Zum Inhalt der Seite

Draco Malfoy erkundet die Muggelwelt

[Draco x Hermine (?)]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Aussprache

Kapitel 2o: Aussprache
 

Draco beobachtete, wie Hermines Kopf auf die Tischplatte sank.

Nicht nur, dass sie ungewöhnlich bleich war, sie zitterte auch noch leicht.

Oh, wenn er dieses Wiesel doch nur hier und jetzt umbringen könnte ... was wäre das für eine Wohltat ...

Am Liebsten wäre er zu der Brünetten gegangen und hätte sie in den Arm genommen, aber selbstlos wie er war, wusste er natürlich, dass es ihr dann im Endeffekt noch schlechter gehen würde. Deshalb begnügte er sich damit, mit seinem Zaubertrank fortzufahren. Seine Arbeit wurde von anderen bemerkt und langsam kehrte wieder geschäftiges Brauen im Kerker ein.
 

Professor Slughorn war enttäuscht, aber seine Mimik erhellte sich, denn Ronald Weasley stand immer noch wie versteinert vor dem Zutatenschrank und sein Gesicht hatte die perfekte Komplementärfarbe zu seinen Haaren angenommen. Die Augen des Professors wanderten weiter zu der besten Schülerin des Jahrgangs und er musste ungewollt grinsen. Nicht, dass er ihr eine Misere an den Hals gewünscht hätte, aber ihr verzweifelter Blick versprach viel.
 

Die Gryffindor indes hatte vollkommen vergessen, was für einen Trank sie brauen sollte, ihre Augen wanderten fortwährend zwischen Draco, Harry und Ron hin und her.

Der Anblick des Slytherin beruhigte sie in gewisser Weise. Er sah sie nicht an, aber allein der Gedanke daran, wie erwachsen und freundlich der Blonde sein konnte, erheiterte sie.

Wanderte ihr Blick zur Seite, zum Jungen, der Überlebte, war ihr weniger wohl. Er ignorierte sie beleidigt, obwohl sie direkt neben ihm saß und die Brünette sah den Schmerz in seinen auf den Trank konzentrierten Augen. Hermine wusste, dass ihre Aussage Harry verletzt hatte, aber sie wollte niemanden anlügen, dann wäre der Krach später nur noch größer geworden.

Rons Anblick mied sie am ehesten.

Er sah übel aus, ganz grün im Gesicht und mit starrem Blick auf den Boden. Jedes Mal, wenn sie ihn ansah, überschwappte sie eine Welle des Mitleids, gepaart mit Verachtung gegenüber sich selbst. Hermine wusste, dass sie an dem Zustand des Weasleys Teilschuld hatte und sie hasste sich selbst dafür.
 

Stumm starrte die Schulsprecherin auf die steinerne Tischplatte.

Sie wollte unter keinen Umständen, dass ihre Freundschaft zerbrach, aber ihr Inneres sagte ihr mit unumstößlicher Sicherheit, dass sie nichts falsch gemacht hatte. Oder zumindest wenig – vielleicht hätte sie länger vernünftig versuchen sollen, mit dem Rothaarigen zu reden. Aber allgemein war sie wohl das Opfer bei der ganzen Sache.

Wie in Trance begann sie schließlich mit ihrem Zaubertrank.
 

Während der nächsten Stunde war es, vom Blubbern der Kessel abgesehen, ruhig im Kerker, nachdem die Hauptakteure des Schauspiels vorhin schwiegen, wagte keiner der anderen, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Doch es war ausgerechnet Ernie Macmillan, der einzige Hufflepuff der Klasse, besonnen und ehrgeizig, manchmal etwas nervig aber im Großen und Ganzen in Ordnung, dem ein Ziegenherz aus der Hand rutschte, das Ron Weasley direkt ins Gesicht traf.

„Oh Gott, das tut mir leid, Ron!“, rief Ernie mit hochrotem Kopf: „Ich wollte ein wenig Blut davon nehmen und es war so glitschig–“

„Schon gut, Ernie“, knurrte der Betroffene mit zusammengebissenen Zähnen unter dem Lachen der Slytherins.

