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Draco Malfoy erkundet die Muggelwelt

[Draco x Hermine (?)]
von

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Mysteriöse Verluste

Kapitel 23: Mysteriöse Verluste
 

Heute in der Fundgrube: Zauberstäbe, Gefühle, Kontrolle und der große Bonus: Licht.

Bereits wieder gefunden: Mordgelüste. Wegen Müdigkeit, Unverständnis und Ungeduld.
 

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„Was meinst du mit wir sind eingeschlossen?“, fragte sie gelangweilt nach, für die Brünette war es glasklar, dass der Slytherin sie nur auf den Arm nahm.

„Und du behauptest, schlau zu sein“, meinte er genervt und fuhr fort, während er sich mit der Hand durch die Haare fuhr und mit dem rechten Fuß demonstrativ gegen die solide Kürbiswand trat: „Der Kürbis ist zugewachsen. Wir sind eingeschlossen.

Ungläubig trat Hermine neben Draco und besah sich die Innenseite des Gemüses. Misstrauisch klopfte sie gegen die orangene Wand, seufzte und gab dann zu: „Du hast recht. Wir sind eingeschlossen.“

„Wunderbar. Der Satz des Tages“, seufzte der Blonde und ließ sich lässig auf einem der Stühle nieder: „Und jetzt?“

„Ganz einfach“, meinte Hermine triumphierend und grinste ihn an: „Wir –“

Das Licht ging aus.
 

*
 

Blaise und Ginny stolzierten grinsend wie die Schneekönige aus der Großen Halle und blieben vor der großen Treppe stehen.

„Romantisch, nicht? Ein ausgehöhlter Kürbis“, stellte Ginny immer noch grinsend fest und Blaise nickte: „Ja. Ein ausgehöhlter Riesenkürbis, würde ich sogar sagen.“

„Zugegeben, die Idee ist schon ziemlich kindisch“, stellte Ginny nüchtern fest und schielte den dunkelhäutigen Slytherin an, während er antwortete: „Natürlich. Und zugegeben, ich finde sie auch nicht wirklich gut.“

„Aber sie kommt doch vor dir!“

„Ja, und weiter? Die beiden verhalten sich aber auch stur. Sie haben alle Möglichkeiten dieser Welt, außer deinem Bruder und Parkinson will niemand irgendjemanden töten, wenn sie anfangen, miteinander zu gehen. Ich verstehe nicht, warum nicht zumindest Draco längst die Chance ergriffen hat.“

Die Rothaarige lehnte sich an die Wand und meinte nachdenklich: „Vielleicht mag er sie wirklich.“

Blaise sah sie entnervt an. „Also das wussten wir wirklich schon früher.“

„Ja, natürlich“, erwiderte sie und rollte mit den Augen: „Ich meine damit, Mister Besserwisser, dass er deshalb vielleicht nichts überstürzen will und zuerst versucht ihr Vertrauen zu bekommen.“

„Oh, wenn das stimmt, ist er dümmer als ich dachte. Fällt ihm denn nicht auf, dass Granger ihn genau so gern hat wie er sie?“

„Hermine“, berichtigte die Gryffindor ihn resigniert: „Und nein, ich denke, es fällt ihm nicht auf.“

Blaise blickte böse an die Decke und murmelte den Namen des Blonden, als würde er ein Stoßgebet in den Himmel schicken, während Ginny plötzlich gähnen musste: „Ich bin müde. Und so genervt wie du gerade bist, geht es dir wahrscheinlich nicht anders. Gute Nacht. Mal sehen, was Hermine mir morgen zu erzählen hat.“

Blaise murmelte ebenfalls etwas, das stark nach Gute Nacht klang und stapfte die Treppe zu den Kerkern hinunter.
 

