Draco Malfoy erkundet die Muggelwelt von Mirabelle ([Draco x Hermine (?)]) ================================================================================ Kapitel 22: Kürbisse -------------------- Kapitel 22: Kürbisse Ich habs tatsächlich geschafft – das Halloween-Kapitel an Halloween >o< Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie stolz ich bin xD Leider wird das Weihnachtskapitel dann wahrscheinlich irgendwann ... nach Weihnachten fertig sein^^ Schade xD --- Die Woche verstrich rasch und ehe Hermine sich versah, war es wieder Wochenende und somit nur noch eine Woche bis Halloween. Die ganze letzte Woche waren sie, Draco und die Vertrauensschüler von den Hausaufgaben befreit worden, um das Halloweenessen zu planen, auch wenn sie jede Hausaufgabe trotzdem abgegeben hatte, schließlich wollte sie einen guten Abschluss. Am Sonntag Abend brütete sie gerade über einer kniffligen Übersetzung, als der Slytherin durch das Porträtloch stieg und meinte: „Schau. Die Vertrauensschüler haben endlich die Pläne fertig.“ „Sie wären früher fertig gewesen, wenn du uns geholfen hättest“, meinte Hermine resigniert und blickte von ihrer Arbeit auf: „Der Entwurf hätte schon von zwei, drei Tagen rein gezeichnet werden können, aber du hast nie geholfen und am Abend immer nur daran herumgemeckert.“ Beinahe stolz schwoll die Brust des Schulsprechers ein wenig an und kopfschüttelnd nahm die Brünette ihm die Pergamente ab, um sie interessiert durchzublättern. „Sehr gut, dann können wir Hagrid jetzt sagen, dass er seine Kürbisse noch ein wenig weiter düngen muss. Kommst du mit?“ „Zum Riesen? Nachts? Wovon träumst du?“, rief er bestürzt aus und ließ sich demonstrativ in einen Sessel fallen. „Gut, dann nicht“, meinte die Gryffindor schulterzuckend und ging in ihr Schlafzimmer, um sich Mantel und Schal zu holen. Nachdem ihre Tür in das Schloss gefallen war, kicherte sie ein wenig. Nicht, dass es zu ihr gepasst hätte, aber Hermine wurde einfach ein wenig wärmer bei dem Gedanken, dass Draco alle auch weiterhin so behandelte wie früher, abgesehen von ihr. Gedankenverloren starrte der Blonde Hermine hinterher und seufzte leise auf, als er hörte, wie ihre Tür zuging. Seine eisgrauen Augen sahen träumerisch im Raum umher und schließlich aus dem Fenster. Die Dunkelheit kroch über die Ländereien und verhüllte nach und nach die Bäume und Hügel. Er fragte sich, ob er es verantworten konnte, die Gryffindor allein zu dem Riesen zu schicken. Es war dunkel, kalt und sie hatte momentan Feinde. Zwar keine potenziell tödlichen wie den Dunklen Lord, aber eigentlich reichte Weasley schon. Also entschied er sich für ein deutliches Nein und raffte sich auf, seinerseits seinen edlen Mantel zu holen. Er war noch vor Hermine wieder unten, was ihn ein wenig wunderte, da sie ja nur einen Mantel hatte holen wollten. Aber nach nur wenigen Sekunden erschien die Brünette atemlos und stammelte: „Ich ... ich habe meine Handschuhe nicht gefunden. Was machst du denn im Mantel?“ „Ich habe beschlossen, dich doch zu begleiten“, antwortete er würdevoll und öffnete das Porträtloch. Kurz darauf öffnete er das Schlossportal und sie traten in die eisige Kälte. Es war noch nicht allzu spät im Jahr, aber da sie sich im hohen Norden befanden und es bereits dunkel war, hatte die Gryffindor gut daran getan, die Handschuhsuche nicht aufzugeben. Schweigend und mit den Schals bis über die Nase stapften sie zu Hagrids Hütte, aus deren Schornstein Rauch aufstieg. Noch ehe Hermine die Hand heben konnte, um zu klopfen, bellte bereits der gigantische Hund des Halbriesen los und Draco zuckte leicht zusammen. Die Brünette lachte und meinte während sie schließlich klopfte: „Vor Fang musst du keine Angst haben. Und ich dachte, du warst im ersten Jahr mit ihm im Wald?