Draco Malfoy erkundet die Muggelwelt von Mirabelle ([Draco x Hermine (?)]) ================================================================================ Kapitel 25: Ain’t gonna waste my hate on you -------------------------------------------- Kapitel 25: Ain’t gonna waste my hate on you Juhu, ich bin total glücklich, dass ich es noch in diesem Jahr geschafft habe Also, ich wünsche euch allen einen guten Rutsch, ne? Feiert schön :) Und wenn ihr das hier erst später lest, was zu vermuten ist, ein frohes neues Jahr :D Viel Spaß mit dem Kapitel^^° --- Hermine und Draco standen gebannt auf einem Gang in Hogwarts und lauschten dem Gespräch zwischen Ginny und Blaise. In den letzten Sekunden war wirklich viel passiert, Blaise hatte indirekt seine Zuneigung gestanden und Ginny hatte ihn kalt abserviert, wenn auch nicht ganz ohne Umschweife. Genau das hatte Hermine Angst gemacht. Wenn jetzt auch noch Harrys und Ginnys Beziehung in die Brüche ging, hätte sie wahrscheinlich keine ruhige Minute mehr, gerade jetzt, wo sie nichts lieber tun wollte als mit Draco ihre Zeit verbringen. Unbewusst hatte sie die Luft angehalten, doch jetzt, wo kurz Totenstille in diesem Trakt des Schlosses herrschte, atmete sie möglichst leise wieder ein und aus. Ihr Blick fiel auf den blonden Slytherin neben ihr, der zwar noch atmete, ansonsten aber vollkommen erstarrt war. Er hatte sich gegen die Wand gedrückt und sein Blick war starr auf das gegenüberliegende Porträt einer dicken Hexe gerichtet, die ihn natürlich bemerkt hatte und ihm laszive Blick zuwarf. Kurz war sich Hermine nicht mehr ganz sicher, warum er wie paralysiert war. Sie wurde aus ihren Überlegungen gerissen, als Blaise mit leicht zitternder Stimme wieder das Wort ergriff: „Gut, ich hätte es mir eigentlich denken können. Es muss dir nicht leid tun.“ „Tut es aber“, erwiderte Ginny, „Es ist ja nicht so, als würde ich dich nicht mögen, ich– “ Sie brach ab und die Schulsprecherin, die schon bei dem ersten Wort wieder um die Ecke geschielt hatte, ergriff aus lauter Mitleid mit den beiden in der misslichen Lage die Hand ihres Freundes, der immer noch die dicke Hexe anstarrte. „Vergiss es, Ginny“, meinte der Dunkelhäutige mit einem schiefen Grinsen, „Es war gedankenlos, was ich gesagt habe, der Slytherin in mir.“ Die Rothaarige lachte und es war befreiend für alle außer Draco, welcher inzwischen wirklich Angst bekam und dem Gespräch nur noch mit halbem Ohr folgte. „Trotzdem“, kam es plötzlich trotzig über die Lippen von Blaise und Hermine hielt erneut die Luft an, „Schade ist es schon.“ „Ich kann Harry nicht verletzen“, erklärte Ginny sachlich, „Und ich könnte mich niemals von ihm trennen. Du weißt, warum.“ Blaise öffnete den Mund, sagte aber nichts und plötzlich musste die versteckte Brünette die Luft anhalten, denn Draco hatte ihre Hand gequetscht und zog sie mit sich um die Ecke, während er aufgebracht rief: „Das hält ja der netteste Hufflepuff nicht aus! Wiesel, sag Zabini einfach, dass du hemmungslos in Potter verschossen bist und Zabini, sag Wiesel endlich, dass du scharf auf sie bist, aber weißt, dass sie Potter nie für dich verlässt!“ Hermine fand, er hatte die Sachlage gut und knapp beschrieben, aber Ginny und Blaise waren so geschockt von ihrem unvermittelten Auftreten, dass sie gar nicht richtig wahrgenommen hatten, was der Blonde gesagt hatte. Ginny raffte sich als erste wieder auf und stammelte: „Was ... was macht ihr hier?“ „Zufall“, knurrte Draco und die brünette Gryffindor nickte lebhaft, um irgendeine mögliche Absicht auszuschließen. „Ich fasse es nicht“, meinte Blaise mit brüchiger Stimme, „Ich habe mich vor drei Leuten blamiert.