Er stapfte offensichtlich frustriet zum Waschbecken beim Lehrerpult, um die Sauerei zu entfernen, und dann ging alles viel zu schnell.

Ron lag neben Dracos Tisch auf den Boden und der Blonde sah unschuldig zu ihm hinunter: „Gestürzt, Weasley? Du hast aber auch echt große Füße.“

Ehe sich auch nur einer im Raum versah, war der Rothaarige wieder auf den Beinen und hatte den Slytherin auf den Tisch gedrückt: „Wie sehr legst du es darauf an, mich lächerlich zu machen, Malfoy?!“

„Ziemlich“, brachte dieser, so cool es ihm in seiner misslichen Position möglich war, hervor und ergänzte: „Auch wenn du dabei nicht wirklich viel Hilfe brauchst.“

Blaise musste realisiert haben, was geschehen war, denn er schaffte es, um den Tisch herum hinter den Gryffindor zu rennen und dessen Arme von der Kehle des jungen Malfoy zu reißen, sodass der Blonde wieder aufstehen konnte.

„Danke, Zabini.“

„Malfoy kann sich bedanken!“, kreischte Ron hysterisch und rief weiter: „Vielleicht hat er sich einmal bei Hermine bedankt, weil sie ihm alles hinterhergetragen hat und jetzt denkt sie, er ist ein guter Mensch!“

Die Brünette erwachte endgültig aus ihrer Erstarrung und sprang auf, was wiederum Harry beinahe vom Stuhl fliegen ließ: „Ron, würdest du bitte aufhören, mich immer so darzustellen, als wäre ich einfältig und naiv!“

„Aber das bist du doch! Weißt du nicht mehr, wer er ist?“

„Ach, vergiss es, Ronald“, zischte Hermine wütend und begann, ihre Schulsachen in ihre Tasche zu werfen, während sie die Anfänge ihres Zaubertranks mit einem einfachen Schwung ihres Zauberstabs verschwinden ließ: „Professor Slughorn, es tut mir leid, ich fühle mich momentan nicht in der Verfassung, den Trank zu brauen. Ich werde ihn Ihnen spätestens übermorgen nachreichen, wenn es genehm ist.“

Der Professor, aufgeschreckt aus seiner hingebungsvollen Trance, in der er den streitenden Schülern zugesehen hatte, nickte nur verwirrt und mit dem erlösenden Klingen stapfte die Schulsprecherin durch die schwere Tür.
 

*
 

Nur zwei Stockwerke weiter oben lief Hermine beinahe in Luna Lovegood hinein, die sie freudig begrüßte und dann weiterging. Die Brünette schüttelte den Kopf über ihre Unaufmerksamkeit und wollte gerade weitergehen, als jemand sie am Umhang festhielt.

Genervt drehte sie sich um und zischte: „Nicht jetzt! Lass mich – Ginny!“

Die Rothaarige musste lächeln, als sie bemerkte, wie geschockt ihre Freundin war.

„Tut mir leid, dass ich dich so angefahren habe, wirklich!“, versuchte diese, die Situation zu retten und fuhr fort: „Ich bin nicht so ganz auf der Höhe, wie du vielleicht gemerkt hast, also ...“

„Schon gut“, lachte die Jüngere jetzt: „Ich wollte sowieso noch mit dir reden, und ich denke, das bietet sich gerade an.“

Ohne ein weiteres Wort zog Hermine Ginny mit in den Gemeinschaftsraum der Schulsprecher.
 

Nachdem die beiden jungen Frauen dort angelangt waren, ließ die Brünette sich in einen Sofa fallen, Ginny platzierte sich ihr gegenüber.

„So, was willst du wissen?“

„Blöde Frage, Hermine. Alles.“

Die Angesprochene musste bei der Aussage lachen und begann ergeben zu erzählen, froh, ein wenig Ordnung in das Chaos zu bekommen.
 

