Draco Malfoy erkundet die Muggelwelt von Mirabelle ([Draco x Hermine (?)]) ================================================================================ Kapitel 9: Schwarz und weiß --------------------------- Kapitel 9: Schwarz und weiß Lupus = Wolf, wie ihr vielleicht wisst^^ Gott, ich finde den Namen unglaublich einfallslos, aber was solls. Ganz schön ist er trotzdem^^ Und jetzt viel Spaß^^ Diesmal wird’s kurz sogar etwas tiefgründiger, Vorsicht ;) --- Nachdem Hermine ihren letzten Bissen Abendessen heruntergeschluckt hatte, nahm sie sich eine Tasse Tee und kuschelte sich in ihre Hälfte des Bettes, als ob Draco ihr gleich eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen würde. Sie starrte den Blonden auffordernd an und obwohl er extra langsam gespeist hatte, war er wohl oder übel fertig. Der auffordernde Blick der Besserwisserin hielt ihn davon ab, seine ganze Teetasse auszutrinken und nach zwei Schlücken setzte er ab, um zu erzählen: „So. Du wolltest wissen, was ich für ein Problem mit Douglas habe. Ich erzähle es dir sowieso nur, weil du mich sonst nie in Ruhe –“ „Ist gut, Malfoy“, unterbrach sie ihn: „Rede einfach, dann bist du schneller fertig.“ Er seufzte ungehalten, begann dann aber: „Also, wie dir deine kleine Freundin schon geschrieben hat, er ist Halbblut und seine Mutter ist so nichtmagisch, wie man es nur sein kann.“ „Aber er ist ein Halb- und kein Schlammblut, was –“ „Unterbrich mich nicht, verdammt. Also. Sein Vater ist der Bruder meines Vaters, wie du dir vielleicht vorstellen kannst ...“ Konnte sie. In der Familie Black, aus der Narzissa stammte, gab es jedenfalls mehr als einen Blutsverräter. Die kamen damit klar. So mehr oder weniger. „... Früher müssen sie sich wohl sehr gut vertragen haben, doch dann, vor vielleicht etwas über zwanzig Jahren, kam mein Onkel plötzlich auf die Idee, er könne die gesamte Gefolgschaft des Dunklen Lords verraten und Auror im Dienste des Ministeriums werden. Daraufhin haben er und mein Vater sich duelliert. Vater konnte überlebte schwer verwundet, doch mein Onkel Lupus hatte nicht mehr als ein paar kleine Kratzer. Er floh nach Kanada, da ihm sicher bald alle Todesser an den Hacken kleben würden ... Nun, und dann, etwa drei Monate vor mir, wie ich es weiß, wurde mein Cousin geboren. Du siehst, es wäre seltsam, wenn wir ein gutes Verhältnis hätten.“ Einige Augenblicke rieb Hermine sich die Schläfe, doch dann blickte sie auf und meinte nachdenklich: „Aber ... der dunkle Lord ist gestürzt und außerdem habt ihr euch doch sicher noch nie getroffen?“ Merlin ... hatte sie gerade vom dunklen Lord gesprochen? Malfoys Einfluss tat ihr offenbar nicht gut. „Nun ja, vielleicht ist der dunkle Lord nicht mehr, aber wir sind uns dennoch einmal begegnet. Mein Großvater Abraxas hat ein großes Dinner veranstaltet und Lupus gezwungen, samt seinem Sohn zu erscheinen. Natürlich hatte seine Frau keinen Zutritt, aber Abraxas mochte Lupus, deshalb bestand er auf seine Anwesenheit. Douglas und ich konnten uns auf Anhieb nicht leiden. Wir haben und gestritten und am Ende sogar geschlagen.“ Er seufzte auf, beendete seine Aussage aber, indem er die Frage beantwortete, die Hermine auf der Zunge brannte: „Das ist vielleicht vier Jahre her. Höchstens.“ „Also verspürst du bei ihm in etwa dieselben Gefühle wie bei Harry?“ Verwundert sah er auf, grinste dann aber: „Kommt hin, würde ich sagen.“ „Und ...“, es war niedlich, wie sie in der Decke kauerte und stotterte, fand Draco, doch er schüttelte augenblicklich den Kopf, als er diesen Gedanken beendet hatte. „Und wie ist jetzt das Verhältnis zwischen deinem Vater und diesem Lupus?