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Draco Malfoy erkundet die Muggelwelt

[Draco x Hermine (?)]
von

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Dafür sind wir hier

Kapitel 15: Dafür sind wir hier
 

So, endlich ist es soweit, die Konvente, auf die ihr alle so lange gewartet hab, finden statt :) Natürlich wartet ihr alle auf mehr Draco/Hermine-Action, ich weiß xD Na ja. Jetzt erst mal Konvente ;) Auch wenn ihr davon sicher nicht viel mitkriegt *möh* Aber das müsst ihr euch selber angucken^^

Eine andere Überlegung für den Titel des Kapitel war übrigens ‚Ain’t gonna waste my hate on you’ – als Anlehnung an Draco und Douglas. Aber erstens wäre es schon wieder ein Song gewesen (‚Wasting my hate’ von Metallica) und außerdem muss ich doch mal wieder was Eigenes finden^^ Aber es bleibt im Hinterkopf – anwendbar auf Ron aus Hermines und Dracos Sicht und Harry aus Dracos Sicht xD
 

---
 

Hermine,

Ich hoffe, Malfoy hat dich nicht zu sehr genervt – wenn doch, bringe ich ihn um.

Ron ist immer noch wütend auf dich, aber ich denke, er ist vor allem verletzt und versucht, dich wieder zu gewinnen. Allerdings geht er es komplett falsch an, er macht dich permanent schlecht. Er und Harry haben sich gestritten und reden jetzt nicht mehr miteinander, weil Ron permanent behauptet, du hast garantiert ein Verhältnis mit Malfoy.

Lass dich bloß nicht wieder auf ihn ein, auch wenn er mein Bruder ist.
 

Ich hoffe, eure Vorbereitungen sind vollends glatt verlaufen und die Konvente gehen gut von der Bühne. Du musst mir nicht mehr schreiben, es wird sicher sowieso alles groß im Tagespropheten verkündet.

Aber Luna bittet, Stephanie einen Gruß von ihr auszurichten.

Ich drück dir die Daumen, hoffentlich rechtzeitig, das mit der Zeitverschiebung will nicht ganz in meinen Kopf.

Die besten Grüße, Ginny
 

Hermine faltete den Brief zusammen und stand seufzend aus ihrem Bett auf.

Heute war es soweit, die großen Konvente begannen mit den Vorstellungen der Schulen. Morgen würden sie die weltpolitische Lage durchsprechen, Hermines Meinung nach der kritischste Punkt. Am letzten Tag – Mittwoch – befassten sich Hexen und Zauberer aus der ganzen Welt mit dem internationalen magischen Geheimhaltungsabkommen.

Natürlich hatten die beiden Schulsprecher von Hogwarts gut recherchiert, aber die Brünette hatte die ganze Zeit das Gefühl, etwas wichtiges vergessen zu haben. Natürlich waren die letzten beiden Tage auch profitabel genutzt worden und Malfoy hatte Hermine einmal mehr überrascht, denn er war auch auf längerer Basis ein hervorragender Arbeiter – er war wohl doch nicht nur wegen dem früheren Einfluss seines Vaters gut in der Schule.
 

Mit abwesendem Blick entfaltete sie einen anderen Zettel und ließ sich in einen Sessel fallen, während sie begann, ihren Kaffee zu trinken.

Ein Gebäude hatte Professor McGonagall auf ihrer Karte rot umkringelt – das kalifornische Regierungsgebäude der magischen Welt, versteckt im Rathaus der Muggel.

Sie nahm einen weiteren Notizzettel in die Hand und sah danach auf die Uhr.

Es war kurz nach halb acht, sie hatten noch ungefähr drei Stunden, bis sie da sein sollten, denn die Versammlung begann um elf Uhr.
 

Sie war früh aufgewacht und das erste, das sie gehört hatte, war das Scharren einer Eule an ihrem Fenster. Ginnys Brief war damit geliefert worden und bevor Hermine ihn las, ging sie schnell duschen, was Malfoy im Moment ebenfalls tat.
 

Noch wusste sie nicht, was sie für Klamotten tragen sollte, aber der Anzug von Armani und der maßgeschneiderte Umhang, die säuberlich auf dem Bett des Blonden lagen, verunsicherten sie.

Zweifelnd, etwas ähnlich Gutes zu finden, ging sie zu ihrem Schrank und durchwühlte ihn achtlos.

Der marineblaue Umhang aus ihrem vierten Jahr passte ihr vermutlich noch, aber dennoch ... er war nicht das richtige. Hermine wollte schwarz oder dunkelrot, das hatte sich in ihrem Kopf verankert. Denn ihrer Meinung nach standen ihr die beiden Farben am Besten – abgesehen davon, dass sie edel aussahen.

