Draco Malfoy erkundet die Muggelwelt von Mirabelle ([Draco x Hermine (?)]) ================================================================================ Kapitel 4: Bedürfnisse ---------------------- Kapitel 4: Bedürfnisse Anmerkung: Ich hab leider keine Ahnung, wie man Dollar/Pfund/Euro oder was auch immer in Galleonen umrechnet ... Deswegen hab ich es einfach mal irgendwie gemacht, falls jemand sich da auskennt, sagt es mir^^ --- Hermines Gesicht glühte siedend heiß. Es sprach für sich, dass Malfoy den Anzug angezogen hatte, außerdem war er nicht ins Badezimmer gestürmt und hatte seine Sachen retten wollen – was so oder so nicht geklappt hätte, wie sie mit einem Blick auf den nassen, elenden Haufen in der Ecke des Bades zufrieden feststellte. Aber Hermine selbst war über und über mit Gurkensalat vollgeklebt, was nicht sonderlich nett war. Sorgfältig pflückte sie eine Gurkenscheibe nach der anderen von ihrer nassen Haut und im beschlagenen Spiegel begutachtete sie ihr gurkengrünes Haar, bevor sie sich auch dort ans mühsame Aussortieren machte. Das Gemüse wanderte in den Müll und Hermine wiederholt in den Whirlpool, als es erneut an der Tür klopfte. Diesmal hielt sie sich nicht an ihr eisernes Schweigen und schrie: „Was, Wichtsack?“ Ein belustigtes Kichern ertönte von draußen und Malfoy schnarrte mit einer extrabösen Brise Arroganz: „Wie hast du mich genannt, Schlammblut?“ „Wichtsack, wieso?“ „Toller Name.“ Sie verdrehte die Augen und rief: „Was willst du?“ „Duschen! Ich bin voller Bratensoße!“ „Mir egal!“ Ja – wenn es darum ging, sauber und gepflegt zu sein, war sie gut genug für eine normale Unterhaltung. Normal war vielleicht das falsche Wort, aber zumindest für seine Verhältnisse. Und auch wenn es um seine Hygiene ging, der Malfoy, den sie einmal zu kennen geglaubt hatte, wäre ins Bad gestürmt und hätte sie einfach rausgeschmissen. Er hatte sich wohl verbessert, das musste man ihm zugute halten. Aber ... Hermine seufzte. Egal – jetzt würde sie ihn erst einmal warten lassen. Eineinhalb Stunden später trat Hermine mit knurrendem Magen aus dem Bad. Sie wäre länger geblieben, hätte sie der Hunger nicht von ihrem Platz gelockt. Interessiert blickte sie sich um – wo war Malfoy? Und nachdem sie sich einmal im gesamten Raum umgesehen hatte, stellte sie amüsiert fest, dass er verdrießlich am Fenster stand, das Blondhaar voller schöner, brauner, getrockneter Soße. Der Anzug stand ihm verboten gut – sie hatte es gewusst. Als Granger die Tür geöffnet hatte, wartete er noch einige Sekunden und lief dann eiligen Schrittes an ihr vorbei um sich zu reinigen. Beinahe zwei Stunden voller Essen war zuviel, aber er hatte bereits früh entschlossen, das Schlammblut genug geärgert zu haben. Also schnappte er sich die restlichen Klamotten, die sie ihm mitgebracht hatte, ließ sie wortlos im Hotelzimmer stehen und tat, was getan werden musste. Hermine blickte sich interessier um und rief dann den Zimmerservice, um an Nahrung zu kommen. Sie verhungerte. Und als sie schlussendlich ihre Sandwiches bekam, schlang sie das erste so schnell herunter, dass sie sich daran verschluckte. Zum Glück war Malfoy duschen, er hätte sich wahrscheinlich königlich amüsiert. Nach der Stärkung ließ sie sich auf das Bett fallen, bemerkte aber zu