“, beendete sie zittrig ihre Frage und er antwortete schlicht: „Sie hassen sich.“ Damit war für ihn das Gespräch beendet. Fragend blickte er nun Hermine an, die dieses Etwas von dem seltsamen Gerät neben ihrer Bettseite nahm und sinnlos auf den Zahlen herumdrückte, während sie auf einen Zettel starrte. „Was wird das Granger?“ „Ich telefoniere.“ „Tolofe ... telofe ... Wie noch mal?“, fragte er verwirrt und sie grinste nur: „Ich erkläre es dir in ein paar Minuten, okay?“ Misstrauisch starrte er das seltsame ecklektrische (oder wie diese Muggel das noch gleich nannten) Gerät an und riss verwirrt die Augen auf, als Granger in dieses komische Ding hineinsprach. Eine Ausrede für Selbstgespräche? „Hallo, Stephanie, wie geht’s dir so?“ ... „Ja, genau deswegen ruf ich an.“ ... „Okay, ich warte solange.“ ... „Granger, was zum Teufel treibst du für Spielchen?“ Doch sie legte nur den Zeigefinger auf die schmalen Lippen und redete wieder: „Okay. Wie wäre es mit Samstag? Wir wollten in das Exploratorium gehen.“ ... „Was? Ihr auch? Das ist ja super!“ ... „Okay, dann treffen wir uns so gegen elf Uhr morgens am ‚Palace of Fine Arts’, oder?“ ... „Schön! Dann bis übermorgen!“ „Granger! Willst du mich veralbern?“ „Also bitte, Malfoy. Das war nur ein Telefonat.“ Und plötzlich ging ihm ein Licht auf: „Das war diese Leigh, oder?“ Sie schlug ihre Handfläche gegen die Stirn und murmelte: „Blitzmerker.“ „Ich bin nicht taub, Schlammblut, und blind auch nicht. Ich bin Reinblüter, behandle mich auch so! Und jetzt erklär mir das!“ Beinahe hätte sie wegen seiner unbeholfenen Coolness gelacht, nicht zum ersten Mal in dieser Stadt. Doch sie nahm sich zusammen und erklärte das Telefon-Prinzip. Als sie abschloss, nickte Draco zufrieden und fragte: „Und was habt ihr nun ausgemacht? Hoffentlich, dass ich Svenson bis zu den Konventen nicht wiedersehe.“ „Nun ... eigentlich war der Plan, dass wir am Samstag zusammen in das Museum gehen.“ ... „Granger!“ „Eh ... ja?“ *** Am Samstag Morgen erwachte Hermine mit einem schwummrigen Gefühl im Kopf. Sie hatte gestern fast die gesamte Hogwartspräsentation vollendet, es fehlten nur noch einige saubere Abschlussworte. Zum Glück hatte Draco einiges beigesteuert, zusammen hatten sie überlegt, wie sie Slughorn schlecht reden konnten, der Harry so bevorzugte, doch sie entschieden, fair zu bleiben. Malfoy stand dem skeptisch gegenüber, aber sich bei den Konventen blamieren wollte er auch nicht, also fügte er sich. Als sie beide keine Lust mehr auf die Vorstellung hatten, hatten sie entschieden, in einem Buchladen im Rohrholm nach einem Buch über das internationale Geheimhaltungsabkommen zu suchen. Draco weigerte sich, George zu besuchen. Als die beiden Schulsprecher nun also auf dem Weg zum Exploratorium machten, trat wieder Dracos schlechte Laune von Mittwoch Abend hervor. Hermine war genervt – schließlich litt auch ihre Stimmung unter seiner und er schwieg so verbissen und mit so bösem Blick, dass sie fürchtete, ein nonverbaler Zauberspruch würde sie töten sobald sie zum Sprechen ansetzte. Dasselbe hatte sie schon befürchtet, als sie ihn am Morgen zwang, mitzugehen, indem sie sich selbst und ihn verzauberte, sodass sie sich nicht weiter als ungefähr einhundert Meter voneinander entfernen konnten. Draco hatte keinen Gegenzauber gewusst und war seitdem unausstehlicher denn je. Als sie schließlich den ‚Palace of Fine Arts’ erreicht hatten, erblickte Hermine sofort Stephanie, die ihnen stürmisch winkte, Douglas hingegen wirkte ähnlich abgeneigt wie Draco. „Hallo Hermine! Tag, Draco!“, begrüßte Stephanie die beiden aufgeregt, als die Engländer die beiden Kanadier erreicht hatten: „Wie geht es euch?