Als sie bei dem erkenntnisreichen Restaurantbesuch angelangt war, unterbrach Hermine von selbst, aber Ginny hatte ihren Mund schon geöffnet: „Das heißt, du bist in Malfoy verliebt. Na gut, wenn man so darüber nachdenkt, ist es offensichtlich.“

Die Schulsprecherin war ein wenig deprimiert, dass es jeder außer ihr selbst zu bemerken schien. Der Grund ihres Schweigens war jedoch ein anderer – sie war einmal mehr hoffnungslos. Es konnte einfach nicht funktionieren, trotz des beendeten Krieges waren die Klüfte einfach zu groß. Schließlich war sie in niemand geringeren als Draco Malfoy verliebt, den Reinblüter unter den Reinblütern. Wunderbar.

Ginny schien ihr Unglück zu registrieren und versuchte, sie zu ermuntern: „Also auf mich hat er nicht den Eindruck gemacht, als würde er dich hassen, Hermine. Das wird schon irgendwie. Und jetzt sag, was ist noch passiert?“

Die Rothaarige unterbrach ihre Freundin nicht mehr, kicherte aber an mehreren Stellen, was die Ältere immer wieder zum Stirnrunzeln brachte.

Als sie mir ihrer Erzählung am Morgen der Rückkehr angelangt war, fragte sie resigniert: „Und was war jetzt so witzig?“

„Hermine“, sagte die junge Weasley, in einem Ton, der auch für Dreijährige geeignet war: „Du denkst einfach zu viel nach.“

„Das hat Draco auch schon gesagt“, unterbrach die Brünette mit zusammengekniffenen Augen und Ginnys Hand deutete ihr, auf sich selbst zu hören: „Siehst du! Er mag dich, das hat er dir bereits selbst gesagt! Ihr sprecht euch nach über sieben Jahren Feindschaft mit dem Vornamen an! Merkst du was, Hermine?“

„Na ja“, stammelte diese: „Ich denke, vielleicht sind meine Chancen ein wenig größer als ich denke.“

„Ein wenig“, flüsterte die Rothaarige beinahe etwas verzweifelt und fuhr dann laut fort: „Erzähl einfach weiter, was heute noch passiert ist. Dann sehen wir weiter.“

Also erzählte Hermine, dieses Mal ein wenig emotionaler. Immer, wenn sie wieder begann, sich selbst zusammenhangslos die Misere für alles zuzuschreiben, musste Ginny den Hebel zurückziehen und der Älteren erklären, dass theoretisch niemand Schuld hatte, am wenigsten sie. Es hatte sich alles ergeben.

Als sie von der Alte Runen-Stunde berichtete, zischte Ginny unvermittelt: „Das ist eine von Deans schlechten Eigenschaften. Er glaubt immer das, was ihm am besten gefällt, selbst wenn man mit logischem Denken ganz andere Lösungen bekommt. Und er kann logisch denken. Aber erzähl weiter.“

„Dann ... bin ich natürlich hierher gekommen und dann ... hat Draco sich grundlos bei mir entschuldigt.“

Ginny wollte gerade etwas sagen, aber Hermine hob ihre Hand, um sie zum Schweigen zu bewegen und fuhr unsicher und nachdem sie einmal schwer geschluckt hatte, fort: „Na ja, die Stille war ein bisschen peinlich, aber dann ist er auf mich zugekommen und hat mich geküsst.“

Erst die Aussprache und Ginnys Aufschrei machte Hermine klar, was passiert war. Draco hatte sie geküsst. Und es hatte ihr gefallen.

Sie lehnte sich zurück und hielt die Hand vor ihr schmales Gesicht.

„Was ist, Hermine? Du musst dich freuen! Er hat dich geküsst!“

Sie hörte ihre beste Freundin nicht, wie sie auf sie einredete. Das Einzige, an das Hermine denken konnte, war der blonde Slytherin.

Was bedeutete das? Hatte sie seine Sympathie wirklich unterschätzt? Was war aus ihrer hervorragenden Menschenkenntnis geworden? Ihr Kopf sank gegen die Lehne der Couch und ihr Blick richtete sich starr an die Decke.

Es dauerte nicht lange, bis Ginny neben ihr saß und sie in den Arm nahm: „Hermine! Das ist wunderbar – wieso zweifelst du überhaupt noch?“

Stockend begann die Ältere erneut, ihren Tag zu Ende zu erzählen.

