abweisung? Freundschaft oder Feindschaft? Bruderliebe oder Liebe? Es war eindeutig nicht gerecht sich zwischen James oder Snape zu entscheiden... Sah den Zeigern weiter zu. Als dieser auf der Zehn ankam, stand er auf. Er würde sich einfach für beide entscheiden. Sie waren beide etwas Gutes. Sie waren die Menschen, die er jetzt brauchte. Und wenn er den einen nicht haben konnte, würde er den anderen auch nicht wollen. Hastig eilte er zu James' Bett und zog die Vorhänge zur Seite, starrte direkt in ein verwundertes Paar brauner Augen. "Hör mir zu, James! Du bist mein bester Freund, du bist für mich wie ein leibhaftiger Bruder. Darum bitte ich dich, von Freund zu Freund, von Bruder zu Bruder, nicht um dein Verständnis, nicht um deine Einwilligung, sonder einfach um deine aufrichtige Zuneigung zu mir, die es zwar verabscheut aber mir mein Glück gönnt. Auch wenn es Schniefelus ist..." James senkte den Kopf, starrte stur auf sein Bettende. Sirius wartete, hörte die Uhr ticken. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis James ihn wieder ansah. "Ich verstehe es nicht, werde es nie akzeptieren und bin der Meinung, du machst den größten Fehler deines Lebens. Aber da du anscheinend hoffnungslos bist...ach, geh einfach. Geh, sonst kommst du zu spät", murrte er, drehte ihm den Rücken zu. "Danke, James. Vielen Dank." Wollte gerade gehen, als ihn nochmals James' Stimme aufhielt. "Sirius?" "Ja?" "Es tut mir Leid." "Schon okay..." "Nein, ist es nicht gewesen..." Sirius sagte nichts mehr darauf, schaute nochmals auf die Uhr. Der kleine Zeiger stand ebenfalls auf der Zwölf. Er rannte los, auch wenn er zu spät war. Es lag zwar kein Schnee mehr, dennoch war die Nacht ziemlich kühl. Zielstrebig schritt er auf die Peitschende Weide zu. Sein Herz schlug immer schneller. Wer hätte jemals gedacht, dass es so kommen würde? Kurz warf er einen Blick zu dem gefährlichen Baum hin, ging dann aber an ihm vorbei zum Waldrand. Hielt inne. Niemand war zu sehen, fluchte laut. Schaute grimmig zum Baum hin, als wäre er an allem Schuld. Ein Rascheln hinter ihm jedoch ließ ihn zusammenzucken. Sofort griff er nach seinem Zauberstab. Senkte ihn jedoch sofort, als er die Gestalt im sanften Mondlicht ausmachte. "Wie immer viel zu spät, Black", begrüßte ihn Snape, wie üblich. Und das ließ ihn hoffen, dass dieses Gespräch nicht ganz danebenging. "Ich weiß, ich wusste nicht, ob ich kommen sollte", gab er ehrlich zu. Zwar war er nie sonderlich ehrlich zu dem Slytherin gewesen aber es wurde langsam Mal an der Zeit. Und wenn, dann zumindest heute Nacht einmal. "Black?", durchbrach Snape die Stille zwischen ihnen. "Ja?" Er konnte das Gesicht seines Gegenübers nicht genau sehen, meinte aber, ein Lächeln zu sehen oder Andeutungen erkennen zu können. "Fang mich!" Erst realisierte Sirius die genaue Bedeutung dieses Satzes nicht, aber als Snape sich umdrehte und in den Wald lief, verstand er sie. Hastig schaute er sich um, machte ein paar zögernde Schritte nach vorne. "Verdammt, Schniefelus! Komm zurück! Komm zurück, Schniefelus!" Doch Snape kam nicht wieder. Er schaute noch einmal über die Schulter, fluchte abermals und rannte dann auch in den Wald. Nahm die Gestalt vor sich war. Beschleunigte seine Schritte. Äste schlugen ihm ins Gesicht, stolperte über Steine, blieb an Büschen hängen, aber ließ Snape