“ „Eigentlich nur vor mir“, berichtigte Draco ihn kühl, „Hermine findet dich wahrscheinlich gerade wunderbar, weil du hoffnungslos verliebt bist und Weasley mag dich sowieso. Ich finde dich gerade wirklich nicht würdig. Wechsel das Haus.“ Hermine hatte empört den Mund aufgerissen, als der Schulsprecher so über sie redete, während er noch immer ihre Hand umklammert hatte, doch er beugte sich zu ihr hinunter und flüsterte ihr ins Ohr: „Nimm es mir nicht übel. Aber er ist doch wirklich unwürdig. Es macht mich krank.“ Sie versuchte, die Gänsehaut zu vergessen, die ihren Nacken befallen hatte, als er ihr so nah gekommen war und flüsterte zurück: „Möglich. Aber wenigstens war er bei dem Geständnis arrogant.“ Draco musste lächeln, als sie das sagte und wandte sich dann an Ginny: „Ich dachte immer, du bist ehrlich und direkt. Was war los?“ Die Rothaarige, der es sowieso die Sprache verschlagen hatte, konnte nur den Kopf schütteln und Hermine spürte, dass der blonde Slytherin in seiner Erbostheit alles in eine Sackgasse trieb, also sagte sie laut: „Das ist doch jetzt egal. Ginny wird sich nicht von Harry trennen und Blaise und sie bleiben Freunde. Draco und ich haben nichts mitbekommen und alle sind glücklich. Einverstanden?“ Sie sah jedem einzelnen von ihnen in die Augen und Draco meinte nur noch mit zusammengebissenen Zähnen: „Soll Blaise sich doch an Ronniespatz wenden, wenn er auf rote Haare steht.“ Hermine sah ihn böse an, auch Ginnys Blick wandelte sich von verdutzt in abfällig und Blaise fauchte, aber mit diesen Worten trennten sie sich. Der Dunkelhäutige stürmte in Richtung Kerker, Ginny in Richtung Gryffindor-Turm und Draco und Hermine schlenderten in ihre eigenen Gemächer. „Du bist wirklich gemein, Draco, weißt du das?“, fragte Hermine stirnrunzelnd, doch der Slytherin bejahte nur und sie konnte sehen, dass sie ihm gerade unbeabsichtigt ein Kompliment gemacht hatte. Seufzend ergriff sie seine Hand und bewegte ihn dadurch, stehen zu bleiben: „Ernsthaft, Draco. Ich dachte, du bist mit Blaise befreundet, sei doch ein wenig netter zu ihm.“ Sein selbstzufriedener Blick wurde trotzig und er erwiderte: „Wir behandeln uns gegenseitig schon immer so, das ist normal.“ „Dann sei wenigstens zu Ginny freundlicher, du hast ja gemerkt, dass sie dein Verhalten unmöglich fand“, keifte Hermine, jetzt wütend, weil er so rücksichtslos war. „Gra– Hermine, das Mädchen ist mit unendlich vielen Brüdern groß geworden!“ Bei der versehentlichen Erwähnung ihres Nachnamens musste die Gryffindor grinsen. Es schien, als würde er immer in das alte Muster zurückfallen, wenn sie sich ein wenig stritten, irgendwie mochte sie das. Augenblicklich war ihre Wut verraucht und sie nahm sanft seine Hand, um sie zu drücken, während sie flüsterte: „Ich will doch auch nicht, dass Ginny böse auf dich ist.“ Das entsprach vielleicht nicht ganz der Wahrheit, sie wollte hauptsächlich, dass Draco ihre beste Freundin nicht verletzte, aber die Aussage schien ihre Wirkung keinesfalls verfehlt zu haben. Die wiedergekehrte Kälte in seinen Augen verflog und er umarmte sie. Sanft lächelnd erwiderte Hermine die Umarmung und Draco entfernte sich ein wenig von ihr, um sie zu küssen. Die Gryffindor ging darauf ein und ein paar wenige Sekunden waren sie in ihrer eigenen Welt, bis ein überraschter Aufschrei sie dazu brachte, voneinander abzulassen. Voller Grauen sah Hermine die Patil-Zwillinge am Ende des Ganges, die beiden dunkelbraunen Augenpaare weit aufgerissen. Die Schulsprecherin sah es schon vor sich – die ganze Schule wüsste binnen weniger Stunden bescheid und Leute wie Lavender, Parkinson, Macmillan oder Ron würden ihr keine