“ „Ach stimmt, ein größerer Feigling als Potter“, murmelte der Blonde und sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu, während die Tür geöffnet wurde. „Hermine!“ „Hallo, Hagrid“, antwortete die Angesprochene lächelnd und klopfte dem Halbriesen so gut es ging auf den Arm, als er sie stürmisch umarmte. „Du hast mir gefehlt! Und dann kommste mich auch noch so spät erst besuchen! Und auf den Gängen sieht man dich ja nur so selten!“ „Dann musst du in die Bibliothek kommen“, meinte sie grinsend und trat ein, nachdem ihr großer Freund sie losgelassen hatte. Draco folgte ihr wachsam. „Und was machs' du hier, Malfoy?“, fragte Hagrid plötzlich scharf und der Slytherin zuckte zusammen. „Er ist mitgekommen, weil wir dich wegen Halloween etwas fragen müssen“, sagte Hermine schnell und besänftigend, um einen Streit zu verhindern und lächelte dem Blonden aufmunternd zu. Der Blick des Schwarzhaarigen wurde sofort ein wenig sanfter, er lief an seinen Schrank und holte drei riesige Tassen heraus, in die er aus einer ebenfalls nicht gerade kleinen Kanne Tee schüttete. „Na, dann schießt ma’ los.“ Erwartungsvoll sah die Gryffindor den Schulsprecher an, aber der schob die Pergamente bedeutungsvoll zu ihr hinüber und seufzend begann sie zu erzählen: „Also, obwohl die Schüler am Freitag nach Hogsmeade dürfen, hoffen wir auf schlechtes Wetter, vor allem gegen Abend, wenn dies nämlich nicht der Fall ist, werden wir die Decke noch optisch so manipulieren müssen, dass es aussieht, als wäre draußen ein Sturm. Das betrifft dich noch nicht, genauso wenig wie die kleinen Kürbisse, die überall schweben werden, wie eigentlich immer. Aber wir brauchen deine Riesenkürbisse, wie dir ein Vertrauensschüler sicher schon gesagt hat. Wie viele hast du denn davon?“ Hagrid nickte kurz zur Bestätigung auf die letzte Aussage und beantwortete dann die Frage: „Momentan habe ich um die fünfzehn, aber wenn du mir eine Sondergenehmigung bei Professor McGonagall holst, zaubere ich dir ein paar kleine Kürbisse noch größer.“ Hermine nickte und ging mit den Worten „Ich schau sie mir mal kurz an“ durch die Hintertür nach draußen. Fang folgte ihr euphorisch. Draco und Hagrid saßen sich schweigend gegenüber und sahen sich an. Der Blonde wusste nicht, was er hätte sagen können, ohne dass es abfällig klang. Außerdem wusste er so oder so nicht, ob der Halbriese ihm vielleicht den Kopf abbeißen würde. Er wurde aus seinen Überlegungen gerissen, als der Schwarzhaarige das Wort ergriff: „Weißte, Malfoy, ich gebe Leuten gern ’ne zweite Chance. Aber du musst zugeben, du bist inzwischen wahrscheinlich bei der vierten oder fünften.“ Der Slytherin überlegte kurz. Er dachte an sein erstes Jahr, in dem er Potter wegen dem Drachen verpfiffen hatte, der Hagrid gehört hatte. Im zweiten Jahr hatte sein Vater dafür gesorgt, dass der Halbriese nach Askaban kam und im Folgejahr hatte er versucht, ihn von der Schule zu werfen, wegen einem harmlosen Kratzer am Arm. An Jahr vier wollte er am Liebsten gar nicht denken – wie er an Kimmkorn alles ausgeplaudert hatte, was sie selbst noch nicht wusste, ebenfalls, um seinen Rauswurf zu provozieren. Draco brach seine Gedanken ab und sah mit zusammengekniffenen Augen auf: „Ich komme auf mindestens vier, ja.“ Hagrid lachte kurz auf und meinte dann: „Ich brauch deine Bestätigung gar nich, Malfoy. Worauf ich rauswill – ich geb’ dir gern noch ne fünfte, oder sechste oder wie viel auch immer. Aber reiß dich zusammen.