“ Hermine wollte gerade zur Antwort ansetzen, als die Blonde sich zu ihr vorbeugte und flüsterte: „Ich hätte Douglas fast nicht überreden können, mitzukommen, was genau stört ihn denn so an Draco?“ Die Brünette grinste und erwiderte in normaler Lautstärke: „Ich erzähle es dir später.“ Der strafende Blick von Malfoys schwarzhaarigem Cousin sprach Bände und langsam aber sicher wussten beide Mädchen unabhängig voneinander nicht mehr, ob es eine gute Idee war, die beiden zusammen zu führen ... „Ah, das ist wie bei Alice im Wunderland!“, lachte Stephanie und Hermine, die in dem kleinen karierten Kasten stand, musste grinsen: „Bin ich nicht ein wahres Wachstumswunder?“ Sie lief an das andere Ende des Häuschens und sah durch das kleine Fenster, dass auch der stille Douglas amüsiert grinste, während ihr persönlicher blonder Albtraum die Arme verschränkt hatte und ein paar Meter von den anderen beiden wegstand. „Lass mich auch mal rein, okay?“, meinte Stephanie bittend und bereitwillig verließ Hermine den Kasten, um zu Draco zu gehen: „Versuch doch wenigstens, dich zu amüsieren.“ „Das ist doch alles Müll. Optische Täuschung hin oder her, dieses Museum ist für Kinder.“ „Richtig“, antwortete die Gryffindor und bemerkte belustigt, dass Dracos Miene kurz entgleiste: „Natürlich ist es für Kinder, aber es ist trotzdem total spannend, wenn man es nur will.“ „Ich will aber nicht“, erwiderte der Blonde trotzig und kopfschüttelnd begab sich die junge Frau zu Douglas, um Stephanie als Alice zu betrachten. „Wir gehen da hoch“, sagte Douglas mürrisch und vermied es, seinen englischen Cousin auch nur anzusehen. Dieser schien so oder so nur noch neben Hermine zu stehen, weil sie ihn am Umhang gepackt hatte, als Douglas auf sie zugetrottet war, nachdem Stephanie ihm etwas zugeraunt hatte und anschließend verschwunden war. Mit dem Gesagten wies er auf eine Art Plattform, auf der es laut Wegweiser hauptsächlich Biologisches und Physikalisches zu entdecken gab. Hermine nickte bestätigend und meinte: „Draco, ich hab Hunger, gehen wir so lange etwas essen?“ Der Angesprochene zuckte mit den Schultern und trottete in Richtung des Essbereichs, ohne den beiden anderen nur noch einen Blick zu würdigen. Die Muggelstämmige sah Douglas entschuldigend an, doch er schüttelte den Kopf und sagte: „Vergiss es besser. Mir ergeht es mit ihm nicht anders, wie können und nun mal nicht leiden.“ Hermine fühlte sich erneut an Malfoys Position gegenüber Harry erinnert und musste grinsen. „Ich werde dann mal nach Stephanie sehen. Keine Ahnung, wo sie ist, sie sagte, sie wolle mal für kleine Mädchen, was auch immer das bedeutet.“ Nun brach die Erheiterung endgültig durch und Hermine lachte laut los: „Schau mal in der Richtung.“ Mit diesen Worten deutete sie auf die Toilette und noch ehe der Kanadier etwas hinzufügen konnte, lief sie zu Malfoy, der für beide jeweils eine Pizza gekauft hatte und schon verdrossen aß. Sie war stolz auf ihn, er hatte ohne ihre Unterstützung mit einem waschechten Muggel geredet. Vielleicht war es auch nur die Trance wegen der Anwesenheit von Douglas, die ihn zu dieser Tat verleitete. „Hör mal, ihr würdet euch sicher vertragen, warum weigert ihr euch denn so stur, euch zu verstehen?“ „Man merkt, dass du keine Todfeinde besitzt, Granger.“ „Doch.“ „Ach ja, wen denn?“ „Parkinson.“ Malfoys Mundwinkel verzogen sich nach oben, doch er antwortete immer noch kühl: „Ich hab aber zwei. Sogar da bin ich besser als du.“ „Ist das positiv?“, fragte sie sich mehr selbst und er meinte beiläufig: „Ich dachte nur wegen deiner kompletten Selbstüberschätzung neulich.