ruhige Minute mehr bescheren. Gut nur, dass die Zwillinge nicht in den Streit von Ginny und Blaise geplatzt waren, aber auch so war der Stress jetzt definitiv groß genug. Draco, der die Patilmädchen nicht als Klatschtanten, sondern als hübsche, begehrenswerte Inderinnen sah, musste leicht grinsen. Immer wenn er die Zwillinge zusammen sah, dachte er an höchst unanständige Sachen und er warf vorsichtshalber einen Seitenblick auf Hermine, ob sie seinen schelmischen Ausdruck bemerkt hatte. Doch verwirrt stellte er fest, dass sie ihm keinen Blick würdigte, sondern die jungen Frauen geschockt anstarrte, die begonnen hatten, miteinander zu flüstern. „Was ist los?“, zischte er fragend, aber sie antwortete ihm nicht, ihre Wangen hatten einen Rotschimmer angenommen. Doch der Blonde konnte sich nicht weiter über ihre Verhalten wundern, denn die Ravenclaw und die Gryffindor liefen auf die beiden Schulsprecher zu und blieben nicht ganz zwei Meter vor ihnen stehen. „Hermine, wir waren doch immer Freundinnen“, begann die Inderin bedächtig, von der Draco vermutete, dass es Parvati war, „und wir dachten, du würdest uns von all deinen Beziehungen erzählen, auch wenn du nicht mehr in unserem Schlafsaal bist. Lavender wird sicher enttäuscht sein.“ Ein Blick auf seine Freundin verriet Draco, dass ihr nie viel an der Freundschaft gelegen haben musste, wenn es sie wirklich einmal gegeben hatte. Und langsam verstand er auch, warum sie so erstarrt war, als die beiden Mädchen sie entdeckten. Gerüchte. Lästereien. Dinge, die Hermine nicht direkt gern mochte, wie er wusste. Aber gut, wenn es schon einmal so weit gekommen war, dann konnte er auch genügend Stoff für ein Jahrhundert liefern, nicht? Der letzte Skandal um ihn war ihm sowieso schon viel zu lange her, wie er befand. „Ihr werdet jetzt in ein großes Geheimnis eingeweiht“, begann er flüsternd und die Patils beugten sich neugierig vor während Hermine begann, ihn misstrauisch anzustarren. „Wie ihr sicher wisst, sind unsere Gefühle füreinander schon immer sehr stark gewesen, aber im dritten Schuljahr ist es eskaliert. Seitdem beobachteten wir uns immer gegenseitig, wie wir vor einer Weile herausgefunden haben. Und in Jahr sechs gab es schließlich ein entscheidendes Zusammentreffen, das alles verändert hat. Der Krieg hat uns ein wenig gestört, natürlich, aber jetzt ...“ Er verstummte und Hermine konnte sehen, wie die beiden Mädchen die Luft anhielten. Sie war empört, keine Frage, aber Draco log ja noch nicht einmal, er übertrieb nur ein wenig. Im dritten Schuljahr waren sie tatsächlich aneinandergeraten, sie dachte dabei an die Ohrfeige. Drei Jahre später war zwar nichts, woran sie sich erinnern konnte, aber er spielte wohl auf sein Zusammentreffen mit Harry an, das wirklich maßgeblich war. Auch nicht direkt gelogen. Auch die Aussage mit dem Krieg konnte man auffassen, wie man wollte und dass er danach abgebrochen hatte, machte endgültig alles unklar. Dennoch – obwohl er nicht gelogen hatte und sie immer sagen konnten, dass Padma und Parvati nur etwas falsch verstanden hatten – fand sie, dass er ziemlich geschmacklos war. Er wusste doch, wie sehr sie Gerede um ihre Person verabscheute und wie oft es das trotzdem gab. Doch das musste sie ihm offensichtlich später sagen, denn sie wusste nicht, wie sie den Vorwurf formulieren sollte und jetzt blickte er erst einmal zufrieden den beiden davon stürmenden Patil-Zwillingen nach und sah sie mit funkelnden Augen an: „Komm, wir gehen in den Turm.