Diesmal bleiben der Rothaarigen alle Kommentare im Halse stecken. Als Hermine schlussendlich bei der Begegnung der beiden angelangt war, fiel auch Ginny in die Lehne des Sofas und ihr Blick ging an die hohe Decke.

„Hermine, es tut mir so unendlich leid, dass mein Bruder und mein Freund so peinlich sind. Ich kann dir gerade nur eine Sache garantieren – ich finde, du hast Recht.“

Die Rothaarige wollte fortfahren, aber Hermine war ihr bereits erleichtert um den Hals gefallen: „Vielen Dank, Ginny. Du weißt gar nicht, wie sehr es belastet hat, dass keiner mich wirklich verstanden hat.“

„Nein, das weiß ich wirklich nicht“, lächelte die Angesprochene und tätschelte ihrer Freundin sanft den Rücken: „Malfoy liegt wirklich etwas an dir, Hermine, glaub mir. Und lass dich nicht von meinem Bruder und meinem Freund beeinflussen. Die sind, denke ich, ein wenig konservativ, was ehemalige Todesser anbelangt.“

Ungewollt musste die Brünette lächeln.
 

Sie saßen noch ein wenig in andächtiger Stille in dem einladenden Raum, dann sah Ginny auf ihre Uhr und quiekte ein wenig: „Tut mir leid, aber ich muss gehen! Ich treffe mich mit Blaise in der Bibliothek!“

„Du triffst dich mit Blaise in der Bibliothek“, wiederholte Hermine stumpf und unsicher, was sie von dieser Aussage halten sollte.

„Ja, er erklärt mir Zaubertränke. Das könntest du natürlich auch machen, aber du warst die letzte Zeit ja nicht da.“

„Und du wunderst dich, warum Harry eifersüchtig ist.“

„Nein, ich wundere mich nicht. Und wenn Harry schon so bescheuert ist, werde ich Blaises Angebot annehmen und mit ihm auch noch Verwandlung lernen.“

„Pass auf deine Beziehung auf, Ginny“, flüsterte Hermine, während die Jüngere ihre Tasche vom Boden nahm. Kurz sah sie Hermine mit zweifelnden Augen an, doch dann lächelte sie: „Keine Angst, ich kann auf mein Herz Acht geben, im Gegensatz zu dir.“

Doch Hermine glaubte, einen zweifelnden Ausdruck in ihrem Gesicht zu sehen, als sie durch das Portrait kletterte.
 

*
 

Draco kam spät Abends in seinen Gemeinschaftsraum zurück, nachdem er sein erstes Quidditchtraining absolviert hatte. Die anderen Mannschaften hatten alle schon angefangen zu trainieren, nur die Slytherins waren bisher auf Halbmast gegangen, weil ihr Sucher fehlte. Seinen schlammbespritzten Umhang warf der Blonde achtlos auf den Boden und seine Schuhe flogen ebenfalls lieblos neben den Eingang.

Die grauen Augen wanderten durch den großen Raum und blieben an Hermine hängen, die auf einem der Sofas saß und las, aber wohl aufgesehen hatte, als eingetreten war.

„Hallo“, sagte sie unsicher lächelnd, als sie bemerkte, dass auch er sie ansah und ohne weitere Worte setzte er sich neben sie und fragte: „Was liest du?“

Die neuere Arithmantik und ihre Entstehung“, antwortete die Brünette und schlug dabei das Buch zu, damit er den Umschlag sehen konnte.