nicht aus den Augen, den er nach und nach einholte. Plötzlich blieb Snape abrupt stehen, Sirius begriff das zu spät und rannte an ihm vorbei. Fühlte, wie der Boden unter ihm verschwand, überschlug sich, alles drehte sich und dann war lauter Wasser um ihn herum. Schlug, wie wild um sich bis er die Orientierung wieder fand und auftauchte. Schwamm ans Ufer zurück, wo sich der Wind sofort durch seine nasse Kleidung frass. "Wirklich elegant, Black", verhöhnte Snape ihn. Genervt drehte er sich zu diesem um. "Was rennst du auch wie ein Hippogreif auf Karotten los, Schniefelus!", keifte er ihn an, wobei er versuchte möglichst, nicht so viel mit den Zähnen zu klappern. Der Slytherin ging auf ihn zu, betrachtete ihn ziemlich anzüglich, besonders in der unteren Gegend. "Sehr Figur betonend, nasse Kleidung." Sirius machte ein Schritt auf ihn zu, als Snape ihn mit einem kräftigen Schubser nach hinten wieder ins Wasser beförderte. "Fang mich!", lachte er und rannte wieder los. Aufgebracht rappelte Sirius sich auf und rannte frierend hinter ihm her. Er kam sich veräppelt vor. Sehr sogar. Was sollte der ganze Mist? Wollte ihn Snape ärgern? Wenn ja, hatte er es geschafft. Mit einem Mal lichtete sich der enge Wald und Sirius wurde langsamer. Fasziniert fand er sich auf einer kleinen Lichtung wieder, wo hier und dort schon Blumen wuchsen. Sein Blick blieb jedoch bei Snape hängen. Zum ersten und einzigen Mal in Sirius' ganzem Leben empfand er Severus Snape als wunderschön. Der Slytherin hatte den Kopf leicht hoch gereckt, seine Lippen waren ein schmales Lächeln. Seine Haare fielen mit einer Anmut, die man diesen fettigen Dingern nicht zugetraut hätte. Wurden im schwachen Leuchten der Glühwürmchen getauft, die um ihn herum schwirrten. Und seine Augen. Seine schwarzen Augen spiegelten das nächtliche Firmament wieder. Waren es selbst mit all seinen Sternen geworden. Bezaubert von diesem Anblick rührte er sich nicht, hatte Angst, dass Snape dann zu ihm schauen würde. Nach einer ganzen Weile drehte sich der Kleine schließlich doch zu ihm um, sah ihn jetzt wieder so mürrisch wie eh und je an. "Warum bist du gekommen, Black?" Sirius runzelte die Stirn, wobei er sich über die Oberarme rieb- nasse Kleidung war wirklich unpraktisch. "Ich weiß nicht so recht...Ich dachte mir-" Ja was dachte er? Nichts hatte er sich dabei gedacht. War einfach seiner Sehnsucht gefolgt, dem Schmerz, der nach jeder Faser dieses Jungen vor ihm schrie. Aber sollte er das Snape erzählen, würde er es verstehen? Oder war dafür überhaupt der passende Zeitpunkt? Hatte er sich diese Chance nicht bei dem Zwischenfall vertan? Der Zwischenfall... "Ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen. Das letztens war nicht in Ordnung. Eigentlich war es das Allerletzte. Aber ich habe es dir gesagt. Wenn ich zwischen dir und meinen Freunden entscheiden muss, wähle ich sie." Nur ein verächtliches Schnauben, Snape drehte ihm den Rücken zu. Sagte eine Zeit lang gar nichts. "Warum bist du dann hier, wenn du dich für sie entschieden hast?" Verwundert klappte Sirius der Mund auf und wieder zu. Überlegte sich seine Antwort genau- oder besser, suchte eine. "Weil ich...es ist etwas zwischen mein perfektes Leben gerutscht. Eigentlich ist alles quer. Manchmal weiß ich gar nicht mehr, was ich will...", stammelte er vergeblich. Aber