“ Wortlos folgte sie ihm und nachdem er das Passwort gesprochen hatte, ließ er sich mit einem lauten Seufzen auf dem Sofa nieder. Unsicher, wie sie jetzt weiter handeln sollte, folgte die Brünette ihm und als sie saß holte sie tief Luft, bevor sie langsam begann zu reden. „Draco, mir wäre es wirklich lieber, wenn du ab jetzt weniger aufreibende Dinge über uns erzählen würdest“, meinte sie überlegt und er sah sie beinahe ein wenig schmollend an: „Aber ich liebe Aufmerksamkeit.“ „Du vielleicht, aber ich nicht“, erwiderte sie mit zusammengekniffenen Augen, „Erzähl von mir aus, du betrügst mich mit Zabini, darauf stehen sie doch. Dann fällt nicht mehr so sehr auf, was du über mich gesagt hast.“ Hermine hatte an Dracos Blick sofort gemerkt, dass sie relativ harsch und untypisch redete, aber es brannte ihr quasi auf der Zunge, seit er vorhin Zabini selbst so beleidigt hatte. Doch seine nächste Tat überraschte sie wirklich. „Ein Anfang!“, rief er entzückt und umarmte sie stürmisch. Die Verwirrung musste ihr aus allen Poren strahlen, denn er erklärte glücklich: „Wenn du anderen gegenüber zukünftig auch so redest, dann wirst du bald so gefürchtet sein, dass die Leute gar nichts anderes mehr zu tun haben als über dich zu reden! Und dann entwickelst du einen Schutz!“ So ganz verstand sie seine Logik nicht, aber sie beschloss, es zu ignorieren. Es war ihr ein wenig unheimlich, dass der Blonde sie jetzt im ganzen Gesicht sanft küsste und langsam zu ihrem Hals hinabwanderte. Sie spürte, dass ihre Selbstbeherrschung langsam verschwand und meinte noch flüsternd: „Was tust du da? So glücklich?“ „Nur, dass ich dich habe“, antwortete er geradeheraus und saugte sich ein wenig an ihrem Schlüsselbein fest, dass sie ein leises Aufkeuchen nur schwerlich unterdrücken konnte. Draco bemerkte ihre zusammenfallende Beherrschung und grinste leicht, während er seine rechte Hand auf ihren Bauch legte, um sanft den Pullover hochzuschieben. Seine kühlen Finger fuhren nun sanft über ihre Magengegend und Hermine sank ein wenig weiter in den Sofa, um die Berührungen zu genießen. Gerade wollte Draco seine Hand weiter nach oben wandern lassen, als das Porträtloch aufschlug und Ginny in den Raum stürzte. „Hermine! Parvati hat Lavender im Gemeinschaftsraum gerade die haarsträubendste Geschichte erzählt! Was–“ Sie bemerkte, dass sie ein wenig ungelegen kam, denn Dracos Hand ruhte immer noch auf Hermines freigelegtem Bauch und die beiden Schulsprecher sahen die Jüngere mit großen Augen an, die unbekümmert fortfuhr: „Selbst Schuld, du hast mir das Passwort gesagt.“ Ist es jetzt gut oder schlecht, dass sie wieder die Alte ist?, überlegte Draco stirnrunzelnd und nahm seine Hand von Hermine, um den Pullover wieder herunter zu ziehen. Die Brünette indes schien zu verdutzt, als dass sie sich rühren konnte. Ihre rothaarige Freundin war von dem Szenario jedoch vollkommen unbeeindruckt und setzte sich in den Sessel am Ende des niedrigen Tisches. „Malfoy“, begann sie missmutig, „Ich will gar nicht wissen, was du Parvati erzählt hast, aber es klingt wirklich haarsträubend.“ „Ich habe nicht gelogen!“, verteidigte er sich aufgebracht. Was musste dieses Weasley-Gör sich eigentlich in alles einmischen? „Aber trotzdem! Ihr beide hattet euer erstes Mal doch nicht gemeinsam im dritten Schuljahr!?“ Sie klang beinahe ein wenig verstört und der Slytherin kam nicht umhin, ein wenig prustend zu lachen, zum Einen wegen der Aussage und zum Anderen wegen Wiesels Hoffnung, dass es wenigstens nicht wie Wahrheit war. „Das behauptet sie?“, fragte Hermine mit hohler Stimme und auf Ginnys Nicken hin fuhr sie bitter fort: „Das war zu befürchten. Draco hat wirklich nicht gelogen“, meinte sie zu ihrer Freundin gewandt: „Aber er hat nicht wirklich klar geredet, du weißt ja, wie gut Parvati, Padma und Lavender interpretieren können.