Langsam wurde sie nervös. Sie fand nichts, egal, wie oft sie ihre Shirts und Hosen umdrehte und herumwarf.

Warum hatte sie nicht schon früher daran gedacht?
 

„Was wird das, Granger?“

Gehetzt drehte diese sich zu Draco, der gerade seine Haare kämmte, um und flüsterte: „Keine Kleidung.“

„Du hast Kleidung. Dein Schrank platzt gleich.“

Nein!“, rief sie entnervt: „Ich habe nichts passendes für heute!“

Er stöhnte auf und sah sich ein letztes Mal im Spiegel an: „Warum denkst du da nicht früher dran?“

„Keine Ahnung“, meinte sie hektisch und nahm eine Hose in die Hand: „Umdrehen.“

Der Slytherin gehorchte, wenn auch widerwillig und Hermine zog sich innerhalb von Sekunden an.

„Ich gehe etwas kaufen.“

„Ich komme mit, du musst möglichst schnell etwas für drei Tage finden. Ich will mich nicht blamieren“, meinte Draco cool und warf sich eine dünne Jacke über sein T-Shirt: „Außerdem muss es schnell gehen, irgendwas muss noch mit deinen Haaren passieren.“

Gerade in dem Moment machte die Brünette einen Pferdeschwanz und sah ihn funkelnd an.
 

„Jetzt aber schnell, es ist schon zehn Uhr!“

„Ich weiß, Granger! Sei froh, dass sie Geschäfte schon auf hatten!“

Hermine lief eilends ins Bad und begann, sich zu schminken, während Draco sich überlegte, welches der Kostüme sie heute anziehen sollte und selbst in seinen Anzug schlüpfte.
 

„So gut?“, wollte die Gryffindor wissen, als sie ein paar Minuten später aus dem Bad lief, sich hastig die Haare bürstend.

„Halt kurz still“, befahl der junge Malfoy und sie gehorchte, bis er meinte: „Okay. Jetzt die Haare. Herkommen.“

Hätte sie nicht dieses Stress gehabt, hätte Hermine ihm niemals gehorcht.

Aber sie wusste, dass er sich nicht blamieren wollte, wieso sollte er sie hässlich machen?

Er murmelte etwas und zog seinen Zauberstab durch ihre frisch gebürsteten Haare.
 

„Umdrehen“, ordnete er an, nachdem er diese Prozedur mehrmals wiederholt hatte und wieder tat sie, was er sagte, um nur möglichst schnell fertig zu werden.

„Gut“, sagte Draco zufrieden grinsend und deutete auf den Spiegel.
 

Hermine war überrascht, als sie sich selbst sah.

Im Vergleich zum Weihnachtsball in ihrem Vierten Jahr war die Veränderung nicht so gravierend, aber aus dem unbändigen Haufen stark gelocktes Haar waren hübsche, große Locken geworden, die glücklicherweise nicht ins Gesicht fielen, wie auch immer Draco das angestellt hatte.

‚So will ich nicht jeden Tag aussehen’, dachte die Brünette im Stillen: ‚Aber für so eine Veranstaltung ist es okay.’

„Bedank dich bei meiner Mutter, wenn du sie mal wieder siehst. Jetzt zieh dich noch schnell um“, meinte Malfoy etwas nervös und drückte ihr ein dunkelgrünes Kostüm in die Hand. Er selbst hatte eine dunkelrote Krawatte angelegt, die den anderen Teilnehmern unterschwellig vorgaukeln sollte, dass Hogwarts’ Häuser geeint waren.

Hermine verschwand im Bad und sah dort noch einmal auf die Uhr.

Es war jetzt zehn vor halb elf – sie war nie dankbarer gewesen, dass auf Professor McGonagalls Notiz stand, dass man in das Gebäude hineinapparieren konnte.
 

Als Draco die Augen das nächste Mal öffnete, stand er in einer großen Eingangshalle, um ihn herum waren viele Jugendliche, die teilweise ausgesprochen exotisch aussahen.

Große, schwarze Frauen mit bunten Umhängen und viel Schmuck standen neben in Schleier gehüllte Mädchen, die verunsichert umhersahen und jedes weibliche Gesicht, das nicht verhüllt war misstrauisch musterten. Bei den meisten dieser Mädchen standen junge Männer, die ihren Begleiterinnen keines Blickes würdigten und Achtung heischend umhersahen.