es schien Snape zufrieden zu stellen, denn dieser wendete sich wieder ihm zu- ja, verringerte sogar den Abstand zwischen ihnen um einige Meter. "Und was, oh großer Black, passt in dein perfektes Leben nicht rein?", verhöhnte der Slytherin ihn. Darauf sagte Sirius nichts. Wollte es nicht. Also tat es Snape. "Ich, nicht wahr?" "Ja", erwiderte der Gryffindor leise. Snape nickte mit dem Kopf, er verstand, wollte gerade Anstalten machen, zu gehen. "Aber-" Er blieb stehen, schaute Sirius neugierig an. "Aber nicht so, wie du denkst. Es ist...schön." Sirius war sich seinen Worten sehr bewusst. Sie waren nicht nur albern, sondern einfach nur kitschig. Widerlich! "Schön?", hakte Snape nach. Sirius knurrte nur- jetzt ging das wieder los. "Brauchst du für jedes Substantiv, Verb oder Adjektiv, das ich benutze, eine extra Beschreibung?" Sein Gegenüber verschränkte die Arme trotzig. "Das ist das Mindeste, was ich von dir nach deiner letzten Aktion erwarten kann, oder?!" Okay, das Argument hatte gesessen, gab Sirius gerne zu. Trotzdem schüttelte er den Kopf. "Du weißt, wie ich es gemeint habe." "Nein, tue ich nicht! Ich verstehe es sowieso nicht. In einem Moment bist du völlig nett und scheinst mich zu akzeptieren, ja sogar als eine gleichberechtigte Person zu sehen und im nächsten bist du wieder das abweisende, arrogante Schwein, was mich mit seinem hirnlosen Potter-Freund verhext!", schrie Snape ihn an, wobei er immer näher kam und Sirius immer kleiner wurde, abwehrend die Hände hob. "Erklär'es mir!" "Ich-Ich...Ich kann mich nicht von einem Tag auf den Nächsten vollkommen verändern! Das weißt du. Hast du vielleicht auch nur einmal in deiner ganzen wahnsinnigen Wie-erobere- ich- meinen- schlimmsten- Feind- Idee, auch nur kurz, daran gedacht, dass ich vielleicht überfordert damit bin? Das auch ich Gefühle habe? Hast du auch daran in deinem brillanten Plan gedacht?", fauchte er jetzt ebenfalls den Slytherin an, wobei er den letzten Abstand zwischen ihnen überbrückte. "Warum bist du überhaupt auf meine Anmachen eingegangen, wenn du sie sowieso nicht wolltest?!“ "Warum hast du damit überhaupt angefangen?!" "Ich hab zuerst gefragt!" "Mir egal!" "Nichts ist egal! Gar nichts!" "Ja, weil nichts alles ist!" "Äh, wie meinen?" "Nichts ist alles. Alles was dein Leben ist und manchmal wird uns ein ganz bestimmtes Alles zu schwer, da wir es dann nicht mehr tragen können, lassen wir es los. Manchmal müssen wir auch unser altes Alles erneuern, um ein neues Alles zu bekommen. Und das habe ich gemacht. Ich habs getan, weil ich einsam war! Weil mein bester Freund, nur noch in den Armen seiner Liebsten war. Ja sogar die kleine Ratte war weg und Remus liest doch den halben Tag. Und dann warst du Idiot da. Die Person, die ich am meisten hasse. Ich kann dich zum Erbrechen nicht ab. Aber du bist da. Du und nicht mein bester Freund. Du bist da und umarmst mich, hörst mir zu, streitest dich mit mir. Du, du, du! Immer nur du. Ich bin verrückt. Verrückt nach dir. Bist du jetzt zufrieden, Severus?!" Völlig außer Atmen hörte er auf, hatte sich einfach alles von der Seele geschrien, was so schwer auf ihm gelegen hatte. Snape starrte ihn nur mit großen Augen an, hatte den Mund leicht geöffnet. Verdaute die Masse an Informationen. Sirius fuhr sich durchs Haar, unterdrückte die Tränen. Weg, er wollte weg