Draco Malfoy erkundet die Muggelwelt von Mirabelle ([Draco x Hermine (?)]) ================================================================================ Kapitel 30: We wish you ... --------------------------- Kapitel 3o: We wish you … So ... einmal mehr unglaublich spät und nebenbei noch viel zu kurz. Ich denke außerdem, Kapitel 31 wird noch länger auf sich warten lassen – ab Donnerstag bin ich auf einem Festival, danach in Berlin und ein paar Tage später gehe ich auf Studienfahrt :) Und wenn ich dann wieder da bin, hab ich eine Woche Schule und geh gleich auf das nächste Festival xD Dann schreib ich meine letzten Klausuren und dann könnte das neue Kapitel fertig sein v_V Schon mal Entschuldigung. Aber jetzt erst mal viel Spaß :) --- Hermine sah zufrieden von der Eingangshalle aus zu, wie die Schüler die Große Halle betraten. Eigentlich war es nur ein Weihnachtsessen ein paar Tage zu früh und für alle Schüler mit etwas zu rosafarbener Dekoration (Suzanne hatte sich durchgesetzt). Doch aus irgend einem Grund schien es ihnen allen zu gefallen, was die Brünette durchaus ebenfalls glücklich stimmte. „Sieht hübsch aus“, hörte sie plötzlich eine verklemmte Stimme neben sich und überrascht wandte die Gryffindor sich zu Ron um. „Danke“, erwiderte sie und starrte pikiert auf eine Sommersprosse unter seinem linken Auge. Seit ihrer Aussöhnung war nun doch einige Zeit vergangen und obwohl der Umgang der beiden sich wieder halbwegs normalisiert hatte, hatten sie es beide vermieden, mehr als nötig miteinander zu reden. „Du siehst auch hübsch aus“, fuhr er nun fort und sofort zog sich die Röte über sein Gesicht. Erneut konnte Hermine nur einsilbig danken. Gerade wollte sie das Kompliment eben so steif erwidern, als jemand ihren Blick auf sie zog, der aus den Kerkern kam. Es war nicht Draco, der war noch in den Schulsprecherräumen. Nein – es war der Vertrauensschüler Pritchard, dessen Vorname sie immer noch nicht wusste. Es wäre nichts Ungewöhnliches dabei gewesen, hätte der unauffällige Pritchard in seinem dunkelgrünen Umhang nicht absolut deplaziert ausgesehen. Nicht, dass der Junge hässlich gewesen wäre ... er war keine berauschende Schönheit, aber durchaus akzeptabel. Nein, der fließende, samtige Stoff wirkte nur so weiblich an dem breitschultrigen jungen Mann, dass Hermine nicht anders konnte, als hinzustarren. Und Pritchard bemerkte sie. Auch das war nicht ungewöhnlich, Hermine starrte ihn so vehement an, dass es viel seltsamer gewesen wäre, wenn er sie nicht bemerkt hätte. Das richtig Seltsame und Beängstigende war dieser unverhohlen hassende Blick. Hermine hatte diesen Blick bis jetzt nur von einem ihrer Schulkameraden zu spüren bekommen – und das war Draco Malfoy. Also konnte sie durchaus mit Sicherheit behaupten, dass es nicht nur eine Antipathie, sondern blühender, prinzipieller Hass war. „Hermine, was ist los?“, fragte Ron und runzelte die Stirn, „So toll sieht Pritchard nun auch wieder nicht aus ... oh.“ Wenn sogar Ron den Blick bemerkte, wie abscheulich musste er dann sein? In diesem Moment lief Pritchard an ihr vorüber und zischte „Schlammblut“ in ihr rechtes Ohr. Ach, da lag das Problem. Alles klar. Hermine seufzte resigniert, während ihr rothaariger Freund sie anstarrte und rief dem Vertrauensschüler hinterher: „Das ist abgenutzt, weißt du!“ „Was hat er gesagt?