Draco Malfoy erkundet die Muggelwelt von Mirabelle ([Draco x Hermine (?)]) ================================================================================ Kapitel 3: Selbst ist der Malfoy -------------------------------- Kapitel 3: Selbst ist der Malfoy Draco Malfoys rechter Fuß berührten sanft den Steinboden eines Hinterhofes. Galant landete er auch links und er sah sich schon in beeindruckender und ernschüchternder Pose, als er ohne erkennbaren Grund nach hinten fiel. Verirrt und ziemlich genervt suchte er nach einer Begründung für diesen peinlichen – im wahrsten Sinne des Wortes – Ausrutscher. Etwas verdrießlich musste er feststellen, dass die glatten Steine allesamt nass waren – es hatte wohl bis vor Kurzem geregnet und war noch immer etwas neblig. Fluchend stand er wieder auf und sah sich jetzt nach den beiden Begleiterinnen um. Granger stand einige Meter von ihm weg, zu seinem großen Ärger hatte sie sich vor einem Sturz retten können, indem sie sich an einer Mülltonne festgehalten hatte. McGonagall hingegen hatte trotz ihrer nicht ganz flachen Schuhe keinerlei Anstalten gemacht, hinzufallen. Sie stand inmitten des Hofes und sagte, als die beiden Schüler auf ihr Winken hin zu ihr gelaufen waren: „Nun. Das hier ist das ‚Haight Inn’, mitten in Haight Ashbury. Es ist ein Muggelhotel – nun bleiben Sie mal ruhig, Mister Malfoy – allerdings ist nur zwei Blocks weiter das magische Einkaufszentrum der Stadt, welches fast so groß ist wie die Winkelgasse. Ihre Koffer sind bereits auf Ihrem Zimmer, Sie werden Ihre Schlüssel an der Rezeption abholen. Hier ...“ Sie wühlte ihn ihrer Umhangtasche herum und drückte Hermine eine Karte und einen Umschlag in die Hand: „Das eine ist ein Stadtplan mit allen wichtigen magischen und nichtmagischen Orten. Im Umschlag befinden sich die restlichen Erklärungen, eine Karte und ein Zeitplan für die Konvente.“ Granger nickte sprachlos, Draco zog es vor, einfach weiter zu starren. Noch einmal begann Professor McGonagall zu reden: „Sie sollten Ihre Umhänge ausziehen, bevor Sie in das Hotel gehen, schließlich sind Sie hier unter Muggeln ... Bis in drei Wochen, genau hier. Viel Erfolg und eine gute Zeit.“ Mit diesen Worten disapparierte sie und ließ die beiden Siebtklässler allein zurück. Nach einigen Augenblicken bedingungsloser Stille drehte Hermine sich zu Malfoy um und sah ihm ein wenig skeptisch in sein schmales Gesicht. Sie schwieg betreten, doch er fragte geradeheraus: „Würdest du bitte aufhören, so zu starren, wenn du mir nichts zu sagen hast?“ „Nun ... Professor McGonagall hat gesagt ...“ Ihre Stimme verlor sich in hilflosem Gestammel und er verdrehte genervt die Augen. Eine Portion Selbstvertrauen, die Dame? Oh, ich sehe gerade, das ist zu teuer für Sie. „Also ... Sie hat doch gesagt ...“, begann sie erneut, doch wieder konnte er den restlichen Satz nicht verstehen, weil sie sich in einem unverständlichen Murmeln verlor. Sie startete nicht noch einen Versuch und Malfoy schnaubte genervt: „Sieh zu, Granger!“ Hermine atmete tief ein und aus, und begann ihren Satz von Neuem: „Sie hat gesagt, wir sollen Muggelkleidung anziehen. Ich hab was drunter, aber ich bezweifle ... nun ja, ich bezweifle, dass das bei dir der Fall ist.“ Verdammt. Sie hatte Recht, und was hatte die Runzel noch gesagt? Die Koffer waren bereits auf dem Zimmer. Dem Zimmer? Nein. Nein. Nicht ein Zimmer für beide? Panisch starrte Draco das Schlammblut an. Sie erwiderte seinen Blick fragend und er flüsterte: „Ein Zimmer. Sie hat ein Zimmer gesagt.“ Hermines Augen weiteten sich. * Vollkommen entnervt stapfte Hermine, beladen mit zwei riesigen Tüten, die Haight Street entlang. Wie konnte dieser Widerling nur? Einige Sekunden vergingen in totalem Schock. Die erste Person, die sich wieder fing war Draco, denn in seinem paralysierten Hirn hatte sich ein absolut wunderbarer Plan breitgemacht. „Granger?“ Ein schwaches Wimmern ihrerseits deutete er als Geistesgegenwärtigkeit, also fuhr er fort: „Ich kann hier nicht weg. Also wirst du jetzt losziehen, mir Kleidung kaufen und ich warte hier.“ Die Verstimmung in ihren Augen gefiel ihm gut, um genauer zu sein sehr gut ... Hermine streckte ihre Hand aus und Malfoy musterte sie fragend. Sie seufzte genervt und zischte: „Geld, Malfoy. Ich brauche Geld.“ „Muggelgeld meinst du? Ja, genau, davon hab ich immer was dabei. Ich bin ein Reinblut, du Heldin!