und vergessen... "Sirius..." Hörte seinen Namen kaum, so leise sprach ihn Snape aus. Schaute diesen an. "Ja, ich bin zufrieden. Aber ich wollte nicht, dass du dabei so wirst...so ist nicht der Kerl, den ich eigentlich umbringen sollte, anstatt ihn-" Aber Sirius lachte auf. "Solltest du wirklich tun, bevor ich dir zuvorkomme." Ein lauter Knall durchbrach die Stille. Entsetzt hielt sich Sirius seine brennende Wange, Snape senkte die Hand. "Sag so was nie wieder. Nie wieder!" Sirius sah ihn nur stumpf an, hielt den Mund. Jetzt packte ihn Snape am Kragen, rüttelte ihn. "Du darfst nicht einmal an so was denken! Klar?!" Beschwichtigend löste Sirius sich aus Snapes Griff. "Beruhig dich. Wird nicht wieder vorkommen...versprochen." Dann senkte sich Stille zwischen ihnen, in der sie sich nur ansahen. Jetzt schwirrten die Glühwürmchen um sie herum, zogen ihre Kreise um sie. "Black?" "Ja?" "Eine Beziehung zwischen uns würde nie funktionieren, nicht wahr?" "Ja." "Wegen deinen Freunden?" "Ja." "Aber die letzten Tage, die waren kein Streich, oder?" "Ja." "Das war alles ernst gemeint von dir?" "Ja." "Und vorhin, dass du verrückt nach mir bist, auch?" "Ja." Snape zog die Augenbrauen hoch. "Kannst du auch noch etwas anderes als ja sagen?" "Ja..ich meine, klar." Leises Lachen. Sirius kratzte sich verlegen am Kopf. Warf Snape einen scheuen Blick zu, schaute wieder weg. Ja, eine Beziehung zwischen ihnen war völlig ausgeschlossen. Wie sollte die denn bitteschön aussehen? Bei diesem ganzen Hin und Her...Dennoch, die letzten Tage. Es war alles so gut gewesen. So erholsam. Fast wie ein Urlaub. "Zwischen uns wird immer ein Hindernis sein, nicht?" "Ja", antworte er wieder stupid. Dennoch sagte es eigentlich alles, was er sagen brauchte. Snape nickte nur, machte ein paar Schritte weg. Dann von ihm weg, weg von der Lichtung. Er ging... Das wars. Vorbei. Schluss, aus. Sie würden beide wieder zu ihrem Altag zurückkehren, wieder alles beim Alten haben. Es würde keine Veränderungen geben...Hörte Lilys Worte. Veränderungen. Alles beim Alten...nein, das wollte er nicht. Nicht mehr. Er wollte Veränderungen. Er wollte ein neues Alles. Er wollte nicht mehr allein sein. Er wollte diese unausstehliche Hakennase. "Severus!" Angesprochener blieb stehen, drehte sich zu ihm um. "Ich liebe dich." Sein Herz machte einen Sprung, beobachtete völlig nervös, wie Snapes Augen sich weiteten. Er blinzelte, schüttelte den Kopf, machte einen Schritt nach vorne, wobei Sirius tausend Nerven abstarben. "Was?" Sirius lächelte. Ja, er lächelte wirklich. Es erreichte sein ganzes Gesicht. "Ich liebe dich." "Wa-Warum?", stammelte Snape, anscheinend total aus dem Konzept. "Warum? Du fragst mich warum ich dich liebe? Wenn ich das wüsste, würde ich es schon längst nicht mehr tun", fand er zu seinem alten Humor zurück. Lachte auf Snapes dummen Ausdruck hin. Schließlich rannte dieser auf ihn zu, er breitete die Arme aus und fing ihn auf. Drehte sich einmal mit ihm im Kreis, bevor er ihn ganz fest an sich drückte. Nahm dessen Duft auf, spürte seine Wärme und fühlte sich endlich wieder glücklich. Sanft drückte Snape ihn ein Stückchen weg. Brachte ihre Lippen zueinander. Zaghaft und dann ganz zärtlich küssten sie sich. Nicht begierig, nicht stürmisch, sondern einfach nur vertraut, glücklich. Es war der schönste Kuss seines