*
 

„Was ist denn jetzt los?!“

„Ganz ruhig“, meinte Hermine bodenständig: „Es war doch geplant, dass um Mitternacht alle Lichter ausgehen, um auch die letzten in ihre Gemeinschaftsräume zu treiben, schon vergessen?“

„Ja“, zischte der Blonde wütend und die Gryffindor erahnte an den Geräuschen, dass er aufstand und jetzt unruhig auf und ab lief: „Wie kommen wir jetzt hier raus?“

Hermine sah resigniert in die Richtung, in der die Draco vermutete und sagte dann: „Genau so wie vorhin auch noch. Mit Magie.“

Die Brünette stellte belustigt fest, dass die ungeduldigen Schritte verstummten und sie konnte sich den fassungslosen, aber auch ein wenig verschämten Blick des Slytherin wunderbar bildlich vorstellen. Lässig griff sie in die Taschen ihres Umhangs, um den Zauberstab zu zücken und innerhalb von kürzester Zeit wieder hier herauszukommen. Doch nach ein paar Sekunden fror sie in der Bewegung ein. Ihr Zauberstab war verschwunden.
 

„Was ist jetzt mit deinen geistvollen Plan, Granger?“, schnarrte Draco schließlich und sie konnte sich nicht einmal richtig darüber lustig machen, dass er sie in seinem offensichtlichen Unbehagen wieder beim Nachnamen nannte, so hektisch suchte sie jede Falte ihres Umhangs nach dem Zauberstab ab.
 

Die Sekunden verstrichen langsam und der Slytherin schnaubte mehrmals ungeduldig, bis sie ihm schließlich antwortete: „Ich kann meinen Zauberstab nicht finden.“

Sie spürte den durchdringenden Blick Dracos beinahe, als sie aus seiner Richtung Geräusche von aufgewühltem Stoff hören konnte – er suchte seinerseits nach dem dünnen Stück Holz.
 

Es dauerte nicht lange, bis er sich ebenfalls eingestehen musste, keinen Zauberstab zu finden.

„Und jetzt?“

„Das fragst du mich, Granger.“

Sie schauderte beinahe von der Kälte in seiner Stimme. War sie ihm wirklich so zuwider, dass er jetzt so böse sein musste? Den Eindruck hatte sie eigentlich schon lange nicht mehr gehabt.

„Ich bin mir ganz sicher, dass ich meinen Zauberstab dabei hatte“, meinte sie ein wenig verzweifelt und tapste vorsichtig zum Tisch, um dort alles danach abzutasten.

„Frag mich mal. Ich habe schließlich vor Beginn des Festessens noch die Decke verzaubert.“

Draco rührte sich nicht von seinem Standpunkt. Seine Arme waren verschränkt und er starrte immer in die Richtung, in der er Hermine gerade vermutete. So etwas konnte ihm wirklich nur mit jemandem wie ihr passieren.

Inzwischen waren sie so lange in der Finsternis, dass seine Augen sich ein wenig daran gewöhnten und er die Gryffindor schemenhaft wahrnehmen konnte, wie sie den ganzen langen Tisch nach einem Zauberstab absuchte. Der Blonde gesellte sich resigniert zu ihr und tastete so lange, bis er sich sicher war, nichts zu finden.

„Das kann doch nicht wahr sein“, entfuhr es ihm und wütend schlug er mit der flachen Hand auf die Holzplatte, so dass die Brünette zusammenzuckte und ihn anfuhr: „Lass das! Du erschreckst mich noch zu Tode!“

„Wäre ja nicht gerade ein großer Verlust“, murmelte er so leise, dass er sich sicher war, dass sie es nicht hören konnte. Er ließ sich wieder auf einem Stuhl sinken und scharrte gelangweilt mit dem rechten Fuß auf dem Boden herum.

Vielleicht wäre es doch ein Verlust, wenn sie nicht mehr da wäre. Draco gestand es sich selbst ein, er war verdammt müde und hatte einfach nicht mehr die Nerven, nach einem Zauberstab zu suchen, um aus einem Kürbis herauszukommen. Da beleidigte er schon mal Leute, die er eigentlich mochte.
 

Ein paar Minuten später ließ sich auch Hermine entnervt auf einem Stuhl nieder und musste eingestehen, dass sowohl ihr Zauberstab als auch der von Draco verschwunden war.