“ Bei dem letzten Satz war ein leises Knurren in seiner Stimme zu erahnen und der Schulsprecher zuckte leicht zusammen – mit Hagrid war er noch nie klar gekommen. „Harry und Ron waren nich gerade glücklich über deine Reise mit Hermine“, fuhr der Große dann wieder gut gelaunt fort: „Und dann ham se sich auch noch untereinander gestritten. Weiß nich, warum, aber ich wills auch gar nich wissen, scheint gerade ja wieder okay zu sein. Aber wenn Ginny recht hat, spielst du ’ne nich gerade kleine Rolle und Hermine sowieso nich.“ Beide Augenpaare wanderten kurz nach draußen, wo die Brünette immer noch Kürbisse inspizierte und Fang auswich, der sie unermüdlich durch Anrempeln zum Spielen aufforderte. „Jedenfalls ...“, fuhr der Halbriese erneut fort als wäre nichts gewesen: „Ich will dich bitten, auf Hermine acht zu geben, wenn du sie ein wenig magst. Und ich denk, das tuste, sonst würdest du ja nie meine Hütte betreten.“ Draco merkte, dass er recht hatte und wandte den Blick ab, als der Schwarzhaarige ihm kurz zuzwinkerte. „Und merk dir eins, Harry und Ron hassen dich abgrundtief und ich verüble es ihnen nich. Aber Hermine mag dich, denk ich, ganz gern und das solltest du zu schätzen wissen.“ Mit den letzten Worten stand er auf und lehnte sich gegen den Türrahmen. Der Blonde blieb nach dieser kontroversen Unterhaltung sitzen und dachte darüber nach. Er hatte immer gedacht, der seltsame Wildhüter hätte nur Stroh im Hirn, aber irgendwie hatte er mit dem Gesagten recht, wie der Schulsprecher sich eingestehen musste. Es imponierte ihm auf seltsame Weise, dass der Schwarzhaarige mit den überraschend aufmerksamen Käferaugen ohne jegliche Vorurteile werten konnte; er selbst hatte immer alle nach Äußerem und Blut beurteilt. Und langsam fragte er sich, ob es nicht grundlegend falsch war. Zwar hatte er schon lange seine Meinung über Hermine geändert, aber diese nie wirklich verallgemeinert. Na gut, zugegeben war es ihm egal, so lange die Gryffindor nur nett zu ihm war. „Also, schau. Unser Plan ist, deine Riesenkürbisse auszuhöhlen und in das Innere einen menschengroßen, schwarzen Würfel zu platzieren, dessen Innenraum dann wiederum magisch vergrößert wird, sodass dort alle Schüler Platz finden.“ Draco wurde von Hermines Worten aus den Gedanken gerissen und er lauschte ihr nun vom Tisch aus, wie sie, immer noch draußen, mit dem Riesen redete. „Wir hätten am Liebsten den Kürbis selbst vergrößert, aber da er ja eine Pflanze ist, geht das nicht. Deswegen werden wir die Innenwände ebenfalls magisch verzaubern. Um einen Lehrertisch und genug Schülertische sowie zirka drei Büffets zu platzieren, brauchen wir mindestens zwanzig Kürbisse, aber ich denke, das schaffen wir.“ Die Augen des Halbriesen hatten bei der Vorstellung der Großen Halle an Halloween angefangen zu leuchten und er grinste Hermine breit an, die noch hinzufügte: „Die meisten sind noch ein wenig klein, aber ich denke, der hier ist okay.“ Sie deutete auf einen Kürbis und Draco stand auf, um zu sehen, wie groß er war. Als er durch das Fenster nach draußen sehen konnte, war er überwältigt. Riesige, orangene Kugeln ragten in der Dunkelheit neben der Hütte auf. Der Arm der Schulsprecherin deutete auf den größten der Kürbisse und der Blonde war zufrieden. Keine zwanzig Minuten später trotteten die Gryffindor und der Slytherin zurück zum Schloss und Hermine meinte nach ein paar Minuten nachdrücklich: „Du hättest ruhig auch etwas sagen können.“ „Hat doch gepasst“, erwiderte Draco muffig und sie grinste in ihren Schal hinein: „Okay. Aber was habt ihr eigentlich geredet, während ich draußen war?“ Immer noch einsilbig antwortete er: „Meine Sache.