“, wollte ihr Gegenüber sofort wissen, doch sie schüttelte den Kopf. Ihr war nicht wirklich nach reden zumute, denn auch wenn es tatsächlich abgenutzt war, es war verletzend. Hatte sie nicht gerade dieses Jahr wieder bewiesen, dass diese Vorurteile gegenüber Muggelgeborenen lächerlich war? Sie hatte geholfen, die Welt vor einem größenwahnsinnigen Voldemort zu retten und hatte in den USA ihr Land repräsentiert. Hätte Pritchard das geschafft, wenn er zwei Jahre älter gewesen wäre? Sicher wäre er noch nicht einmal Schulsprecher geworden. Erneut seufzte die Brünette und starrte mit trübsinnigen Augen in die Große Halle, die Pritchard betreten hatte. In diesen wenigen Sekunden, in denen sie Ron nicht ansah, knurrte er plötzlich und rannte beinahe davon. Irritiert fragte sich Hermine, was genau sie falsch gemacht hatte, welchen Teil der Verhaltensregel sie übergangen war – als Draco plötzlich neben ihr stand und ihr galant, wie er sich gerne gab, die Hand reichte. „Was schaust du denn so irritiert?“, fragte er fröhlich und sie erwiderte mürrisch: „Du siehst auch wirklich gut aus, danke der Nachfrage.“ „Ach Hermine“, seine gute Laune wollte einfach nicht verschwinden, „Ich denke, du weißt, dass du fabelhaft aussiehst.“ „Du übertreibst.“ „Ja.“ Zum dritten Mal seufzte Hermine, diesmal eher verzweifelt. „Draco, du bist furchtbar!“ Er fuhr mit seiner Hand durch sein zurückgegeltes Blondhaar und ließ mit der anderen ihre Hand los, um sie um ihre Schulter zu legen. „Das nehme ich als Kompliment.“ „Weißt du, manchmal glaube ich wirklich, ich hasse dich“, meinte die Gryffindor versonnen und der Slytherin lachte bei der Vorstellung. „Dein Verhalten, wenn wir allein sind, verführt mich dazu, anders zu denken. Aber ernsthaft – Hermine, dein Stirnrunzeln sieht schrecklich aus. Sei nicht so verbissen, du gehörst wirklich zu den Schönsten hier. Was ist jetzt überhaupt los?“ Kurz wollte sie ihn fragen, wer für ihn denn besser aussah als sie, wie ihre Haare gemacht waren im Vergleich zu ihrem Busch, wie sie geschminkt war im Vergleich zu ihrem kleinen bisschen Make Up ... aber dann überwog der Drang, ihm von seinem Slytherinkollegen zu erzählen, der sie so schändlich beleidigt hatte. Sie setzte sich in Bewegung und fragte, während sie die Tür durchschritt und sich an einem Platz neben Ginny niederließ: „Was weißt du über Pritchard?“ Dracos Augen wurden sofort klarer, er passte nun mehr auf. Sein Blick wanderte über die vier Haustische, die jetzt in einem Quadrat aneinander standen, so dass alle gezwungen waren, mit Schülern aus anderen Häusern an einem Tisch zu sitzen. „Kenneth Pritchard, der Vertrauensschüler? Er ist ein Idiot.“ Das durchdringende Grau hatte den armen Jüngeren gefunden. Dieser schien unter dem bohrenden Blick schmelzen zu wollen, es schien, als wüsste er, warum die am meisten respektierte Person seines Hauses ihn so anstarrte. „Mag Muggelgeborene nicht so gerne“, fuhr Draco fort und nach kurzem Zögern sah er Hermine an: „Kann sein, dass ich da ein bisschen Einfluss darauf genommen habe. Früher.“ Auch wenn sie damit hätte rechnen können, war die Schulsprecherin bestürzt. „Hermine?“, fragte Draco ganz untypisch vorsichtig und sie versuchte, das Verschleierte aus ihrem Blick zu bekommen. „Du weißt, dass ich meine Meinung geändert habe. Du weißt auch, dass ich lange darüber nachgedacht habe.“ Natürlich wusste sie das, sonst würde sie es nicht Nacht für Nacht im selben Schlosstrakt wie er aushalten – gut aushalten. Dennoch ... „Ich bin nur ... ein wenig enttäuscht“, meinte sie und versuchte es mit einem Lächeln. Hoffentlich sah es nicht so kläglich aus, wie es sich anfühlte. „Aber wieso denn?“, fragte Draco nun ein wenig aggressiv: „Du kannst nicht behaupten, du wüsstest nicht, wie ich früher war. Es gibt keinen Grund enttäuscht zu sein.