spät, dass darauf noch geschmolzenes Parfait lag. Allgemein hatte Malfoy es augenscheinlich ihr überlassen, das Zimmer aufzuräumen. Fluchend entfernte sie mit einem Wink des Zauberstabes die Eiscreme von Decke und Haar, danach schaltete sie den Fernseher ein und wartete darauf, dass der blonde Wichtsack sich blicken ließ. Dies geschah überraschend schnell. Draco, nur bekleidet mit Boxershorts und einem halb zugeknöpftem Hemd, erschien in der Tür und zischte: „Granger! Alle meine Klamotten sind reif für die Tonne!“ „Ja, das war Absicht.“ „Wieso?“ Sie lachte freudlos und fragte: „Das fragst du so schamlos? Überleg mal. Aber ich kenn einen ganz guten Spruch, mit dem könntest du das Meiste wieder hinkriegen.“ „Sag ihn mir!“ „Nein.“ Innerlich sprang er im Dreieck und genau das befriedigte sie ungeheuerlich. Sie wandte sich wieder dem Flachbildschirm zu und beobachtete SpongeBob, wie er mit Patrick Quallenfischen ging. Es lebe die Idylle. Draco schnappte sich die nasse, zerrissene Jeans, die er anziehen wollte und warf sie auf Grangers Bauch: „Da! Entweder du machst es selbst oder –“ Die Hose landete in seinem Gesicht und Hermine sagte nur: „Überleg mal, schon mal was vor Reparo und Tergeo gehört?“ Der Blondschopf starrte sie mit bösem Blick an und verschwand wieder im geheiligten Bad. Nicht sehr viel später kam er zurück, mit befriedigtem Gesichtsausdruck und einem Stapel wunderschöner Kleidung. Sie war eindeutig zu nett, überlege Hermine, er hatte wirklich Schrecklicheres verdient. Nachdem Malfoy sich auf dem Sessel nicht allzu weit des Bettes platziert hatte, herrschte Stille, nur SpongeBob tummelte sich immer noch. Etwa fünf Minuten redete keiner der Beiden, dann fragte der Slytherin: „Was ist das überhaupt für ein Müll?“ „Das ist SpongeBob Schwammkopf und vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber überhaupt kein Müll.“ „Ist es eben doch. Auf Granger, schnapp deine Karte, wir gehen in die Stadt.“ „Aber du zahlst mir Kleider im Wert von dreitausend Dollar.“ Hochnäsig blickte er sie an: „Und was ist das in Galleonen?“ „Minus eine Null“, erwiderte sie kühl, während sie ihre Jacke anzog. „Du spinnst wohl.“ „Nein“, sie schnappte sich den Schlüssel für das Zimmer und öffnete die Tür: „Kommst du?“ „Wo kann ich Geld umtauschen?“ Verwirrt blickte sie ihn an. Was war geschehen? „Im magischen Einkaufszentrum wird’s schon was geben, da gehen wir so oder so als erstes hin.“ „Was heißt als erstes? Wir gehen nur da hin.“ Resigniert starrte sie ihn an: „Wovon träumst du? Und jetzt komm schon.“ Böse murmelnd und zischend folgte er ihr und als sie im Fahrstuhl standen meinte Hermine etwas wärmer als noch zuvor: „Du kannst mir das Geld auch so geben, ich hab genug zum Anziehen.“ „Oh, unterschätz mich nicht, Granger. Dreihundert Galleonen geb ich zwar nicht für dich aus, aber ein schönes Klein find ich sicher für dich.“ „Du meinst ich finde ein Kleid für mich.“ Sie seufzte und erwiderte nachdrücklich: „Aber dafür gehen wir jetzt nur in die Muggelgegend.“ Er zuckte nur die Schultern und stieg aus dem Fahrstuhl. * „Granger!“ Sie drehte sich mürrisch um und blickte ihm unmittelbar in das arrogant dreinblickende Gesicht: „Was?“ „Ich verhungere!