Als Hermine neben ihm erschienen war, gingen sie gemeinsam in die nächste Halle, wo etliche Bänke wie in einem Parlament angeordnet waren und mit Namensschildern versehen waren.

Prüfend sah Draco sich nach der englischen Flagge um und auch die Gryffindor neben ihm stand auf den Zehenspitzen.
 

„Da, relativ weit hinten rechts, siehst du?“

Die Augen des Blonden folgte Hermines Hand und gemeinsam gingen sie zu ihren Sitzplätzen auf einer gepolsterten Bank mit hohen Rückenlehnen.
 

„Da links neben uns werden nachher Finnen sitzen“, meinte die Brünette interessiert: „Was für ein Land hast du da?“

„Frankreich“, meinte der Slytherin gleichgültig.

„Oh, die kommen dann sicher aus Beauxbatons! Vielleicht kennen wir sie, was meinst du?“

„Mir egal“, murmelte Draco und starrte an die Decke.
 

Er war nervös.

Verdammt nervös, um genau zu sein.

Vermasselte er heute irgendetwas, war nicht nur seine Ehre dahin, sondern auch die seiner Familie und theoretisch die des ganzen Landes.

Tolle Aussichten.
 

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Granger ihn vorsichtig am Ärmel zupfte: „Sieh mal, da vorne sind Miyuki und Tsuyoshi.“

Mit den Worten winkte sie ihnen und Draco verdrehte genervt die Augen.

Gefühle hin oder her, manchmal war dieses Schlammblut einfach unerträglich.

Ach, Moment. Er wollte sie ja nicht mehr Schlammblut nennen.

Zu allem Überfluss kamen die beiden auch noch auf die Engländer zu und Hermine schubste Draco leicht, um ihn zum Aufstehen zu bewegen. Widerwillig gehorchte er und bald stand er nebst drei äußerst gesprächigen Menschen.

Er wollte weg.
 

„Hat Draco schlechte Laune?“, fragte Tsuyoshi mit neugierigem Blick, nachdem er und Miyuki beinahe fünf Minuten ausschließlich mit Hermine geredet hatten.

„Oh, vor einer Stunde war er noch gut drauf“, meinte diese schulterzuckend: „Aber er ist irgendwie geistesabwesend, keine Ahnung, warum. Vielleicht die Aufregung.“

„Ich bin auch aufgeregt“, gestand Miyuki: „Tsuyoshi geht damit ganz locker um, ich kann das nicht.“

„Ich auch nicht“, meinte die Gryffindor lächelnd und fügte hinzu: „Ich überspiele das nur, indem ich überhaupt nicht daran denke. Es wird schon schief gehen.“
 

Allerdings zweifelte sie selbst etwas an ihren Worten – nicht einmal bei ihren ZAGs war sie so nervös gewesen. Noch nie lagen die Hoffnungen eines ganzen Landes auf ihren Schultern.

Außerdem wollte sie nicht nach Hogwarts zurückkehren und vor Menschen wie Ron, mit denen sie zerstritten war, zugeben, dass sie die Erwartungen nicht erfüllt hatte.
 

Ihre Unterhaltung wurde von einem lauten Gong gestört.

Die vier wünschten sich gegenseitig vie Glück und begaben sich dann auf ihre Plätze.
 

Ohne es zu bemerken, suchte Draco in der Menge nach bekannten Gesichtern, und da er die beiden japanischen Abgeordneten bereits gesehen hatte, beschränkte sich diese Suche auf Stephanie Leigh und seinen missratenen Cousin.

Er sah sie schließlich – zu seinem unverhohlenem Entsetzen – genau gegenüber Platz nehmen, was Granger natürlich auch sofort bemerkte und erneut anfing zu winken.

Stephanie winkte nach ein paar Sekunden zurück und auch Svenson grinste der Muggelstämmigen zu, als er sie sah.

Draco wollte kotzen.

Er hasste diese Visage, er hasste diesen Charakter.

Er hasste Douglas Svenson mit aller Inbrunst.
 

„Malfoy, hör doch auf, so böse zu starren. Das macht keinen guten Eindruck“, flüsterte Hermine genervt und lächelte dann nahtlos den beiden Finnen zu, die in dem Augenblick neben ihr auf die Bank rutschten.

„ ... und das ist Draco Malfoy“, meinte sie kurz darauf breit lächelnd, der Blonde drehte sich zur Seite und seine Mundwinkel verzogen sich kurz nach oben, als er zwei blassen Personen die Hand gab.
 

Er starrte weiter in die Luft aber nur ein paar Augenblicke später noch einmal derselbe Gong und es wurde still in der Halle.