“ Er hatte recht und er wusste es. Sie hatte genau so eine Wandlung erlebt wie er, schließlich hatte sie ihn nicht weniger gehasst als er sie. Dennoch konnte Draco es irgendwo nachvollziehen, dass sie deprimiert war, dass ausgerechnet er an diesem unflätigen Verhalten Pritchards Mitschuld trug. Geistesabwesend nahm er eine ihrer lockigen Strähnen und versuchte vergeblich, sie mir seinen Fingern so zu durchkämmen, dass sie weniger aussahen, als wäre sie gerade vom Blitz getroffen worden. „Ich mag meine Haare, auch wenn sie nicht die Schönsten sind. Könntest du das also bitte lassen?“, fragte sie kratzbürstig und Draco kämmte ungestört weiter. Sie funkelte ihn böse an, wandte sich dann aber ab, um Professor McGonagall zuzuhören, die aufgestanden war, um eine kleine Rede zu halten. Der Schulsprecher hörte nicht weiter zu. Die Reden der Direktoren waren immer gleich – immer gleich langweilig. Er versuchte, Hermines Aufmerksamkeit zu erregen, da er sich nicht unbedingt Pansy widmen wollte, die sich vor zwei Sekunden aufgetakelt neben ihn gequetscht hatte und ihm jetzt vermeintlich lasziv den Oberschenkel streichelte. Draco fand es widerlich. Doch die Gryffindor ignorierte ihn komplett und Weaselette beugte sich um den braunen Haarberg herum, um Draco zuzuflüstern, dass Hermine bei Reden nie gestört werden wollte. Ihr skeptischer Blick auf Pansy bevor sie sich wieder wegdrehte sprach jedoch für sich und der Blondschopf entschied sich, sich dem mopsigen Problem zu widmen. Pansy schien es als Entgegnung ihrer Zuneigung zu sehen, dass er sich zu ihr umdrehte, beugte sich auf der Stelle zu ihm herüber und setzte ihren gefürchteten lasziven Blick auf, während sie flüsterte: „Ist dir wieder einmal nach einem Besuch bei mir, mein Großer?“ Der arme Slytherin konnte sich nicht erinnern, dass er sie in den letzten Jahren besucht hatte, das erste und einzige Mal war soweit er wusste und hoffte in der vierten Klasse gewesen. Auch wenn er zugeben musste, dass damals mehr gelaufen war, als ihm im Nachhinein lieb war. Oh, wie männlich er sich damals vorgekommen war ... Und wo kam eigentlich dieser lächerliche Kosename her? Unmittelbar schüttelte Draco sich und aus irgendeinem absolut unerfindlichen Grund deutete Pansy das als Begeisterung. Sie stieß ein leises Quieken aus und flüsterte, nun mit ihrer Hand etwas weiter nach oben wandernd: „Ich wusste doch, du willst es auch, Dray ...“ Ja, er benötigte ein paar Sekunden, um das zu verkraften. Der Anfang der Aussage hatte ihn ein wenig betäubt, deshalb hatte er das wirkliche Übel nicht bemerkt. Doch dann drang es zu ihm durch und er spürte das schwarze Loch in ihm wachsen und verschlingen. Draco wollte – galant gesagt – kotzen. Was hatte sie mit seinem Namen gemacht? Konnte er sich umnennen? Würde sie ihn dann in Ruhe lassen? War es der Name? „Wie ... wie hast du mich genannt?“, würgte er mit einer etwas peinlich hohen Stimme und sie lächelte nun glücklich: „Ach, ich wusste es, es gefällt dir“ – die Betonung der Worte ließ auf ein versuchtes Schnurren schließen – „Von nun an werde ich dich immer so nennen!“ Der Blonde wollte eine kleine dunkle Ecke, in die er sich setzen konnte. Er wollte sich zusammenrollen, wimmern und ein bisschen vor- und zurückschaukeln. Er wollte keine Hand in der Nähe seines Heiligtums und er wollte keinen lächerlichen, degradierenden Spitznamen. Die Rettung verwöhnte den Jungen einmal mehr gerade rechtzeitig. Professor McGonagall beendete ihre Rede und alle begannen zu klatschen. Außer Draco, der sich an die Tischplatte klammerte, und natürlich Pansy. Doch Hermine schien bemerkt zu haben, dass mit dem Slytherin etwas nicht stimmte, sie schien endlich wieder geistig anwesend. Ihr Blick schweifte kritisch von Dracos erstarrter Mimik zu seinen verkrampften Händen und schließlich zu den störenden Händen etwas weiter unten. Zuerst dachte die Gryffindor, sich zwischen ungefähr einer Trilliarde