“ Hermine errötete und Draco aß seelenruhig weiter. „Könntet ihr nicht wenigstens anfangen, euch gegenseitig zu grüßen?“ „Nein! Wie oft noch, ich rede nicht mit ihm.“ Sie schüttelte den Kopf, da war doch noch mehr, als er ihr vorgestern erzählt hatte. Doch bevor sie fragen konnte, waren die beiden Schüler der Flamel-Akademie an ihrer Seite aufgetaucht. Sie hatte nicht einen Bissen gegessen. Verdammt. „Hermine, kann ich dich mal kurz entführen?“, flötete Stephanie und die Angesprochene blickte sie zweifelnd an: „Na ja, aber ich kann nicht mehr als ungefähr hundert Meter weg von Malfoy, weißt du ...“ „Warum das denn?“ „Ach, nicht so wichtig“, erwiderte sie hastig, doch Draco sagte stumpf: „Geht nur, lasst uns allein und wir bringen uns nur um, sonst passiert nichts.“ Ohne Zögern stand seine Schulkameradin nun auf, doch die blonde Kanadierin sah Douglas sowohl verwirrt als auch warnend an: „Wir sind nur fünf Minuten weg, wenn ihr also ...“ Der Schwarzhaarige legte ihr beruhigend den Arm auf die linke Schulter: „Wir überleben.“ Sie seufzte erleichtert auf, hörte aber im Gegensatz zu Hermine nicht, wie er hinzufügte: „Ich zumindest.“ Nachdem Stephanie Hermine an einen Tisch keine zwanzig Meter von den Jungen gezerrt hatte, meinte sie: „So ... eigentlich wollte ich dich jetzt fragen, warum sich unsere beiden Mitschüler nicht leiden können, aber zuerst interessiert mich doch, warum du nicht mehr als hundert Meter von Draco weg willst.“ Die Angesprochene musste bei dem belustigten Funkeln in den grün-blauen Augen der Blonden lächeln, antwortete dann aber: „Von wollen kann keine Rede sein ...“ Und kurz angebunden erklärte sie, dass diese Bindung der einzige Weg war, den Slytherin überhaupt mitzubekommen. Relativ nahtlos ging sie aber auf Stephanies eigentliche Frage ein und nachdem sie geendet hatte, meinte diese: „Interessant ... Aber du hast recht, da fehlt noch etwas.“ „Ich weiß ... bitte, sag Draco nicht, dass ich es dir erzählt habe, ich glaube, es ist ihm unangenehm.“ Vollkommen zusammenhangslos ließ Hermines Gegenüber jedoch das Thema fallen und fragte: „Bist du in Draco verliebt?“ Die Brünette konnte gar nicht anders, als große Augen bekommen. Sie antwortete nicht, doch ihre Gedanken überschlugen sich. Wie kam Stephanie auf diese Idee? Diese unsichtbare Hemmschwelle hatte bis jetzt noch keiner direkt ihr gegenüber überschritten, schließlich wusste jeder, dass die beiden nichts lieber taten, als sich gegenseitig auszustechen und anzugiften. Die Kanadierin konnte das nicht wissen, natürlich, aber hatte sie sich irgendwie so verhalten? Eigentlich nicht. Plötzlich kam eine Erinnerung in ihr hoch ... Flashback „Hermine!“ „Ginny! Sei leise, wir sind in der Bibliothek! Und außerdem lerne ich!“ „Ist mir für zwei Minuten egal.“ Entnervt verdrehte Hermine ihre Augen. Morgen hatte sie einen wichtigen Test in Alte Runen, sie wollte sich konzentrieren. Doch Ginny fuhr rücksichtslos fort: „Romilda Vane hat behauptet, du hättest eine Liaison mit“, sie schluckte, es war ihr sichtlich unangenehm: „Draco Malfoy.“ Hermine Granger hatte zum ersten Mal in ihrer Schullaufbahn nicht die volle Punktzahl in einem Test. Flashback Ende Natürlich hatte sie dieses Gerücht aus der Welt geschafft, doch es hatte sie so verwirrt, dass sie eine Klausur für ihre Verhältnisse in den Sand setzte. Und es schien ihr, als ob heimlich immer noch getuschelt wurde, wenn sie und der Blonde sich einmal mehr ausgiebig stritten. Sie schüttelte den hübschen Kopf, um wieder klare Gedanken hinein zu bekommen und antwortete dann matt: „Nein. Ich kann ihn nicht leiden.