Kurz schwieg er. Eigentlich wollte er fragen, ob sie noch Probleme mit Weasley gehabt hatte, aber er wollte sie nicht unglücklich machen und Weasley war sicher keine Aufmunterung. Also hielt er sich zurück und fragte höflich: „Hast du nur gelesen heute Mittag?“

„Nein“, antwortete sie: „Ich habe mit Ginny geredet.“

Hermine schien den fragenden Ausdruck auf seinem Gesicht zu sehen, denn sie fügte hinzu: „Rons kleine Schwester.“

„Weaselette!“, entfuhr es Draco unkontrolliert, aber bei dem missbilligendem Blick auf dem Gesicht der Brünetten korrigierte er: „Ich meine, die, die mit Zabini lernt. Und die ist nicht sauer auf dich, wie ihr Freund und ihr Bruder?“

„Nein, zum Glück nicht“, meinte die Gryffindor schwach lächelnd: „Aber sie hast du ja auch nicht provoziert.“

„Weasley habe ich auch nicht provoziert. Er hat mich gewürgt, wenn du darauf anspielst.“

Hermine seufzte und meinte leise: „Ich finde es trotzdem unfair von dir, dass du Ron hast stolpern lassen, das war wirklich unnötig.“

„Aber ich habe ihn doch gar nicht stolpern lassen!“, erwiderte der Blonde etwas lauter und seine Augen verengten sich. Die Schulsprecherin seufzte und sagte immer noch leise: „Draco, du glaubst dir deine Lügen vielleicht, aber ich sicher nicht. Denkst du etwa, es war Zufall, dass er ausgerechnet neben deinem Tisch hingefallen ist?“

„Ich habe es ihm auch schon persönlich gesagt, er hat wirklich große Füße. Und das mitreißende Talent, sich selbst zum Flubberwurm zu machen. Ich war’s nicht! Und außerdem, warum verteidigst du ihn so leidenschaftlich?“

Der Schulsprecher war wütend.

Da setzte er sich so für ihn ein und der Dank war, dass sie ihn einen Lügner nannte. Gerade wollte er noch einmal nachhaken, warum sie sich auf die Seite des dummen Wiesels schlug, als er bestürzt feststellte, dass eine Träne über ihre zarte Wange rollte.

„Hermine! Warum weinst du jetzt auf einmal?“

Das konnte sie ihm nicht antun. Mit weiblichen Gefühlsausbrüchen war er noch nie zurande gekommen.

„Es tut mir so leid, Draco“, schluchzte sie und er wollte gerade etwas erwidern, als sie mit zittriger Stimme fortfuhr: „Ich bin noch schlimmer als Harry und Ron.“

„Das geht gar nicht“, berichtigte er sie erleichtert. Also hatte er nichts Falsches gesagt.

„Doch! Ich beklage mich über ihr Verhalten und handle genau so, wenn nicht noch kindischer! Wenn du sagst, dass du ihn nicht hast stolpern lassen, sollte ich dir glauben.“

Ohne weiter darüber nachzudenken, legte er einen seiner Arme über ihre schmale Schulter und drückte die Gryffindor leicht an sich: „Aber das ist doch kein Grund zum Weinen. Das macht jeder Mensch so. Und jetzt sag schon, ob ich etwas falsch gemacht habe, ich will nicht, dass mir jemand vorwerfen kann, ich mache Mädche unglücklich.“

„Hast du aber schon öfter gemacht, wenn man den Gerüchten glaubt“, erwiderte Hermine, jetzt sogar leicht lächelnd. Verdammt, sie sah so hübsch aus, sogar mit den Tränen im Gesicht.

„Okay, ich revidiere. Kein Mädchen, mit dem ich in einem Turm wohne. Außerdem hab ich die anderen voher glücklich gemacht, wenn du verstehst.“

Sie schüttelte ihren hübschen Kopf, aber dennoch wurde ihr Lächeln noch ein wenig breiter und sie meinte: „Ich weine, weil mir alles ein wenig zu viel ist. Aber das wird schon wieder.“

Draco hakte nicht weiter nach und erlaubte es ihr, aufzustehen und ihr Buch zu nehmen.

„Ich denke, ich gehe ins Bett. Gute Nacht.“

Wortlos sah der Blonde die Gryffindor an und sie wackelte ungeduldig hin und her, denn es war zu offensichtlich, dass er noch etwas sagen wollte.
 

Ein paar Sekunden vergingen, dann stand Draco schnell auf, nahm Hermines freie Hand und gab ihr einen schnellen Kuss auf die Wange.