“ Diesmal war sie nicht direkt erheitert, aber sie respektierte seine Entscheidung und schwieg, bis sie wieder im Turm waren. Nachdem beide Schulsprecher jedoch durch das Porträt in ihren Gemeinschaftsraum geklettert waren, meinte sie ein wenig schüchtern: „Trotzdem freut es mich, dass du mitgekommen bist.“ Überrumpelt von ihrer Aussage sahen die grauen Augen sie an, doch nach wenigen Sekunden bildeten sich kleine Lachfältchen um sie herum und Draco schloss die Gryffindor in seine Arme. Kurz blieben sie so stehen, dann küsste er das buschige, lockige Haar so sanft, dass er sich sicher war, sie würde es nicht bemerken, flüsterte: „Schlaf gut“, und ließ von ihr ab. Die rehbraunen Augen sahen dem schlanken Körper des Slytherins nach, wie er, ohne sich noch einmal umzudrehen, seine Treppe erklomm und ihre schmale Hand hatte sich unbewusst zu ihrem Kopf bewegt. Natürlich hatte sie seine Handlung bemerkt. * An Halloween waren die Vertrauensschüler und Schulsprecher verpflichtet, auf den Tag in Hogsmeade zu verzichten, um nach dem Mittagessen für die Erst- und Zweitklässler die Große Halle zu dekorieren. Professor McGonagall hatte die großen Haustische und den Lehrertisch unmittelbar nachdem das Mittagessen verschwunden war entfernt, sodass Hagrid jetzt freie Hand hatte und am frühen Mittag einen Riesenkürbis nach dem anderen in die Halle schleppte. Insgesamt dreiundzwanzig riesige, orangene Kugeln ragten schließlich in der Großen Halle vom dunklen Boden auf und mithilfe eines Schwebezaubers wurden sie so platziert, dass auf dem Lehrerpodium drei Kürbisse für die Büffets standen und die anderen in der Halle verteilt waren. Der größte Kürbis war für die Lehrer in der Mitte aufgestellt worden, während die anderen sich rundherum gruppierten. Anschließend begannen sie, das Gemüse einzeln mithilfe eines Zaubers auszuhöhlen. Hermine hatte den Vertrauensschülern einen passenden Zauber aus einem Bibliotheksband über Kräuterkunde gesucht und sie anhand von kleinen Kürbissen üben lassen, die jetzt auf einem Haufen in der Ecke lagen und später noch Verwendung finden würden. Draco hielt es nicht für nötig, sich schmutzig zu machen und lief umher, um die jüngeren Schüler sowie seine verhassten Jahrgangsstufenkameraden aus anderen Häusern zurechtzuweisen. Nach einiger Zeit gesellte er sich zu der Brünetten und beobachtete ein wenig ihre Arbeit, bevor er beiläufig meinte: „Wo ist eigentlich Weasley?“ „In Hogsmeade“, antwortete sie, als wäre nichts weiter und schabte weiter mit einer unsichtbaren Schaufel an ihrem Zauberstab an dem Kürbis herum. „Wie, in Hogsmeade?“ Draco war entrüstet. Dieser Widerling von einem Blutsverräter konnte es also nicht lassen, ja? Der Slytherin wusste ganz genau, dass er selbst nicht der Zuverlässigste war. Aber er war hier, wie es von ihm verlangt war. Und in den wenigen Treffen, zu denen er erschienen war, als es um die Planung ging, hatte er den Fuchs auch nie gesehen. „Warum so empört?“ Er zuckte zusammen, denn er hatte nicht gemerkt, dass Hermine mit ihrer Arbeit aufgehört hatte und ihn nun aufmerksam ansah. Ihre Haare waren einmal mehr zu einem praktischen, aber hässlichen Knoten hochgebunden, während ihr Muggel-Oberteil schlabbrig an ihr herunterhing und die zarte Figur versteckte, die sich darunter verbarg. Am Liebsten hätte Draco ihr die Kleidung vom Leib gerissen, nicht, weil er lüstern war, sondern weil es so grässlich aussah. Natürlich wusste er, dass es nur für die Arbeit jetzt war, aber trotzdem ... Sie unterbrach unwissentlich seine Gedanken, als sie die Frage selbst beantwortete: „Irgendwie kann ich es verstehen. Aber es ist mir so lieber, dann habe ich in der Hinsicht keinen Stress und kann mich auf die Arbeit konzentrieren.