Lebens. Lösten sich voneinander. "Sirius?", hauchte Snape ihm entgegen. "Ja?" "Auch, wenn es nicht zwischen uns klappt...Wenn du mich wirklich liebst, dann liebe mich nur für diese eine Nacht." Kapitel 18: Für eine Nacht -------------------------- Ich kann sowas nicht...mir ist das viel zu..argh... Lest es...dieses Missgeschick... Für eine Nacht Sanft drückte Sirius Snape ins Gras, öffnete seinen Umhang. Strich ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Küsste seinen Nacken. Langsam, gemächlich. Spürte Snapes Hände über seinen Rücken streicheln. Halfen ihm schließlich aus seinem Umhang. Ließ seine eigenen Hände unter Snapes Pullover gleiten, fühlte die weiche Haut. Schob es hoch, darauf achtend, ob der Slytherin es wollte oder nicht. Dieser beobachtete ihn nur. Nicht wie damals in der Nische. Sondern sanft. Glücklich und doch irgendwie traurig. Fing an, die schmale Brust zu liebkosen, hörte einen zufriedenen Seufzer von Snape. Nach wenigen Minuten griffen dessen Hände in seinen schwarzen Haarschopf und zogen seinen Kopf hoch, so dass Snape ihn küssen konnte. Ließ die Hände dann zu Sirius' Oberteil gleiten, zog daran. Sirius richtete sich auf, hob die Arme, damit Snape es ihm ausziehen konnte. Streichelte dann über den Torso, küsste ihn und Sirius schloss genießerisch die Augen. Spürte irgendwann diese schmalen Finger an seinem Hosenverschluss herummachen. Und zum ersten Mal seitdem Snape ihn hierrum gebeten hatte, überkam ihn eine Art Zweifel. Da drückte ihn Snape auf den Rücken. Er hob leicht sein Becken, damit der Slytherin ihm die Hose leichter herunterziehen konnte. Der Kleinere beugte sich jetzt über ihn, streichelte von Sirius' Zehen hoch bis zu der Hüfte. Leicht zuckte Sirius, was Snape mit einem Grinsen quittierte. Darauf umarmte Sirius ihn und wälzte sich mit ihm herum. Jetzt lag Snape wieder unter ihm. Küsste ihn die Halsbeuge entlang. Ließ seine Hände nach unten wandern. Machte sich jetzt auch an Snapes Hosenverschluss zu schaffen. Hob ihn dann hoch und zerrte sie ihm herunter. Die Beine fest aneinander gepresst, lag Snape jetzt unter ihm. Sirius begriff sogleich, dass sich Snape für seine dünnen Hühnerbeine schämte. Also glitt Sirius hinunter, hob dessen Fuß und küsste jeden einzelnen Zeh. Küsste sich hoch zum Schienbein und dort bis zur Hüfte. Snape keuchte, was ihm einen heißen Schauer durch den Körper jagte. Jetzt zog Snape ihn wieder in eine aufrechte Position und bevor Sirius noch einmal blinzeln konnte, hing sein Unterhose schon in seinen Kniekehlen. Dann fühlte er was warmes an seinem Glied, was ihn aufkeuchen ließ. Sah runter und entdeckte, dass es Snape war. Dieser nahm Sirius' Glied jetzt in den Mund. Sirius warf den Kopf in den Nacken, schloss die Augen. Spürte mit jeder Bewegung von Snapes Mund eine pure Welle der Lust durch seinen Körper jagen. „Oh, da, ja, genau so..ohja. Das tut gut, Severus“, stöhnte er. Packte in dessen Haar. Er wollte mehr. Er wollte nicht nur Snapes Mund. Zog ihn von sich weg, drückte ihn härter als bedacht auf den Boden und küsste ihn leidenschaftlich. Verwickelte ihn in einen Kampf. Währenddessen wanderten seine zwei Hände nach unten, zogen Snapes Unterhose hinunter. Strich erst die Innenseite seiner Oberschenkel nach, bevor er dessen Glied umfasste. Snape keuchte in den Kuss hinein, drückte seine Hüfte