verschiedener, unendlich peinlicher Möglichkeiten entscheiden zu müssen. Sie könnte beginnen zu weinen und sich dann Ginny in die Arme werfen. Sie könnte beginnen zu weinen und dann aus der Halle rennen. Sie könnte mit dem Weinen erst beim Rennen anfangen. Sie könnte Draco vor dem Gefühlsausbruch schlagen. Sie könnte ihn schlagen und nicht weinen, sondern kalt abziehen. Sie könnte auch einfach auf seinen Gesichtsausdruck achten. Hermine entschied sich für die letzte der ihr dargebotenen Möglichkeiten und beschloss, dass der kleine Eisprinz das Opfer in dieser Runde war. Er konnte es einfach nicht von selbst gewollt haben, dass Pansy ihre – zugegeben ziemlich große – Oberweite an seinen Arm presste, dazu war seine Mimik zu unentspannt. Die Brünette holte tief Luft und verkrampfte ihre eigenen Hände, um ein wenig Mut zu fassen. Zwar war es in der Halle gerade sehr laut, aber trotzdem hatte sie es selten gewagt, sich der kleinen Bestie aus Slytherin so überheblich zu nähern, wie sie es jetzt tat – schließlich konnte man nie wissen, was für Folgen sie ertragen müsste. „Parkinson, ich hatte dieses Schuljahr eigentlich schon vor, mit meinem Partner zu arbeiten, Schulsprecher-Angelegenheiten, du weißt schon. Würdest du ihn nun also bitte in Ruhe lassen, damit er wieder frei atmen kann?“ Tatsächlich hatte Draco eine leicht unangenehme Farbe angenommen, er musste wohl aufgehört haben, zu atmen, als Pansys Hand immer weiter nach oben gewandert waren. Pansys wässrige Augen huschten zum schmalen Gesicht ihres Angebeten und sie verzog die Mundwinkel: „Ich wette, Dracolein ist nur so gespannt auf das, was heute noch passieren wird, dass er das Atmen ein wenig eingeschränkt hat. Er hat ja soweit ich weiß schon lange nichts Spannendes mehr erlebt.“ Ihre Augen wurden nun schmaler und starrten Hermine an, während sie genau das gehässige Lächeln ihres kleinen, aber viel zu stark geschminkten Mundes wiederspiegelten. „Wenn du meinst“, erwiderte die Gryffindor freundlich, „Du kannst ihn ja heute im Krankenflügel besuchen, wenn dir danach ist, etwas ... na ja, unglaublich Spannendes zu erleben. Er kippt gleich um.“ Darauf wusste Pansy nichts zu erwidern, tatsächlich schienen Dracos graue Augen in eine andere Sphäre zu blicken, ansonsten rührte er sich nicht. „Du bist wirklich traumatisch spannend. So spannend, dass Draco gleich ohnmächtig wird. Echt beeindruckend.“ Hermine war so stolz auf ihre Kälte. Also brachte die Beziehung mit Draco doch etwas. Draco konnte sich noch daran erinnern, dass Hermine Pansys Gehässigkeit mit überheblicher Freundlichkeit quittierte und er stolz auf sie war. Was auch immer die Sekunden danach geschah – er wusste es nicht. Irgendwann musste er aufgehört haben, zu atmen, es dauerte, bis sein Körper den Mangel registrierte und sich beschwerte. Japsend schnappte Draco nach Luft. „Geht es?“, fragte die Gryffindor neben ihm und tätschelte ihm etwas herablassend den Arm. „Nein“, erwiderte er mit dünner Stimme und Hermine seufzte: „Wieso machst du ihr nicht endgültig deutlich, dass du sie nicht so sehr liebst, wie sie glaubt?“ Darauf wusste er nichts zu erwidern. Er hatte wirklich viel versucht, Herablassung, Ignoranz, Boshaftigkeit ... aber irgendwie wirkte er wohl nie böse genug. Vielleicht lag es daran, dass er sie durchaus ein wenig mochte, in ihren frühen Jugendtagen waren die Beiden gute Freunde gewesen, auch wenn Pansys überstürzte Verliebtheit immer offensichtlich gewesen war. Ein wenig anstrengend. Und irgendwann anstrengend genug, um ihn alle freundschaftlichen Gefühle vergessen zu lassen. Na ja, fast alle. Doch der Blonde behielt all das für sich – er war an einem Punkt angelangt, an dem Hermine in seinem Inneren bei aller Zuneigung nichts verloren hatte und sie bohrte zum Glück auch nicht weiter nach – am Ende hätten sie sich gestritten. Stattdessen fragte er: „Wo ist sie hin?