“ Der Blonde grinste ihr zu und ließ mit einem Schlenker des Zauberstabs das Fleisch des Kürbisses vor ihren Füßen verschwinden. „Danke“, sagte sie lächelnd: „Das war der Letzte. Auch ohne deine Hilfe waren wir schneller als gedacht.“ „Jeder ein Kürbis, nicht so schwer“, erwiderte er herablassend. „Ich musste zwei machen. Wegen dir.“ „Ja? Schön für dich, Arbeitstier.“ Hermine grinste und rief die Vertrauensschüler zusammen, um ihnen neue Anweisungen zu geben. Nachdem sie seltsame schwarze Würfel aus einer Ecke herbeigerufen hatte, drückte sie jedem der Vertrauensschüler einen davon in die Hand und sagte nebenher: „Die sind innen hohl und haben an einer Seite ein Loch. Den Rest wisst ihr. Auch du, Parkinson.“ Die Siebtklässlerin aus Slytherin hatte Hermine schlicht ignoriert, als sie ihr einen Würfel geben wollte und hatte sich selbst im Spiegel betrachtet. Jetzt warf sie der Brünetten einen vernichtenden Blick zu, aber Draco riss der Gryffindor einen der Würfel aus der Hand und warf ihn unwirsch dem Mopsgesicht zu. Verdutzt fing sie ihn und warf dem Blonden einen schmachtenden Blick zu, aber der hatte sich nun seinerseits einen Würfel genommen und war zu dem nächstbesten Kürbis spaziert, ohne weiter auf andere zu achten. Die Schulsprecherin hatte ihren eigenen Würfel schnell vergrößert und innen noch einmal magisch ausgeweitet, sodass ein kleines Bankett für etwas über dreißig Leute Platz fand. Anschließend warf sie einen prüfenden Blick an die Decke. Es war zwar ein wenig wolkenverhangen, aber noch nicht genug nach ihrem Geschmack. Sie zuckte mit den Schultern. Draco hatte sich bereiterklärt, diesen Teil zu übernehmen, da es nicht viel körperliche Anstrengung bedeutete. Außerdem konnte er damit auch noch fünf Minuten vor Beginn des Fests anfangen. Nachdem sämtliche Esskürbisse mit Tischen und Stühlen ausgestattet sowie dekoriert waren, ging jeder der Zuständigen ihres Weges. Um Sieben, eine halbe Stunde vor Beginn des Abendessens, würden sie sich wieder in der Halle treffen, um letzte Schliffe zu unternehmen. * Hermine nahm gerade den dritten der kleinen Kürbisse aus der Ecke und verzauberte sein ausgehöhltes Inneres so, dass es leuchtete, als sie Hintertür der Großen Halle sich öffnete und die Vertrauensschüler samt Draco und alles Lehrern hereinkamen. Innerhalb weniger Minuten schwebten auch die restlichen Kürbisse an der weiten Decke und der Schulsprecher hatte nebenbei den vermeintlichen Himmel so verzaubert, dass es jetzt so aussah, als würde draußen ein erbarmungsloser Sturm toben. „Musstest du so übertreiben?“, fragte Hermine stirnrunzelnd während sie neben ihn trat. Er stand bereits seit mehreren Sekunden nur da und betrachtete sein Werk. „Dir auch ein schauriges Halloween.“ „Wenn ich dich heute noch öfter sehe, wird es wirklich schaurig“, erwiderte sie bissig und sah ihn von oben bis unten an. Der Blonde hatte seine Haare zum ersten Mal seit Langem wieder ein wenig gegelt und es gefiel ihr nicht sonderlich. Nicht, dass es berauschend schlimm war, aber es sah schlicht so unnatürlich aus. Er hatte seinen normalen Schulumhang gegen einen bedeutend teureren einer Boutique eingetauscht, wie das gestickte Logo auf seinem Kragen verriet. „Sehe ich gruselig aus?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen und sie erwiderte: „Nein, aber wie ein Gespenst. Ohne die normale grüne Krawatte bist du wirklich beinahe durchsichtig.“ Vielsagend öffnete er seinen Umhang ein wenig und sie sah ein graues Hemd. „Nicht besser“, meinte die Brünette mit zusammengezogenen Augenbrauen: „Sieh mich an. Mein Umhang ist dunkelrot.