“ Um Stephanies prüfendem Blick auszuweichen, schaute sie an den Tisch, an dem Malfoy mit Douglas saß und sie stellte belustigt fest, dass sich die beiden demonstrativ voneinander abgewandt hatten. Die schwarzen Haare des Einen und die silberblonden des Anderen könnten nicht stärker voneinander abweichen. Und dennoch waren sich die beiden charakterlich so ähnlich, auch wenn Douglas nie einen Krieg ausgefochten hatte. Bei ihr und Stephanie war es beinahe genauso. Sie waren sich ähnlich und dennoch unterschied sie etwas Entscheidendes – Hermine hatte mit Sicherheit mehr erlebt. Sie und Draco verband in gewisser Weise die Erinnerung an diesen Krieg und die letzte Schlacht. Und auch die Erfahrungen. Vielleicht verstanden sie sich deshalb so verhältnismäßig gut, spekulierte die Brünette. Weil sie in gewisser Weise eine gemeinsame, harte Vergangenheit hatten. Schwarz und weiß. Und Stille bei den Männern. Sie wollte ihr Gegenüber gerade auf das Schweigeduell aufmerksam machen, als die junge Frau aufstand und meinte: „Du musst es wissen. Aber denk darüber nach.“ Gemeinsam liefen sie zu den Jungen zurück. Nachdem sie die eiserne Stille gebrochen hatten, zerrten die Mädchen ihre Anhängsel wieder zum Ausgang, dieser Ausflug erschien nicht mehr sonderlich vielversprechend. Kurz vor dem Ausgang erblickte Hermine eine Art Zeittafel, die anzeigte, wie weit der Tag wo auf der Welt fortgeschritten war. Draco neben ihr musterte den Bildschirm interessiert und sie blickte auf die Uhr. Es war halb vier Uhr nachmittags, also war es in Großbritannien Nacht ... Ihre Freunde schliefen alle seelenruhig und sie verbrachte hier ihre Zeit mit Draco Malfoy. Schlimmer noch, ihr wurde unterstellt, in ihn verliebt zu sein. Es erschien ihr so surreal. Paradox. Und doch irgendwie okay, irgendwie richtig. Seltsam. Sie traten wieder an die warme Sonne und verabschiedeten sich von den Kanadiern. Die Stimmung war unangenehm gedrückt und Hermine fühlte sich schuldig. Die Gryffindor ließ sich in einen der Sitze im Bus fallen, sie waren auf dem Weg zurück in ihr Hotel. „Granger, wie wäre es, wenn wir heute Abend in die Innenstadt gehen?“ „Wie?“, fragte sie verdutzt. Lag ihm etwas an ihrer Gesellschaft oder hatte sie sich verhört? „Nun ja, Party eben. Du weiß schon. Oder haben Muggel so etwas nicht?“ Sie zischte, um ihm Ruhe zu gebieten, schließlich waren nur ebendiese Muggel um sie herum. „Natürlich feiern sie auch, was denkst du denn! Das hab ich so oder so nicht gemeint.“ „Ach, was denn dann?“ Sie wich seinem Blick aus und murmelte: „Das geht dich nichts an.“ Nachdem sie ihr Zimmer betreten hatten, es war inzwischen früher Abend, schnappte Hermine eine ihrer neuen Hosen sowie ein Oberteil und verschwand im Bad. Draco indes bestellte mit diesem verrückten Gerät, das von selbst redete, etwas zu Essen. In genau dem Moment, in dem seine belegten Brötchen gebracht wurden, öffnete Hermine die Tür und zu seiner Belustigung schob sich der Lockenkopf ganz langsam aus der Tür und flüsterte: „Malfoy, ich sag’s nur ungern, aber würdest du mir bitte ein anderes T-Shirt aus der Einkaufstüte geben?“ „Warum?“ Sie murmelte etwas in ihre Haarpracht und er meinte gelangweilt: „Ich habe dich nicht verstanden, Granger.“ „Der Ausschnitt sitzt viel zu tief!“, rief sie peinlich berührt und er lachte: „Geht gar nicht.“ „Doch! Verdammt, gib mir wenigstens meinen Zauberstab, er liegt neben dir auf dem Tisch.“ Mit einem Kopfschütteln verneinte er und erbost stapfte Hermine aus dem Bad, die Arme über der Brust verschränkt. Die dunkle Jeanshose sah zumindest gut aus. Das blaue Shirt konnte er nicht beurteilen, schließlich hatte sie ihre Arme über den wichtigsten Kritikpunkt gepresst. „Granger! Nimm die Hände da weg. Ich bin der Modemeister hier, ich kann dir sicher sagen, ob man zu viel sieht. Und verlass dich auf eins, ich habe bei dir kein Bedürfnis, noch mehr zu sehen, ich werde ehrlich sein.