“ „Also stimmt das nicht mit dem ersten Mal bei den Gewächshäusern?“ „Wie bitte?“, entfuhr es Hermine, die entrüstet war, dass es Ginny überhaupt einfallen konnte, so etwas zu glauben. Der Slytherin hingegen hatte bei dem Gesagten einen nachdenklichen Blick aufgesetzt, der keinem der beiden Mädchen behagte. Die jüngste Wealsey räusperte sich und fuhr fort: „Des Weiteren – aber dem habe ich überhaupt keinen Glauben mehr geschenkt – meinen sie, dass Draco Hermine in eurem sechsten Jahr einen Heiratsantrag gemacht hat.“ Hermine dachte resigniert zurück an Dracos Worte. Und in Jahr sechs gab es schließlich ein entscheidendes Zusammentreffen, das alles verändert hat. Oh ja, das konnte man natürlich so auffassen, dachte Hermine trocken. Es gab einige wenige, die genau wussten, wie lächerlich das alles war, aber der Großteil von Hogwarts würde diesen neuen Klatsch vermutlich glücklich aufnehmen und heiß diskutieren. War sicher eine romantische Angelegenheit, und dazu noch verboten, wirklich wunderbar. „Wiesel wird sicher wieder über mich herfallen, wenn er das erfährt“, gab der Schulsprecher nach einer kleinen Pause zu bedenken und Ginny kicherte bei dem Gedanken. „Es tut mir leid, Hermine“, rechtfertigte sie sich schnell, „aber irgendwie stelle ich es mir sehr lustig vor ... du weißt schon ... Ron wird diesem Gerücht sicher Glaube schenken und ...“ Erneut begann sie, mit vorgehaltener Hand zu kichern bei dem Gedanken an ihren Bruder, der diese gewisse Gabe hatte, sich ständig lächerlich zu machen. „Tut er dir kein bisschen leid?“, fragte Hermine mit gerunzelter Stirn, denn sie selbst kam nicht umhin, jedes Mal einen Stich in ihrer Brust zu verspüren, wenn sie an Rons unglückliches Schicksal dachte. „Doch, schon“, gab die Rothaarige zu, „aber würde er nur ein bisschen weniger stur auf sein Recht beharren, wäre alles um ein Vielfaches einfacher.“ Draco nickte bestätigend und auch die Brünette musste ihr Recht geben, dennoch war sie sich nicht sicher, wie andere in Ronalds Situation reagieren würden. „Mach dir keinen Kopf, das wir schon“, meinte ihr Freund halbherzig und tätschelte ihren Arm, offensichtlich lag ihm nicht direkt viel an einer Aussöhnung Hermines mit ihrem langjährigen besten Freund. * Indes musste Harry, der natürlich genau wie Ron und die halbe Schule inzwischen von Lavender und Parvati brühwarm in alles eingeweiht wurde, seinen besten Freund beruhigen. „Ich weiß ja, dass Hermine nicht seit dem sechsten Schuljahr mit Malfoy verlobt ist, aber wer weiß, ob die Gewächshausgeschichte nicht stimmt?“, meinte der Weasley mit leicht grünlichem Gesicht und Harry seufzte: „Wirklich, Ron, das kann nicht dein Ernst sein, oder? Hermine? Mit vierzehn?“ „Aber Malfoy traue ich es zu!“ „Vertrau ihr doch wenigstens ein bisschen“, erwiderte der Schwarzhaarige, „Und sie endlich ein, dass du ihr Unrecht getan hast.“ „Aber sie hat auch echt viel Mist gebaut in den letzten Wochen“, erwiderte Ron störrisch und sein Freund entgegnete: „Möglich, aber denkst du nicht auch, dass du niemals so heftig reagieren würdest, wenn du selbst nicht vorher verletzt worden wärst?“ Der Rothaarige überlegte. Vielleicht hatte Harry recht, aber zugegeben, er würde es Hermine nicht so schnell verzeihen, wenn sie wirklich mit Malfoy zusammen war. Er missachtete, dass er allgemein nicht allzu schnell verzieh, aber er selbst war der festen Überzeugung, der Brünetten während dem Gespräch, wenn man es denn so nennen konnte, in Shell Cottage längste vergeben zu haben und dass seine sämtliche Wut sich auf die jüngsten Ereignisse bezog. „Wie wäre es, wenn du einmal in Ruhe mit ihr redest?