„Träum schön“, flüsterte er noch, bevor er seinerseits in seinen Schlafsaal verschwand.

Die Brünette starrte ihm hinterher und entschied sich dann dafür, noch einmal baden zu gehen.
 

*
 

Die folgenden Tage vergingen relativ problemlos.

Zwar redeten weder Harry noch Ron mit Hermine und der Junge, der überlebte und Ginny schienen in einer Beziehungskrise zu stecken, aber der Schwarzhaarige und der Rothaarige schienen wieder befreundet.

Also saß Ron in der zweiten Zaubertrankdoppelstunde der Woche wieder bei Harry und Hermine folgte dem Wink von Draco und setzte sich mit ihm und Blaise Zabini an einen Tisch, weil sie nicht allein sitzen wollte. Die Brünette betrachtete das Ganze nüchtern als Ruhe vor dem Sturm.

Es gab jedoch auch Leute, die schon jetzt sehnlichst auf den großen Kampf warteten.

Nie war Hermine so froh gewesen, nicht mit Parvati und Lavender in einem Schlafsaal zu sein, es reichte ihr, dass die beiden in den Pausen ständig neben ihr standen und fragten, was mit Malfoy lief.
 

Hin und wieder besuchte Hermine Krummbein im Gryffindorgemeinschaftsraum, denn sie hatte sich endgültig dazu entschieden, ihn nicht mit in de Schulsprecherturm zu nehmen.

Der Kater freute sich jedes Mal über ihren Besuch, wusste aber offensichtlich, dass Hermine jetzt noch ein zweites Haustier hatte und hielt sich mehr an Ginny.
 

Am Mittwoch in der Mittagspause bekam Hermine ihr Geburtstagsgeschenk von Ginny, eigentlich ein Gemeinschaftsprojekt mit Harry, ein neuer Festumhang für den Abschlussball am Ende des Jahres.

Dagegen kam sich die Schulsprecherin mit ihrem T-Shirt aus dem Hard Rock Café richtig geizig vor, aber Ginny freute sich darüber.
 

Sonntag Abend saß Hermine gerade in der Bibliothek und lernte, als Ginny und Blaise sich einen Tisch weiter niederließen.

Ohne es zu beabsichtigen verlangsamte die Brünette ihre Schreibarbeit und lauschte dem Gespräch der beiden.

„Weißt du, es ist nicht so, als ob ich Harry nicht lieben würde, aber seine Sturheit macht mich echt wahnsinnig.“

„Na ja, ich denke, ich sage dazu besser nichts. Du kennst meine Potter-Meinung.“

Ginny lachte und erwiderte: „Du wolltest doch wissen, wie es um unsere Beziehung steht. Aber egal, sieh mal, bei der Verwandlung ...“

Kopfschüttelnd schrieb Hermine wieder eifriger an ihrem Aufsatz. Ob Ginny wohl wusste, dass Jungen normalerweise nicht nach dem Beziehungsstand eines Mädchens mit ihrem Freund fragten? Sicher. Aber dann tat sie wirklich gut in ihrer Rache an Harry, wenn sie Blaise so um den Finger wickelte.

Dann versank sie wieder in den komplexen Beschreibungen eines Zaubertranks.
 

*
 

Mitte Oktober fand das erste Quidditchspiel statt und sowohl Ginny als auch Draco machten Hermine ungewohnt aggressiv, weil sie kein anderes Gespräch mehr hatten als die Partie Slytherin gegen Gryffindor. Beide waren zudem der festen Überzeugung, ihr Team würde gewinnen und sowohl die Rothaarige als auch der junge Malfoy versuchten, Hermine davon zu überzeugen, dass ihr Team besser war. Sie erläuterten ihr uninteressante Spielzüge und Taktiken und die Schulsprecherin wusste, dass sie der perfekte Spitzel für beide Teams wäre, wenn sie zuhören würde.
 

Am Schlimmsten war es am Vorabend des Spiels. Eigentlich wollten die Brünette und ihre etwas jüngere Freundin zusammen Abend essen, aber nachdem die junge Weasley nur über die neuesten Spielstrategien reden konnte, stand Hermine rücksichtslos auf und murmelte, dass sie noch die Zauberkunst-Hausaufgabe machen musste.