gegen Sirius' seine. Bewegte seine Hand weiter nach unten. Und wusste nicht weiter. Hielt in seinem Kuss inne und stützte sich leicht nach oben. Betrachtete schwer keuchend den erhitzen Snape unter sich, der ihn verwirrt musterte. "Was ist?", fragte er ihn. Sirius wurde rot, sagte nichts. Plötzlich packte ihn Snape schmiss ihn von sich hinunter. Bevor er noch etwas anderes tun konnte, fand er sich auf seinem Bauch wieder, was seine Erregung nicht so prickelnd fand. Doch das würde er völlig vergessen in den nächsten Minuten. "Sev...Ah!" Er fühlte, wie Snape sich über ihn beugte und ebenso dessen lange Finger in seinem After. Er biss die Zähne zusammen, versuchte, sich zu entspannen, während Snapes Finger sich unsanft bewegten. Spürte Snapes andere Hand erst über seinen Rücken streicheln dann über seine Oberschenkel und schließlich zu seinem Glied. "Ah..Es tut... hör auf... ah!", keuchte er vergeblich, aber Snape hörte nicht auf, sondern bewegte seine Finger nur noch härter. Und mit einmal war es vorbei, befand sich wieder auf seinem Rücken. Sah in die schwarzen Augen Snapes. "Vertraust du mir?", fragte dieser. "Ja", sagte Sirius ohne zu zögern, noch recht zu wissen, wobei er dem Kleineren vertrauen sollte. Dann fühlte er wieder etwas eindringen, Größer. Knurrte verbissen auf. Umklammerte Snape verkrampft und warf den Kopf in den Nacken. Konnte Severus' Körper auf seinem spüren, fühlte jede Bewegung die er in ihm machte. Und aus Schmerz wurde Lust. "Severus..schneller", keuchte er. Und Snape tat, wie man ihm befahl. "Oh bei Merlin, ja, ja, genau so!" Spürte, wie Snape immer schneller wurde. Ließ seine Hände über den Rücken zu dessen Hintern wandern und steckte einen seiner Finger ebenfalls in dessen After. Snape keuchte auf. "Oh Himmel! Sirius!" "Härter, Severus, härter", spornte ihn Sirius an. Und sie verloren sich in einer Welt aus purer Lust. Schwitzende Körper die aneinander rieben, feuchte Küsse, die Erregung, das Stöhnen und Keuchen- alles vermischte sich in einem Takt bis zum Höhepunkt. "SIRIUS!" "SEVERUS!" Die Welt um Sirius schien zu explodieren, so stark kam der Orgasmus. Er bäumte sich auf, stieß mit der Hüfte nach oben und erhielt die vollkommene Erlösung. Keuchend sank er zurück, die Augen geschlossen. Snapes warmer Körper auf ihm, der sich rasend schnell auf und ab bewegte, weil dieser ebenso rasch atmete. Streichelte über dessen Rücken. Irgendwann öffnete er dann doch die Augen, weil Snapes Atmen langsam geworden war. Sah in ein selig lächelndes Gesicht. Lächelte ebenso zurück. "War ganz annehmbar fürs erste Mal, hm?" "Dafür, dass ich dich führen musste, Black." "Ich wollte dir nur den Spaß lassen." "Natürlich." "Glaubst du mir nicht?" "Nein." "Ah, wie verletzend." "Idiot." "Aber immerhin." Snape hob die Augenbrauen, Sirius tat es ihm gleich. Dann lachte der Große, wälzte sich mit dem Kleineren herum, so dass dieser unter ihm lag. Küsste dessen Gesicht, dann seinen Hals und wanderte hinunter zur Brust. Die Nacht war noch lang... Epilog: Traumende ----------------- Joar, womit fange ich an? Erstmal möchte ich an dieser Stelle meiner großartigen Beta Halbblutprinz danken. Ohne sie wäre diese FF nie lesbar gewesen. Eigentlich hat erst ihre Korrektur und ihre Kritiken DLS zu etwas gemacht. Dadurch ist es für mich ein wertvoller Schatz geworden. Dankeschön :3 Dann möchte ich allen Kommischreibern ein riesiges Dankeschön sagen. Eure Kommentare haben mir immer den Antrieb gegeben, dass hier weiterzuschreiben (wir erinnern uns bitte, dass es nur 2 Teile haben sollte xD). Sie haben mich auf Ideen gebracht oder mich zum Lachen, ich habe sie mir manchmal sogar mehrmals durchgelesen und hätte immer am liebsten jedem Einzelen von euch zurückgeschrieben (aber ich wollte nicht lästig werden xD). Dankeschön :3 An alle Mitleser, die nie ein Kommentar gelassen haben, vielleicht entschließt ihr euch dazu jetzt eins noch zu schreiben, wenn nicht-auch ein Dankeschön an euch, die ihr sie auf die Favouritenliste habt. Dankeschön :3 Und nun zum Ende. Lange, lange hats gedauert bis ich mich entschied. Ich hatte 3 verschiedene Enden im Kopf. Aber irgendwie wollte ich einmal ein gutes Ende aber auch irgendwie nicht so heile. Schließlich sind Halbblutprinz und ich auf eines gekommen. Es ist kurz aber es dürfte passend sein. Ich hoffe ihr hatte bis hierhin Spaß (und hasst James jetzt nicht allzusehr ^^''). Ich würde sogar eine Fortsetzung schreiben aber dann entweder a) Während des Krieges, wo die Potters verfolgt werden oder b) Nachdem Sirius aus Askaban ausgebrochen ist. Wenn ihr wollt, schickt mir eine ENS, was ihr gerne hättet. Hmm, was noch? Ich kanns eigentlich noch gar nicht richtig fassen...immerhin 3 Monate...Aber genug der langen Reden. Viel spaß mit dem letzten DLS-Kapitel! MvlG,Midoh Traumende Außer Atmen ließ Sirius sich auf einem Sitzkissen nieder, war gerade noch rechtzeitig zum Stundenanfang erschienen. Welcher Idiot hatte Wahrsagen auch in einen Turm verlegt? Der Raum verdunkelte sich und sogleich konnte er die üblichen Düfte riechen, die einen so schläfrig machten. Ihr Professor begann wieder über die Künste der Kugel zu philosophieren, so dass er beruhigt mit seinen Gedanken abschweifen konnte. Ein wenig Schlaf nachholen, den er keineswegs bekommen hatte. Legte den Kopf auf den Tisch, schloss die Augen...trieb weg vom Geschehen... Da rüttelte ihn jemand an der Schulter. Mürrisch hob er den Kopf wieder und sah zu dem Störenfried. Es war James, wer sonst. Dieser hatte eine erwartungsvolle Miene aufgesetzt. Nach einer Weile des stummen Anstarrens beugte der Sucher sich zu ihm hin. "Und?", fragte er. Sirius überlegte kurz, zuckte mit den Schultern. "Nichts und..." James schien mit dieser Antwort nicht zufrieden, warf einen hilfesuchenden Blick zu den anderen zwei Rumtreibern, die sich jetzt auch ziemlich neugierig nach vorne gebeugt hatten. "Du warst die ganze Nacht weg..." Sirius schnaubte. "Na und?" Darauf verdrehte James genervt die Augen, überkreuzte die Arme und schien zu schmollen. Deswegen versuchte Remus jetzt sein Glück. "Nun, da du solange weg warst...muss ja etwas passiert sein zwischen euch. Also, wie habt ihr euch entschieden?" Abermals zuckte Sirius mit den Schultern. "Keine Ahnung." Alle drei Augenpaaren ruhten ungläubig auf ihm. "Ja, was?", knurrte er zurück, legte den Kopf wieder auf den Tisch und schloss die Augen. Passiert war eine Menge...aber er hatte weder Lust noch Elan dazu, ihnen das zu erzählen. Vielleicht Remus irgendwann, aber doch nicht James und Peter, die würden es nicht überleben. "Komm schon, irgendwann kriegen wir es eh raus", fing James wieder an zu protestieren. Sirius lachte