Ein kleiner, dicker Mann und eine große, dünne Frau liefen zu einem Podest in der Mitte des Saals und hielten sich beide die Zauberstäbe an die Kehle, um ihre Stimmen magisch zu verstärken, während ihnen applaudiert wurde.
 

„Guten Tag, meine Damen und Herren aus aller Welt“, begann die Frau mit Achtung heischender Stimme und sah sich um: „Es freut uns, dass Sie so zahlreich erschienen sind. Dieses Jahr sind siebenundzwanzig Länder vertreten und wir möchten Sie alle herzlich zu den Konventen junger Zauberer und Hexen willkommen heißen. Mein Name ist Arabella Smith und ich bin die Vorsitzende des Konventverbandes und dies ist der Vorstandsvorsitzende der Vereinten Magischen Nationen, Mister Jean Martinez.“

Wieder applaudierten alle, während der Mann sich leicht verbeugte und Draco beugte sich gespannt weiter vor.

Mister Martinez ergriff nun das Wort und sagte mit einem südländischen Akzent: „Auch ich möchte Sie alle Willkommen heißen. Aber reden wir nicht mehr lange um den heißen Brei herum, ich bitte die Vertreter aus den Vereinigten Staaten von Amerika, die Schulsprecherin und den Schulsprecher der Akademie der Zauberkünste in Chicago zu mir.“

Zwei junge Leute nicht unweit von Draco und Hermine standen auf und begaben sich mitsamt ihren Unterlagen in die kreisrunde Vertiefung zu dem Podest, auf dem schon Mister Martinez und Miss Smith standen.

„Hiermit erkläre ich die Konvente junger Hexen und Zauberer in San Francisco für eröffnet“, rief Miss Smith und sie und der Vorstandsvorsitzende traten beiseite.
 

Die Präsentation der Amerikaner ging relativ nahtlos über die Bühne, abgesehen davon, dass der Schulsprecher leichte Sprachprobleme hatte und hin und wieder stotterte.

Draco stellte fest, dass sowohl die ersten wie auch die darauffolgenden Gruppen in etwa die gleichen Themen ansprachen, die auch er und Hermine vorbereitet hatten und war erleichtert.
 

Dann, nach ungefähr zwei Stunden, gingen die Abgesandten aus Ägypten unter Applaus wieder auf ihre Plätze und die ägyptische Flagge hinter dem Podest verschwand.

Der blonde Malfoy sah misstrauisch auf und zuckte ungewollt zusammen, als die englischen Farben erschienen.

Granger schubste ihn kurz, als sie aufstand und die gesamten Unterlagen schnappte und gemeinsam gingen sie die Treppen hinunter.
 

Draco dachte mit jeder Sekunde, dass er gleich hinfallen würde.

Dieser Teppich war aber auch wirklich tückisch, sicher waren irgendwo Fallen versteckt. Aber dennoch. Er sah verlockend aus. So plüschig. Es hatte doch außer Hermine sicher niemand etwas dagegen, wenn er sich einfach hineinlegte und einschlief, bis dieser seltsame Konvent vorüber war?

Er wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und merkte, dass er leicht schwitzte.

Er schwitzte?

Malfoys schwitzten nicht.

Nie.

Hatte ihm vielleicht jemand ein Deodorant oder, noch besser, eine kühlende Gesichtscreme?
 

Der Slytherin sah kurz auf und bemerkte entsetzt, dass er nur noch zwei Meter vom Rednerpult entfernt war.
 

Einen Meter.
 

Ein halber.
 

Noch die Stufen nach oben.
 

Er sah umher und lauter Gesichter starrten ihn und Hermine an.
 

Und dann wusste er nichts mehr, außer, dass er sich vorstellte und ab da alles reibungslos verlief.
 

Etwa zwanzig Minuten später fiel er erleichtert zurück in seine Bank und sah zu Hermine, die ihn angrinste: „Das war klasse.“

Draco nickte und auch er musste leicht grinsen: „Bis jetzt waren wir die Besten.“

„Ich glaube auch, sieh nur, wie die alle gucken.“

Erst jetzt sah der Blonde, dass viele im Umkreis ihnen entweder zulächelten oder sie ehrfürchtig musterten. Es überrumpelte ihn beinahe, dass er sogar im internationalen Vergleich noch besser war als alle anderen.

Aber nur beinahe, er war schließlich Draco Malfoy.
 

Das dritte Land nach ihnen war Kanada.