“ Hermines Augen verdrehten sich genervt. War er so unselbständig, hatte er nur Spaß daran, sie permanent zu ärgern oder war es seine natürliche Abneigung gegen Muggel und deren Lebensräume, dass er sich nicht selbst nach einem Imbiss umsah? Vor gerade mal zehn Minuten waren sie an der Market Street angekommen und schon musste wieder alles so laufen, wie er es wollte. Dennoch blickte sie sich ein paar Sekunden um und deutete dann mit dem Zeigefinger auf das große gelbe M vor ihr: „McDonald’s – Fastfood“, ihr Finger wanderte weiter: „Starbucks – Kaffee ... Mikeys fröhlicher Imbiss – Wurst ... Caitlin’s – Fünf-Sterne Restaurant ... Bei Giovanni – Pizza.“ Ihr Blick wanderte wieder emotionslos in sein Gesicht, das die verschiedenen Möglichkeiten musterte. Sicher würde er sich für das Restaurant entscheiden, schließlich war er hochwohlgeboren – Umso überraschter war sie, als der Blonde zielsicher in Richtung McDonald’s lief. Tatsächlich stand sie noch einige Sekunden da und regte sich nicht, doch schließlich lief sie Malfoy hinterher. Dieser hatte das Fastfood-Restaurant schon betreten und musterte jetzt eingehend die Schilder mit der Auswahl an verschiedenen Burgern. Noch ehe Hermine ihn schnippisch fragen konnte, warum er sich ausgerechnet hierfür entschieden hatte, sah Malfoy ihr geradewegs in die haselnussbraunen Augen und fragte: „Was bedeutet eigentlich Fastfood?“ Ihr Mund klappte auf und seinem Blick nach zu urteilen sah sie nicht gerade intelligent aus. „Also ... Es bedeutet, das gesamte Essen hier wird bereits irgendwo anders produziert und hier nur noch zu einem Burger verarbeitet. Du bekommst dein Essen hier an der Theke da und eigentlich ist alles unglaublich ungesund. Außerdem kannst du dir um ehrlich zu sein nicht sicher sein, ob im ‚Chickenburger’ auch wirklich Huhn drin ist und alles ist ziemlich billig.“ Sein Gesicht verzog sich angewidert und er schnarrte: „Und trotzdem sind hier so viele Muggel? Haben die etwa alle –“ „Es schmeckt im Grunde gut“, würgte sie ihn rasch ab und wiederholte etwas leiser: „Und es ist ziemlich billig.“ Malfoy musterte noch einmal die Infotafel und stolzierte dann wieder hinaus. Kopfschüttelnd folgte Hermine ihm und erblickte ihn, wie er die restlichen Möglichkeiten unter die prüfende Lupe nahm. Als sie neben ihn getreten war, blickte er sie auffordernd an und sie erwiderte den Blick fragend. „Stell dich nicht dümmer an als du bist, Schlammblut! Erklär mir die anderen Sachen!“ Beinahe musste Hermine grinsen. Es hatte zugegeben etwas Respektables, wie man so peinlich sein konnte, aber dennoch so verboten selbstsicher. „Also ... Diese Wurstbude da ... Ist im Grunde ziemlich simpel – es gibt eben Wurst in allen Variationen im Brötchen und vielleicht noch Pommes frites. Starbucks ... Eine Kaffee-Kette, da gibt’s außerdem noch Kuchen und süßes Gebäck, das da ist eine Pizzeria, die machen selbst Pizza, wie der Name schon sagt und das –“, sie zögerte kurz und atmete tief durch: „Das ist ein teures Restaurant und ziemlich bekannt, weil es in den höheren Kreisen als das Beste der Stadt gilt.“ Ohne Umschweife lief Malfoy auf das Restaurant zu – sie hatte es doch gewusst. Wenigstens war sie normal und nicht völlig schludrig gekleidet (an Malfoy musste sie darauf bezogen nicht erst denken). Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)