leise auf. "Das bezweifele ich, Prongs, ehrlich." "Warum? Entschließt du dich dazu, uns zu verlassen?" Die Frage hörte sich zwar ziemlich albern an, aber Sirius erkannte die Angst darin. Umso verwunderter schaute er James an, dessen Wangen leicht rot wurden. Freundschaftlich boxte er ihm in die Seite. "Idiot... schon vergessen? Wir sind die Rumtreiber, wir bleiben immer zusammen." "Jaaah", gab James gedehnt von sich zurück, nicht sehr beruhigt. Sirius warf einen prüfenden Blick zu Remus, der ihn auch unsicher anschaute, dann zu Peter, der ebenfalls den Blick gesenkt hatte. Er seufzte, wartete bis ihr Professor erneut in seinen lauten Redeschwall vertieft war. "Passt auf, ihr seid meine Freunde, meine Familie. Ich würde euch nie verlassen- nun womöglich für die heißeste Sexbombe der Welt, aber wer würde da nicht nein sagen?" James und Peter unterdrückten ihr Lachen, während Remus breit lächelte. "Nein, ganz im Ernst. Was auch immer ich für Beziehungen habe, ihr werdet mich an euren süßen Arschbacken kleben haben." Mit diesen Worten legte er den Kopf wieder auf den Tisch, wollte endlich seinen Schlaf nachholen. "Gut so, sonst würde mein Hintern frieren und das wäre gar nicht schön", hörte er James noch sagen. Dann war also alles wieder heil zwischen ihnen. Der große Junge raste durch die unzähligen Gänge Hogwarts', auf der Suche nach einer Toilette. Oh ja, es gab viele Toiletten im Schloss, aber der Junge suchte, nein wollte, nur zu einer bestimmten. Ein schmaler, unbeleuchteter Gang führte dorthin. Schwer atmend stand der Junge da, betrachtete das ersehnte Ziel, während Schweiß sein Gesicht hinab lief. Langsam schritt er durch den Gang, auf die Tür mit dem Männlichzeichen darauf zu. Sein Herz trommelte ihm in einem wilden Rhythmus gegen die Brust. Seine Finger kribbelten vor Aufregung, die er sich selbst nicht erklären konnte. Er schien Wochen in die Vergangenheit zurückversetzt worden zu sein. Nur ohne den Traum... Hielt vor der Tür, legte seine Hand auf die Klinke und lauschte. Er vernahm leises Weinen. Sollte er eintreten? Sollte er verschwinden? Doch dieses Mal gab es keinen inneren Kampf, keine Blase, die geleert werden musste, keine unbändige Neugierde. Es gab nur sein Herz, das wusste, wem die Stimme gehörte. Öffnete die Tür und schloss sie wieder leise hinter sich. Tastete in der Dunkelheit nach einem Lichtschalter, fand keinen und fluchte laut. Das Weinen verstummte augenblicklich. Der Junge zog ungeduldig seinen Zauberstab aus der Hosentasche. "Lumos!" Ein greller Lichtstrahl ergoss sich aus der Spitze seines Zauberstabes, warf merkwürdige Schatten an die Wände des uralten Gemäuers. Dann ging er um die Ecke, hob den Zauberstab, der schließlich sein Ziel fand. Dort zusammengekauert saß ein ihm nur zu gut bekannter Junge, der ihn durch sein fettiges Haar aus verquollenen Augen entgegen schaute. Nein, dies hier war nicht der Traum. Er schritt auf den Jungen zu, sicher und leicht arrogant, manches konnte man halt einfach nie loswerden. Aber vielleicht war es ja eine andere Art Traum. Blieb vor dem Jungen stehen, blickte auf ihn hinab. Ein Traum der Realität, so etwas musste es geben- der Beweis dafür war dies hier. Er lächelte den Jungen an, dieser lächelte zurück. Es war ein wunderbarer Traum. ~ENDE~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)