“ Tatsächlich hatte sie den Umhang von den Konventen an, es war einfach ihr schönster und dennoch nicht übertrieben. „Das sehe ich. Und es sieht aus wie blutgetränkt“, keifte er und wandte sich ab, um von einer anderen Stelle in der Halle seine wunderbare Decke anzustarren. Kurz darauf legte Professor McGonagall noch einmal einen Reinheitszauber über die Halle und ließ so die restlichen Kürbisstücke auf dem Boden verschwinden. Dann öffnete sie magisch die Flügel der Hallentür und die jüngeren Schüler stürmten herein. Lächelnd beobachtete die Schulsprecherin, wie begeistert junge und auch ältere Hogwartsbewohner von den innovativen Kürbis-Sitzgelegenheiten waren. Die, die bereits ein Halloween in Hogwarts erlebt hatten, waren beeindruckt und die Jüngsten völlig von den Socken. Sie betrachtete es als kleine Wiedergutmachung dafür, dass das letzte Jahr für die damaligen Schüler so schrecklich war, was immer die normalen Lehrer auch unternommen hatten. Oft hatte sie sich im letzten Jahr überlegt, wie es wohl gewesen wäre, nach Hogwarts zurückzukehren. Sie hätte sich niemals den Ungerechtigkeiten der Carrows gebeugt, genau wie viele andere. Früher oder später, eher früher, wäre sie mit Neville und anderem Mitgliedern von Dumbledores Armee im Raum der Wünsche gewesen, um stillen Widerstand zu leisten. Vermutlich wäre sie am Anfang, wenn sie sich noch nicht versteckt hatte, oft mit Draco aneinandergeraten. Sie war froh, dass es so anders gekommen war, dass sie jetzt ein derart gutes Verhältnis hatten. Nie hatte Hermine aufgehört, den Blonden auf gewisse Weise dafür zu schätzen, dass er sie in Malfoy Manor nicht an Bellatrix Lestrange verraten hatte. Und nie würde sie vergessen, wie er sie angesehen hatte, als seine Tante begonnen hatte, sie zu foltern. Nach nur wenigen Minuten hatte der Blonde sich abgewandt, aber dennoch konnte sie immer, wenn sie ihn zufällig ansah, den Schmerz im Gesicht des Slytherins sehen. Das überzeugte sie davon, dass er vielleicht ein fühlender Mensch war und nicht die Marionette seiner Verwandtschaft, wie es sonst schien. „Kommst du?“ Die Gryffindor wurde aus ihren Gedanken gerissen, als der Blonde sie am Arm nahm und in Richtung des Kürbisses für Vertrauensschüler, Schulsprecher und ein paar wenige Freunde zog. Sie folgte ihm nichtsahnend und ließ sich rechts neben ihm nieder, während sich Blaise Zabini links platzierte. Zu Hermines Überraschung kam kurz darauf Ginny mit Harry und Ron und ließ sich auf der anderen Seite von Blaise fallen. Ihr Blick heftete sich auf den Rothaarigen, der sie jedoch stur ignorierte und schließlich gab sie seufzend auf und ging allein zum Büffet. Als sie wiederkam, waren all ihre Freunde verschwunden, vermutlich ihrerseits Essen holen. Langsam ließ sie sich nieder und sah sich im Kürbis um. Die dunklen Wände waren so verzaubert, dass ein undefinierbares Glimmen von ihnen ausging und seltsame Gesichter auf die Wände projizierte. Die Gryffindor war nicht sonderlich beeindruckt davon, auch nicht von dem Gesteck auf dem Tisch, aber es lag hauptsächlich daran, dass sie eine der eifrigsten Planer gewesen war. Ihr Blick schwenkte weiter und blieb an Pansy Parkinson hängen, die neben Millcent Bulstrode saß und die Brünette böse anstarrte. „Kann ich dir helfen, Parkinson?“, fragte Hermine nach einigen Sekunden gelangweilt, aber die mopsgesichtige Slytherin wandte sich wortlos ab. Kurz darauf erschienen auch die anderen wieder und begannen nach und nach kleinere Gespräche. Hermine wurde nicht groß beachtet, deshalb stocherte sie lustlos in ihrem Essen herum. Sie hatte eigentlich gehofft, einen schönen Abend zu haben, aber Draco redete angeregt mit Blaise, der sich zwar manchmal Ginny zuwandte – dann aß der Blonde jedoch. Ihre Augen wanderten hoffnungslos durch den Raum, bis irgendwann die Rothaarige auf den leeren Stuhl neben ihr rutschte und flüsterte: „Und, wie läuft es mit Malfoy?