“, schlug Harry zweifelnd vor, obwohl er sich überlegte, ob er dies nicht vorher selbst erledigen sollte, schließlich war auch er mit der Schulsprecherin noch nicht ganz im Reinen. Ron zuckte daraufhin nur mit den Schultern und Harry stand unentschlossen auf. Er wusste das Passwort zum Schulsprecherturm, Ginny hatte es ihm ohne Umschweife gesagt. Aber er wusste, dass diese dort momentan ebenfalls war, was ihn gewissermaßen unter Druck setzte. Er kannte Ginny so gut, doch seit ihre Beziehung in letzter Zeit ein wenig auf der Kippe stand wollte er sich vor ihr keine Aussetzer mehr erlauben, um ihr zu imponieren. „Wo gehst du hin?“, fragte Ronald, der immer noch saß, verwirrt und er zuckte nur mit den Schultern. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich Hermine besuchen soll.“ „Mach. Und frag sie, wie sie momentan zu mir steht“, ermutigte der Weasley ihn jetzt ein wenig lebhafter, „Damit ich weiß, ob ich es wagen kann, mit ihr zu reden.“ Wortlos nickte Harry und machte sich auf den Weg. * Im Gegensatz zu seiner Freundin hatte Harry den Anstand, gegen die Wand im Porträtloch zu klopfen, bevor er eintrat. Die drei bereits Anwesenden sahen ihn überrascht an und er setzte sich immer noch ein wenig unsicher auf den zweiten Sofa, gegenüber von Hermine. Malfoy hatte seinen Arm um seine beste Freundin gelegt, was dem Schwarzhaarigen nicht behagte, aber wenn er genauer darüber nachdachte ging es ihn herzlich wenig an. „Ich denke, es ist nicht viel dran an den neu aufgekommenen Gerüchten, oder, Hermine?“, begann er forsch und sie erwiderte nur, was sie bereits Ginny gesagt hatte: „Draco hat nicht gelogen, als er mit Parvati und Padma geredet hat, er war nur nicht allzu eindeutig.“ Harry stöhnte. Wenn er schon nicht einmal mehr Malfoy die Schuld geben konnte, wo kam er denn da hin? Die Rivalität zwischen den Häusern ging wirklich zugrunde, Slytherins waren auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Malfoy log nicht, er drückte sich nur unklar aus. Schrecklich. „Auch wenn die Versuchung, die Gerüchte wahr zu machen, wirklich groß ist“, meinte Draco breit grinsend und Hermine wurde tomatenrot, bevor sie ihm beschämt den Mund zuhielt. Harry war leicht angewidert. Hermine und Malfoy zusammen ... Nein, er hatte wirklich schon schönere Visionen gehabt. Ginny hingegen schien all dies höchst amüsant zu finden. Sie hörte gar nicht mehr auf, leicht zu grinsen und der Schwarzhaarige ergab sich schließlich der allgemeinen Heiterkeit. „Also habe ich das richtig verstanden, dass du und Malfoy ...“, er wandte sich an die brünette Gryffindor, brach jedoch ab, aber sie hatte verstanden und nickte leicht. „Das wird Ron nicht gefallen“, sagte ihr bester Freund so distanziert wie irgend möglich. In ihm war ein kleines Gefühlschaos ausgebrochen. Zum Einen wollte er, dass Hermine glücklich war. Zum Anderen konnte er nicht akzeptieren, dass sie diesen Glück in Malfoy fand. Er wollte nicht, dass Ron und Hermine weiterhin verstritten waren, aber er wollte auch nicht, dass Ron unglücklich war, weil Hermine einen anderen hatte. Zu guter Letzt war er stolz, dass er das Thema Ronald schleichend mit eingebracht hatte. „Wenn es ihm nicht gefällt, kann ich nichts machen“, meinte Hermine und der Schwarzhaarige glaubte, ein wenig Verletztheit in ihrer Stimme zu hören. „Weißt du, ich würde mich gern wieder mit ihm vertragen, aber er ist so uneinsichtig.