“ Zögernd nahm sie dir Arme von der Brust und er warf einen kurzen Blick drauf: „Passt doch.“ In Wirklichkeit sah es natürlich überwältigend aus und er freute sich schon, ihr den ganzen Abend auf ihre ... Stop. Langsam reichte es. Hermine schlang ihre Jacke noch etwas fester um ihren Oberkörper. Es war jetzt kurz vor neun, sie waren gerade aus dem Bus gestiegen und auf der Suche nach einem Club oder etwas Ähnlichem. „Ich warne dich nur provisorisch vor, Malfoy, hier bekommt man unter einundzwanzig keinen Alkohol.“ Er blieb stehen und blickte sie geschockt an: „Aber wir haben doch neulich im Restaurant auch Wein getrunken.“ „Aber da sahen wir sicher viel älter aus, als wir wirklich sind, schau dich doch an. Ein normaler Jugendlicher mit zu viel Geld, der feiern will.“ Er kam nicht umhin, ihr Recht zu geben. Großartig. Dennoch schafften sie es in eine Disco, was allein Hermine schon verwunderte. Als sie ihre Jacken abgegeben hatten, war Hermine glücklich, dass sie ihren Schal dabeihatte und Draco war unglücklich, weil viele Muggel um ihn herum waren und Granger das hübscheste Mädchen weit und breit war. Sie kämpften sich auf die Tanzfläche und der Blonde wurde beinahe erschlagen von den schrecklichen Tönen, die von sonst wo kamen. „Granger! Was ist das?“, brüllte er ihr ins Ohr und sie antwortete ebenso laut: „Musik! Einfach nicht darüber nachdenken, dass es sich schrecklich anhört!“ Er schüttelte den Kopf und ließ sie stehen. Er musste zur Bar. Alkohol. „Whiskey“, knurrte er den Barmann an und starrte ihm in die Augen. Der Mann machte keine Anstalten nach seinem Alter zu fragen, vielleicht, weil er Angst hatte. Als der Whiskey vor ihm stand, kippte Draco ihn hinunter und sagte mit zusammengebissenen Zähnen: „Noch einen.“ Danach fühlte er sich gewappnet, sich dem Albtraum Muggelparty zu stellen. Er kämpfte sich durch die sich bewegende Masse und stieß einen lauten Schrei aus, als er plötzlich eine Hand an seinem Hintern spürte, die fest zudrückte. Er wirbelte herum, sah aber niemanden. Wer trieb Spielchen mit Draco Malfoy, dem Reinblüter? Normalerweise war er es, der die Mädchen betatschte. Er musste schleunigst zu Granger. Sie würde ihm sicher helfen können. Aber als er sie sah, stockte ihm der Atem. Sie tanzte, wenn man es denn so nennen konnte, mit irgend so einem ... nun ... Muggel und schien mächtig Spaß zu haben. Ohne ihn? Unmöglich. Er schlug sich die letzten Meter bis zu ihr durch und schubste den Kerl von ihr weg. Verwirrt starrten beide den Slytherin an, doch mit einem eiskalten Blick vertrieb er den Wurm und wandte sich nun der Brünetten zu, die ihn entrüstet musterte und ihm dann entgegenschrie: „Wofür war das denn bitte? Und warum riechst du nach Alkohol?“ Letzteres würde er ihr nicht beantworten. Und dennoch zog er sie zu sich her und sagte: „Du bist mit mir hier, also amüsier dich nicht ohne mich.“ --- Wegen diesem ‚Alice-Haus’ ... Das kennt ihr sicher alle, so ein schiefes Haus, das innen kariert ist, so dass man draußen das Gefühl hat, die Person innen wächst und schrumpft^^ Und wegen der Disco ... Da musste ich mich an das miserable Ding bei mir daheim halten, wir durften in San Francisco nach 11 Uhr Nachts nicht mehr ausm Hotel >< Ich mag das Kapitel ... Na ja, so halb^^ Ich hoffe, euch hat’s gefallen :3 Das davor fand ich besser, auch wenn das hier wunderbar lang ist^^ *stolz* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)