“ Hermine hätte froh sein können, dass sie beachtet wurde, aber sie sah nicht ganz ein, warum Ginny tagelang nicht wirklich viel mit ihr redete und wenn doch, war ihr einziges Thema dieser stinkende Slytherin. „Wie soll es laufen?“, fragte sie bissig und überrascht sah Ginny sie an: „Na, du weißt schon. Hat er dich noch einmal geküsst?“ Schulterzuckend wandte die Schulsprecherin sich wieder ihrem Teller zu. Vielleicht reagierte sie etwas zu heftig, aber sie hatte es satt, immer nur beachtet zu werden, wenn es etwas Interessantes über Jungs zu berichten gab. Natürlich hörte Ginny ihr auch bei anderen Sachen zu, aber seit sie sich wieder mit Harry und ihrem Bruder verstand, hatte ihr Wissensdurst deutlich abgenommen. Nach ein paar Minuten eisernen Schweigens stand Ginny wortlos auf. Hermine warf ihr noch einmal einen Blick zu und sah, dass ihre Mundpartie verdächtig zusammengepresst war. Sie stakste wieder an ihren Platz und begann, mit Blaise zu reden, sodass Draco sich wieder der Brünetten zuwandte. „Habt ihr euch gerade gestritten?“ „Lass mich in Ruhe“, erwiderte sie bissig und der Blonde sah sie überrascht an: „Okay ... aber du musst bis zu Ende bleiben, wir beide müssen doch aufräumen.“ „Ach ja, Moralapostel?“, zischte sie und stand dabei auf. „McGonagall hat mir eine Strafarbeit angedroht, wenn ich dich alles machen lasse“, erwiderte er mit hochgezogenen Augenbrauen und fügte hinzu: „Aber die trifft wohl eher dich.“ Die Gryffindor beachtete ihn nicht weiter und stürmte nach draußen. Im Kürbis warfen Ginny und Blaise sich besorgte Blicke zu. Die beiden hatten gehofft, es würde bald etwas aus den Schulsprechern werden, aber momentan sah es eher schlecht aus. Ron hingegen war hochzufrieden. Hermine würde schon zur Vernunft kommen, dachte er. Die Brünette war aus dem Schloss gestürmt und stand nun ein paar Meter weg von dem großen Portal in der Kälte. Der Wind fegte ihr ins Gesicht, aber sie kümmerte sich nicht weiter darum. Sie war endlos sauer, auf Ginny, die so oberflächlich geworden war. Auf Draco, von dem sie eigentlich mehr als wir müssen doch aufräumen erwartet hatte. Und natürlich immer noch auf Ron. Weil er so zufrieden dreingeblickt hatte, als sie gegangen war, als war ihr kein Glück mehr vergönnt, nur weil sie nicht mit ihm unglücklich werden wollte. Natürlich war es ein Fehler gewesen, einfach abzuhauen. Die Sechstklässlerin war vermutlich um ihr Seelenwohl besorgt, während Draco nicht gewusst hatte, wie aufgebracht sie war und Ron sowieso vollkommen vernachlässigbar war, wenn es um sie und den Slytherin ging. Kopfschüttelnd sah sie auf ihre Uhr. Es war halb Zehn, in einer halben Stunde wäre das Abendessen beendet und um Mitternacht wurde die Halle für alle Schüler außer sie und Draco geschlossen. Bibbernd wandte sie sich um, um hineinzugehen. Nicht, dass sie es jemandem eingestanden hätte, aber sie gab sich einmal mehr die Schuld an dem ganzen Theater. Als sie sich unauffällig wieder niederließ, lächelte Draco sie kurz an und ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer. „Zickst du mich jetzt an, wenn ich frage, ob ich dir einen Nachtisch mitbringen soll?