„Das kann doch nicht wahr sein!“

„Schon gut, Draco“, seufzte die Gryffindor und fuhr niedergeschlagen fort: „Länger als acht Stunden müssen wir nicht mehr warten. Dann beginnen die Hauselfen mit dem Frühstück, die wundern sich sicher, wenn sie die Sachen nicht zu den Tischen hochschicken können.“

Acht Stunden“, rief der Blonde verzweifelt aus: „Ich will noch vor morgen Früh in mein Bett!“

Die Brünette grinste über seinen kindischen Wunsch und begann nun ihrerseits, auf dem Boden herumzuscharren. Ihre Hände steckte sie wieder in die Umhangtaschen und tastete diese noch einmal ab, nur um etwas zu tun. Doch plötzlich erstarrte sie zum zweiten Mal und sie flüsterte: „Wir sind so gut wie draußen.“

„Sag bitte nicht, du hast deinen Zauberstab doch noch in deinem Umhang gefunden“, schnarrte der Slytherin und sie erwiderte trocken: „Natürlich nicht. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit, abgesehen von der Magie.“

Draco begann, mit seinen Fingern auf der Tischplatte herumzutrommeln. Konnten ihr solche Geistesblitze das nächste Mal, wenn sie zusammen in einem Kürbis eingeschlossen waren, bitte früher kommen? So gut die ursprüngliche Idee gegebenenfalls war, sie hatte sich definitiv zu sehr darin verbissen und keine anderen Auswege mehr wahrgenommen.

Wortlos stand Hermine auf und begann, an der Innenwand des Gemüses zu kratzen. Nur zu gern hätte er gefragt, ob er ihr irgendwie dabei helfen konnte, verrückt zu werden, in dem er sich vielleicht neben sie stellte und ebenfalls versuchte, mit den Fingernägeln die Wand zu durchbrechen, aber er riss sich zusammen und stellte sich neben sie, bevor er so distanziert wie möglich fragte: „Hermine, warum zerstörst du deine Fingernägel?“

Sie lachte und Draco verdrehte die Augen. Vielleicht sollte er in acht Stunden, wenn sie endlich draußen waren, Madam Pomfrey informieren.

Sie arbeitete noch ein wenig enthusiastisch weiter, bis sie sich schließlich keuchend abwandte und meinte: „Erstens, ich kaue Fingernägel, die sind also so oder so nicht sonderlich schön.“

Der rechte Nasenflügel des jungen Malfoy hob sich angewidert. Was für eine verabscheuungswürdige

Macke.

„Zweitens, schön, dass du mich wieder beim Vornamen nennst.“

Er grinste verlegen und war froh, dass es so dunkel war.

„Und, na ja. Auch wenn es dich vielleicht traurig stimmt, aber ich bin nicht verrückt geworden.“

„Beweise mir das Gegenteil“, erwiderte Draco sofort und sie kicherte erneut: „Ich habe dein Geburtstagsgeschenk in meiner Umhangtasche entdeckt.“

Kurz zögerte der Blonde. Warum hatte sie eine Eule dabei und warum hatte keiner etwas bemerkt? Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Das Taschenmesser. Oh ja, er war wirklich müde.

„Ich habe soeben die Wand an einer Stelle durchbrochen“, verkündete die Brünette stolz: „Da draußen ist es so oder so heller als hier drin, weil die Tür in die Eingangshalle auf ist und die ist beleuchtet. Also, dein Bett ruft.“

Zufrieden ließ der Slytherin sich wieder auf einem Stuhl nieder und wartete darauf, endlich wieder etwas zu sehen, während Hermine die Arbeit erledigte.
 

Tatsächlich wartete er überraschend kurz, bis Hermine ein kleines Fenster ausgeschnitten hatte und ein dämmriger Lichtstrahl schien auf einen Punkt vor Dracos linkem Fuß. Natürlich war es nun nicht bedeutend heller, aber ihm kam es vor, als würde eine neue Sonne aufgehen.

Die Gryffindor drehte sich siegreich lächelnd zu ihm um und wartete noch kurz, bis sie wieder gut sah, bevor sie sagte: „Sonderlich lange dürfte es nicht mehr dauern. Und wenn du magst, kannst du auch ein paar Stücke herausbrechen, nachdem ich sie angeschnitten habe.“

„Und mich dabei schmutzig machen?“, fragte er entgeistert: „Du leidest unter Wahnvorstellungen. Also doch.“

Sie schüttelte den Kopf während er aufstand um sich die kleine Luke zur Freiheit näher anzusehen. Mehr aus dem Augenwinkel bemerkte der Slytherin in dem Moment einen verdächtig hellen Strich auf dem schwarz ausgelegten Boden. Neugierig lief er darauf zu und stieß ein wütendes Fauchen aus, als er schließlich seinen Zauberstab wiederfand. Irgendwer musste ihn direkt an die Wand unter einen Stuhl gelegt haben, Hermines Zauberstab hingegen war weiterhin verschwunden. Sie selbst wurde jedoch durch Dracos Ausruf angelockt und starrte das Holzstück nun entgeistert an: „Wo kommt der auf einmal her?“