Einmal mehr beugten sowohl die Gryffindor als auch der Slytherin sich interessiert vor und beobachteten die Vorstellung von Stephanie und Douglas aufmerksam.

Draco stellte zufrieden fest, dass Douglas sich einmal verhaspelte.
 

Als Miyuki und Tsuyoshi nach vorn gingen, war es bereits kurz vor vier und Draco hatte verdammten Hunger.

Hermine neben ihm verfolgte die Präsentation interessiert, wie schon alle anderen und applaudierte begeistert, als die beiden Japaner sich für die Aufmerksamkeit bedankten.
 

Nachdem die beiden auf ihren Plätzen saßen, starrten alle auf die Tafel, auf der die Flaggen angezeigt wurden, aber nichts erschien.

Erst nach einigen Sekunden bemerkten einige, dass Mister Martinez wieder aufgestanden war und sich noch einmal den Zauberstab an die Kehle hielt: „Wir haben jetzt fünfzehn Kandidaten gesehen, das heißt, gut die Hälfte ist vorbei. In der Eingangshalle stehen Snacks für Sie alle bereit, in einer dreiviertel Stunde geht es weiter.“
 

Als die Schulsprecher von Hogwarts die Eingangshalle betraten, kam Stephanie mit einem belegten Brötchen in der Hand auf sie zugestürzt und rief: „Ihr wart fabelhaft! Die Besten!“

Hermine kam nicht umhin leicht zu grinsen und meinte, als hätte sie nichts gehört: „Ich soll dir einen Gruß von Luna Lovegood ausrichten.“

„Danke, sag einen zurück“, meinte die blonde Kanadierin unbeeindruckt und starrte fasziniert zwischen Draco und Hermine hin und her, als könne sie nicht fassen, dass diese beiden eine derart gute Präsentation auf die Beine gestellt hatten.

„Wo ist Douglas?“, fragte die muggelstämmige Engländerin nach ein paar Sekunden verlegenen Schweigens.

„Keine Ahnung“, gab Stephanie schulterzuckend wider: „Er meinte, er müsse auf die Toilette.“

Draco, der gerade den Mund aufmachte, um sich für ebendiesen Ort zu entschuldigen, schloss ihn wieder, griff neben sich auf ein schwebendes Tablett und biss energisch in ein Käsebrötchen.
 

Es war halb zehn Uhr Abends, als Hermine Granger und Draco Malfoy synchron in ihr Bett fielen.

Der erste Tag war geschafft.

Zwei weitere würden folgen, aber die beiden hatten England einen hervorragenden Start gegeben.

„Weißt du, was mich wundert?“, murmelte Hermine und Draco schüttelte den Kopf: „Dass keine Reporter da waren.“

„Die kommen übermorgen, wenn wir sowieso schon ausgelaugt sind“, antwortete er und stand wieder auf, um seinen teuren, wunderschönen Anzug auszuziehen.

Hermine kam nicht mehr dazu.

Sie schlief bereits.
 

Auch der Dienstag ging überraschend reibungslos vorüber und am Mittwoch morgen schaffte es Hermine, den Spruch für die Locken aus Draco herauszukitzeln, was sie als gutes Omen nahm.

Was sollte großartig schief gehen, nachdem die Gryffindor es am Tag zuvor geschafft hatte, den afghanischen Vertreter in Grund und Boden zu debattieren, als es um Geschlechtergleichheit ging?

Oder wie Draco gegenüber dem chinesischen Vertreter gelangweilt anmerkte, dass es nicht auf die Reinheit des Blutes ankam, wenn es um Leistungen ging. Sowohl Hermine als auch Douglas hatten ihn verwirrt angestarrt aber er hatte nur mit den Schultern gezuckt.

Das beste Beispiel saß schließlich neben ihm.
 

Am späten Mittwoch Mittag stand die gesamte Halle nach den abschließenden Worten von Miss Smith und Mister Martinez auf, um gemeinsam zu Abend zu essen.

Auch der letzte Tag der Konvente war erfolgreich gewesen und nun waren alle müde, aber auch glücklich.

Hermine zumindest.

Sie ließ sich neben Malfoy in einen Stuhl fallen und legte den dunkelroten Umhang ab, unter dem sie einen schwarzer Blazer mit passendem Rock trug.

Verdammt, dieser Blazer war zu eng, aber sie wollte den Schein der vornehmen jungen Engländerin wahren.

Ihr gegenüber saßen die nigerianischen Delegierten und gleich daneben Miyuki und Tsuyoshi, denen sie freundlich zuwinkte, während Stephanie und Douglas am anderen Ende des Tisches saßen.
 