“ „Ich glaube, ich war nicht wirklich freundlich“, meinte die Schulsprecherin daraufhin stirnrunzelnd: „Sie hat sich zu Millicent gesetzt.“ Damit konnte Draco leben. In der Zwischenzeit war die Vorspeise erschienen und Ginny hatte ihren Teller neben den beiden Schulsprechern schon beladen, ebenso Harry neben ihr und eigentlich die ganze Schule. „Ich will euch nur ungern stören“, meinte der Rotschopf nun, nachdem sie heruntergeschluckt hatte: „Aber das Essen schmeckt echt lecker und es wäre doch schade, wenn es kalt wird.“ Zur Bestätigung ihrer Worte gab Hermine etwas zu viel Salat auf ihren Teller. Die Vorspeise sowie das gesamte restliche Essen war gewohnt vorzüglich, einzig die Ansprache Suzannes zum Abschluss des Abends war nicht nur langweilig sondern schlicht unnötig. Ginny fragte Hermine empört, warum irgendein beliebiger Vertrauensschüler diese Aufgabe übernehmen durfte und die Ältere erklärte träge, dass es eigentlich keine Ansprache hätte geben sollen, sondern auch das auf Suzannes persönlichen Mist gewachsen war. „Ein gewaltiger Haufen“, kommentierte Draco trocken und alle um ihn herum lachten erstickt, auch Harry, der sein Fehlverhalten aber schnell bemerkte, rot anlief und seine Hand vor den Mund hielt. Um Mitternacht – für die ersten drei Jahrgänge schon zwei Stunden vorher – war das Fest zu Ende. Es war unnötig gewesen, alle wussten es, aber an und für sich bestimmt nichts schlechtes. Vor allem die Sitzordnung, die jedoch Hermines Idee gewesen war. So gingen der Schulsprecher und die Schulsprecherin also ermüdet und somit schweigend zurück in ihre kleine Residenz. Doch Hermine brannte den ganzen Weg – eigentlich den ganzen Abend über – schon eine Frage auf der Zunge. Als sie den Porträteingang hinter sich gelassen hatten und sich in Richtung der Schlafzimmer bewegten, fragte sie ein wenig zaghaft: „Hat es dir eigentlich ... gefallen, was Parkinson da gemacht hat?“ Hin und wieder hatten kleine, stichelnde Gedanken ihren Abend ruiniert. War sie nicht spontan genug? Brauchte er so etwas vielleicht? „Wovon redest du?“, erwiderte Draco verwirrt und blieb wie sie kurz vorher stehen. Der Slytherin hatte durchaus bemerkt, dass Hermine unruhig und ein wenig zu nachdenklich gewesen war, doch dass es immer noch mit der Sache zu tun hatte wunderte ihn. „Na ja, bin ich dir vielleicht zu ...“, sie brachte das Wort offensichtlich kaum über die Lippen und als sie es schließlich sagte, musste Draco, so unverschämt es auch war, grinsen, „Langweilig?“ „Glaub mit, ich war wirklich selten so ... schlaff.“ Dieser Ausdruck hatte momentan durchaus mehrere Bedeutungen und der Blonde hoffte, dass die Gryffindor sie alle erfasste. Kurz schien sie zu überlegen, dann atmete sie erleichtert auf. „Und du bist nicht langweilig. Da hätte ich schon längst etwas geändert“, sagte er resolut und setzte sich wieder in Bewegung. Hermine beeilte sich erleichtert, ihm zu folgen, doch schon vor seiner Tür blieb er wieder stehen, drehte sich um und sah sie grinsend an: „Zu mir oder zu dir?“ Oh, sie wünschte, zu langweilig zu sein. Er konnte so ... anstrengend sein, so penetrant. „Ich zu mir, du zu dir“, erwiderte sie prompt ein wenig zickig und küsste ihm zum Abschied nur schnell auf die Wange. „Schlaf gut.