“ Kurz war es, als wären Malfoy und Ginny gar nicht anwesend, als wäre ihre Freundschaft nicht innerhalb weniger Wochen verblasst. Harry stand auf und setzte sich neben Hermine, bevor er wieder begann, bedacht zu reden: „Ich denke, Ron ist bereit, dir zu verzeihen. Ich weiß natürlich, dass es eigentlich wenig zu verzeihen gibt“, meinte er noch hastig mit einem Blick auf Hermines verhärtete Gesichtszüge und Malfoys angehobene Augenbraue. „Aber er ist in den letzten Tagen wirklich am Überlegen, was genau schief gelaufen ist, denke ich. Gib ihm doch noch eine Chance.“ „Das würde ich wirklich gern, aber wann kann ich schon in Ruhe mit ihm reden?“, gab die Brünette zu bedenken und Ginny mischte sich ein: „Wie wäre es mit jetzt?“ Die anderen drei sahen sie mit unterschiedlichen Gefühlen an. Draco schien alles andere als begeistert davon, einen Ronald Weasley in seinen Gemächern zu sehen, Harry machte den Eindruck, als ginge ihm das alles zu schnell und Hermine wirkte, als würde ihr diese Aussicht Angst machen. „Ich gehe ihn holen“, meinte Ginny entschlossen und stand auf. Die Verbliebenen schwiegen betreten. Die Aussicht auf eine Aussprache war zwar verlockend, aber niemand wusste, ob es wirklich klappte. So verging die Zeit, bis die beiden Geschwister eintraten viel zu schnell und Hermine glaubte, es waren keine fünf Sekunden vergangen. Sie hatte kein bisschen nachdenken, sich kein bisschen vorbereiten können in dieser Zeit und nun saß Ronald ihr schließlich mit roten Wangen gegenüber. „Sag was“, zischte Ginny und rammte ihm ihren Ellenbogen in die Hüfte, dass er vor Schmerz zusammenzuckte. Draco musste grinsen, sah die Lage aber als ernst genug an, um nicht laut loszulachen, wie er es sonst garantiert getan hätte. „Ich will aber nicht reden, solange er hier ist“, meinte Ron trotzig, ein letzter, kläglicher Versuch, dem Unvermeidbaren auszuweichen. „Das hier ist mein Turm, Weasley, du hast mir nichts zu sagen“, meinte der Blonde abschätzend und Ron seufzte. „Muss das sein?“ „Ja“, ermunterten ihn sein bester Freund und seine Schwester gleichzeitig und Hermine fügte hinzu: „Ich kann dich gut verstehen, aber findest du es nicht auch gut, wenn es vorüber ist?“ Der Rothaarige sah sie wortlos an und meinte dann unvermittelt: „Es tut mir leid, dass ich mich so stur verhalten habe. Aber nur, wenn es dir auch leid tut, dass du Malfoy liebst.“ Hermine musste sich sehr zurückhalten, nicht laut loszulachen. Wie konnte es ihr leid tun, das sie jemanden mochte? Ron-Logik war noch nie ein allzu offenes Buch für sie gewesen. „Ich kann nicht sagen, dass es mir leid tut, aber ich versichere dir, dass es weder boshaft gemeint ist noch irgendwelche Hintergedanken beinhaltet.“ Ron blickte von ihr zu Malfoy, der sich dazu herabließ, ihm zuzunicken, was ihn seltsamerweise überzeugte. Er grinste Hermine schwach an, die leise quiekte, um den Tisch rannte und Ron stürmisch umarmte. Er erwiderte die Umarmung unsicher, sein Blick weiter auf Malfoy gerichtet, der zwar höchst eifersüchtig und verächtlich dreinblickte, aber genau das versicherte dem Wealsey seltsamerweise noch mehr, dass Hermine dem Slytherin nicht gleichgültig war, was ihn sehr erleichterte. Er hatte, trotz einigen Sträubens, eben doch nur Hermines Bestes gewollt. Hätten die anderen diesen Gedankengang mitbekommen, hätten sie wohl allesamt laut losgelacht, aber wenn Ron so wieder zur Ruhe kam, war es in Ordnung. --- Draco hat übrigens nur keine schöne warme Hand, weil meine Hände zu dem Zeitpunkt so kalt waren, dass ich das Gefühl hatte, ich kann sie nicht mehr bewegen^^ Man lebt eben mit den Figuren xD Ich finde btw, das Kapitel ist leicht gestört xD Irgendwie waren diese hirnrissigen Gedanken plötzlich da und haben mich nicht mehr losgelassen, dabei hätte dieses Mal schon das erste Mal Weihnachten anklingen sollen ôo Dann eben nicht ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)