Nach dem Dinner zwang Hermine Draco, nach den Kanadiern zu sehen.

Als sie sie gefunden hatten, standen auch die Japaner neben ihnen und Tsuyoshi meinte: „Wir wollten noch etwas in eine Bar gehen, kommt ihr mit?“

Hermine bejahte, bevor ihr Begleiter auch nur den Mund aufmachen konnten und gemeinsam verließen sie das Gebäude in Richtung Stadtzentrum.
 

Sie waren kaum drei Schritte gegangen, als sich Menschen auf sie stürzten wie Geier.

„Miss Granger, Mister Malfoy! Wie sind die Konvente verlaufen?“

„Oh nein“, entfuhr es beiden gleichzeitig: „Rita Kimmkorn.“

Die Gryffindor sah sich nach ihren Begleitern um, aber die waren ebenfalls von Reportern aus ihrem eigenen Land belagert.
 

„Mister Malfoy, wie beurteilen Sie die Qualität dieser Veranstaltung?“

„Ehm ... wunderbar“, meinte dieser entnervt und starrte auf die Flotte-Schreibe-Feder der Reporterin.

„Wunderbar, natürlich! Und Miss Granger, wie beurteilen Sie ihre Vorstellung am ersten Tag?“

„Gut ...?“, meinte Hermine gespielt verunsichert und räusperte sich, bevor sie fortfuhr: „Aber wie wäre es, wenn Sie sich einfach die Aufzeichnung der Konvente ansehen?“

Und mit diesen Worten schubste sie Rita Kimmkorn beiseite und hastete aus dem Pulk Reporter, Draco dicht hinter ihr.

„Jetzt schreibt sie sicher nichts Nettes über dich“, meinte dieser halb beeindruckt, halb belustigt und ein wenig feixend.

„Das hat sie noch nie getan“, erwiderte die Gryffindor schulterzuckend und nachdem sie auf die anderen vier gewartet hatten machten sie sich auf den Weg in eine Bar etwas außerhalb des Stadtzentrums.
 

Der blonde Slytherin sah sich missmutig um, als er auf dem Stuhl saß und die Gryffindor fragte entnervt: „Was passt dir denn nicht?“

„Das Ambiente“, antwortete er ohne Umschweife und sie verdrehte die Augen.

„Ich bin besseres gewohnt, Granger, vergiss das nicht, nur weil es bei dir nicht so ist.“

Sie ignorierte ihn und bestellte wie alle anderen etwas zu trinken.
 

Nach nicht allzu langer Zeit sah Douglas auf die Uhr und meinte: „Vielleicht sollten wir langsam gehen.“

Stephanie tat es ihm gleich und meinte erklärend zu den anderen: „Wir müssen schon morgen früh wieder zu unserer Schule zurückkehren.“

„Dann gebt mir noch eure Adressen!“, meinte Hermine hektisch und zog einen Zettel aus ihrer Tasche, während sie sich an Miyuki und Tsuyoshi wandte: „Schreibt ihr eure am Besten auch gleich drauf.“

Danach holte sie noch ein Blatt Pergament und kritzelte zweimal ihre eigene Adresse, bevor sie Draco böse anstarrte, als er sich weigerte, dasselbe zu tun.

„Schreibt noch euren Geburtstag darunter! Dann schicke ich euch Geschenke“, sagte die kleine, blonde Kanadierin fröhlich und Hermine schnappte sich noch einmal die Feder.

Alle starrten ihr über die Schulter und als sie gleichgültig die Feder an Draco weitergab, rief Miyuki: „Aber du hast ja schon übermorgen Geburtstag!“

„Oh, stimmt ja“, meinte die Schulsprecherin von Hogwarts beinahe selbst etwas überrascht: „Die Konvente haben mich so beansprucht, das habe ich beinahe vergessen.“
 

Draco indes musterte sie prüfend.

Übermorgen.

Also musste er sich schnell überlegen, was er ihr schenkte, denn dass er es tat, stand fest.
 

„Also, es war wirklich schön, euch kennen gelernt zu haben“, meinte Stephanie lächelnd und umarmte die gesammelte Mannschaft, ausgenommen Douglas, der es ihr bei den Mädchen gleichtat und Tsuyoshi die Hand gab.

Schließlich stand er vor Draco und die beiden musterten sich abschätzend.

Die beiden Japaner und die kleine Kanadierin begannen sofort noch ein kurzer Gespräch, aber Hermine lauschte angespannt.
 