“ Vor Wut kochend stapfte sie, nachdem sie ihren Umhang abgeworfen hatte, die Treppe hoch, die in die nächste Straße mündete. „Granger?“ Angespannt, aber betont ruhig, drehte sie sich um: „Ja?“ „Ich bevorzuge Markenkleidung.“ Töte ihn. Ermorde ihn. Strangulieren, erschießen, erwürgen, ertränken, überfahren, elektrischer Stuhl, Giftspritze, Guillotine, Foltertod, Avada Kedavra. Es gab so viele Möglichkeiten, da konnte sie doch auch einfach eine nutzen, oder nicht? Das einzig Gute war, dass wirklich Markenkleidung in der Muggelwelt Extravaganz und in einem gewissen Grad auch Peinlichkeit bedeutete. Der Anzug von Hugo Boss war die Ausnahme, der hatte ihr persönlich gefallen. Aber die anderen Sachen ... Ungewollt kicherte Hermine schadenfroh. Wie gut, dass ihre Eltern Ärzte waren, an ihrem achtzehnten Geburtstag hatte sie eine American Express-Karte bekommen, nur deshalb konnte sie so viel einkaufen. Auch den Leoparden-Tanga. Sie würde seine Unterwäsche verstecken und ihn zwingen, das gute Stück anzuziehen ... Ein diabolisches Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit. Es verschwand sofort wieder, als sie daran dachte, die nächsten drei Wochen im selben Zimmer zu schlafen wie diese Person. Seufzend lief sie die Treppenstufen hinab, um festzustellen, dass Malfoy verschwunden war. Sie suchte um die Mülleimer herum, schließlich sogar darin, danach hinter den aufgeweichten Plastikkartons. Unter der Holzkisten – und unter ihrem allein gelassenen Umhang. Nichts. ... Draco Malfoy! Kurz kämpfte sie gegen das penetrante Zittern ihrer Fäuse, doch sie schaffte es gerade noch, sich zu fangen. Gut. Gut. Sie würde ihn nicht suchen, sie würde jetzt auf ihr Zimmer gehen und eine schöne Dusche nehmen. Er könnte zusehen, wie er sein Dilemma löste. Hermine schloss mit einer gewissen Befriedigung die Tür auf und musste überrascht feststellen, dass sie ein Fünf-Sterne-Hotel bekommen hatten. Aber noch überraschter war sie, als sie Draco Malfoy auf dem Bett liegen sah, frisch geduscht und offensichtlich gesättigt, er hatte es sich nicht nehmen lassen, einige Essensreste stehen zu lassen. Der Fernseher lief, wie auch immer er ihn anbekommen hatte, und sein Koffer war schön säuberlich im einzigen Schrank eingeräumt. Umhänge, sowie Muggelkleidung nahmen jeden erdenklichen Platz ein. Etwas in Hermines Gehirn klinkte sich aus. Sie warf ihm die beiden Tüten ins Gesicht, zerrte jedes einzelne seiner Kleidungsstücke aus dem Schrank, hexte sie ins Klo und in den Whirlpool, dessen Hähne magisch angingen. Die Essenreste, Überbleibsel von Braten, Kartoffeln, Soße und Salat, sowie Parfait, warf sie ihm in die Haare, nachdem er aufgesprungen war. Danach schnappte sie all ihre Sachen und verbarrikadierte sich im Bad. Sie fischte seine Klamotten wieder aus dem Whirlpool, ließ neues Wasser ein und legte sich hinein. Ja, sie wusste, dass er ein Teufel war, aber das gerade eben war einfach nur gemein und verdammt kindisch. Ein leiser Seufzer durchfuhr sie, doch sie beruhigte sich mit jeder Minute, die sie im entspannenden Nass verbrachte. Sie schloss ihre Augen und wäre wohl eingenickt, hätte es nicht an der Tür geklopft. Ihre Hände zitterten und Hermine presste ihre Lippen zusammen, sie würde keinen Ton mit Malfoy reden. „Granger?“ Nein, dachte sie, doch sie gab keinen Laut von sich. Dann noch einmal: „Granger?“ Sein neutraler Tonfall wurde mit Stille quittiert, aber Hermine lauschte angespannt. Sie hatte nicht daran gedacht, dass er auch einen Zauberstab hatte, warum zauberte er die Tür nicht einfach auf? War doch nicht so schwer. Aber es sprach für ihn, dass er es nicht tat ... redete er gerade wieder? Tatsächlich. „Granger, komm raus, ich will nur fragen, ob mir der Anzug steht.“ Ungläubig starrte Hermine die Türe an. Gutgläubig, wie sie schon immer gewesen war, wickelte sie sich ein großes Handtuch um den Körper und öffnete die Tür. Gerade so bemerkte sie noch, dass Malfoy den Boss-Anzug trug, als sie plötzlich Unmengen Gurkensalat am ganzen Körper hatte und den Blonden schadenfroh lachen hörte. Sie atmete tief ein und aus, sagte: „Aber er steht dir“ und klatschte ihm die Tür mit voller Wucht auf die Nase. Mit einem schmerzverzerrtem, aber selbstzufriedenen Gesichtsausdruck musterte Draco sich im Spiegel. Ein Nachteil, aber zwei Vorteile – seine Nase tat verdammt weh, aber er hatte seine Rache bekommen. Außerdem sah Granger im Handtuch ziemlich heiß aus - so ungern er es auch zugab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)