“ Sie schloss die schwere Holztür hinter sich und begann, sich umzuziehen. Doch die Idylle hielt nicht lange. Nur eine halbe Minute später hörte sie einen verzweifelten Schrei aus dem anderen Schlafsaal und ging interessiert hinaus, auch wenn sie noch so müde war. Draco stapfte mit wutverzerrtem Gesicht auf sie zu und schien etwas in der Hand zu halten, doch da war nichts. Unmittelbar vor ihr blieb er stehen und schnaubte zur Unterstreichung seiner unbestreitbaren Erbostheit. Hermine kniff die Augen zusammen, starrte auf Dracos Daumen und Zeigefinger, zwischen denen sich wohl ein Schlüsselgegenstand befinden musste und musste sich ein Lachen verkneifen. „Deine Katze“, Draco betonte das Wort voller Abscheu und Hermine entschied sich, nicht ausgerechnet jetzt zu erwähnen, dass er teilweise ein Kniesel war, „Mag mein Bett offensichtlich ganz besonders gerne. Was hast du dazu zu sagen? Hat das irgendeinen tieferen Sinn?“ „Falls du denkst, dass ich schon seit dem dritten Jahr in dich verliebt war, muss ich dich enttäuschen“, antwortete sie lächelnd: „Aber ich denke doch, einen kleinen Narren an dir hat Krummbein sich gefressen. Vielleicht solltest du aber auch einfach darauf achten, deine Türe richtig zu schließen.“ Wie zur Bestätigung maunze es aus dem Aufenthaltsraum und Hermine lachte nun, während der Slytherin leise etwas von ihr unbekannten Schmerzen und Qualen murmelte. „Du darfst bei mir schlafen“, bot sie ihm großzügig lächelnd an, doch dann fror ihr Gesichtsausdruck ein, „Aber wir schlafen, hast du mich verstanden?“ „Miteinander?“, erwiderte Draco, plötzlich wieder ganz fröhlich. „Wir schlafen“, wiederholte sie kalt und ging zurück in ihr Zimmer. * Am nächsten Morgen erwachte Hermine mit dem undeutlichen Gedanken, nicht sofort geschlafen zu haben. Doch der Anblick des verwundbaren, zerknautschten Draco neben ihr, nicht wie sonst gestriegelt, besänftigte sie wieder und sie stand mit einem leisen Seufzen auf. Außer ihnen beiden und den meisten anderen Siebtklässlern war das Schloss so gut wie leer – die Ferien hatten begonnen. Leise schlich sie ins Bad, um zu duschen und sich die Zähne zu putzen. Doch im Gemeinschaftsraum wurde sie von einem wuscheligen, roten Haufen aufgehalten. „Vielleicht solltest du jetzt besser gehen, Krummbein“, sagte sie liebevoll und nahm den großen Kater auf den Arm, um ihn aus dem Porträtloch zu setzen. „Ich weiß, wir sehen uns nicht oft“, meinte sie traurig zu dem Tier, das sie nun verwundert anschaute, „Aber so ist es nun mal. Ginny ist doch auch ein liebes Frauchen, oder?“ Bei diesen Worten zog Krummbein ab. Er schien ein bisschen beleidigt, doch sie konnte sich nicht länger darum kümmern, von oben rief ein gewisser blonder, verwöhnter Junge: „Hermine, wo bist du? Komm wieder ins Bett!“ „Nein! Ich bin jetzt im Bad!“, entgegnete sie nicht minder laut und huschte tatsächlich schnell ins Badezimmer. Vorsorglich schloss sie ab, schließlich wollte sie duschen und nicht schon morgens von ihm bei allem aufgehalten werden. Und tatsächlich hörte sie kurz darauf die Türklinke, gefolgt von einem Murren. Hermine kicherte. --- Huui, ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen So, und jetzt das Wichtigste in meiner kleinen Laberecke für dieses Mal: Ich denke wirklich, so langsam das Ende der Geschichte erriecht zu haben. Vermutlich werden nicht mehr als 5-7 Kapitel auf dieses folgen. ABER natürlich habe ich den Plan einer Fortsetzung noch lange nicht aufgegeben^^ Auch wenn ich hier und da noch ein bisschen an der Idee herumfeilen will. Außerdem hab ich auch den Plan mit den Zusatzkapiteln noch nicht aufgegeben, auch wenn die immer noch nicht wirklich fertig sind^^ (3 sind in der Mache.) So siehts aus^^ Und es gibt ja immer noch Endzeit, das auch noch ca. 6/7 Kapitel haben wird und momentan 7 zählt ;D Könnt ihr euch ja auch mal anschauen. Ist halt ein bisschen ... subtiler. euch alle :P Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)