„Mach’s gut, Malfoy.“

Dieser sah den Schwarzhaarigen kühl an und fragte: „Warum so nett, Svenson?“

„Oh, ich bin nicht nett. Ich denke nur, du bist akzeptabel geworden“, antwortete dieser, aber sein Blick blieb wachsam.

„Abgesehen davon, dass ich mich nicht verändert habe, was?“

Nach diesen Worten schüttelte die Gryffindor unbewusst den Kopf und auch Douglas musste grinsen: „Du hast dich verändert, das weißt du. Sonderlich gut leiden kann ich dich trotzdem nicht.“

„Ich dich auch nicht.“

„Dann ist gut.“

„Ja, hoffentlich sehen wir uns nicht so schnell wieder“, sagte Draco abschließend, streckte seinem Cousin aber die lange, dünne Hand hin. Dieser nahm sie kurz und meinte dann: „Gehen wir, Stephanie? Ich habe noch nicht gepackt.“

„Kann ich da was dafür?“, wollte diese amüsiert wissen, verabschiedete sich aber noch einmal von den anderen und die beiden traten aus der Bar hinaus.

Kurz danach waren sie endgültig verschwunden.
 

Auch Miyuki und Tsuyoshi gingen kurz darauf, denn auch sie waren verpflichtet, am darauffolgenden Tag wieder nach Japan zurückzukehren.

„Ich wünsche euch noch viel Spaß. Ihr habt echt Glück, dass ihr so lange hier sein dürft“, meinte Miyuki neidisch und Hermine lachte. Im Laufe des Abends hatten sie erfahren, dass die Japanerin und ihr Partner insgesamt eine Woche kürzer in San Francisco waren als Hermine und Draco. Stephanie und Douglas waren zwar eine halbe Woche länger in der Stadt als die Japaner, aber dennoch schien Professor McGonagall einen luxuriös langen Aufenthalt arrangiert zu haben.
 

Nachdem sie sich verabschiedet hatten, verschwanden auch Tsuyoshi und Miyuki in der Dunkelheit und Draco fragte forsch: „Gehen wir auch? Ich will schlafen.“
 

Als die beiden im Bett lagen, starrte Hermine eine Weile in die Luft, sagte dann aber leise: „Es freut mich, dass es so wenig Probleme gab.“

„Das macht es einfacher“, bestätigte der einzige Malfoynachkomme und schielte zu der Brünetten hinüber, als sie fortfuhr: „Wenn die Schulsprecheraufgaben auch so verlaufen wird das Jahr doch nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte.“

Er musste grinsen, als er fragte: „Dachtest du, ich mache dir das Jahr zur Hölle?“

„Ja“, gestand die Gryffindor geradeheraus und Draco meinte: „Das hätte ich vielleicht getan, wenn ich etwas davon hätte. Aber was bringt es mir?“

„Ich dachte es bis vor ungefähr zehn Tagen“, fuhr sie unbeirrt fort und er zuckte mit den Schultern.

„Was hätte ich davon?“, wiederholte er und sie schüttelte den Kopf als Zeichen dafür, dass sie es nicht wusste, bevor sie das Licht ausschaltete.
 

---
 

Ich hab übrigens absichtlich keine Jahreszahl genannt, weil ich mir immer noch nicht sicher bin, in welchem Jahr das sein sollte. Ich dachte mal 2ooo, inzwischen glaube ich 1998 oO Hilfe xD Und selbst wenn es 2ooo gewesen wäre, SpongeBob, der ja auch schon vorkam, gabs da glaube ich noch nicht. Besser keine Jahreszahlen nennen xD Trotzdem bin ich bereit, es nachzutragen, wenn mir jemand eine Jahreszahl sagt^^

Und btw, 20 min für so einen Vortrag is vielleicht etwas kurz, aber da sind sooo viele Länder, die alle ihr Land vorstellen müssen, dass es so reichen muss. Nur so nebenbei.



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von:  JO89
2009-01-02T13:13:55+00:00 02.01.2009 14:13
Ich weiß ich wiederhole mich, aber ich liebe dieses Kapitel!!
Und dein Schreibstil ist echt klasse!!!
Von: abgemeldet
2008-08-09T17:48:18+00:00 09.08.2008 19:48
huhu
also ich glaube nicht mehr das sich ron überhaupt noch saurer werden kann er ist doch schon die ganze zeit.
aber das ginny schreibt das sie nicht mehr mit ron(ihren bruder)zusammen kommen soll hat mich gewooowt.XDD
besonders witzig fand ich die stelle:
„Was wird das, Granger?“Gehetzt drehte diese sich zu Draco, der gerade seine Haare kämmte, um und flüsterte: „Keine Kleidung.“„Du hast Kleidung. Dein Schrank platzt gleich.“„Nein!“, rief sie entnervt: „Ich habe nichts passendes für heute!“Er stöhnte auf und sah sich ein letztes Mal im Spiegel an: „Warum denkst du da nicht früher dran?“„Keine Ahnung“, meinte sie hektisch und nahm eine Hose in die Hand: „Umdrehen.“Der Slytherin gehorchte, wenn auch widerwillig und Hermine zog sich innerhalb von Sekunden an.
und das hermine wenn sie keine zeit mehr hat von draco sich die haare zaubern lässt fand ich erstauend.
die konvation hast du gut geschrieben (das draco ein wennig panik hatte sah man er ist wie alle ein mensch<zauberer> ist)
lg