„Er lag hier auf dem Boden“, knurrte der Blonde wütend und murmelte dann: „Lumos.“

Kurz leuchtete er den Boden an und fand schnell, wonach er suchte – der andere vermisste Zauberstab lag unschuldig am anderen Ende des runden Raumes. Die Brünette stürzte darauf zu, nahm ihn in die Hand und sprengte ohne weitere Rücksicht ein Loch in die orangene Wand.

„Sehr schön“, murmelte Draco grinsend und fügte dann laut hinzu: „Warum so böse?“

„Das war kein Zufall“, knurrte die Brünette daraufhin und stapfte aus dem Kürbis hinaus, um sich umzusehen. Draco folgte ihr, glücklich, endlich aus diesem klaustrophobisch anmutenden Ding heraus zu sein.

„Dass der Kürbis zuwächst ist natürlich kein Zufall“, fuhr Hermine bemüht sachlich fort: „Aber dass unsere Zauberstäbe auf dem Boden unter Stühlen liegen, ist wirklich unmöglich. Und nebenher noch ziemlich kindisch.“

Sie kochte.

Oh ja, sie wusste auch, warum. Es konnte einfach nicht wahr sein, dass Ginny und Zabini sie mit Draco in einem Kürbis einschlossen, aus welchen Gründen auch immer. Dass die beiden es waren, lag auf der Hand. Sie waren als Letzte gegangen, hatten dieses verdächtige Grinsen auf den Lippen und sie saßen beide irgendwann entweder neben ihr oder dem Slytherin.

Hermine konnte ein solches Verhalten nicht leiden. Deswegen war sie wütend.

„Das waren Blaise und diese kleine Weasley“, meinte Draco nachdenklich, als er ihr gefolgt war und sie nickte zustimmend. „Aber warum?“

„Ja, das frage ich mich auch“, antwortete der Blonde und Hermine drehte sich zu ihm um. Sie sah gerade noch, wie er mit den Schultern zuckte, um seine Ahnungslosigkeit zu unterstreichen.
 

*
 

Zurück im Turm der Schulsprecher ließ Hermine sich in einen der Sessel fallen und ächzte: „Ich bin total am Ende.“

Draco, der eigentlich gleich in seinen Schlafsaal gehen wollte, blieb hinter ihr stehen und legte seine Hand auf ihre Schulter während er fragte: „Warum setzt du dich dann hier hin und gehst nicht gleich schlafen?“

Sie schwieg und er schüttelte leicht den Kopf, lief um den Sessel herum und ging in die Hocke, um auf Augenhöhe mit der Gryffindor zu sein, bevor er nachdrücklich meinte: „Erzähl mir nicht, du bist zu müde, um die Treppe hochzukommen.“

Bei der Aussage musste sie schwach lächeln, schüttelte aber den Kopf: „Du weißt ja nicht, wie anstrengend es war, dieses kleine Fenster in den Kürbis zu schneiden. Wenn ich Ginny und Zabini das nächste Mal sehe, dann ...“

„Aber das hindert dich nicht daran, in deinen Schlafsaal zu gehen.“

„Nein, ich wollte eigentlich noch duschen.“

„Dann geh.“

Hermine verdrehte die Augen. Er hatte ja nicht die ganze Zeit an einer schier endlos dicken Wand herumgehackt, nein, er war gemütlich auf einem Stuhl gesessen, nicht sonderlich anstrengend. Sie hatte einfach keinen Nerv mehr, sich zu bewegen. Dennoch konnte die Gryffindor es nach wenigen Sekunden nicht mehr ertragen, wie sie aufmerksam gemustert wurde, so dass sie schließlich aufstand um duschen zu gehen.
 