“, erkundigte sich der Blonde argwöhnisch und nun ihrerseits lächelnd verneinte sie. Daraufhin unterhielten sie sich wieder miteinander, wenn auch ein wenig distanziert. Hermine war ihr Ausraster ein wenig peinlich und Draco fürchtete sich vor einem zweiten. Ginny und Blaise indessen grinsten sich an, während Ron kurz vor Elf aufgab und deprimiert schlafen ging. Er dachte bis vor einigen Minuten, dass er noch eine Chance hatte, er dachte es wirklich. Schließlich waren er und Hermine jahrelang die besten Freunde gewesen. Sie hatten Abenteuer zusammen erlebt und waren durch dick und dünn gegangen. Auch während ihrer kurzen Beziehung hatte er eigentlich nie den Eindruck, als würde es ihr nicht gefallen mit ihm. Es war wie ein Schlag in sein sommersprossiges Gesicht gewesen, als sie ihm geknickt beichtete, dass seine Gefühle einseitig waren. Der zweitjüngste Weasley konnte es nicht akzeptieren. Er suchte nach Fehlern bei sich, denn Hermines Erklärung, dass sie ihn schlicht nicht mehr liebte, konnte er nicht akzeptieren und auch nicht ernst nehmen. Er suchte nach Gründen, vergeblich. Und dann beschloss er, ihr die Schuld zu geben – sie hatte ihm einfach nicht die Wahrheit gesagt an jenem verhängnisvollen Tag, es konnte doch nicht sein, dass sie ihn nicht mehr liebte, obwohl es keinen anderen gab. Wieso dann also nicht für Außenstehende die Wahrheit noch ein wenig verdrehen? Und dann kam Draco Malfoy. Ron wollte seinen Ohren nicht trauen, als er hörte, die beiden würden für drei Wochen zusammen in die Vereinigten Staaten reisen. Als sie dann auch noch zurückkamen und ein gutes Verhältnis zueinander aufgebaut hatten, war er kurz vor der Verzweiflung. Und als sie sich heute Abend gestritten hatten, dachte er, alles könne wieder werden wir früher. Doch dann vertrugen sie sich wieder, ohne eine Szene hinzulegen – still, heimlich, einfach so. Der sonst so nachtragende Malfoy war gleich wieder freundlich, als sie wiederkam und die Sache war beendet. Ron war am Boden. Der Abend näherte sich dem Ende und schließlich sagte Harry, er würde nach seinem besten Freund sehen. Hermine warf ihm einen besorgten Blick zu und er lächelte sie kurz an. Allein diese schwache Geste ließ einen ordentlichen Stein von ihrem Herzen fallen – auch mit Harry hatte sie sich bisher nicht wieder vertragen. Schließlich waren nur noch Ginny, Blaise, Draco und Hermine in dem Kürbis. Doch es dauerte nicht lange, bis auch die Sechstklässlerin und der Dunkelhäutige verkündeten, sie würden nun schlafen gehen. Schweigend saßen die beiden Schulsprecher nebeneinander und warteten, bis es Mitternacht war und auch sie endlich in ihren Turm gehen konnten. Blaise und Ginny indes standen vor dem Kürbis und sahen sich verschwörerisch an. „Bist du bereit?“, flüsterte die Rothaarige und der Slytherin nickte. Dann hielt er seinen Zauberstab auf den Eingang zu dem vergrößerten Kürbis und verbarrikadierte ihn mit einem nonverbalen Spruch. Der Kürbis wuchs lautlos an dem Eingansloch nahtlos wieder zusammen und grinsend spazierten die Beiden aus der Halle, als wäre nichts geschehen. Im Inneren meinte Hermine schließlich: „Es ist kurz vor Zwölf. Sollen wir gehen?“ Draco nickte, stand auf und wollte hinausgehen, als ihm auffiel, dass das Loch verschwunden war. „Hermine?“ Sie verdrehte die Augen und fragte: „Was ist denn?“ „Wir sind eingeschlossen.“ --- Tadaa, Announcement ;) Wichtig, also alles stillgestanden und hergeschaut! Wie einige von euch offensichtlich schon gesehen haben, habe ich eine neue Dramione-Fanfic :) Sie heißt ‚Endzeit’ und ... na ja, den Rest schaut selbst. Die Story hat bis jetzt einen Prolog und ein erstes Kapitel, also schon n bisschen was zu lesen ;) Klickst du: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/137137/205238/ Und dann noch meine ewige Unkenntnis über die Gesetze der Zauberei -.- Ich weiß nicht, ob das mit Kürbis = Pflanze = nicht innerlich vergrößerbar geht^^° Aber es erschien mir halbwegs realistisch >__< Das Kapitel hat mich sämtlicher Energie beraubt Ö.Ö Nach dem Schreiben war ich total am Ende xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)