Von: abgemeldet
2008-08-04T14:45:55+00:00 04.08.2008 16:45
Schade, dass man nicht mehr von den anderen Ländern "gesehen" hat, aber ich verstehs XD Ich glaube, dann wäre das Kapitel rund 3 Mal so lang geworden und am ende wären die zusätzlichen länder nur irgendwie angekratzt rüber gekommen... also hast du seeeeeeehr, seeeeeeehr gut gemacht! ^^
Von: abgemeldet
2008-07-30T11:42:41+00:00 30.07.2008 13:42
"„Umdrehen.“
Der Slytherin gehorchte, wenn auch widerwillig und Hermine zog sich innerhalb von Sekunden an"
Wie geil!!! xD xD
überhaupt muss ich sagen, dass mir dieses kappi sehr gut gefällt,weil es nur so vor witz strotzt!!!:)
also, das verhalten von draco bezüglich douglas is echt zum schreien^^
er kann nicht auf die toilette gehen wenn douglas da is...das find ich echt zu geil^^
und auch die verabschiedungsszene war lustig^^ und immerhin ein anfang
und malfoy hatte lampenfieber!!! das passt ihm natürlich gar net aba ich finds super...sehr amüsant^^
aba jez is es schon vorbei...also der aufenthalt in san francisco und es is nix mehr passiert *heul*
aba dafür is ja bald ihr geburtstag hehe
ich bin ja ma gespannt was er sich für eine geschenkidee überlegt hat*neugierig sei*
er soll sie am besten einfach abknutschen!!! xD
naja und jez muss ich erst wieda warten bis es weiter geht*seufz*
also---> beeil dich!!! xD
gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz liebe grüße und danke nochma für die glückwünsche:)
*knuddel* und *knutscha*
die laura♥
Von: abgemeldet
2008-07-24T22:14:35+00:00 25.07.2008 00:14
heyy
so des kap au gelesen xD
hehe geniale idee des mit dem datum ;)
aber war klar dat dir so was einfällt*freuz*
uhh bin ich gespannt wies etzt weiter geht^^
achh und ich bin voll für dat draco ron platt macht muahah ich seh die beiden schon vor mir ;)*freuz*
*knuffz*
und sooo wunderbar lang^^
glg
mystery
Von:  Baltazar
2008-07-24T21:06:06+00:00 24.07.2008 23:06
Geffält mir gut das Kapitel ^^ Ich stell mir den Konferenzraum vor wie den von der Uno vor ^^ mit den ganzen Fahnen und für jeden einen Platz.
Mir geffält außerdem das die beiden sich langsam näher kommen und sich nicht sofort aufeinander stürzen, realistisch ^^. Weiter so.
Von:  Bubblegum
2008-07-24T20:34:00+00:00 24.07.2008 22:34
ich liebe deine ff einfach und ich sag dir eins, es wird meine absolute lieblings ff wirklich mega
*kussi*
das hast du supi gemacht ehrlich

hab dia lieb
Angelchen
Von: abgemeldet
2008-07-24T13:32:56+00:00 24.07.2008 15:32
geiles kapitel respekt
und malfoy nervös mit dieser aussage zu erleben ist echt interessant
Von:  kupo
2008-07-22T18:56:56+00:00 22.07.2008 20:56
woooow super kapi *freu* hat richtig spaß gemacht zu lesen jop jop
jetzt wirds immer spannender hohoho und dann noch der geburtstag ^^ naja ich mach mir dann schon mal meine eigenen gedanken
mach weiter so
salle an alle Kupo
Von:  kitty_shack
2008-07-22T10:42:43+00:00 22.07.2008 12:42
Irgendwas an diesem Kapitel fasziniert mich, ich weiß nur nicht was! xD'

Aww, freu mich riesig auf das nächste Kapitel! :3

enough said. XD


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