*
 

Eine halbe Stunde später betrat Hermine erneut den Gemeinschaftsraum der Schulsprecher und musste lächeln. Dracos Blondhaar war über der Lehne des Sessels zu sehen, in dem sie zuvor noch gesessen war und der Teil, den man von seinem Kopf sehen konnte, war verdächtig schief – der Slytherin war eingeschlafen. Sie lief weiter, in der Absicht, ihn schlafen zu lassen, doch kurz vor dem Treppenaufgang drehte sie sich um und fragte laut: „Draco, willst du nicht in dein Bett?“

Er zuckte leicht zusammen und sah sie verwirrt an bis er sich mit der linken Hand an den Kopf fasste und mit rauer Stimme fragte: „Bin ich eingeschlafen?“

„Offensichtlich“, antwortete sie grinsend und sah auf die Uhr: „Es ist jetzt kurz nach Eins und morgen ist Sonntag. Du musst nicht hier übernachten um morgen möglichst schnell im Unterricht zu sein.“

„Ich bin nicht du“, meinte er stirnrunzelnd, langsam erwachte sein Verstand wieder.

Die Brünette ging wieder ein paar Schritte zurück, bis sie wieder kurz vor dem Sessel stand: „Nun steh schon auf. Warum bist du überhaupt noch hier?“

Der Slytherin antwortete nicht, sondern sah sie nur aufmerksam mit seinen grauen Augen an.

„Was ist denn?“, fragte sie ein wenig verstört aber er schüttelte nur den Kopf. Hermine ließ sich auf der Kante des Sessels nieder, nachdem sie möglichst unauffällig an sich herunter gesehen hatte. Sie war nicht nackt oder nur in ein Handtuch gehüllt, sondern trug einen hässlichen, aber bequemen Jogginganzug. Das war es also nicht. Stirnrunzelnd überlegte sie weiter, als sie bereits saß. Geschminkt war sie so gut wie nie, also musste er ihre Hautunreinheiten kennen. Und die Zähne hatte sie vorhin geputzt, also hing ihr nichts dazwischen. Gut, ihre braunen Locken waren noch nicht ganz trocken, aber sie trieften auch nicht mehr. Der Gryffindor fiel einfach kein Grund für seinen seltsamen Blick ein, also wich sie entschlossen aus.
 

Draco indes bekam in dieser Zeit wieder einen klaren Kopf und rügte sich selbst für sein unkontrolliertes Handeln. Er konnte sie doch nicht anstarren, als wäre sie eine Mantikor, was für einen Eindruck bekam sie denn dann von ihm?

„Ich habe auf dich gewartet“, sagte er schließlich. Zum einen, weil es der Wahrheit entsprach, er wollte sie noch einmal sehen und ihr Gute Nacht wünschen. Außerdem war es peinlich und nicht gerade männlich, zu schweigen.

„Wieso?“, fragte sie verdutzt und er verdrehte die Augen.

„Was soll das jetzt?“, keifte sie empört: „Ich habe gesehen, dass du die Augen verdreht hast, weißt du!“

„Oh, das ist schön für dich“, meinte er trocken und stand dann auf, um sich neben sie zu setzten. Sein Augenblick war gekommen, er spürte es.

Souveränität!, schrie sein Gehirn quasi und Draco befolgte diesen Schlachtruf nur zu gern. Es war an der Zeit.

„Weißt du, Hermine, manchmal mögen Männer Frauen körperlich“, begann er sachlich und in einem seiner Ansicht nach angenehmen Plauderton, doch sie sah ihn nur fragend an, als er sich neben ihr niederließ und seinen Arm um ihre Schulter legte.

„Das heißt?“, fragte sie schließlich irritiert und er seufzte: „Das heißt, sie haben viel Sex.“

„Das weiß ich! Aber warum sagst du mir das?“, fragte sie entnervt und er grinste. „Ganz einfach. Es gibt auch Frauen, die Männer auf eine andere Weise anziehen.“

„Wo sind wir hier, in der fünften Klasse Biologie, Thema Aufklärung?“, fragte die Gryffindor trocken und er erwiderte irritiert: „Biologie?“

„Nicht so wichtig“, seufzte sie: „Sprich, damit ich schlafen kann.“

„Also“, fuhr er immer noch langsam und freundlich fort: „Manchmal mögen Männer Frauen aber nicht nur körperlich, sondern auch auf einer anderen Ebene.“

Hermine glaubte zu wissen, worauf er hinauswollte, fragte sich aber, warum.