Unangenehm war zudem, dass sich zu diesem Anlass auch Ron und Harry wieder mit Ginny vertrugen und die Jüngste deswegen wider ihren Prinzipien halbherzige Versöhnungsversuche unternahm, also übte sich Hermine die letzten Tage in Zurückgezogenheit.
 

In der Bibliothek schnappte die Gryffindor sich wahllos ein Buch und ließ sich achtlos in einen Sessel fallen.

„Oh, guten Abend, Granger“, ertönte es neben ihr und sie blickte überrascht auf: „Zabini. Was machst du denn hier?“

“Ich flüchte vor der allgemeinen Quidditch-Begeisterung. Ich verstehe einfach nicht, was daran so begeisternd ist“, meinte der dunkelhäutige Slytherin schulterzuckend.

Hermine ging plötzlich das Herz auf. Ihr erster Gleichgesinnter in sieben Jahren.

„Was schaust du so, Granger?“, wollte er misstrauisch wissen, ihre Glückseligkeit musste sich wohl auf ihren Gesichtsausdruck übertragen haben.

„Ehm ...“, stotterte sie überrumpelt, fing sich dann aber wieder: „Ich finde Quidditch total uninteressant. Und sowohl Draco als auch Ginny reden seit Tagen über nichts anderes mehr. Ich kann einfach keine Begeisterung für Kälte, Nässe, ein paar Bälle und Besen empfinden. Im Herbst und Winter ist es besonders schlimm.“

Jetzt musste der Slytherin grinsen: „Ich sehe, wir verstehen uns. Jetzt musst du mir nur noch sagen, was du für Malfoy empfindest.“

Überrumpelt starrte sie ihn an: „Was soll das jetzt?“

„Nichts, es interessiert mich.“

Hermine hatte nicht gewusst, dass Blaise Zabini doch an den Beziehungen anderer interessiert war.
 

---
 

Sodala ;) Mich würde auch diesmal wieder eure Meinung interessieren, ist ja klar. Und zwar besonders zu Ron, der ist nämlich meiner Meinung nach ... na ja, Ron, aber irgendwie so, wie er sonst nur im Gemeinschaftsraum ist. Kann er so auch in der ‚Öffentlichkeit’ handeln?

Und dann noch zu Blaise. Ich weiß, irgendwie hat der keinen wirklich ausgeprägten Charakter im Buch, aber passt das alles überhaupt noch zu einem Slytherin? ._.

Die Kapitelüberschrift gefällt mir nicht >< Aber ich hab einfach nichts besseres gefunden, auch nicht bei den Songs, die ich immer hör xD

Na ja. Ansonsten hoffe ich natürlich, dass es euch auch diesmal wieder gefallen hat :D



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (21)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  JO89
2009-01-02T17:17:32+00:00 02.01.2009 18:17
Das Kapitel war genial!!!!
Ich liebe es!!! ^O^
Von:  Bubblegum
2008-10-15T14:35:21+00:00 15.10.2008 16:35
Beziehungsstatistiken a la Blaise Zabini wird das dann
neuer artikel in der hexe am mittwoch oda so XD

*lachen muss*
aber echt super
wird immer immer besser
mach shcnell weiter
Von:  Veilchen
2008-10-11T18:14:28+00:00 11.10.2008 20:14
Hi^^
ich finde das Kapitel echt super, gefällt mir richtig gut
mach weiter so
(und vor allem so schnell)