Nach einer kurzen Pause fuhr der Slytherin fort: „Natürlich können sie sich trotzdem körperlich mögen, aber das ist nicht mehr das Wichtigste. Ich hatte schon mit vielen Frauen eine körperliche Beziehung.“

„Schön für dich“, murmelte sie sarkastisch und lehnte sich zurück. Hermine war verdammt müde. Doch plötzlich verstärkte Draco den Druck auf ihre Schulter und sie rutschte mit der Wange gegen seine Brust. Die Brünette war froh, dass er nicht sehen konnte, wie sie leicht errötete.
 

Sie wusste jedoch nicht, dass es dem Slytherin selbst nicht besser ging als ihr. Er hatte großes vor in dieser Halloween-Nacht und es erforderte überraschend viel Selbstvertrauen.
 

Verdammt, warum war er nur so zwiegespalten? Er wusste doch ganz genau, was er wollte, und das war sie. Er gab nichts auf die mögliche Reaktion der Schule.

Doch jetzt, wo er endlich einmal wirklich darüber nachdachte, erkannte er das Problem – seine Herkunft und seine Familie.

Er selbst hatte keine Hemmungen wegen ihrer Herkunft, schließlich hatte sie ihm nahezu unzählbar oft bewiesen, wie einzigartig und achtenswert sie war.

Behandelte er Hexenmeister aus Russland anders, wenn einer von ihnen wieder einmal seinen Vater besuchte, nur weil er aus einem anderen Land war? Natürlich nicht.

Hatte er dann also das Recht, sie anders zu behandeln, nur weil ihre Eltern nun einmal nicht zaubern konnten? Schade war es ja, aber auch nur, weil Zaubern so wunderbar praktisch war, wenn auch gefährlich. Aber generell hatte weder er noch sonst irgendwer das Recht dazu, sie deswegen zu verurteilen.

Draco wusste das und hielt daran fest, auch wenn es ihm fast schon peinlich war, dass er jahrelang dem stumpfsinnigen Gerede seiner Familie Glaube geschenkt hatte.

Er überlegte sich, ob seine Eltern ihre Ansicht wohl ändern konnten, ob sie es bereits getan hatten oder ob sie unerbittlich waren.

Aber eigentlich ... ja, eigentlich war es ihm momentan egal. Er würde seine Eltern überzeugen können oder nicht, es zählte das Hier und Jetzt. Bis zu den Ferien war es noch eine lange Zeit und die konnten sie auskosten, wenn alles nach seinem Plan lief. Und nach der Schule ... gut, er wusste nicht, wie es dann um sie beide stand, aber generell hielt ihn wenig an seine Eltern. Natürlich liebte er sie, aber wenn sie nicht bereit waren, Kompromisse einzugehen, musste er sich ihnen widersetzen.

Erneut rief sein Unterbewusstsein kämpferisch Souveränität und Dracos Lippen wandten sich denen von Hermine zu.
 

Sie erwiderte den Kuss überrascht, aber nicht abgeneigt, schneller als beim ersten Mal. Vielleicht hatte sie Angst, dass er erneut schnell wieder aufhörte oder es gefiel ihr wirklich gut, jedenfalls krallte sie sich in seinen Umhang.

Der Slytherin musste ein wenig grinsen. Wieso hatte er sich überhaupt jemals Gedanken gemacht, es könnte nicht klappen? Er wusste, dass sie ihn mochte, wieso also nicht ausprobieren? So interpretierte er ihre Gedanken und schließlich schloss er sie besitzergreifend in seine Arme, kurz bevor er von ihr abließ und wieder den belehrenden Ton aufsetzte, um seine tatsächlich vorhandene Verlegenheit zu verbergen: „Zurück zu meinem kleinen Vortrag. Eine wirkliche Beziehung der anderen Art hatte ich noch nie. Aber ich hätte gern eine.“

Der Blonde merkte, wie Hermine den Atem anhielt, als er kurz Luft holte und all seinen Mut zusammenkratzte. „Mit dir.“
 

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Oh Gott, Angst! XD Ich hoffe wirklich, das Kapitel hat euch gefallen >< Es hat mich echt viel Mühe gekostet und ich persönlich mag die letzte Szene, aber na ja ... Wie bereits erwähnt, Angst^^ Meinung dringend benötigt, ich bin absoluter Anfänger auf diesem Gebiet xD

Ansonsten ... ich mag das Kapitel allgemein echt total gern :) Irgendwie ist es mein Liebling bisher, auch wenn es relativ kurz ist^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (27)
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Von:  JO89
2009-01-02T20:11:42+00:00 02.01.2009 21:11
*schwärm*
*im 7ten Himmel schweb*
*sprachlos*
Genial!!!
Süß!!!
hach.... ich liebe es...
Von:  schokorosinchen
2008-12-21T22:10:13+00:00 21.12.2008 23:10
ich mag das kapitel auch!
und wer hätte gedacht dass draco bindungsschwierigkeiten hat!*gg*
nein ich liebe dieses kapitel wirklich endlich passiert mal was!

hdl schokorosinchen!
Von: abgemeldet
2008-12-12T16:38:29+00:00 12.12.2008 17:38
*sprachlos ist*
*vom Stuhl fall*
*histerisch anfang zu lachen*
*dich ordentlich durch knuddel*

GEIL! da hast du mir echt den Tag gerettet!

lg shimai
Von:  Veilchen
2008-11-28T17:30:59+00:00 28.11.2008 18:30
Hi^^
ich finde das Kapitel echt toll geschrieben
dein Schreibstil ist klasse^^

mach weiter so
glg
Tonia
Von:  aiyang_88
2008-11-27T16:50:31+00:00 27.11.2008 17:50
Ach du meine Güte! Ich liebe das Kapitel! Warum hast du da noch Angst? Das ist ein so geniales Kapitel! Ich bin dahin geschmolzen, besonders bei der letzten Szene. Hach... *schmelz*

Mach weiter so und entschuldige, dass es diesmal solange mit meinem Kommentar gedauert hat.

Deine Ai
Von: abgemeldet
2008-11-25T18:18:50+00:00 25.11.2008 19:18
kein angst haben, du hast die letzte szene super hingekriegt^^ *pat*
mit nem taschenmesser aus nem kürbis entkommen XD das is echt mal ne idee
und mein lieblingssatz *freu*
war ein super kapitel
schreib schnell weiter,ja?

lg^^/
arkansaw
Von:  TheBlackRaven
2008-11-22T17:18:24+00:00 22.11.2008 18:18
Puuuuuh, die beiden haben sich wirklich endlos lang Zeit gelassen, um das gebacken zu kriegen, was wir alle von ihnen erwartet haben.
Aber trotzdem: JUUUUHUUUUUUUUUUU!!!!!!!! >.<
Sie habens geschafft. Zuminest mal den Anfang! Jetzt kann ja nur noch alles gut werden!!!
glg, Blacky
Ich LIEBE dieses Kapitel v^o^v
Von:  Fianna
2008-11-20T17:15:37+00:00 20.11.2008 18:15
ENDLICH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!​!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
!!!!!!!!!!!!
ich dacht mitlerweile echt, der typ rückt gar nicht mehr damit raus!! wie hermine wohl reagieren wird??

aber im kürbis war der ja echt ein arschloch:
hermine alles machen zu lassen und dann noch zu sagen, es hilft ihr nicht, da er sich doch nicht schmutzig machen will!!!!!!!!!!!!! also echt!!!

und der vortrag...naja, der drückt sich schon etwas kompliziert aus^^

bitte schreib bald weiter!!

mfg,
Fianna

Von:  Honeytetsu
2008-11-20T16:36:27+00:00 20.11.2008 17:36
*____*
*anluv*
*räusper*
hi erst mal XD
alsoooooo...
ich hab die ff gestern beim stöbern entdeckt und sie bis jetzt durchgelesen...
und ich muss sagen....sie ist echt toll... ich mag dein schreibstil total und die idee ist auch echt klasse und bisher auch super umgesetzt :3
ich bin echt gespannt wie es weiter geht ^o^
also schön weiter machen!!!!! X3
baba
honey
Von:  Bubblegum
2008-11-20T11:37:39+00:00 20.11.2008 12:37
ehhhh aufklärung biologie....hab ich mir auch gedacht
hab mich schon gefragt was das werden soll
war zwar offensichtlich
aber selbst das offensichtliche ist meist nicht so offensichtlich wie es scheint...jezz verwirr ich mich selba XD
naja super chap
und hoffentlich kriegen die beiden es endlich mal hin XD


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