glg
Tonia
Von:  TheBlackRaven
2008-10-11T09:37:55+00:00 11.10.2008 11:37
Ein Kapitel, dass mich mal wieder umgehauen hat ^^
Zu Rons Verhalten: Ja, ich finde, er kann sich in der Öffentlichkeit so verhalten, da ihm die Gehirnzellen fehlen, um zu registrieren, dass er sich gerade öffentlich zur Schau stellt. Absolut plausibel!
Irgendwie finde ich Blaise ziemlich interessant. Er hat sich noch nicht richtig dazu geäußert, was er von den Geschehnissen hält. Und Potter kann er doch nur nicht leiden, weil er der Freund von Ginny ist. Aber wer hätte gedacht, dass er kein Quidditch mag??
Dass Ginny und Draco Hermine damit nerven, musste ja irgendwie so kommen. *gg*
Ich hoffe nur, dass sich Harry wieder einkriegt, er benimmt sich gerade ähnlich dämlich wie Ron... falls das überhaupt möglich ist...
Vielleicht hätte ein biiisschen mehr zwischen Draco und Hermine passieren können. Abgesehen von dem Kuss auf die Wange.
Ach ja, Slughorn ist einfach genial. So ein sensationslüstener Lehrer... kaum zu glauben XDD
Von:  Makii
2008-10-09T05:31:02+00:00 09.10.2008 07:31
so, ich meld mich auch mal zu wort^^
aaaaalso:
ich find blase knuffig xD lass ihn einfach so, der muss kein slysi werden, der is auch so einfach nur cool drauf^^ außerdem, irgendeiner musste draco ja davor schon auf die palme bringen.
und ron? wir wissen doch alle dass er n arsch is, also kann er jetz auch ruhig mal in der öffentlichkeit so blöd sein, da ists dann um so lustiger, wenn draco Hermine beschützt^-^
ich hoffe es geht bald weiter *snif*
lass dir ja nich zu viel zeit^^
*knuff* blacky

Von: abgemeldet
2008-10-07T15:45:32+00:00 07.10.2008 17:45
Anfangs konnte ich mir Draco und Hermine gar nicht als Paar vorstellen, bis ich auf deine FF gestoßen wurde und mittlerweile liebe ich dieses Pairing und kann davon gar nicht genug bekommen. Alles dein Verdienst!

Ich kann nur hoffen, dass es bald weiter geht. Aber bitte bitte lass Draco nicht zu weich und gefühlsduselig werden. Seine Arroganz gehört einfach zu ihm, zumindest Harry und Ron gegenüber.

lg mizu
Von:  Fianna
2008-10-07T13:03:02+00:00 07.10.2008 15:03
also ich schließe mich komplett SleepingVampire an (da sie es schon alles so geschreben hat, wie ichs auch wollte, muss ich ja nicht alles nochmal schreiben, oder??), möchte nur noch hinzufügen, dass harry und ron sich echt blöd verhalten. total verstockt irgendwie.
bitte schreib bald weiter!

mfg,
Fianna
Von:  Baltazar
2008-10-07T03:44:25+00:00 07.10.2008 05:44
Aussprache...Nja Harry und Ron ham ja nicht viel gesagt, aber ich glaub das war auch nicht SInn der Sache xD.
Nja hat mmir wieder sehr gut gefallen, ein schönes überleitendes Kapitel. Jetzt Draco und Hermine sich endlich mal selbst klarmgemacht haben das sie zusammen sind, es würde auch höchste zeit ^^, darf die ganze Geschichte ein wenig weiterrücken und die "Nebendarsteller" etwas mehr ins Bild schließen was du mit Ginny ja gemacht hast.
Hm Draco hat ihn nicht das Bein gestellt? Als man muss ja zugeben das er beste Motive hatte, allerdings ist Ron nicht gerade der Geschickteste...
Nja freu mich auf das nächste Kapitel ^^
Von:  kikotoshiyama
2008-10-06T17:17:44+00:00 06.10.2008 19:17
Spitzen kappi^^
Wie das Gespräch zwischen Blaise und Hermine wohl weiter verläuft?
Und kann es sein,dass Ginny und Blaise etwas für einander empfinden?
Bin mal gespannt wie der Abend weiter geht;)
Cu kiko
Von: abgemeldet
2008-10-06T16:18:06+00:00 06.10.2008 18:18
ich kann moine und blaise super verstehen^^ quidditch is ja fast genauso wie fußball, da versteh ich auch ned, was daran so toll is^^
und der endesatz is geil^^
und blaise und ginny?? hmmm *denkpose einnehm*
schreib schnell weiter, ja?

lg^^/
arkansaw


Zurück